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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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6. DER BESITZ<br />

§ 35 E nt s t e h u n gun dEn t w i c k I u n g<br />

<strong>Die</strong> Hauptmasse des <strong>Werden</strong>er Klosterbesitzes stammt nicht aus <strong>der</strong><br />

Gründungszeit unter Liudger. Er hat aber den Grundstock zu <strong>der</strong> späteren<br />

Großgrundherrschaft gelegt und ihn durch Kauf, Tausch und auch<br />

durch Schenkungen in den Bereichen seiher Tätigkeit in Friesl<strong>an</strong>d, Westfalen,<br />

in den rheinischen und den nordnie<strong>der</strong>ländischen Gebieten zusammengebracht.<br />

Einen Einblick in diese Seite <strong>der</strong> Liudgeri<strong>an</strong>ischen Lebensarbeit<br />

gewähren die frühen Aufzeichnungen seiner Regierungszeit (Lacomblet,<br />

UB 1 Nr.2 - Nr.28, Blok Nr.1 - Nr.31). <strong>Die</strong> Nachfolger<br />

aus seinem Hause haben nur weniges dazu tun können, und die Wirren<br />

um das Erbe des Heiligen bis etwa 864 haben sicherlich die Vergrößerung<br />

des Grundbesitzes des Klosters gehemmt. Noch die große Schenkung des<br />

Friesen Folker bei seinem Klostereintritt enthält die Bestimmung des<br />

Heimfalls <strong>der</strong> eingebrachten Güter <strong>an</strong> Fulda, falls die Existenz <strong>Werden</strong>s<br />

nicht mehr gewährleistet sei (Kötzschke 1, S. 8 f. § 2). Und obwohl das<br />

bedeutende Krongut Friemersheim im Laufe des 9. Jhs. <strong>an</strong> <strong>Werden</strong> gekommen<br />

war, und einige weitere Traditionen stattgefunden hatten,<br />

wurde <strong>Werden</strong> am Ende dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts doch noch zu den ärmeren<br />

Stiften gerechnet. <strong>Die</strong> entsprechenden Aussagen in <strong>der</strong> Urkunde Erzbischofs<br />

Willibert von 875 (Crecelius, Trad.1 Nr.37; Oediger, Reg.1<br />

Nr. 253) und Bischof Wolfhelms von Münster von 889 (KUW 1, S. 529)<br />

zeigen das in aller Deutlichkeit.<br />

Das Jahr 864 hatte aber die entscheidende Wende im Kampf um das<br />

Erbe des hl. Liudger und das Ende <strong>der</strong> Wirren gebracht. Nachdem Hildigrim<br />

d. Jüng. die Leitung des Klosters übernommen und 877 Königsschutz,<br />

Immunität sowie freie Abtswahl erworben hatte, wurde <strong>Werden</strong> Königskloster.<br />

Damit war <strong>der</strong> Grund auch für seinen wirtschaftlichen Ausbau<br />

gelegt. Er reichte bis in das Ende <strong>der</strong> Stauferzeit und läßt sich kurz ,in<br />

drei Epochen einteilen.<br />

<strong>Die</strong> erste ist gekennzeichnet durch ein übe'rwiegend privatwirtschaftliches<br />

Getriebe. Es hält den Grundbesitz in Eigenbetrieb bzw. nutzt ihn<br />

durch Abgaben <strong>der</strong> Klosterleute. Es ist die Zeit <strong>der</strong> ersten Äbte, die durch<br />

eine vorsichtige Güterpolitik den Besitzst<strong>an</strong>d des Klosters mehren und<br />

durch königliche Privilegien bestätigen und erweitern lassen. <strong>Die</strong> Abfassung<br />

des ältesten Urbars <strong>an</strong> <strong>der</strong> Wende des 9./10. Jhs. gibt uns einen

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