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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 38 Der Kirchenbesitz 289<br />

Winsum (nw Groningen) Bistum Münster, fries. Teil<br />

Patrozinium: unbek<strong>an</strong>nt. <strong>Die</strong> Einkünfte, die das Kloster von hier<br />

bezog, sind im zweiten Urbar von H<strong>an</strong>d des 10./11. Jhs. eingetragen<br />

(Kötzschke 1, S. 111 Nr. 8; S. 113 Nr. 71; vgI. auch S. 129 Nr.44). <strong>Die</strong><br />

Leistungen des presbyter de Winzhem <strong>an</strong> den Abt verzeichnet dessen<br />

Urbar aus <strong>der</strong> Mitte des 12. Jhs. (Kötzschke 1, S. 238 § 18 Nr. 2). D<strong>an</strong>ach<br />

dürfte <strong>der</strong> Abt den Patronat besessen haben. Mit den <strong>an</strong><strong>der</strong>en friesischen<br />

Gütern des Klosters wurden auch die in Winsum mit dem Kirchenpatronat<br />

am 2. J<strong>an</strong>uar 1282 (83) <strong>an</strong> den Bischof von Münster verkauft (Westf­<br />

VB 3, Nr. 1199).<br />

Zele (nw Den<strong>der</strong>monde) Bistum Tournay<br />

Patrozinium: Liudgerus. Erst die Vita rythmica aus <strong>der</strong> 1. Hälfte des<br />

12. Jhs. berichtet von einer <strong>an</strong>geblichen Schenkung Zeles durch Karl den<br />

Gr. <strong>an</strong> Liudger (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 206). Sicher ist, daß <strong>Werden</strong> hier<br />

schon im frühen 12. Jh. den Zehnten besaß (Kötzschke 1, S. 132 f. § 43).<br />

Als 1183 Bischof Everard von Tournay die Kirche von Zele <strong>der</strong> Abtei<br />

St. Bavo in Gent überwies, kam es zu einem Rechtsstreit, und <strong>Werden</strong><br />

erhielt 1194 seine Rechte zurück, nachdem das Genter Kloster Verzicht<br />

geleistet und Bischof Steph<strong>an</strong> von Tournay die <strong>Werden</strong>er Ansprüche <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt<br />

hatte (Lib. Priv. min. BI. 35). Zele wurde von <strong>Werden</strong> zu einer<br />

Propstei erhoben, die einer <strong>der</strong> adeligen Klosterherren in ne hatte. Dessen<br />

ehemalige Wohnstätte, die sogen<strong>an</strong>nte Prestragie war noch Ende des<br />

16. Jhs. bek<strong>an</strong>nt (Kötzschke 2, S.784 § 70 Nr.2). Zele blieb im dauernden<br />

Besitz <strong>Werden</strong>s und seine Einkünfte erscheinen in den Rechnungen<br />

gewöhnlich unter dem Fl<strong>an</strong><strong>der</strong>ngeld (über die Einkünfte des 16. Jhs.,<br />

ebd. 2, S. 784 f. § 70). Neben <strong>der</strong> Kirche unterst<strong>an</strong>den auch zwei Kapellen<br />

sowie die Küsterei dem Patronat von <strong>Werden</strong> (ebd.2, S.92; zur Geschichte<br />

s. Frz. Michern, Zele en zijn geschiedenis, 1957).<br />

Zelhem up <strong>der</strong> Goye (nö Doetinchem) Urspr. Bistum Münster<br />

1561 zum Bistum Deventer geschlagen. Patrozinium: Liudgerus. <strong>Die</strong><br />

Gründung <strong>der</strong> Kirche dürfte auf ihn zurückgehen (Tibus, Gründungsgesch.,<br />

S. 1185 f.). Fundamente des älteren Baues sind nach dem 2. Weltkrieg<br />

unter <strong>der</strong> jetzigen reformierten Kirche ermittelt worden (v. Berkum,<br />

S. 90). Eine Schenkung <strong>an</strong> Liudger in loco, qui dicitur uuidapa in uilla<br />

salehem (Lacomblet, UB 1, Nr. 21; Blok, Nr.24) dürfte sich auf dieses<br />

Zelhem und nicht auf SeIm (Kr. Lüdinghausen) beziehen (v. Berkum,<br />

S.90 mit Identifizierung von Widapa). Als parochia Selehem wird die

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