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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 27 <strong>Die</strong> Liturgie 213<br />

liturgischen Texte eine Nachprüfung möglich wäre, ob diese Feste auch<br />

wirklich gefeiert o<strong>der</strong> nur kalendarische Füllsel sind. Das gilt z. B. für<br />

die Eintragung des Joseffestes zum 19. März im <strong>Werden</strong>er Kalendar von<br />

<strong>der</strong> Wende des 10./11. Jhs. Sie ist einer <strong>der</strong> ältesten deutschen Kalendarbelege<br />

für dieses Fest überhaupt, das in den übrigen Kölner Bistumskalendarien<br />

erst, vereinzelt im 15. Jh. auftaucht (Zilliken, S. 62 f.).<br />

An erster Stelle unter den <strong>Werden</strong>er Heiligenfesten stehen die Festtage<br />

des Klosterpatrons Liudgerus, von denen es folgende gab: das Fest<br />

am 26. März, · dem Todestag des Heiligen. Es wurde schon in <strong>der</strong> Mitte<br />

des 9. Jhs. beg<strong>an</strong>gen und hatte damals schon eine längere Entwicklung<br />

hinter sich (Stüwer, Verehrung, S. 200 f.).<br />

Das Fest am 26. April zur Erinnerung <strong>an</strong> die auf Befehl Karls d. Gr.<br />

vorgenommenen überführung von Münster nach <strong>Werden</strong> (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong><br />

Vitae, S. 37 f.). In <strong>Werden</strong>er Kalendarien und sonstigen Quellen wird<br />

das Fest häufig als Adventus s<strong>an</strong>cti Liudgeri o<strong>der</strong> auch als S. Liudger nae<br />

Paischen bezeichnet (Belege b. Körholz, Register 131). Da es schon in<br />

einem Kalen<strong>der</strong> des ausgehenden 10. Jhs. auftaucht (Zilliken, S. 64), ist<br />

es sicher alt.<br />

Das Jestum portationis s. Liudgeri. In deutschen Urkunden wird es<br />

gern als s. Liudgers Dracht o<strong>der</strong> s. Liudgeri in Augusto, gelegentlich auch<br />

als s. Liudgers mysse bezeichnet (über diese und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Bezeichnungen s.<br />

die Belege b. Körholz, Register 131; ferner S. Hoe<strong>der</strong>ath, S. Lügersdracht,<br />

S. 434 f.). <strong>Die</strong> Entstehung des Festes berichtet <strong>der</strong> unter Abt Bernhard<br />

(1125-1140) schreibende Verfasser <strong>der</strong> Vita rythmica (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong><br />

Vitae, S. 218 ff.). Das Fest, später von <strong>der</strong> Bartholomäusvigil (23. Aug.)<br />

auf den 1. Sonntag im September verlegt, war seit 1359 mit einem Ablaß<br />

versehen (vgl. darüber unten § 28).<br />

Das Jestum commemorationis s. Liudgeri am 19. September, dem Kalen<strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Wende des 10./11. Jhs. unbek<strong>an</strong>nt, wird im Memorienkalen<strong>der</strong><br />

verzeichnet (Kötzschke 1, S. 343), so daß es im 12. Jh. jedenfalls<br />

bek<strong>an</strong>n t war.<br />

An sonstigen Heiligenfesten sind in <strong>Werden</strong> nach den Angaben seines<br />

ältesten Kalen<strong>der</strong>s, also im 10./11. Jh., folgende Feste mit höheren R<strong>an</strong>g<br />

gefeiert worden: <strong>Die</strong> Feste Joh<strong>an</strong>ns d. T., die Inventio capitis am 24. Februar,<br />

die nativitas am 24. Juni, die decollatio am 29. August und das<br />

sonst in <strong>der</strong> Kölner Diözese nicht gerade häufig gefeierte Fest <strong>der</strong> conceptio<br />

am 24. September. Ferner werden gen<strong>an</strong>nt Gregor d. Gr. am 12.,<br />

Benedikt am 21. März, Laurentius am 10. August, Adri<strong>an</strong> am 8., Lambert<br />

am 17., Cosmas und Dami<strong>an</strong> am 27. September, Martin und Mennas am<br />

11., Kunibert und Lebuin am 12. und schließlich Cäcilia am 22. Novem-

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