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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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216 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

verlegt worden war. Das war <strong>an</strong>geblich zur sorgfältigeren Beachtung des<br />

Chordienstes und zur Erleichterung <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> geschehen (Roskamp,<br />

S.63). Jetzt konnte <strong>der</strong> Konvent nacb einer Vereinbarung vom 11. August<br />

1798 nur noch weitere Modifizierungen im kleineren Umf<strong>an</strong>g hinsichtlich<br />

des Chorgebetes <strong>an</strong> bestimmten Festen 1. und 2. Klasse durchsetzen<br />

(Jacobs, Geschichte, S. 437 Beil. Nr. 15).<br />

§ 28 Re I i q u i e n k u I te und Abi ä s s e<br />

Reliquien<br />

Von den Reliquien, die Liudger von seiner Romreise mitbrachte, zählt<br />

die Vita secunda (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 60) solche von Salvator, Maria,<br />

Petrus und Paulus auf. :Nach <strong>der</strong> Vita rythmica (ebd., S. 163) war die<br />

Salvatorreliquie eine Blutreliquie. <strong>Die</strong>selbe Vita erweitert den liudger<strong>an</strong>ischen<br />

Reliquienkatalog nicht nur um die schon im sogen<strong>an</strong>nten <strong>Werden</strong>er<br />

Privileg erwähnten zwölf Apostelreliquien (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 287),<br />

sie fügt auch noch Reliquien von Steph<strong>an</strong>us, Laurentius, Martinus, Felicitas<br />

und ihren sieben Söhnen hinzu. In den ältesten W erdener Urkunden<br />

werden bei den Traditionen aber nur Salvator und Maria aufgeführt.<br />

Während die Traditio vom 7. Oktober noch ohne Reliquienbezug ist,<br />

geschieht zum erstenmal 795 die Tradierung ad reliquias s<strong>an</strong>cti Saluatoris<br />

et s<strong>an</strong>ctae Mariae semper virginis (Lacomblet, UB 1 Nr. 5, hier mit Datum<br />

zum 16. März 796; Blok, Nr. 5). Schon die Urkunde vom 8. Mai 801<br />

spricht von einer Lichtstiftung ad reliquias supradictas, que in eodem loco<br />

(d. h. <strong>Werden</strong>) ponende sunt und von den Servi dei, welche diese Reliquien<br />

hüten sollen (Lacomblet, ebd. Nr. 21; Blok, Nr.24). Damit haben<br />

diese Reliquien in <strong>Werden</strong> ihre endgültige Ruhestätte gefunden. Von<br />

ihnen erwähnt die in <strong>der</strong> 2. Hälfte des 9. Jhs. spielende Erzählung von<br />

dem überfall auf den Mönchspriester Brunricus solche von Salvator,<br />

Maria, Petrus und Liudgerus, die den Räubern in die Hände fielen (<strong>Die</strong>kamp,<br />

<strong>Die</strong> Vitae, S. 233).<br />

Ein größeres Reliquienverzeichnis mit etwa 32 Namen, im Wesentlichen<br />

biblischer und römischer Herkunft, weist eine Zusammenstellung<br />

auf, die in einer <strong>Werden</strong> er Ev<strong>an</strong>gelienh<strong>an</strong>dschrift des 9. Jhs. erhalten ist<br />

(vgl. § 5 Nr. 18 des H<strong>an</strong>dschriftenverzeichnisses). Auffallen<strong>der</strong>weise wird<br />

we<strong>der</strong> in ihm noch in späteren Zusammenstellungen die Apollinarisreliquie<br />

erwähnt, die bei <strong>der</strong> Vollziehung <strong>der</strong> Schenkung von Olfen <strong>an</strong><br />

<strong>Werden</strong> durch Bischof Wolfhelm 889 eine Rolle spielte (Erhard, Reg.<br />

Nr. 479). Mit dieser Reliquie ist wohl die des gleichnamigen Bischofs von<br />

Ravenna gemeint, dessen Passio in einer <strong>Werden</strong>er H<strong>an</strong>dschrift noch vor-

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