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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 31 <strong>Die</strong> Schule 227<br />

kreis, <strong>der</strong> entwe<strong>der</strong> im <strong>Die</strong>nste <strong>der</strong> Abtei st<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> für sie wertvolle<br />

<strong>Die</strong>nste leistete, die durch die Aufnahme in die Gebetsbrü<strong>der</strong>schaft <strong>der</strong><br />

Bursfel<strong>der</strong> Kongregation <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt werden sollte.<br />

Mehr <strong>der</strong> Pflege des religiösen Brauchtums dienten schließlich noch<br />

zwei Bru<strong>der</strong>schaften, die im Zeitalter des Barocks am Münster entst<strong>an</strong>den.<br />

Sie verd<strong>an</strong>ken ihre Entstehung zwei <strong>Werden</strong>er Abten. <strong>Die</strong> eine war die<br />

Rosenkr<strong>an</strong>zbru<strong>der</strong>schaft. Sie wurde durch den frommen und aszetischen<br />

Abt Ferdin<strong>an</strong>d von Erwitte begründet. Das geschah 1683 durch den Dortmun<strong>der</strong><br />

Dominik<strong>an</strong>erprior (Roskamp, S.28; Jacobs, Annalen, S.164,<br />

Anm. 208). <strong>Die</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Bru<strong>der</strong>schaft unter dem Namen Liudgers stiftete<br />

Abt Coelestin v. Geismar am 27. August 1710. Sie wurde am 15. J<strong>an</strong>uar<br />

1712 von Papst Klemens XI. bestätigt und privilegiert (Stüwer, <strong>Die</strong> Verehrung,<br />

S. 198).<br />

§ 31 <strong>Die</strong> Schule<br />

Sie darf mit Gewißheit auf den Klostergrün<strong>der</strong>, den hl. Liudger, zurückgeführt<br />

werden, da schon Altfrid seine pädagogischen Fähigkeiten<br />

rühmt (Lib. 1, Cap. 30; <strong>Die</strong>kamp, Vitae, S. 35 f.). Nach den Bestimmungen<br />

<strong>der</strong> Aachener Synode von 817 hatte sie <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> Oblati, <strong>der</strong><br />

in frühester Jugend aufgenommenen Mönche zu dienen (Corpus consuetudinum,<br />

S.475 Nr. 5). Von ihnen hatte <strong>Werden</strong> nach Ausweis <strong>der</strong> Traditionsregister<br />

(Kötzschke 1, S. 152 f.) bis in das 12. Jh. hinein eine große<br />

Anzahl. <strong>Die</strong> Schule st<strong>an</strong>d unter <strong>der</strong> Leitung des Scholasticus (vgl. § 15 e).<br />

über die Schule ist aus mittelalterlichen Quellen außerordentlich<br />

wenig bek<strong>an</strong>nt. Das ist auch <strong>der</strong> Grund für die in <strong>der</strong> Literatur (Jacobs,<br />

Kirchner und <strong>an</strong><strong>der</strong>e) festzustellende Vermischung <strong>der</strong> Nachrichten über<br />

die Kloster- und lateinische Schule. Eine Anzahl von etwa zehn Scholaren<br />

werden unter Abt Otto, also um die Wende des 11./12. Jhs., als gewöhnlich<br />

vorh<strong>an</strong>den in seiner Anniversarstiftung vorausgesetzt (Crecelius,<br />

Trad. 2, Nr. 119). Da aber in <strong>der</strong> Folgezeit <strong>der</strong> zahlenmäßig immer dürftiger<br />

werdende Nachwuchs die Aufrechterhaltung einer eigenen Klosterschule<br />

nicht lohnte, dürfte sie spätestens Ende des 14. Jhs. eingeg<strong>an</strong>gen<br />

sein. Soweit die Vorbildung <strong>der</strong> jungen Mönche, im <strong>Werden</strong>er Sprachgebrauch<br />

als pueri claustrales bezeichnet, noch einen Schulbesuch erfor<strong>der</strong>lich<br />

machte, kamen dafür die Rektoren <strong>der</strong> später sogen<strong>an</strong>nten lateinischen<br />

Schule in Betracht. Gelegentlich schickte das Kloster auch seine<br />

Junioren auf auswärtige Schulen, so z. B. den jungen Konrad von Gleichen<br />

auf die Schule in Deventer (vgl. § 42), was auch noch die Reformmönche<br />

nach 1474 <strong>an</strong>scheinend get<strong>an</strong> haben. Jedenfalls weist noch die

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