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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 17 Verhältnis zur römischen Kurie 155<br />

von St. Nicasius in Rheims und dem Offizial von Köln zum Konservator<br />

aller Rechte <strong>der</strong> Lütticher Kirche und ihres Bischofs gegen Lüttich und<br />

die Städte des Stiftes bestimmt (Sauerl<strong>an</strong>d, ebd. 3, Nr. 434).<br />

Mit <strong>der</strong> päpstlichen Kurie, die seit 1309 in Avignon saß, scheint <strong>Werden</strong>,<br />

wie die erhaltenen Rechnungs-Auszüge <strong>an</strong>deuten, häufiger in Verkehr<br />

gest<strong>an</strong>den zu haben, ohne daß wir im einzelnen die Hintergründe<br />

kennen. Schon kurz nach seiner Wahl hatte Abt Heinrich von Wildenburg<br />

am 19. J<strong>an</strong>uar 1361 eine Reise nach Avignon <strong>an</strong>getreten und war erst am<br />

2. April dieses Jahres nach <strong>Werden</strong> zurückgekehrt (Kötzschke 2, S.25<br />

Nr.60, Nr.91). Vermutlich h<strong>an</strong>delte es sich um die Bestätigung seiner<br />

Wahl, für die am 10. Dezember 1363 eine Summe von 4 Mr. und 12 d.<br />

nach Avignon geschickt wurden ( ... dedi domno praeposito s<strong>an</strong>cti Cuniberti<br />

4 mr. et 12 d. missas pro confirmatione ad curiam Avenionensen<br />

(Kötzschke 2, S.39 Nr.117). Sie erfolgte am 29. Oktober 1371 durch<br />

Gregor XI., wobei auf die durch den Kölner Offizial im Spezialauftrag<br />

des Erzbischofs Wilhelm von Gennep (t 1362) erfolgte Konfirmation des<br />

Abtes ausdrücklich hingewiesen wird. Der Abt hatte sich nach den Angaben<br />

<strong>der</strong> Urkunde <strong>an</strong> den Papst gew<strong>an</strong>dt, weil er im Zweifel war, ob<br />

die Abtei zu den vom Papst reservierten Benefizien gehörte.<br />

Obwohl nach Au~bruch des Schismas Urb<strong>an</strong> VI. sich dem Kloster geneigt<br />

zeigte und am 27. November 1378 den Dech<strong>an</strong>ten von St. Gereon<br />

in Köln mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gewinnung <strong>der</strong> dem Kloster entfremdeten Einkünfte<br />

beauftragte (Abschr. Adolf Overhams in Libri variorum, Archiv<br />

Studienfonds Pa<strong>der</strong>born III 21), blieb das Kloster doch in <strong>der</strong> Avignoneser<br />

Obedienz Klemens VII. Offenbar war <strong>der</strong> Einfluß seines Klostervogtes,<br />

des im fr<strong>an</strong>zösischen Solde stehenden Grafen von <strong>der</strong> Mark, dabei<br />

ausschlaggebend (Rep. Germ. 1 Einl., S. 112). Denn die Erzbischöfe von<br />

Köln und Trier hatten sich mit Entschiedenheit gegen den Papst in<br />

A vignon ausgesprochen.<br />

Für <strong>Werden</strong> schien sich diese A vignon-freundliche Haltung auszuzahlen.<br />

Klemens VII. gab am 24. November 1382 dem Abt die Vollmacht,<br />

in den märkischen Gebieten die Anhänger U rb<strong>an</strong>s VI. von <strong>der</strong><br />

römischen Obedienz ihrer Amter und Präbenden zu entsetzen und den<br />

von dem Grafen von <strong>der</strong> Mark nominierten Personen zu übertragen<br />

(Sauerl<strong>an</strong>d, Urk. u. Reg. 6 Nr. 1423). Von demselben Papst liegen noch<br />

zwei Expekt<strong>an</strong>zen auf Benefizien vor, die <strong>der</strong> Abt von <strong>Werden</strong> zu vergeben<br />

hatte (Rep. Germ. 1, S. 49 und 124).<br />

Aber <strong>Werden</strong> blieb nicht in <strong>der</strong> A vignoneser Obedienz. Offenbar<br />

schon um 1390 neigte m<strong>an</strong> sich <strong>der</strong> römischen Obedienz zu. Ein Rechnungs-Posten<br />

vom 14. Oktober dieses Jahres betrifft eine Tagfahrt in<br />

Köln, wo u. a. cum fratre Andrea in negotiis Rom<strong>an</strong>is etc. concernentibus

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