09.01.2014 Aufrufe

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

248 6. Der Besitz<br />

später durch weitere ergänzt und verbessert. Sie mußte <strong>der</strong> am 26. J<strong>an</strong>uar<br />

1573 zum Abt gewählte Kellner Heinrich Duden sofort unterschreiben.<br />

Sie haben im wesentlichen auch in <strong>der</strong> Folgezeit noch gewirkt und best<strong>an</strong>den.<br />

Der neue Abt Duden unternahm die größten Anstrengungen zur<br />

Besserung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Lage des Klosters. Durch seine jahrzehntel<strong>an</strong>ge<br />

Tätigkeit in <strong>der</strong> Kellnereiverwaltung war er zweifellos dazu am<br />

meisten befähigt. Der Nie<strong>der</strong>schlag seiner großen Verwaltungs- und<br />

Wirtschaftskenntnisse ist das von seiner H<strong>an</strong>d stammende Pacht- und<br />

Rentenbuch des Stiftes aus den Jahren 1589/90, das in Verbindung mit<br />

seinen Aufzeichnungen über den Güterbest<strong>an</strong>d in <strong>der</strong> Grafschaft Mörs<br />

"als das erste und einzige wirklich vollständige Urbar des Stiftes <strong>Werden</strong>"<br />

gelten k<strong>an</strong>n (so Kötzschke 2, S. 703). Es zeigt, was damals wirklich<br />

noch <strong>an</strong> Höfen, Zinsen und sonstigen Rechten vorh<strong>an</strong>den war.<br />

Dudens Aufzeichnungen blieben auch in <strong>der</strong> Folgezeit noch in Gebrauch.<br />

Zwar wurden sie nicht regelmäßig weitergeführt, aber es finden<br />

sich Zusätze, die meistens die jüngeren Inhaber <strong>der</strong> ausget<strong>an</strong>en Klostergüter<br />

betreffen, dagegen nur wenige, die sich auf eine Än<strong>der</strong>ung ihrer<br />

Rechtsverhältnisse beziehen. Noch im 18. Jh. wurde Dudens Werk benutzt.<br />

<strong>Die</strong> im 3. Jahrzehnt des 17. Jhs. unter Abt Hugo Preutaeus entst<strong>an</strong>dene<br />

Rotula de proventibus (Kötzschke 2, S. 808 ff.) deckt sich größtenteils<br />

mit den Angaben, die im ersten Teil des Dudenschen Pachtbuches<br />

gemacht sind, und zwar in einer stark kürzenden lateinischen Fassung. Sie<br />

hat aber auch Abweichungen in den Aussagen über den rechtlichen Charakter<br />

eines Gutes und über die Leistungen, so daß die Rotula für die<br />

Gütergeschichte des 17. Jhs. her<strong>an</strong>zuziehen ist. Durch eine sorgfältige<br />

Wirtschaftspolitik, die schon 1649 das Lob <strong>der</strong> Visitatoren f<strong>an</strong>d (Jacobs,<br />

Annalen, S.234), sicherten Äbte und Konvent den Besitzst<strong>an</strong>d des Klosters,<br />

<strong>der</strong> im Wesentlichen bis zum Einbruch <strong>der</strong> fr<strong>an</strong>zösischen Revolutionsheere<br />

am Ende des 18. Jhs. den alten von Duden verzeichneten Best<strong>an</strong>d<br />

behielt, kleinere Zu- und Abgänge nicht gerechnet.<br />

§ 36 <strong>Die</strong> Hof e s ver b ä n d e<br />

Da ein alphabetisches Ortsverzeichnis des gesamten <strong>Werden</strong>er Grundbesitzes<br />

den Rahmen dieser Arbeit wegen seines Umf<strong>an</strong>ges und seiner<br />

Größe sprengen würde, soll <strong>an</strong> dieser Stelle wenigstens ein Verzeichnis<br />

<strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er Hofesverbände gebracht werden. Nach den beiden großen<br />

Urbaren aus dem 12. Jh. (Kötzschke 1, S. 185 f.) k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> für die rheinischen,<br />

nie<strong>der</strong>ländischen und westsächsischen Gebiete mit etwa 40 Fron-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!