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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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196 4. Verfassung<br />

begonnen, unter Abt Reinher (945-962) vollendet und zu Ehren des<br />

hI. Klemens durch Erzbischof Bruno von Köln am 1. Mai 957 geweiht<br />

worden sein (Duden, Historia, S. 18; Oediger, Reg. 1 Nr. 413). Der<br />

1. Mai ist auch als Dedikationstag im Memorienkalen<strong>der</strong> überliefert<br />

(Kötzschke 1, S. 332 f.: Dedicatio in Brene, was nur ein Lesefehler Overharns,<br />

in dessen Abschrift <strong>der</strong> Kalen<strong>der</strong> erhalten ist, für Born sein k<strong>an</strong>n).<br />

Als oratorium, quo memoria percolitur s. Clementis und als fons s. Liudgeri,<br />

bzw. als monasteriolum werden Kirche und Born in einem vor dem<br />

Jahre 1000 entst<strong>an</strong>denen Wun<strong>der</strong>bericht zuerst erwähnt (<strong>Die</strong>kamp, Vitae,<br />

S. 231. Zur überlieferung des Berichtes vgI. ebd. EinI., S. 58 und 91). Ob<br />

unter dem monasteriolum eine cella o<strong>der</strong> ein kleines Stift zu verstehen ist,<br />

muß bei <strong>der</strong> Dürftigkeit <strong>der</strong> überlieferung offen bleiben. Als capella<br />

s. Clementis wird sie urkundlich zuerst 1103 gen<strong>an</strong>nt (Lacomblet, UB 1<br />

Nr.262).<br />

<strong>Die</strong> nicht sehr große Kreuzhasilika (11 m breit und 23,30 m l<strong>an</strong>g),<br />

<strong>der</strong>en Querschiffmauern mit denen <strong>der</strong> Seitenschiffe fluchteten, besaß drei<br />

gleich breite Apsiden ohne Hervorhebung <strong>der</strong> Mittelapsis (zur kunstgeschichtlichen<br />

Einordnung vgI. Effm<strong>an</strong>n 2, S. 13 ff.). <strong>Die</strong> Kirche war mit<br />

einem Turm und einem Eing<strong>an</strong>g im Westen, sowie einem Nebeneing<strong>an</strong>g<br />

auf <strong>der</strong> Südseite versehen. über die Kirchenausstattung ist kaum etwas<br />

bek<strong>an</strong>nt. Unter dem Hochaltar entspr<strong>an</strong>g die Quelle, die in einem<br />

Brunnenbecken vor den Stufen des Hochaltars in <strong>der</strong> Mittelapsis aufgef<strong>an</strong>gen<br />

wurde (Duden, Historia, S. 18; Anonymus, S. 58. Hier auch schon<br />

<strong>der</strong> Hinweis auf das Brunnenpatronat des hI. Klemens, <strong>an</strong><strong>der</strong>e Deutung<br />

bei Binding, S. 11 ff.). 1557 gab die Kirche eine Glocke <strong>an</strong> die Abtei ad<br />

turrim d. Ludgeri supra chorum pro signofiendo (Rechnung 1556/57:<br />

Akten X Nr.20 BI. 145). Nach Aufhebung <strong>der</strong> Abtei im Jahre 1803<br />

wurde die KIemenskirche mit Inventar am 29. November 1811 <strong>der</strong> neugegründeten<br />

katholischen Gemeinde Kettwig überwiesen und zum Abbruch<br />

und Verkauf bestimmt, was am 20. November 1817 geschah. Aus<br />

den Steinen erbaute m<strong>an</strong> einen Gasthof, <strong>der</strong> seit 1856 als katholisches<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus diente (Effm<strong>an</strong>n, Aktenstücke, S. 3 ff.).<br />

S t. Lu c i u s<br />

Etwa 550 m von <strong>der</strong> Abteikirche entfernt, erhob sich im N . <strong>der</strong> Stadt<br />

die Luciuskirche. Sie lag ursprünglich außerhalb <strong>der</strong> Mauern. Ihre Bezeichnungen<br />

vom Mittelalter bis zur Neuzeit lauten: ecclesia nova,<br />

Ny(en)kerken, Niggenkerken o<strong>der</strong> Neukirche. Der Name ist auf den<br />

Stadtteil übergeg<strong>an</strong>gen, in dem sie heute liegt.

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