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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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298 7. Personallisten<br />

Liudger schon früh Absichten zu einer Klostergründung gehabt habe.<br />

Sie wurden erst um 800 in <strong>Werden</strong> verwirklicht. <strong>Die</strong> Leitung behielt<br />

er sich selbst vor. Auch die Gründung des Klosters Helmstedt geht<br />

nach <strong>der</strong> zuerst um 1000 bei Thietmar von Merseburg greifbaren Tradition<br />

auf ihn zurück (vgl. § 23); ebenso wird ihm <strong>der</strong> Baubeginn<br />

einer Kirche im späteren Halberstädter Dombezirk zugeschrieben<br />

(Annalista Saxo; MGH SS 6, S. 573). Hier hat er mit seinem Bru<strong>der</strong><br />

. Hildigrim missioniert, wie Hauck (Zu geschichtl. Werken, S. 368 f.)<br />

mit neuen Gründen wahrscheinlich gemacht, hat.<br />

Liudger starb auf einer Reise durch seinen münsterischen Sprengel in<br />

Billerbeck am 26. März 809. Er hatte schon zu Lebzeiten einen Platz<br />

für ein Grab in <strong>Werden</strong> ausgesucht, wie die Vita secunda berichtet<br />

(<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 77, Cap. 30). Versuche, ihn in Münster beizusetzen,<br />

scheiterten <strong>an</strong> <strong>der</strong> Entscheidung Karls d. Gr. zugunsten <strong>Werden</strong>s.<br />

Bereits in <strong>der</strong> 1. Hälfte des 9. Jhs. setzte seine Verehrung ein<br />

(übersicht b. Stüwer, Verehrung, S. 184 f., S. 199 f.). Noch im 9. Jh.<br />

entst<strong>an</strong>den drei Viten Liudgers, von denen die erste auf Bitten <strong>Werden</strong>er<br />

Mönche von Bischof Altfrid von Münster, die zweite (= Vita<br />

secunda) und dritte (= Vita tertia) aber in <strong>Werden</strong> selbst geschrieben<br />

wurden (zur Edition durch <strong>Die</strong>kamp, s. Hauck, Zu geschichtl. Werken,<br />

S. 396 f.).<br />

<strong>Die</strong> Abte aus Liudgers Familie<br />

H i I d i g r im I. von 809-827. Er war <strong>der</strong> jüngere Bru<strong>der</strong> Liudgers,<br />

wurde von diesem erzogen und begleitete ihn auch nach Italien, wie<br />

Altfrid berichtet (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, Prolog S.4, ferner Cap.21,<br />

S. 25). In einer Tradition vom 22. März 793 (Blok, Nr. 1; Lacomblet,<br />

UB 1, Nr.2) und einer weiteren vom 6. Juni 796 (Blok, Nr. 10; Lacomblet,<br />

UB 1, Nr. 9, hier zum 24. Juni 797) bezeichnet sich Hildigrim<br />

als diaconus. Er wurde aber schon 802 mit dem Bistum Chalons sur<br />

Marne betraut (L. Duchesne, Fastes episcopaux de l'<strong>an</strong>cienne Gaule 3,<br />

1915, S.97). Unterstützt von Liudger missionierte er im östlichen<br />

Sachsen, im Raum um Halberstadt (dazu Hauck, Zu geschichtl. Werken,<br />

S. 368 f., 386 f.). Nach Liudgers Tode übernahm er 809 die Leitung<br />

des <strong>Ruhr</strong>klosters, dessen Cartae ihn, wenn sie ihn überhaupt<br />

nennen, allein und nur g<strong>an</strong>z gelegentlich einmal mit Bischof Gerfrid<br />

von Münster als Leiter erwähnen, so zum 11. September 819 ( ... ubi<br />

Hildigrimus et Ger/ridus episcopi rectores preesse videntur, Blok,<br />

Nr.39, Lacomblet, UB 1, Nr.37). Auf Hildigrim geht <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong><br />

Steph<strong>an</strong>uskirche in <strong>Werden</strong> zurück (vgl. § 3 Nr. 9).

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