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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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300 7. Personallisten<br />

<strong>Werden</strong> er Geschichtsschreibung seit dem 16. ]h. <strong>an</strong>nimmt, läßt sich<br />

nicht sicher nachweisen\ da keine <strong>der</strong> bek<strong>an</strong>nten Quellen des 9. ]hs.<br />

ihn in dieser Stellung jemals erwähnt. Er hat wohl nicht mehr die<br />

leitende Rolle seiner verw<strong>an</strong>dten Vorgänger ausgeübt. Dagegen<br />

spricht auch, daß die Vita secunda (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitac, S. 83) wohl<br />

die Grabstätten von Hildigrim 1. und Gerfrid in <strong>Werden</strong> erwähnt,<br />

aber die Thiatgrims übergeht, obwohl er nur wenige Monate später<br />

(8. Febr. 840) als Gerfrid (12. Sept. 839) gestorben ist und gleichfalls<br />

in <strong>Werden</strong> seine Ruhestätte gefunden hat. Auch sie erlitt 1783 das<br />

Schicksal <strong>der</strong> übrigen Liudgeridengräber. über ihre Lage (s. Effm<strong>an</strong>n<br />

1, S.55, und Rave, Ein alter Pl<strong>an</strong>, S. 134 f. <strong>Die</strong> erhaltene Grabinschrift<br />

MGH Poet. Lat. 4, S. 1040, Nr. 3).<br />

Alt fr i d 839 (?)-849. Er war ein Verw<strong>an</strong>dter Liudgers, ohne daß wir<br />

den Grad <strong>der</strong> Verw<strong>an</strong>dtschaft kennen. <strong>Die</strong> Fälschung <strong>der</strong> Dedikationsurkunde<br />

von 875 aus dem 11. ]h. bezeichnet ihn als nepos (Crecelius,<br />

Trad.l, Nr.36; Oediger, Reg.l, Nr.253). Nach den Gesta episcoporum<br />

Halberstadensium (MGH SS 23, S. 81) soll er ein Schwestersohn<br />

Liudgers gewesen sein. Zu vermuten ist, daß er Friese war und<br />

in <strong>Werden</strong> o<strong>der</strong> Utrecht erzogen wurde (für Utrecht s. Hauck, Zu<br />

geschichtl. Werken, S.359). Liudger hat er jedenfalls nach eigenem<br />

Geständnis nicht mehr persönlich gek<strong>an</strong>nt (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, Prologus,<br />

S. 4). 839 folgte er Gerfrid auf dem Bischofssitz in Münster und<br />

wohl auch in <strong>der</strong> Verwaltung <strong>Werden</strong>s. <strong>Die</strong> Urkunde von 848, in <strong>der</strong><br />

eine Rodung in Oefte (b. <strong>Werden</strong>) dem Bischof Altfrid zugunsten <strong>Werden</strong>s<br />

verkauft wird (Blok, Nr. 66; Lacomblet, UB 1, Nr.64), nennt<br />

<strong>Werden</strong> ausdrücklich proprium vestrum (sc. Altfridi) monasterium.<br />

Auf Bitten <strong>der</strong> Mönche schrieb er die Vita des hl. Liudger, in <strong>der</strong> er<br />

aber über die Gründungsvorgänge und die ersten ] ahrzehnte <strong>der</strong><br />

Klostergeschichte nur sehr dürftige Angaben macht und sich über die<br />

ostsächsische Missionstätigkeit Liudgers ausschweigt (Hauck, Zu den<br />

geschichtl. Werken, S. 362 f.).<br />

Altfrid starb am 22. April 849 und wurde in <strong>Werden</strong> bei seinen Verw<strong>an</strong>dten<br />

begraben. über die Lage des Grabes s. Effm<strong>an</strong>n 1, S. 55 f.,<br />

dazu Rave, S. 134. <strong>Die</strong> Widmungsverse seiner 1783 zerstörten Grabtumba<br />

s. MGH Poet. lat. 4, S. 1040, Nr. 4. Mit seinem Tode ging ·die<br />

Verbindung <strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er Klosterleitung mit Münster endgültig verloren,<br />

worauf die münsterischen Chronisten des Mittelalters vorwurfsvoll<br />

hinweisen (Münstersche Geschichtsquellen 1, S. 18, 98).<br />

H i I cl i g r im I I. um 864-886. Auch er war Bischof von Halberstadt<br />

* Der während <strong>der</strong> Drucklegung erschienene Aufsatz von Kar! Schmidt, <strong>Die</strong> Liudgeriden<br />

(Geschichtsschreibung u. geistiges Leben i. Mittelalter: Festschrift f. Heinz<br />

Löwe 1978, S. 71-101) spricht sich dafür aus.

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