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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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210 4. Verfassung<br />

Wir erfahren aus den Rechnungs-Auszügen des 14. Jhs. bei Adolf<br />

Overham die Namen von drei <strong>Werden</strong>er Münzmeistern, und zwar einen<br />

Henricus monetarius, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Rechnung 1361/62 (Kötzschke 2, S.28<br />

Nr. 125) gen<strong>an</strong>nt wird, ferner einen Meister Lambert, dem am 29. November<br />

1372 <strong>der</strong> Abt die Münze überträgt (ebd. S.48 § 13 Nr.2) und<br />

einen monetarius Coppinus, <strong>der</strong> schon in <strong>der</strong> folgenden Rechnung 1373/74<br />

auftritt (ebd. S. 49 § 14 Nr. 1 und Nr. 14).<br />

Auch für das 15. Jh. kennt Grote' (a. a. O. S. 417ff.) nur Prägungen,<br />

die <strong>der</strong> Periode <strong>der</strong> beiden letzten hochadeligen Abte Joh<strong>an</strong>n Stecke<br />

(1436-1454) und Konrad von Gleichen (1454-1474) <strong>an</strong>gehören. Aus<br />

<strong>der</strong> Zeit des ersteren hat sich ein Münzvertrag erhalten, den <strong>der</strong> Abt 1439<br />

mit Jakob But und Reinard Fent für die Dauer von sechs Jahren abschloß<br />

(Kötzschke 1, S. 457 f. Nr. 66). Daraus geht hervor, daß damals eine eingerichtete<br />

Münze in <strong>Werden</strong> vorh<strong>an</strong>den war. Sie lag nach einem Verzeichnis<br />

des beginnenden 16. Jhs. in <strong>der</strong> Nähe des Marktes und war als<br />

Lehen vergeben (Kötzschke, <strong>Die</strong> Anfänge, S. 97 Nr.9), denn die Münze<br />

wurde von den Abten dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts nicht benutzt. Münzprägungen<br />

sind erst wie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Zeit Abt Heinrich Dudens (1573-1601) bek<strong>an</strong>nt,<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> vom Kreis vorgeschriebenen Münzstätte prägen ließ.<br />

Auch die weiteren Münzprägungen <strong>Werden</strong>er Abte st<strong>an</strong>den unter <strong>der</strong><br />

Aufsicht des Kreises (vgl. oben § 21), bis es im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t infolge des<br />

Verfalls <strong>der</strong> Kreisverfassung zu Prägungen kam, auf die <strong>der</strong> Kreis keinen<br />

Einfluß mehr ausgeübt hat. <strong>Die</strong> letzten Prägungen dieser Art weist Grote<br />

(a. a. 0.3, S. 445) für Abt Anselm Sonius nach.<br />

Neben dem Wappen d~r Abte ist auf ihnen fast immer <strong>der</strong> Stiftspatron<br />

St. Liudger vertreten, <strong>der</strong> in einer schönen Talerprägung des Abtes Theodor<br />

Thier von 1724 schützend über dem Abteigebäude schwebt, das hier<br />

bis in Einzelheiten zu sehen ist und damit eine Quelle für den Bau vor<br />

seinem Abriß darstellt (W. Hagen, Münzprägung und Geldumlauf i.<br />

Rheinl<strong>an</strong>d. Führer d. Rhein. L<strong>an</strong>desmuseums Bonn Nr.17, 1968 Abb.<br />

Nr.65).<br />

Eine Spezialsammlung <strong>Werden</strong>er Münzen bef<strong>an</strong>d sich im Besitz des<br />

Rittergutsbesitzers Max v. Dücker in Buchenwäldchen bei Liegnitz, seit<br />

1950 in Heidelberg. Seit 1970 ist sie im Besitz seiner Erben (Frdl. Mitt.<br />

von Oberstaatsarchivrat i. R. Dr. A<strong>der</strong>s, Münster/Westf.). Eine kurze<br />

Übersicht über die <strong>Werden</strong>er Münzentwicklung findet sich im Abschnitt<br />

Essen-<strong>Werden</strong>, Deutsches Städtebuch, hrsg. v. Erich Kayser 3, 3, 1956,<br />

S. 169 Nr. 13 a.

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