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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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7. PERSONALLISTEN<br />

§ 42 <strong>Die</strong> Abte<br />

Li u d ger vor 800-809. Der Grün<strong>der</strong> <strong>Werden</strong>s stammte aus einem<br />

<strong>an</strong>gesehenen Geschlecht Friesl<strong>an</strong>ds, das unter Willibrord zum Christentum<br />

übergetreten war. Wie Altfrid in seiner Liudgerusvita berichtet<br />

(Lib. I Cap. 1-5; <strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 6 ff.), st<strong>an</strong>den Liudgers<br />

Großeltern und Eltern Willibrord und Bonifatius nahe. Zwei Brü<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Großmutter Liudgers waren die ersten Friesen, die zum geistlichen<br />

St<strong>an</strong>d erzogen wurden. Liudger, vermutlich in Zuilen <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Vechte etwa um 742 geboren (so Schroer, Chronologische Untersuchungen,<br />

S. 95 f., auf den auch die folgenden Daten beruhen), kam in die<br />

Domschule von Utrecht, die damals unter <strong>der</strong> Leitung des Abtes Gregor<br />

st<strong>an</strong>d, und erhielt hier seine Ausbildung. <strong>Die</strong> Verehrung Liudgers<br />

für diesen seinen Lehrer ver<strong>an</strong>laßte ihn später, Gregor eine eigene Vita<br />

zu widmen (ed. Hol<strong>der</strong>-Egger MGH SS 15, S. 163 ff.).<br />

Liudgers Utrechter Aufenthalt wurde durch eine zweimalige Reise<br />

nach Engl<strong>an</strong>d unterbrochen. Er oblag in Y ork <strong>an</strong> <strong>der</strong> Domschule, die<br />

damals von Alkuin geleitet wurde, seinen Studien (Altfrid Lib. 1,<br />

Cap. 10-12; <strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 15 ff.). <strong>Die</strong> Wahl Yorks war<br />

nicht zufällig gewesen, bef<strong>an</strong>d sich doch hier eine große friesische Kaufm<strong>an</strong>nssiedlung,<br />

<strong>der</strong> in Utrecht eine <strong>an</strong>gelsächsisch-northumbrische<br />

Kolonie entsprach. Schon seit den Tagen Willibrords, <strong>der</strong> aus Northumbrien<br />

stammte, st<strong>an</strong>den auch die geistigen und geistlichen Beziehungen<br />

Utrechts unter diesem Zeichen. Liudger trat in York zu<br />

Alkuin in ein enges freundschaftliches Verhältnis, das sich später noch<br />

in freundschaftlichen, Liudger gewidmeten Gedichten wi<strong>der</strong>spiegeln<br />

sollte (überliefert bei Altfrid Lib.l, Cap. 19; <strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae,<br />

S. 22 f.). Und auch sonst ist Liudger von <strong>der</strong> northumbrischen Tradition<br />

Y orks in den insgesamt etwa viereinhalb Jahre währenden<br />

Aufenthalten so stark geprägt worden, daß Spuren davon sich nicht<br />

nur in seinem weiteren Leben und in seinem Werk, son<strong>der</strong>n auch noch<br />

im Scriptorium seiner späteren Klostergründung finden (zusammenfassend<br />

Drögereit, Des Friesen Liudger Eigenkloster, S. 8 ff.). In York<br />

erhielt Liudger auch die Diakonatsweihe (zur Datierung Schroer,<br />

S. 100 f.). D<strong>an</strong>n kehrte er endgültig nach Utrecht zurück und erhielt<br />

im Jahre 776 seinen ersten seelsorgerischen Auftrag für Deventer.<br />

Kurze Zeit darauf f<strong>an</strong>d seine Priesterweihe in Köln statt. Seine <strong>an</strong>-

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