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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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254 6. Der Besitz<br />

Fronhof, <strong>der</strong> im Urbar um 1150 mit 13 abgabepflichtigen Höfen verzeichnet<br />

ist, aber schon einige Verluste hatte (ebd. S. 211 § 8). Der Hof<br />

war damals mit Kramwinkel verbunden. Für diesen Hof zählt dasselbe<br />

Urbar 32 abgabenpflichtige Höfe auf (ebd. S. 212 f. Nr. 16 ff.). <strong>Die</strong>ser<br />

Fronhof war <strong>der</strong> Nachfolger des Mitte des 11. Jhs. bestehenden Fronhofes<br />

Kramwinkel-Linden (w Hattingen), dessen Gastungspflichten für den<br />

Abt auf 6 ver<strong>an</strong>schlagt waren (ebd. S. 100 § 14). In Linden bef<strong>an</strong>d sich<br />

schon seit dem 9. Jh. klösterlicher Besitz (ebd. 1, S. 70 Nr. 42 f.). Wie bei<br />

vielen Abteihöfen beginnt auch bei Dahlhausen-Kramwinkel schon im<br />

Anf<strong>an</strong>g des 14. Jhs. die Entfremdung. Dahlhausen war von Abt Joh<strong>an</strong>n<br />

dem Schulten von Kramwinkel als <strong>Die</strong>nstm<strong>an</strong>nslehen ausget<strong>an</strong>, und dieser<br />

verkaufte den Hof am 31. Juli 1337 <strong>an</strong> Heinrich von Hardenberg (ebd. 1,<br />

S. 394 f. Nr.25). Zwei weitere zu Dahlhausen gehörende Höfe waren<br />

nach dem Lehnsregister von 1344 in Lehnspacht ausget<strong>an</strong>, ebenso drei<br />

Höfe in Linden (ebd. 2, S. 121 Nr. 87, Nr. 93; dazu S. 142 Nr. 87, Nr. 93).<br />

Abt Adolf kaufte zwar im Dezember 1403 den Hof zurück (ebd. 1,<br />

S.437 Nr.54), um ihn d<strong>an</strong>n aber <strong>an</strong> den Drosten Stael von Holstein<br />

weiter zu verpfänden (ebd. 2, S. 171 Nr. 36). Dessen Familie ist noch im<br />

16. Jh. in seinem Besitz nachweisbar (ebd.2, S. 171 Anm. 12; S. 755 § 33<br />

Nr. 1). Eine ähnliche Entwicklung machte Kramwinkel durch. Auch dieser<br />

Hof war um 1412 in Lehnspacht <strong>an</strong> eine im <strong>Die</strong>nst <strong>der</strong> Abtei hochgekommene<br />

Familie ausget<strong>an</strong>, die vom Hof den Namen trug (ebd.2,<br />

S.122 Nr. 105). Am Ende des 16. Jhs. war die Familie von Eikel zu<br />

Voerde im Lehnsbesitz (ebd.2, S. 754 § 31 Nr.3). <strong>Die</strong> Folge <strong>der</strong> Verlehnungen<br />

bei <strong>der</strong> Höfe war <strong>der</strong> Unterg<strong>an</strong>g des Hofgerichtes, den das<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Hofgerichtsbänke von 1588 feststellen mußte (ebd. S. 806).<br />

Eicholt (s. u. Nordkirchen)<br />

Einern (sö Barmen, Kspl Schwelrn), Kalkofen (<strong>Werden</strong>)<br />

Beide Höfe erscheinen als zusammengeschlossener Besitz des Abtes<br />

zuerst im Urbar aus <strong>der</strong> Zeit um 1050 (Kötzschke 1, S. 138 f. § 1). Nach<br />

dem Urbar um 1150 gehörten zu Einern <strong>an</strong> die 15 und zu Kalkofen <strong>an</strong><br />

die 57 Höfe und Kotten (ebd. 5.194 f. § 4). Dagegen betrug 1434 ihre<br />

Anzahl für Einern 16, für Kalkofen 43 (ebd.2, S. 281 f.). Doch schon in<br />

den folgenden Jahrzehnten scheinen Verluste eingetreten zu sein, da<br />

Schades Register 1474 f. für Kalkofen nur noch 37, für Einern 14 pflichti<br />

ge Höfe aufweist (ebd. 2, S. 459 f., 5. 462). Damals war schon längst die<br />

Trennung bei<strong>der</strong> Höfe durchgeführt. Eine gemeinsame Verwaltung<br />

scheint nur bis in das 13. Jh. best<strong>an</strong>den zu haben. Ein Heberegister dieser<br />

Zeit nennt keinen villicus mehr (ebd. 1, S. 321 f.). Vermutlich schon da-

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