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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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336 7. Personallisten<br />

ner Kleriker, gab dem Kloster aber 1403 auch ein Schutzm<strong>an</strong>dat für<br />

seine Besitzungen (vgl. § 17).<br />

In den kriegerischen Streitigkeiten und Wirren <strong>der</strong> Zeit seit 1400<br />

wurde das Stift sehr mitgenommen, wie <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Chronist<br />

Kerkhörde meldet (ChronDStädte 20, 1887, S.29 z. Jahre 1424).<br />

<strong>Die</strong> Plün<strong>der</strong>ung von Hofesleuten, erwähnt in einer Urkunde vom<br />

12. Oktober 1399 (WU Nr. 355), die kostspielige Löse des Abtes aus<br />

<strong>der</strong> Haft <strong>der</strong> Herren von Padberg, die ihn bei seiner Rückkehr von<br />

Helmstedt überfallen hatten (wi<strong>der</strong>sprechende Daten bei Duden,<br />

Historia, S. 32, zum Jahre 1436; Gregor Overham, S. 125, zum Jahre<br />

1410), <strong>der</strong> Totschlag eines Konventualen, 1431 erwähnt (Fr. Gorissen,<br />

Stadtrechnungen von Wesel 3. 1963, S.224), zeigen schlaglichtartig<br />

die bedrängte Lage des Stiftes. Schon am 15. Juni 1426 hatte <strong>der</strong> Abt<br />

<strong>der</strong> Stadt die Befugnis zur Erhebung von Weinakzise und Brückengeld<br />

zur Inst<strong>an</strong>dhaltung <strong>der</strong> Brücke und Befestigung überlassen müssen<br />

(vgl. § 25). Das Kloster war dazu nicht mehr imst<strong>an</strong>de. Auch<br />

Lüdinghausen konnte nicht mehr gehalten werden und mußte am<br />

24. Juli 1430 nach dem Aussterben des gleichnamigen Geschlechtes <strong>an</strong><br />

den Bischof von Münster als Lehen ausgegeben werden (s. § 36). Wieweit<br />

<strong>der</strong> Abt in kirchlicher Hinsicht für sein Kloster tätig werden<br />

konnte, ist aus dem in dieser Hinsicht dürftigen Material nicht zu<br />

ersehen. Er war zwar, wie die Teilnehmerliste zeigt, auf dem Provinzialkapitel<br />

des Benediktinerordens, das 1422 in Trier über die klösterliche<br />

Reform beriet, zugegen, aber für <strong>Werden</strong> hat dieses Kapitel<br />

keine Folgen gezeitigt. Immerhin machte <strong>der</strong> Abt den verzweifelten<br />

Versuch, seinen dezimierten Personalbest<strong>an</strong>d durch übernahme von<br />

bürgerlichen Mönchen aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en Klöstern und Orden aufzufüllen<br />

(vgl. § 50). Auch läßt sich nicht verkennen, daß zu seiner Zeit umf<strong>an</strong>greiche<br />

Aushesserungsarbeiten <strong>an</strong> den Kirchen- und Klosterhauten vorgenommen<br />

worden sind (Einzelheiten in den Rechnungen des Werkamtes;<br />

Auszüge bei Kötzschke 2, S. 333 f.).<br />

Der Tod Adolfs soll nach Duden (Historia, S. 32) am 11. J<strong>an</strong>uar 1438<br />

erfolgt sein. <strong>Die</strong> letzte Urkunde des Abtes stammt vom 2. Oktober<br />

1431. Am 22. Mai 1432 stellt <strong>der</strong> Konvent eine Urkunde vac<strong>an</strong>te abbatia<br />

aus (WU Nr. 514). Sollte das Todesjahr stimmen, müßte Adolf<br />

entwe<strong>der</strong> abgesetzt sein o<strong>der</strong> resigniert haben. <strong>Die</strong> Quellen schweigen<br />

sich darüber aus.<br />

Siegel: Rund, Durchmesser 3,5 cm. Siegelbild: in einem durch ovale<br />

Einfassung abgeteilten Feld <strong>der</strong> Abt in ähnlicher Weise dargestellt wie<br />

im Siegelbild seines Vorgängers. Umschrift: S(IGILLVM) ADOLPHI<br />

DE SPEGELBERG AB(BA)TIS WER(DINENSIS). Abdrücke <strong>an</strong>

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