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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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128 4. Verfassung<br />

Schreibwerk des Custos scheint im 14. Jh. ein eigener Schreiber vorh<strong>an</strong>den<br />

gewesen zu sein, Am 19. akt. 1384 ist ein Albertus des Kosters<br />

schryver erwähnt (Kötzschke 1, Einl. S.85). Nach Einführung <strong>der</strong> Reform<br />

1474 blieb das Amt des Custos bestehen, seine Inhaber wechselten<br />

allerdings häufig. Später, etwa seit dem 17. Jh., verwalteten es Laienbrü<strong>der</strong>,<br />

die den Namen sacrist<strong>an</strong>i führten.<br />

e) Scholasticus<br />

Wenn auch die Inhaber dieses Amtes in <strong>Werden</strong> auffällig wenig in<br />

den Quellen vorkommen, so ist ihr Vorh<strong>an</strong>densein doch schon für die<br />

Mitte des 9. Jhs. in einer Wun<strong>der</strong>erzählung <strong>der</strong> Vita Altfrids über den<br />

kr<strong>an</strong>ken Scholaster Hildirad bezeugt (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 42 Cap. 5).<br />

Das Amt hat auch in <strong>der</strong> Folgezeit eine gewisse Rolle gespielt, wie das Verzeichnis<br />

seiner Einkünfte aus dem 10./11. Jh. zeigt (Kötzschke 1, S. 104<br />

§ 20) und die Stiftung Abt Gerolds für die Bekleidung von Schülern aus<br />

dem Jahre 1047 (Crecelius, Trad. 1, S. 52 Nr.90) erschließen läßt. Ob es<br />

aber im 13./14. Jh. noch best<strong>an</strong>den hat, liegt im Dunkeln. Vermutlich<br />

wurde es nicht mehr besetzt, jedenfalls nicht mehr von einem Konventualen<br />

verwaltet, da die seit dem 14. Jh. gelegentlich vorkommenden<br />

magistri o<strong>der</strong> rectores scholarum nicht mehr dem Kapitel <strong>an</strong>gehörten,<br />

son<strong>der</strong>n zumeist Kleriker waren, die im <strong>Die</strong>nst und in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

<strong>der</strong> Abtei neben ihrem Schulamt tätig wurden. Auch nach 1474 scheint in<br />

dieser Hinsicht keine Verän<strong>der</strong>ung vor sich geg<strong>an</strong>gen zu sein. 1541 wurde<br />

<strong>der</strong> Hum<strong>an</strong>ist Joh<strong>an</strong>nes Pering nach <strong>Werden</strong> zum Unterricht <strong>der</strong> jüngeren<br />

Mönche berufen (Duden, Historia, S.36 s. unten § 32). Seit dem<br />

17. Jh. unterrichteten geeignete Angehörige des Konvents o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>er<br />

Klöster die <strong>an</strong>gehenden Mönche in den hum<strong>an</strong>istischen, philosophischen<br />

und theologischen Fächern. Keiner von ihnen führte den Namen scholasticus.<br />

Sie wurden als Lectoren bezeichnet.<br />

f) P ortarius<br />

Wenn auch später erst urkundlich bezeugt, ist das Pfortenamt in<br />

<strong>Werden</strong> von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> gewiß vorh<strong>an</strong>den gewesen. Das Amt spielt in<br />

den deutschen Klöstern des 9. Jhs. insofern eine wichtige Rolle, als ihm<br />

die Aufnahme von Fremden und die klösterliche Armenpflege oblag.<br />

Dafür erhielt die Pforte in den älteren Königs- und Kaiserurkunden das<br />

Zehntprivileg von den Salhöfen für die supervenientes hospites et pere-

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