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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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198 4. Verfassung<br />

greifende Eingriffe. <strong>Die</strong> altersschwachen Seitenschiffe und die Chortürme<br />

fielen. Als einschiffige Kirche mit je drei hohen Fenstern kam sie in das<br />

19. Jh. Ihrer Versteigerung im Jahre 1811 folgten weitere schwere Eingriffe<br />

in die Bausubst<strong>an</strong>z (Effm<strong>an</strong>n 2, S. 29 ff.). 1896 von <strong>der</strong> katholischen<br />

Gemeinde zurückerworben, wurde die Kirche seit 1957 restauriert und<br />

dem gottesdienstlichen Gebrauch zurückgegeben (Göbel, Der Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

<strong>der</strong> St. Luciuskirche: MünsterHellw 14. 1961, S. 103 ff.).<br />

<strong>Die</strong> Nikolauskapelle<br />

Sie lag am Markt in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Abteikirche und des großen Friedhofes,<br />

gehörte aber nicht zur Immunität (Lagepl<strong>an</strong> bei Effm<strong>an</strong>n 1, S. 334<br />

Fig. 251). Ihre Erbauung ist von Kötzschke (<strong>Die</strong> Anfänge, S. 12) mit <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong>geblichen Verleihung des Markt- und Münzprivilegs durch Otto 11. im<br />

Jahre 974 in Verbindung gebracht worden. Nach Angabe Dudens (Historia,<br />

S. 21) wurde die Kapelle aber erst unter Abt Gerold (1031-50) erbaut<br />

und durch Erzbischof Herm<strong>an</strong>n von Köln 1047 eingeweiht (Duden,<br />

Historia, S. 21; Oediger, Reg.1 Nr. 814). Gregor Overham (S. 74) nennt<br />

als Weihetag den 5. Dezember (so auch <strong>der</strong> Anonymus, S. 60) und als Patrone<br />

Nikolaus und Katharina, wobei Nikolaus <strong>der</strong> Hauptpatron war, <strong>an</strong><br />

dessen Fest sich schon früh ein Jahrmarkt in <strong>Werden</strong> entwickelt hat. Das<br />

<strong>Werden</strong>er Nikolauspatrozinium ist eines <strong>der</strong> frühesten im Rheinl<strong>an</strong>d, wo<br />

<strong>der</strong> Kult seit etwa 1000 nachzuweisen ist (Karl Meisen, Nikolauskult und<br />

Nikolausbrauch im Abendl<strong>an</strong>d: Forschungen zur Volkskunde 9-12,<br />

1931, S. 82 f.).<br />

Urkundlich gen<strong>an</strong>nt wird die Kapelle verhältnismäßig spät, erst 1160<br />

(Lacomblet, UB 1 Nr. 402, wo aber die Zeugenliste unvollständig wie<strong>der</strong>gegeben<br />

ist. Vgl. Reg. Crecelius, Trad.2 Nr. 134), als <strong>der</strong> Kapelle eine<br />

Hufe in Bardenscheid zurückgegeben wurde, die zum Dotationsgut gehörte.<br />

<strong>Die</strong> sonstigen Kapelleneinkünfte bringt ein Verzeichnis von 1519<br />

(Kötzschke 2, S. 654 ff.).<br />

Über den Kapellenbau selbst wissen wir, daß er einen quadratischen<br />

Grundriß gehabt hat und mit drei Türmchen versehen war, von denen<br />

<strong>der</strong> mittlere höher war als die bei den <strong>an</strong><strong>der</strong>en (Jacobs, Geschichte, S. 67.<br />

Zusammenfassend jetzt Kubach-Verbeek, S. 1236). Auch war die Kapelle,<br />

wenigstens vor 1800, mit einer Glocke und einer kleinen Orgel versehen.<br />

über eine Freitreppe, die durch das <strong>an</strong>steigende Gelände am Markt<br />

bedingt war, gel<strong>an</strong>gte m<strong>an</strong> in ihre Vorhalle, die als ein rechteckiger<br />

offener Vorbau <strong>an</strong>zusprechen ist (so Zimmerm<strong>an</strong>n, Luciuskirche, S.248<br />

Anm.43 gegen Effm<strong>an</strong>n 2, S.73, <strong>der</strong> eine halbkreisförmige 'Portalnische<br />

auf <strong>der</strong> von ihm veröffentlichten Zeichnung des 18. Jhs. zu erkennen

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