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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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156 4. Verfassung<br />

<strong>Werden</strong>am verh<strong>an</strong>delt wurde (Kötzschke 2, S.53 Nr.22). Vom 29. Dezember<br />

1391 stammt eine Expekt<strong>an</strong>z Bonifaz IX., des Papstes <strong>der</strong> römischen<br />

Obedienz, auf ein <strong>Werden</strong> er Benefizium für einen Kölner Kleriker<br />

(Sauerl<strong>an</strong>d 6, Nr. 461) und vom selben Jahre besitzen wir auch eine Sentenz<br />

des Kölner Offizialates in einem <strong>Werden</strong>er Prozeß (Jacobs, Gesch.,<br />

S. 411 Beilage Nr. 4). Ein sicheres Zeichen, daß <strong>Werden</strong>, dem Kölner Vorbild<br />

folgend, sich in <strong>der</strong> römischen Obedienz bef<strong>an</strong>d. Von Bonifaz IX.<br />

stammen noch einige weitere Expekt<strong>an</strong>zen auf <strong>Werden</strong>er Benefizien<br />

(Sauerl<strong>an</strong>d, ebd. Nr. 710, Nr. 951; 7 Nr.49, 331). Am 26. Oktober 1403<br />

erhielt die Abtei d<strong>an</strong>n auch wie<strong>der</strong> ein Schutzm<strong>an</strong>dat mit Privilegienbestätigung<br />

(Abschr. 16. Jh. Akten VI b).<br />

Für die 'nächsten Jahrzehnte schweigen alle Quellen über die <strong>Werden</strong>er<br />

Beziehungen zur römischen Kurie. Lediglich eine Bestätigung aller bisherigen<br />

kaiserlichen und päpstlichen Privilegien durch das Basler Konzil<br />

liegt vom 13. J<strong>an</strong>uar 1435 noch vor (WU Nr. 520). Am 15. Oktober 1461<br />

erhielt die Abtei ein M<strong>an</strong>dat Pius 11. zur Wie<strong>der</strong>einziehung <strong>der</strong> von mehreren<br />

Kbten, Prioren usw. unrechtmäßiger Weise in Erb- und Zeitpacht<br />

ausget<strong>an</strong>er Güter (WU Nr. 626).<br />

Inwieweit Rom in <strong>der</strong> Folgezeit in die Bemühungen um die Reformierung<br />

<strong>der</strong> Abtei eingegriffen hat, ist im einzelnen nicht mehr feststellbar,<br />

da die Reformakten vernichtet sind. In den bei <strong>der</strong> herzoglichen<br />

Regierung in Kleve entst<strong>an</strong>denen Korrespondenzen über diese Angelegenheit<br />

wird jedenfalls wie<strong>der</strong>holt auf römische M<strong>an</strong>date Bezug genommen.<br />

Sie wären d<strong>an</strong>n die letzten mittelalterlichen Zeugnisse für die<br />

Verbindung <strong>Werden</strong>s mit Rom. Nachdem die Bursfel<strong>der</strong> Kongregation<br />

für <strong>Werden</strong> 1474 zuständig geworden war, kamen etwaige römische Beziehungen<br />

nur noch in ihrem Rahmen in Betracht. <strong>Die</strong> Kongregation<br />

achtete sorgfältig darauf, <strong>der</strong> Kölner Erzbischof als zuständiger Ordinarius<br />

nicht min<strong>der</strong>. So liegen denn auch päpstliche Privilegien für <strong>Werden</strong><br />

für die Folgezeit mit Ausnahme einer beson<strong>der</strong>en Ablaßerteilung<br />

nicht mehr vor.<br />

§ 18 Verhältnis zu den Vögten<br />

Ober die Vogteiverhältnisse <strong>der</strong> älteren Zeit vor dem 12. Jh. wissen<br />

wir wenig und kennen nur einige Namen von Vögten (Liste <strong>der</strong> Klostervögte<br />

bei Kötzschke 1, S. 551 f.). Ein advocatus ecclesie Widelek kommt<br />

in einer Urkunde von 805/06 vor. Aber diese Urkunde ist unecht und<br />

daher die Existenz dieses Vogtes fraglich. Wir erfahren aus einer <strong>der</strong><br />

Wun<strong>der</strong>erzählungen <strong>der</strong> Vita tertia von einem Vogt namens Botholold<br />

(<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 109 cap. 36), den die Erzählung schon für die

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