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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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258 6. Der Besitz<br />

Herz/eId (a. d. Lippe n Soest)<br />

<strong>Die</strong> ehemalige curtis regia wurde durch Abt Hoger (899-900) von<br />

Herzog Otto von Sachsen erworben (Vita b. Idae KUW 1, S. 482). Nach<br />

dem älteren Urbar des Klosters aus dieser Zeit besaß er etwa 24 und<br />

<strong>der</strong> im selben Urbar erwähnte Hof Vechtler 20 pflichtige Hofinhaber<br />

(Kötzschke 1, S. 81 f.). Vechtler wurde später mit Herzfeld zu einem<br />

Villikationsverb<strong>an</strong>d zusammengeschlossen und erscheint als solcher um<br />

1050 (ebd. 1, S. 144 f. § 12; dazu Kötzschke, Studien, S. 79), wobei Vechtler<br />

als beigeordneter Hof (territorium Fehtiere) bezeichnet wird. Der<br />

neue Hofesverb<strong>an</strong>d war das Ergebnis <strong>der</strong> Auf teilung des Klostergutes<br />

zwischen Abt und Konvent im 10. Jh. Damals war Herzfeld mit <strong>der</strong><br />

Mehrzahl seiner Güter beim Abt verblieben, ein Teil aber <strong>an</strong> den<br />

Propsteihof Rassenhövel gefallen, wofür <strong>der</strong> Abt Stücke des Amtes<br />

Vechtler erhalten hatte. Nach dem Urbar Mitte des 12. Jhs. besaß Herzfeld<br />

19, sein zugeordneter Hof Vechtler 15 pflichtige Höfe. Herzfeld<br />

und Vechtler st<strong>an</strong>den unter einem villicus (Kötzschke 1, S. 230 f. § 15).<br />

Ende des 14. Jhs. zog auch für Herzfeld die Gefahr <strong>der</strong> Entfremdung<br />

herauf, als am 25. Mai 1380 <strong>der</strong> Hof, zu dem damals wie später <strong>an</strong> die<br />

15 Unterhöfe und Kotten gehörten (ebd. 2, S. 299 f.), <strong>an</strong> den Herren von<br />

Wolf auf Hovestadt in Pacht ausget<strong>an</strong> wurde (ebd.l, S. 428 f. Nr.46).<br />

Das Kloster blieb jahrel<strong>an</strong>g ohne die vereinbarten Pachtzahlungen und<br />

auch mit <strong>der</strong> Familie von Ketteler, <strong>der</strong>en Angehörige sich nach dem Tode<br />

Wolfs in den Besitz des Hofes gesetzt hatten, mußte das Kloster in dieser<br />

Hinsicht schlechte Erfahrungen machen (ebd.2, S.420 Nr.16, 17). <strong>Die</strong><br />

Ketteler hielten aber den Besitz (ebd.2, S. 493 § 16 Nr. 2; S. 760 Nr. 11),<br />

und 1597 überließ ihn das Kloster <strong>der</strong> Familie als M<strong>an</strong>nlehen. Er gel<strong>an</strong>gte<br />

d<strong>an</strong>n aus ihrer H<strong>an</strong>d <strong>an</strong> die Familie von Heiden und 1726 durch<br />

Verkauf <strong>an</strong> die Familie von Plettenberg-Lenhausen (Akten VIII b,<br />

Nr. 72). Wie bei allen in adelige Hände geratenen <strong>Werden</strong>er Besitz, war<br />

auch in Herzfeld das Hofgericht schon Ende des 16. Jhs. zugrunde geg<strong>an</strong>gen,<br />

wie das Verzeichnis <strong>der</strong> Gerichtsbänke von 1588 beklagt (ebd. 2,<br />

S.806).<br />

Hetterscheid (sö <strong>Werden</strong>)<br />

<strong>Die</strong>ser zum wichtigsten Besitz des Klosters gehörige Sattelhof fiel<br />

nach <strong>der</strong> Vermögensteilung im 10. Jh. dem Abt zu und erscheint im Urbar<br />

um 1050 mit seinen Abgaben und Leistungen (Kötzschke 1, S. 147 f. § 18).<br />

Mitte des 12. Jhs. waren aber schon Verluste eingetreten (ebd. 1, S. 199 f.<br />

§ 5). Immerhin gehörten um 1458 noch 23 Unterhöfe dazu (ebd. 2, S. 294<br />

§ 2). Sie werden noch in <strong>der</strong> hofgerichtlichen Weisung von 1484 mit <strong>der</strong>-

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