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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 24 Verhältnis zur Pfarrei 195<br />

Betreuung <strong>der</strong> Pfarreien durch Mönche unmöglich. So war das Kloster<br />

gezwungen, wie<strong>der</strong> auf Weltgeistliche zurückzugreifen und geriet dabei<br />

<strong>an</strong> "verlaufene" Kleriker wie Fr<strong>an</strong>z Homberg. <strong>Die</strong>sem war d<strong>an</strong>n <strong>der</strong><br />

endgültige Durchbruch <strong>der</strong> Reformation in <strong>Werden</strong> zu d<strong>an</strong>ken, so daß<br />

schließlich das Gegenteil <strong>der</strong> durch die Inkorporation erhofften Wirkung<br />

erreicht wurde.<br />

Trotz aller dieser Wirren und Unruhen blieb aber die Abteikirche<br />

o<strong>der</strong> das Münster, wie es im <strong>Werden</strong>er Sprachgebrauch zumeist heißt, die<br />

Hauptpfarrkirche. St. Lucius und St. Klemens hatten auch jetzt nur den<br />

R<strong>an</strong>g und das Recht von Nebenkirchen. Das Kloster hielt <strong>an</strong> <strong>der</strong> alten<br />

Ordnung vom Beginn des 12. Jhs. starr und ängstlich fest.<br />

Erst im 18. Jh. scheint eine Mil<strong>der</strong>ung des alten Pfarrzw<strong>an</strong>ges insofern<br />

eingetreten zu sein, als nach Zeugenaussagen (Jacobs, Geschichte,<br />

S. 423 f. Beil. 9) in den beiden Nebenkirchen "auf Verl<strong>an</strong>gen" getauft,<br />

kopuliert und jede sonstige Pfarrh<strong>an</strong>dlung vorgenommen werden konnte.<br />

Im übrigen f<strong>an</strong>d nach Beseitigung des Hauptaltares <strong>der</strong> Petrikirche bzw.<br />

des Westwerkes im Laufe des 17./18. Jhs. - <strong>der</strong> genaue Zeitpunkt ist<br />

nicht bek<strong>an</strong>nt - <strong>der</strong> Pfarrgottesdienst im Mittelschiff <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Abteikirche statt, wohl vor <strong>der</strong> lettnerartigen Absperrung des Mönchschores.<br />

So blieb es bis zur Säkularisation (Effm<strong>an</strong>n 1, S. 362).<br />

über die Geschichte <strong>der</strong> Nebenkirchen, zu denen auch noch die<br />

Nikolaikapelle zu rechnen ist, ergeben sich im einzelnen folgende Angaben:<br />

St. KI emen s<br />

Sie wird ecclesia s. Clementis, oft mit dem Zusatz ad fontem o<strong>der</strong><br />

supra fontem, häufig auch nur ecclesia fontis o<strong>der</strong> ähnlich gen<strong>an</strong>nt (v gl.<br />

über die Namen <strong>der</strong> Kirche Effm<strong>an</strong>n 2, S. 7, und Körholz, Register,<br />

S. 220). Im 17./18. Jh. ist die Bezeichnung Kirche auf dem Berge beliebt,<br />

womit auf ihre Lage hingewiesen wird. <strong>Die</strong> Benennung "Kirchspielkirche<br />

zu Born" o<strong>der</strong> "Borner Kirche" geht auf den mit Liudger in Verbindung<br />

gebrachten Brunnen in <strong>der</strong> Kirche zurück (vgl. dazu Binding, Quellen,<br />

S. 10 ff., mit Bericht über die Ausgrabungen im Gelände von St. Klemens,<br />

ferner von demselben Verfasser St. Klemens in Essen-<strong>Werden</strong>: Das rhein.<br />

L<strong>an</strong>desmuseum 1969, S. 75, hier auch Pl<strong>an</strong>. Zusammenfassend jetzt Kubach-Verbeek,<br />

S. 1231 f.).<br />

<strong>Die</strong> Kirche auf <strong>der</strong> Südseite <strong>der</strong> Stadt außerhalb des engeren Stadtbezirks<br />

<strong>an</strong> einem <strong>an</strong>steigenden, von zwei Höhenzügen umgebenen Hohlweg,<br />

hatte eine wenig günstige Baulage. Nach <strong>der</strong> verhältnismäßig späten<br />

überlieferung des 16. und 17. Jhs. (Duden, Historia, S. 18; Anonymus,<br />

S. 58; Gregor Overham, S.60) soll <strong>der</strong> Bau von Abt Wigger (930-940)

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