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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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126 4. Verfassung<br />

S. 169 Nr.69). <strong>Die</strong> Bursfel<strong>der</strong> Reform k<strong>an</strong>nte keinen Propst mehr und<br />

schaffte deshalb 1474 in <strong>Werden</strong> diesen Posten ab.<br />

b) Dek<strong>an</strong> bzw. Prior<br />

Er st<strong>an</strong>d in <strong>der</strong> Regel Benedikts <strong>an</strong> erster Stelle, hatte aber im Monte<br />

Cassino des ausgehenden 7. Jhs. dem Propst weichen müssen. Liudger hat<br />

diese Regelung sicher nach dem Vorbild des Erzklosters auch um 800 in<br />

<strong>Werden</strong> übernommen. Der Dek<strong>an</strong> kam daher in seiner Stellung hinter<br />

dem Propst. Vermutlich haben <strong>an</strong> dieser Ordnung auch die Bestimmungen<br />

<strong>der</strong> Mainzer Synode von 813 mit ihrer Bevorzugung des Dek<strong>an</strong>s nichts<br />

än<strong>der</strong>n können, zumal die Aachener Bestimmungen von 817 den Propst<br />

sowieso wie<strong>der</strong> <strong>an</strong> die erste Stelle setzten. Der Dek<strong>an</strong>, dem gewöhnlich<br />

die überwachung <strong>der</strong> Klosterdisziplin und des gesamten inneren Klosterlebens<br />

oblag, tritt daher sehr wenig in <strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er überlieferung hervor.<br />

Erst seit <strong>der</strong> 1. Hälfte des 11. Jhs., zur Zeit des Abtes Gerold<br />

(1031-1050), sind einige Dek<strong>an</strong>e namentlich bek<strong>an</strong>nt. Zu Beginn des<br />

12. Jhs. unter dem Abbatiat eines <strong>der</strong> bei den Abte Rudolfs (1104-1112)<br />

treten sie zuletzt in <strong>Werden</strong> auf, was bei dem M<strong>an</strong>gel urkundlicher überlieferung<br />

nicht unbedingt auf ein Verschwinden zu dieser Zeit schließen<br />

läßt (in dem mit <strong>Werden</strong> verbundenen Helmstedt ist <strong>der</strong> Dek<strong>an</strong> noch<br />

1133 nachweisbar (Behrend Diplomatarium S. 455 f. Nr. 3). Sicher ist nur,<br />

daß <strong>der</strong> Dek<strong>an</strong>titel vor 1160 in <strong>Werden</strong> abgeschafft ist. An seine Stelle<br />

trat damals die Amtsbezeichnung des Priors, <strong>der</strong> gewöhnlich in den Reformbewegungen<br />

Clunys, Hirsaus und Siegburgs den dec<strong>an</strong>us ersetzt. Der<br />

Prior behielt auch in <strong>der</strong> Bursfel<strong>der</strong> Reform seine alte Bedeutung. Sie<br />

wuchs sogar noch, als die Präpositur wegfiel. Der Prior wurde jetzt <strong>der</strong><br />

alleinige Vertreter des Abtes vor allem in den inneren Kloster<strong>an</strong>gelegenheiten,<br />

er besaß sein Amt aber nicht mehr auf Lebenszeit, son<strong>der</strong>n konnte<br />

je<strong>der</strong>zeit aus stichhaltigen Gründen vom Abt abgerufen und zu einem<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Officium bestimmt werden. Zu seiner Hilfe und Unterstützung<br />

waren Subprioren tätig. <strong>Die</strong> Visitationen von 1597 (] acobs, Annalen,<br />

S. 225) und 1649 (ebd. S. 232) umschreiben und stärken noch einmal<br />

R<strong>an</strong>g und Stellung dieser beiden Amter.<br />

c) Kellner<br />

Er galt als <strong>der</strong> erste Wirtschaftsbeamte des Klosters und ist zwar erst<br />

urkundlich für die Zeit um 1100 belegt (Kötzschke 1, S. 265 § 4), dürfte

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