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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 42 <strong>Die</strong> Xbte 343<br />

rung <strong>der</strong> Schuldenlast, und die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> verfallenen<br />

Bauten gerichtet, wobei er offenbar auf den Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d des Adels<br />

und Bürgertums stieß, wie aus den M<strong>an</strong>daten <strong>der</strong> Klever Herzöge<br />

hervorgeht. Seine Gew<strong>an</strong>dtheit und Liebenswürdigkeit im Verkehr<br />

mit Hoch und Niedrig wird von Nikolaus von Siegen gerühmt<br />

(Chronicon, S.456, 501 ff.). Aber die schweren Sorgen um die Existenz<br />

des Klosters blieben während seiner g<strong>an</strong>zen Regierungszeit. <strong>Die</strong><br />

Angabe Dudens (Historia, S. 34), daß deshalb Abt und Konvent in<br />

summa penuria et paupertate gelebt hätten, ist begründet.<br />

Tod: Der Abt starb während des Generalkapitels in seinem Profeßkloster<br />

Erfurt am 30. August 1484 (so das Tagesdatum in <strong>der</strong> Benachrichtigung<br />

<strong>Werden</strong>s, Akten I, S. 3; ebenso Volk, Rezesse 1, S.203).<br />

Irrige Tages<strong>an</strong>gabe, nämlich 24. August, bei Duden (Historia, S.25)<br />

und im LRK (25. Okt.). Begraben wurde er in Gegenwart aller zum<br />

Generalkapitel versammelten Abte am Bonifatiusaltar <strong>der</strong> Erfurter<br />

Abteikirche (Nikolaus v. Siegen, Chronicon, S. 472).<br />

Siegel: 1. Rund, Durchmesser 3,4 cm. Siegelbild: Brustbild des hl.<br />

Liudger in Pontifikalkleidung, in <strong>der</strong> Rechten ein zweitürmiges Kirchenmodell,<br />

in <strong>der</strong> Linken Stab mit einwärts gekehrter Krümme. Von<br />

<strong>der</strong> Umschrift <strong>an</strong> Urkunde vom 10. Februar 1478 (WU Nr. 744) nur<br />

noch lesbar: Teo<strong>der</strong>ici Abb(atis). Weitere Beispiele <strong>an</strong> <strong>Werden</strong>er Urkunden<br />

fehlen.<br />

2. Rund, Durchmesser 4,5 cm. Siegelbild: Der hl. Liudger in Pontifikalkleidung,<br />

in <strong>der</strong> Rechten ein Kirchenmodell, in <strong>der</strong> Linken den<br />

Stab mit auswärts gekehrter Krümme haltend unter einem gotischen<br />

TOl"bogen, wachsend über einen Schild mit Kreuz, das mit einem<br />

weiteren Schild mit gekreuzten Stäben belegt ist. Umschrift: S(igillum)<br />

D( omini) Theo<strong>der</strong>ici Abbatis werdenensis e(t) helmstad( ensi)s. Gut<br />

erhaltenes Beispiel <strong>an</strong> Urkunde vom 28. Oktober 1480 (WU Nr. 824).<br />

An ton i u s G r i m hol t 1484-1517. Er stammte aus Lippstadt und<br />

muß dort um 1437 geboren sein (berechnet aus <strong>der</strong> Alters<strong>an</strong>gabe<br />

octogenarius 'bei seinem Tode 1517). Nach seinem Eintritt und seiner<br />

Profeß in St. Michael in Hildesheim wurde er von dort zeitweise zur<br />

Reform des Klosters in Lüneburg abgeordnet und d<strong>an</strong>n nach <strong>Werden</strong><br />

gerufen. Hier übernahm er das Priorat, das er wegen Personalm<strong>an</strong>gels<br />

einige Zeit mit <strong>der</strong> Kellnerei zugleich verwaltete (Duden, Historia,<br />

S. 34). Als Prior ist Grimholt am 1. April 1478 (Volk, Fünfhun<strong>der</strong>t<br />

Jahre, S. 270 Nr. 44), als Kellner zwei Jahre später nachweisbar. Von<br />

seiner H<strong>an</strong>d stammt die Rechnung von 1481/82 (Akten X, Nr.5 a).<br />

Nach dem Tode seines Vorgängers wurde er einstimmig zum Abt<br />

gewählt.

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