09.01.2014 Aufrufe

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

320 7. Personallisten<br />

fahrt (15. Aug.) und Geburt (8. Sept.), die vom Abt mit einer consolatio<br />

für die Brü<strong>der</strong> aus den Einkünften in Asberg (sö Mörs) dotiert<br />

waren (Kötzschke 1, S. 341 f.).<br />

Nach demselben Kalen<strong>der</strong> starb <strong>der</strong> Abt am 16. Juli, ein Tag, den die<br />

spätere <strong>Werden</strong>er überlieferung offenbar nicht mehr k<strong>an</strong>nte. Außerhalb<br />

<strong>Werden</strong>s findet <strong>der</strong> Abt in den bek<strong>an</strong>nten Totenbüchern keine<br />

Erwähnung.<br />

Siegel: Rund. Durchmesser 9 cm. Siegelbild: Abt in Pontifikalkleidung<br />

mit Mitra (hier zum ersten Mal bei einem <strong>Werden</strong>er Abt) auf dem<br />

Faldistorium sitzend, in <strong>der</strong> Rechten den einwärtsgekehrten Stab, in<br />

<strong>der</strong> Linken ein geöffnetes Buch haltend. Umschrift: + HERIBER TVS<br />

DEI GRA TIA VVERDINENSIS ABBAS. Beschädigter Abdruck<br />

<strong>an</strong> Urkunde von 1188 (WU Nr. 35).<br />

Her i b e r t 11. 1198, 1225. Der Nachfolger gleichen Namens soll aus<br />

dem Hause <strong>der</strong> Edelherren von Büren stammen, wie übereinstimmend<br />

die <strong>Werden</strong>er Geschichtsschreibung von Hagen (Syllabus, S. 602) bis<br />

Gregor Overham (S.83) glaubt. Im westfälischen Zweig dieses Geschlechtes<br />

ist <strong>der</strong> Name Heribert nicht nachzuweisen (Oberschelp,<br />

<strong>Die</strong> Edelherren von Büren, S. 2 ff.). Er scheint 28 Jahre regiert zu<br />

haben. Urkundlich nachzuweisen ist <strong>der</strong> Abt am 12.(13.) Juli 1198<br />

und noch am 1. März 1225 (Kötzschke 1, S. 546). Unter seinem Vorgänger<br />

war Heribert Prior und tritt als solcher in einer undatierten<br />

Urkunde als Zeuge zugleich mit dem Propst Heinrich auf (Crecelius,<br />

Trad.2, Nr.139). <strong>Die</strong>ser Propst war sein Bru<strong>der</strong> (Urk. von 1215,<br />

WestfUB 3 Nr.93). Er wurde auf Betreiben Erzbischof Adolfs von<br />

Köln im Jahre 1200 Abt von St. P<strong>an</strong>taleon (vgl. § 43).<br />

Wie kein <strong>an</strong><strong>der</strong>er Abt vor ihm und nach ihm war Heribert in die<br />

Reichspolitik seiner Zeit verstrickt und aus <strong>der</strong> erklärlichen <strong>an</strong>tistaufischen<br />

Haltung seines Klosters heraus Anhänger Ottos von Braunschweig<br />

in den Thronwirren jener Tage (vgl. § 16). Dadurch wurde<br />

auch seine Haltung zum Papst bestimmt (vgl. § 17). Er erreicht durch<br />

seine starke Bindung <strong>an</strong> das Reich und die Kurie zwar einige nicht<br />

unbeträchtliche Vorteile für sein Kloster, von denen <strong>der</strong> Wegfall <strong>der</strong><br />

von den Staufen auferlegten jährlichen Zahlungen (vgl. § 16) wohl<br />

<strong>der</strong> bedeutendste war; <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits waren die wirtschaftlichen und<br />

fin<strong>an</strong>ziellen Belastungen des Klosters beträchtlich, vor allem durch die<br />

Teilnahme des Abtes <strong>an</strong> den Römerzügen und am Kreuzzug, den er<br />

allerdings schon in Lissabon abbrach und am 28. Juli 1217 mit den<br />

Friesen zurückkehrte (Ex historia expeditionum in terram s<strong>an</strong>ctam,<br />

MGH SS NS 1880, S. 391). Auch Schäden in <strong>der</strong> Klosterdisziplin<br />

machten sich bemerkbar. Heribert beabsichtigte deshalb, sein Kloster

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!