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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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252 6. Der Besitz<br />

Nähe von <strong>Werden</strong> im Eigentum des Klosters zu halten, führte dazu, den<br />

1353 auf Lebenszeit ausgegebenen Hof schon etwa 10 Jahre später zurückzukaufen<br />

(ebd. S. 414 f. Nr.37; S.418 Nr.40). Nach <strong>der</strong> Reform<br />

1474 gab das Kloster den Hof nur noch in Zeitpacht aus, so z. B. Abt<br />

Adam 1474 (ebd. S. 473 f. Nr. 74). Barkhofen wird 1317 als ein Hoefft,<br />

dar alle de <strong>an</strong><strong>der</strong>n ore Ordel und H oefft ha elen sullen und nirgens <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

(ebd. 1, S. 388. Zum Datum ebd. S. 387), bezeichnet. <strong>Die</strong>se Vorzugsstellung<br />

des Hofes über alle Sattelhöfe des Stiftes betont auch das Hofrecht<br />

vom 18. Oktober 1505 und führt sie auf die Gründungszeit des Klosters<br />

zurück (ebd. 1, S. 501). Das Hofgericht tagte im Paradies <strong>der</strong> Abteikirche,<br />

so bereits im 14. Jh. (ebd. 1, S.414 Nr.37). Seine Weisungen, wie auch<br />

die Hofrechte, bef<strong>an</strong>den sich in einer dreifach verschlossenen Kiste in <strong>der</strong><br />

Nikolaikapelle bzw. im Münster, wie 1549 bzw. 1562 bezeugt ist (ebd.<br />

S. 502, 503). Während noch im 14. Jh. <strong>der</strong> Hofschulte den Vorsitz im<br />

Gericht führte, war es später ein vom Abt bestellter Richter. Alle Weisungen<br />

des Hofgerichtes trugen sein Siegel. Nach dem Weistum von 1505<br />

durfte auch <strong>der</strong> Hof in Zukunft ein eigenes Siegel gebrauchen. Mit ihm<br />

sollte neben dem des Hofrichters gesiegelt werden. <strong>Die</strong> älteste erhaltene<br />

Weisung des Oberhofes stammt vom 11. Juni 1279 und enthält einen<br />

Spruch über die Leistung des servitium regis beim Regierungs<strong>an</strong>tritt eines<br />

Abtes (ebd. 1, S.373 Nr. 11). Weitere Weisungen stammen von 1476 ff.<br />

(ebd. S. 498 f.). Hofrechte sind von 1505 und 1562 (ebd. S. 501 f.), Hofgerichtsprotokolle<br />

von 1519-33 und von 1640-1810 erhalten (über die<br />

zu Barkhofen gehörigen Höfe in <strong>der</strong> Herrlichkeit Hardenberg vgl. Kley,<br />

S. 160 f., S. 204 f.).<br />

Bögge (ö Kamen)<br />

Eine traditio wohl des 10. Jhs. ist das älteste Zeugnis <strong>der</strong> Verbindung<br />

<strong>Werden</strong>s mit Bögge (Kötzschke 1, S. 158 Nr. 65). Das Officium Bögge mit<br />

seinen Abgaben und Pflichtigen verzeichnet das älteste Urbar (ebd. 1,<br />

S.92f. §3, weitere Einträge dieser Art ebd. S.114f. §29; S.144 § 11).<br />

Bögge gehörte dem Abt infolge <strong>der</strong> Vermögens teilung im 10. Jh. und<br />

hatte eine Gastungsverpflichtung bei den Reisen des Abtes nach Helmstedt<br />

(ebd. S.100 § 14. Eintrag des 11. Jhs.). Nach dem Urbar aus <strong>der</strong>'<br />

Mitte des 12. Jhs. gehörten zum Hofesverb<strong>an</strong>d 25 abgabenpflichtige Höfe<br />

(ebd. S. 228 f. § 14. Ober die Leistungen des villicus ebd. S. 230 Nr. 26).<br />

Nach Bögge ben<strong>an</strong>nte sich ein im <strong>Die</strong>nste des Abtes hochgekommenes<br />

Geschlecht, das schon 1326 im Besitz des Hofes erscheint und ihn mit <strong>der</strong><br />

üblichen ritterlichen Lehnspacht bis zu seinem Aussterben Mitte des<br />

15. Jhs. behielt (ebd. 2, S. 148 Nr. 215; S. 185 Nr. 2; S.222 Nr. 6; dazu

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