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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 42 <strong>Die</strong> Kbte 297<br />

schließende Tätigkeit in Dokkum, <strong>der</strong> Todesstätte des Bonifatius,<br />

f<strong>an</strong>d 784 durch den Sachsenaufst<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> seine Wellen bis Friesl<strong>an</strong>d<br />

warf, ein jähes Ende.<br />

Eine Italienreise in Begleitung seines Bru<strong>der</strong>s Hildigrim und des Diakons<br />

Gerbert, gen<strong>an</strong>nt Castus, folgte. Sie führte ihn auch nach Monte<br />

Cassino. Hier blieb er zweieinhalb Jahre und lernte so das benediktinische<br />

Mönchtum eingehend kennen (Altfrid, Lib. 1, Cap. 21; <strong>Die</strong>kamp,<br />

<strong>Die</strong> Vitae, S. 24 f.). Etwa 787 kehrte er zurück und wurde, wohl<br />

in dieser Zeit, von Karl d. Gr. zum Missionsleiter für die mittelfriesischen<br />

Gaue Hummerke, Hunsegau, Fivelgau, Emsgau, Fe<strong>der</strong>gau<br />

sowie für die Insel B<strong>an</strong>t ern<strong>an</strong>nt (Altfrid, ebd. Cap. 22). Möglicherweise<br />

f<strong>an</strong>d jetzt schon die Schenkung des Klosters Lotusa-Leuze<br />

(ö Doornick in Brab<strong>an</strong>t) durch Karl d. Gr. statt, von <strong>der</strong> die Vita<br />

secunda (Lib. 1, Cap. 17; <strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 61 f.) im Anschluß <strong>an</strong><br />

die Ernennung zum Missionsleiter in Sachsen, Altfrid (Lib. 1, Cap. 24;<br />

<strong>Die</strong>kamp, Vitae, S.29) aber erst bei <strong>der</strong> Erwähnung <strong>der</strong> Bischofsweihe<br />

redet. Das Petruskloster mit seinem Zubehör <strong>an</strong> Grundbesitz<br />

und Kirchen kam <strong>an</strong> Liudger, nicht aber <strong>an</strong> seine Gründung <strong>Werden</strong>.<br />

<strong>Die</strong>se hat sich zwar um den Besitz Lotusas bemüht, wie die Erwähnung<br />

des Klosters in <strong>der</strong> Fälschung <strong>der</strong> Karlsurkunde vom 26. April<br />

802 (Bendei, <strong>Die</strong> älteren Urk. Nr. 1) und im Papstprivileg Alex<strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

IH. (Finke, Papsturkunden Nr.127) zeigt, aber die <strong>Werden</strong>er<br />

Bemühungen blieben vergeblich. Lotusa ist <strong>an</strong>scheinend auch nur <strong>an</strong><br />

Liudger persönlich gekommen. Karl wollte ihm wohl für seine Missionstätigkeit<br />

eine materielle Hilfestellung geben, wie sie z. B. Willehad<br />

in ähnlicher Weise erhalten hat (vgl. Vita Willehadi. MGH SS 2,<br />

S. 382). 792 wurde Liudgers Tätigkeit im Sachsenl<strong>an</strong>d durch die letzte<br />

Erhebung <strong>der</strong> verbündeten Sachsen und Friesen vorübergehend unterbrochen.<br />

Offenbar in dieser Zeit wurde Liudger auf seinen Wunsch zum Missionsleiter<br />

im westlichen Sachsen nach dem Ausscheiden Beonrads<br />

ern<strong>an</strong>nt. Nach <strong>der</strong> Vita secunda (Lib.1, Cap. 17; <strong>Die</strong>kamp, Vitae,<br />

S.62) wäre dieser gestorben; Altfrid übergeht ihn g<strong>an</strong>z. Beonrad war<br />

wohl mit dem gleichnamigen Abt von Echternach, <strong>der</strong> 786 Bischof<br />

war, 787 Erzbischof von Sens wurde, identisch (so zuerst Prinz, <strong>Die</strong><br />

parrochia, S. 79-83; vgl. auch Hauck, Zu geschichtlichen Werken<br />

S.366, Anm.97, S. 380 f.). Sein Nachfolger im Missionswerk, Liudger,<br />

leitete den kirchlichen Ausbau und wurde am 30. März 805 zum<br />

ersten Bischof des zum Bistum erhobenen Missionsgebietes mit dem<br />

Sitz in Mimigerneford, dem späteren Münster, erhoben.<br />

Altfrid (Lib. 1, Cap. 21; <strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 24 f.) berichtet, daß

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