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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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340 7. Personallisten<br />

Mönche entsprach in keiner Weise <strong>der</strong> Ordensregel. Der Abt hatte<br />

einen Sohn, Heinrich von Gleichen, auch Heinrich von <strong>Werden</strong> gen<strong>an</strong>nt,<br />

<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Reform den Bursfel<strong>der</strong>n noch große Schwierigkeiten<br />

machen sollte (vgl. Jacobs, Fehdebriefe, S.48); <strong>der</strong> Propst<br />

Joh<strong>an</strong>n von Limburg besaß zwei Söhne (vgl. § 43). Der Abt versuchte<br />

nach dem Vorbild seines Vorgängers durch entlaufene Mönche seinem<br />

Personalm<strong>an</strong>gel abzuhelfen, ohne Erfolg (vgl. § 50). So best<strong>an</strong>d<br />

schließlich im letzten Jahrzehnt seiner Regierung <strong>der</strong> Konvent aus<br />

zwei bis drei Mitglie<strong>der</strong>n, die auch unter sich zumeist noch verfeindet<br />

waren und keine Residenz hielten. Keiner war ernstlich <strong>der</strong> Reform<br />

zugeneigt. <strong>Die</strong> darüber mehr als ein Jahrzehnt gepflogenen Verh<strong>an</strong>dlungen,<br />

die im Auftrage des Klostervogts, des Herzogs von Kleve, sowie<br />

des Ordens <strong>der</strong> Abt von Groß-St. Martin in Köln Adam Meyer<br />

führte, blieben daher ohne Erfolg (vgl. § 9). Schließlich mußte <strong>der</strong><br />

Abt dem Klever Druck nachgeben und 1474 zurücktreten. Er wurde<br />

mit seinen zwei noch vorh<strong>an</strong>denen Konventualen abgefunden und<br />

erhielt Hetterscheidt (Abtsküche) mit Zubehör auf Lebenszeit, sowie<br />

eine jährliche Rente von 200 Gld. Außerdem übernahm das Kloster<br />

die Tilgung seiner Schulden (Duden, Historia, S. 32; Anonymus,<br />

S. 74 f.; Gregor Overham, S. 129 f.).<br />

Das Todesjahr soll nach Duden (Historia, S.75) 1476 o<strong>der</strong> 1477 gewesen<br />

sein. Nach Gregor Overham (S. 130) ist er erst 1478 gestorben.<br />

Der Sterbetag war nach Duden <strong>der</strong> 14. J<strong>an</strong>uar und <strong>der</strong> Sterbeort <strong>an</strong>geblich<br />

ein Wirtshaus in einem Dorfe in <strong>der</strong> Nähe von Minden. Der<br />

Generalkapitelrezeß von 1478 hat in seiner Totenliste auch diesem<br />

Abt ein Gedenken nicht versagt und seinen Todestag zum 16. J<strong>an</strong>uar<br />

1478 verzeichnet (Volk, Rezesse 1, S. 178 f.).<br />

Siegel: 1. Oval, Durchmesser etwa 3,5 x 5 cm. Siegelbild: Abt unter<br />

gotischem Baldachin in Pontifikalkleidung (mit Stab und Buch), <strong>an</strong><br />

den Seiten Schild mit gekreuzten Stäben, zu Füßen vermutlich Schild<br />

mit Familienwappen. In dem einzigen erhaltenen, aber schwer beschädigten<br />

Exemplar <strong>an</strong> Urkunde vom 9. Dezember 1453 (WU Nr.<br />

597) ist die Umschrift nicht mehr zu lesen.<br />

2. Oval. Siegelbild: Im damaszierten Feld Abt unter Baldachin in<br />

Pontifikalkleidung, in <strong>der</strong> Linken den Stab mit einwärts gekehrter<br />

Krümme haltend, die Rechte segnend erhoben (?), <strong>an</strong> beiden Seiten<br />

Schild mit gekreuzten Stäben, zu Füßen unterm Sockel, Schild mit<br />

Familienwappen. Einziges erhaltenes, schwer beschädigtes Exemplar<br />

<strong>an</strong> Urkunde vom 9. Juni 1454 (WU Nr.601), dabei die Umschrift<br />

nicht mehr zu lesen, und <strong>der</strong> Schild mit den Stäben zur Linken nur

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