09.01.2014 Aufrufe

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

§ 36 <strong>Die</strong> Hofesverbände 251<br />

ließ (ebd. S. 277 f. § 11). Nach Beseitigung <strong>der</strong> Fronhofsverfassung war<br />

etwa seit dem 14. Jh. <strong>der</strong> Fronhof in Asterlagen selbst zu einem bäuerlichen<br />

Gutsbetrieb geworden, dessen Bewirtschaftung einem Bauern oblag,<br />

<strong>der</strong> von den Verwaltungsaufgaben des früheren villicus aber noch<br />

einig~ ausübte, so z. B. die Einsammlung und Aufbewahrung <strong>der</strong> Abgaben<br />

und Zehnten und die Haltung des Zuchtstieres. Auch hatte er noch den<br />

Vorsitz im Hofgericht. Eine Xn<strong>der</strong>ung in diesen Verhältnissen trat spätestens<br />

in <strong>der</strong> 1. Hälfte des 15. Jhs. ein, als ein eigener Amtm<strong>an</strong>n die Verwaltung<br />

<strong>der</strong> Güter übernahm (vgI. dazu Kötzschke, Studien, S. 42 f.).<br />

Auch nach Einführung <strong>der</strong> Reform 1474 und <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

Vereinigung des ehemaligen Abts- und Propstei gutes behielt er seine<br />

Stellung und den Sitz in Asterlagen. Erst im Laufe des 16. Jhs. wurde<br />

die Amtm<strong>an</strong>nsstellung eingezogen. <strong>Die</strong> Visitatoren von 1570 hatten die<br />

aufwendige Haushaltung in Asterlagen gerügt. <strong>Die</strong> Klostergüter sollten<br />

hier nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s beh<strong>an</strong>delt werden als <strong>der</strong> übrige <strong>Werden</strong>er Grundbesitz.<br />

Ein Konventuale, dem Kellner unterstellt, übernahm die Verwaltung.<br />

Asterlagen besaß, wie Friemersheim und Borg, ein Hofgericht, für das<br />

aber in strittigen Fällen zunächst das Hofgericht in Borg und d<strong>an</strong>n erst<br />

<strong>der</strong> überhof Barkhofen zuständig wurde. Wie in Borg bekleidete auch<br />

in Asterlagen ein Deken die Stelle des Hofesfronen. Seine Aufgaben<br />

regelt noch einmal das Heberegister aus dem Jahre 1479 (Kötzschke 1,<br />

S. 559 § 18).<br />

Barkhofen (<strong>Werden</strong>)<br />

Der Hof lag ö des Klosters am Borner Berg. Nach <strong>der</strong> Teilung des<br />

Klostervermögens im 10. Jh. kam er zum Abtsgut. Er zählte nach dem<br />

Heberegister aus <strong>der</strong> Zeit um 1150 <strong>an</strong> die 37 Unterhöfe und 27 Kotten<br />

(Kötzschke 1, S. 189 f. § 3). Mitte des 15. Jhs. waren es immerhin noch<br />

31 Höfe und 25 Kotten (ebd. 2, S. 289 f.), Mitte des 16. Jhs. aber 30 Höfe<br />

und 15 Kotten (Akten X Nr. 19, BI. 68 f.). In <strong>der</strong> Folgezeit sind in diesem<br />

Best<strong>an</strong>d keine wesentlichen Xn<strong>der</strong>ungen eingetreten. Außer den bei<br />

allen Höfen üblichen Natural- und Geldabgaben hatte Barkhofen noch<br />

bestimmte <strong>Die</strong>nste in <strong>der</strong> Hofhaltung des Abtes aufzubringen. Dazu<br />

kamen noch Verpflichtungen (mit Kalkhofen) zur Unterhaltung von<br />

Marstall und Speicher des Abtes. Der Hofschulte mußte nach dem Urbar<br />

von 1050 (Kötzschke 1, S. 139 § 2) und nach dem Register von 1150 mit<br />

beson<strong>der</strong>en Lieferungen für den Abtstisch aufwarten (ebd. S. 193 Nr.69<br />

und 70). Auch am Grünen Donnerstag hatte er bestimmte <strong>Die</strong>nste zu<br />

leisten (ein vollständiger Überblick im Pachtrevers vom 13./14. Mai 1353,<br />

Kötzschke 1, S. 414 f. Nr.37). Das Bestreben des Klosters, Höfe in <strong>der</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!