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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 42 <strong>Die</strong> Äbte 327<br />

Wilhelm II. von Hardenberg 1310-1330. Prior und Konvent<br />

bitten am 12. November 1310 den Erzbischof Heinrich von Köln, die<br />

Wahl Wilhelms von Hardenberg zum Abt, die via compromissionis<br />

unmittelbar nach dem Tode seines Vorgängers erfolgt sei, zu bestätigen<br />

(Kisky, Reg.4, Nr.572). Er stammte aus dem in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

<strong>Werden</strong>s beheimateten Geschlecht <strong>der</strong> Edelherren von Hardenberg.<br />

Aus seiner Klosterzeit vor <strong>der</strong> Wahl wissen wir nichts. Der<br />

<strong>Werden</strong>er Konventuale Jonath<strong>an</strong> von Hardenberg war sein Bru<strong>der</strong><br />

(Kötzschke 1, S. 96). Nach Duden (Historia, S. 30) hatte er ein Abbatiat<br />

von 20 Jahren. Noch am 21. Februar 1330 (s. u.) ist er urkundlich<br />

nachweisbar.<br />

Von einer Teilnahme des Abtes <strong>an</strong> Reichs<strong>an</strong>gelegenheiten ist nichts<br />

bek<strong>an</strong>nt. Am 13. April 1312 bezeugt Graf Adolf von Berg, daß <strong>der</strong><br />

Abt König Heinrich fidelitatis et homagii debitum sacramentum geleistet<br />

habe (Abschr. Akten VIII a Nr. 10, BI. 52 V ). Der Papst nahm<br />

wie<strong>der</strong>holt die <strong>Die</strong>nste des Abtes in Anspruch (vgI. § 17), so daß <strong>der</strong><br />

Abt im Kampf des Papstes gegen Ludwig d. Bayern (1314-1347)<br />

wohl auf <strong>der</strong> päpstlichen Gegenseite gest<strong>an</strong>den hat. Er folgte damit<br />

nur <strong>der</strong> Politik seines Klostervogtes, des Grafen von <strong>der</strong> Mark, dem<br />

Ludwig deswegen u. a. die Vogtei über das Stift nahm und am 22. Mai<br />

1317 dem Grafen von Kleve übertrug (Vrk. HStAD Herzogtum<br />

Kleve Nr.146), was aber eine Episode blieb. Das Verhältnis des<br />

Abtes zum Kölner Erzbischof wurde zeitweise durch dessen Territorialpolitik<br />

um Friemersheim bestimmt, wobei <strong>der</strong> Abt die märkische<br />

Rückendeckung besaß, zumal <strong>der</strong> Graf bei Streitigkeiten wegen Friemersheim<br />

nach <strong>der</strong> Einigung vom 27. Juni 1315 Schiedsrichter sein<br />

sollte (Lacomblet, VB 3, Nr. 127; Kisky, Reg.4, Nr.929. VgI. auch<br />

§ 19).<br />

<strong>Die</strong> wirtschaftliche Tätigkeit des Abtes zeigt das Bemühen, Rechte und<br />

Pflichten <strong>der</strong> Inhaber <strong>der</strong> einzelnen Klosterämter festzulegen, so am<br />

24. Juli 1311 die des Propstes, am 16. September 1315 die des Kämmerers<br />

(Lacomblet, VB 3, Nr. 150). In dieselbe Richtung gehen zwei<br />

Verträge, und zwar am 13. Juni 1319 mit dem exkommunizierten<br />

Ritter Herm<strong>an</strong>n von Lüdinghausen (WU 7, Nr.1340; Kötzschke 1,<br />

S. 390) und am 23. September 1325 mit Bertold von <strong>Die</strong>penbeck (WU<br />

Nr.152). Gelegentlich kam es auch noch zu einem Gütererwerb, so<br />

1317 in Hetterscheid (WU Nr. 131-134, 137, 138, 142) und sogar<br />

zur Abzahlung von Schulden, so am 15. April 1326 <strong>an</strong> den Pfarrer<br />

von Zele (Lib. Priv. min. BI. 34). In kirchlicher Hinsicht ist die Nachricht<br />

Hagens (Syllabus, S.602) bemerkenswert, daß Wilhelm seinen<br />

Konventualen unter Androhung <strong>der</strong> Exkommunikation vorgeschrie-

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