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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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338 7. Personallisten<br />

richtung eines ständischen Rates blieb ohne jeden Erfolg. Der Abt war<br />

ein leichtlebiger, dem weltlichen Treiben zugeneigter Herr. Er ließ<br />

sich durch einen Meister Joh<strong>an</strong>n Orgelmeker eyn Clavecordium verfertigen<br />

(Ausgabe dafür in <strong>der</strong> Rechnung von 1436/37; Kötzschke 2,<br />

S.233 Nr.204), hatte eine Tochter mit Namen Katharina (erwähnt<br />

Rechnung 1438. Akten X, Nr. 4, BI. 160) und trieb großen Aufw<strong>an</strong>d<br />

in Kleidung und Reisen, Essen und Trinken, wie die Rechnungen<br />

seiner Zeit erweisen. <strong>Die</strong> Schuldenlast wuchs daher immer mehr <strong>an</strong>,<br />

so daß <strong>der</strong> Abt gelegentlich zu Verpfändungen greifen mußte, wie die<br />

eines Kessels, eines Ringes o<strong>der</strong> sogar eines Siegels (Kötzschke 2,<br />

S.228 Nr.186; S.229 Nr.121; S.230 Nr. 154). Anleihen bei Adeligen<br />

und bei Verw<strong>an</strong>dten (vgl. Kötzschke 1, S.456 Anm. 1; ferner<br />

WU Nr.50) führten schließlich zur Verpfändung <strong>der</strong> Kellnereieinkünfte<br />

<strong>an</strong> seinen Bru<strong>der</strong> Kracht Stecke am 20. Mai 1450, nur um die<br />

aufgelaufenen Rentenschulden zu bezahlen und die Lösung vom<br />

B<strong>an</strong>ne zu erreichen (Kötzschke 1, S. 463 Nr. 69). Der Konvent<br />

schmolz auch unter ihm immer mehr zusammen. Am 5. Februar 1437<br />

war nur noch <strong>an</strong> vier Kapitulare Klei<strong>der</strong>geld zu zahlen (Kötzsch'ke 2,<br />

S.232 Nr. 193). Mehrere Klosterämter lagen deshalb häufig in einer<br />

H<strong>an</strong>d. Der Abt mußte zeitweise das Küster- und das Pfortenamt<br />

selbst versehen. So wird er am 7. J<strong>an</strong>uar 1446 mit diesen Amtern<br />

gen<strong>an</strong>nt, (Kötzschke 1, S. 549).<br />

Tod: <strong>Die</strong> <strong>Werden</strong>er chronikalische überlieferung (Duden, Gregor<br />

Overham) gibt den 2. September 1454 dafür <strong>an</strong>. Da sein Nachfolger<br />

schon am 28. März 1452 urkundet (WU Nr. 588), muß Abt Joh<strong>an</strong>n<br />

schon vor dieser Zeit gestorben sein, falls er nicht abgesetzt ist o<strong>der</strong><br />

resigniert hat, wofür je<strong>der</strong> Hinweis fehlt.<br />

Siegel: 1. Rund, Durchmesser 3,5 cm. Siegelbild: Im damaszierten<br />

Felde durch einen ovalen Rahmen von <strong>der</strong> Umschrift abgesetzt, die<br />

Figur des Abtes in Pontifikalkleidung, die Rechte den Stab mit auswärts<br />

gekehrter Krümme haltend, die Linke zum Segen erhoben,<br />

wachsend über dem Schild mit Familienwappen. Umschrift: S(IGIL­<br />

LUM) JO(HANNIS) STECKE ABBA(TIS) WER TI(NENS)IS.<br />

Abdruck <strong>an</strong> Urkunde vom 22. Februar 1439 (WU Nr. 540).<br />

2. Rund, Durchmesser 3,5 cm. Siegelbild: Im damaszierten Felde<br />

Figur des Abtes in Pontifikalkleidung, die Rechte den Stab mit auswärts<br />

gekehrter Krümme haltend, die Linke zum Segen erhoben,<br />

wachsend über dem Schild mit dem Familienwappen. Umschrift unten<br />

neben dem Schild beginnend: S(IGILLUM) JOHANNIS STECKE<br />

ABBATlS WERDINENSIS. Abdruck leicht beschädigt <strong>an</strong> Urkunde<br />

vom 13. November 1441 (WU Nr. 553).

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