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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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220 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

geri (23. Aug.) folgte (WU Nr. 219). Schon fünf Jahre später wurde aber<br />

auf Bitten des Klosters das Fest auf den alten Kirchweihtag (Tag nach<br />

Kili<strong>an</strong>i 9. Juli zurückverlegt, wobei Erzbischof und Weihbischof das Fest<br />

wie<strong>der</strong>um mit Ablässen ausstatteten (WU Nr. 229, dazu die Bemerkungen<br />

Gregor Overhams, S. 120). Mit diesen Ablaßverleihungen begnügte sich<br />

das freiherrliche Kloster bis zu seinem Ausg<strong>an</strong>g 1474. Um aber dem wirtschaftlich<br />

heruntergekommenen und nur noch aus Ruinen bestehenden Stift<br />

zu helfen, verlieh <strong>der</strong> Kölner Erzbischof am 21. Juni 1474 allen einen Ablaß<br />

von 40 Tagen, die <strong>der</strong> nunmehr reformierten Abtei mit milden Beiträgen<br />

zu Hilfe kommen würden (WU Nr. 696). Dasselbe tat auch Bischof<br />

David von Burgund am 6. August desselben Jahres, wobei er sich <strong>an</strong> die<br />

Gläubigen von Friesl<strong>an</strong>d w<strong>an</strong>dte (WU Nr. 697). Das Kloster hat sich in<br />

<strong>der</strong> Folgezeit <strong>an</strong>scheinend nicht mehr um beson<strong>der</strong>e Ablaßverleihungen<br />

bemüht und sich für die nächsten Jahrhun<strong>der</strong>te mit den ihm nach seinem<br />

Beitritt zukommenden Ablässen <strong>der</strong> Bursfel<strong>der</strong> Kongregation begnügt<br />

(über sie Volk, Urkunden, S. 114 Nr. 131, S. 173 Nr. 67).<br />

Erst im 18. Jh. hören wir wie<strong>der</strong> von einer beson<strong>der</strong>en Ablaßverleihung.<br />

Sie galt <strong>der</strong> von Abt Cölestin v. Geismar 1710 <strong>an</strong> <strong>der</strong> Abteikirche<br />

begründeten Liudgerusbru<strong>der</strong>schaft und ihrem Altar in <strong>der</strong> Krypta.<br />

Den Ablaß verlieh Papst Klemens XI. am 15. J<strong>an</strong>uar 1712 (Akten II b<br />

Nr.4).<br />

§ 29 Wall f a h r t e n<br />

<strong>Die</strong> Anfänge <strong>Werden</strong>s als Wallfahrtsort hängen eng mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />

des Liudgeruskultes zusammen. Nach dem Tode des Klostergrün<strong>der</strong>s<br />

und seinem Begräbnis östlich <strong>der</strong> von ihm gebauten Kirche beg<strong>an</strong>n sich<br />

seine Verehrung l<strong>an</strong>gsam zu entwickeln. Altfrid berichtet in <strong>der</strong> Einleitung<br />

zum zweiten Buch seiner Liudgerusvita, daß damals, also kurz<br />

vor <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>tmitte, von nah und fern Hilfesuchende zum Grabe<br />

Liudgers gewallfahrtet seien (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 30).<br />

Was Altfrid d<strong>an</strong>n <strong>an</strong> Einzel<strong>an</strong>gaben über <strong>der</strong>en Herkunftsort <strong>der</strong><br />

Pilger bringt, ist freilich nicht viel. Er begnügt sich meistens mit Gau<strong>an</strong>gaben,<br />

wie Nordgo (ebd. S. 39, Cap. 1), Sudhergo (ebd. S. 40, Cap. 3),<br />

o<strong>der</strong> mit Bezeichnungen, wie de Saxonia (ebd. S. 46, Cap. 9, S. '48,<br />

Cap.14, S.53, Cap.22), in Fresia (ebd. S.46, Cap. 10,- S. 47, Cap.11),<br />

de Attuariis (ebd. S. 50, Cap. 19). Einige wenige Ortsnamen gibt er doch<br />

auch <strong>an</strong>, so Almelo/Twente (ehd. S.49, Cap. 16), Bü<strong>der</strong>ich b. Neuß (ebd.<br />

S. 52, Cap. 21) und Werne <strong>an</strong> <strong>der</strong> Lippe (ebd. S. 48, Cap. 14). <strong>Die</strong> weiteren<br />

Viten des 9. Jhs., die Vita secunda und tertia, vermehren d<strong>an</strong>n Altfrids<br />

Angaben um einige weitere, so daß schon am Ende des 9. Jhs. \Vest-

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