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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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124 4. Verfassung<br />

Schloß Cappenberg), eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e vom 9. Nov. 1348 (Kötzschke 1, S. 399 f.<br />

Nr. 33) nur 8, eine Urkunde von 1393 (Müller, Güterwesen Urk. Nr.2)<br />

sogar nur 6 Konventsmitglie<strong>der</strong>. Dagegen werden in <strong>der</strong> Rechnung des<br />

Speicheramtes 1426 noch 9 Präbendenempfänger gen<strong>an</strong>nt (Kötzschke 2,<br />

S.354). Ihre Zahl sinkt in <strong>der</strong> Rechnung desselben Amtes 1449/50 auf 5<br />

herab (Kötzschke 2, S.366 Nr.2, 367 Nr. 8). Schließlich best<strong>an</strong>d beim<br />

Zusammenbruch 1474 <strong>der</strong> Konvent nur noch aus Abt, Propst und Küster.<br />

<strong>Die</strong> Bursfel<strong>der</strong> Kongregation beg<strong>an</strong>n den Neu<strong>an</strong>f<strong>an</strong>g mit 8 Mönchen,<br />

wie aus <strong>der</strong> Urkunde vom 29. Mai 1474 hervorgeht (Volk, Fünfhun<strong>der</strong>t<br />

Jahre, S.269 Nr. 37). An <strong>der</strong> Abtswahl am 9. Juli 1540 waren 30 Priestermönche<br />

beteiligt (nach einer Bemerkung von Steinhaus, Duden, Historia,<br />

S. 36, Anm.), ein deutliches Zeichen für die Blüte des Klosters. <strong>Die</strong>se<br />

Zahl s<strong>an</strong>k aber infolge <strong>der</strong> religiösen Wirren <strong>der</strong> Zeit bei <strong>der</strong> folgenden<br />

Abtswahl am 23. J<strong>an</strong>uar 1573 auf 9 (2 Mönche waren ausgeschlossen)<br />

und bei <strong>der</strong> am 13. April 1601 auf 8 Teilnehmer herab (WU Nr.1343,<br />

Nr.2398). Nach dem Dreißigjährigen Kriege zeigt die Konventsstärke<br />

eine steigende Tendenz. Bei <strong>der</strong> Abtswahl am 11. Juli 1667 waren 30<br />

(WU Nr. 3174), bei <strong>der</strong> am 26. August 1670 sogar 37 Mönche zugegen<br />

(Akten, I Nr. 11, BI. 23 f.).<br />

<strong>Die</strong>se Personalstärke erleidet in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 18. Jhs. nur<br />

geringe Schw<strong>an</strong>kungen. Erst in <strong>der</strong> zweiten Hälfte zeigt sich infolge <strong>der</strong><br />

klosterfeindlichen Einstellung <strong>der</strong> Zeit eine leicht fallende Tendenz.<br />

Immerhin weist <strong>der</strong> Klosterneubau von 1783 noch 30 Mönchszellen auf<br />

(Flügge, Chronik, Erg.Heft, S. 494). Eine Liste von 1807, also aus <strong>der</strong><br />

Zeit nach <strong>der</strong> Aufhebung, nennt für <strong>Werden</strong> noch 21 Mönche und 2 Laienbrü<strong>der</strong><br />

(Jacobs, Geschichte, S. 220 f.), wobei die in Helmstedt weilenden<br />

Mönche offenbar nicht gerechnet sind.<br />

Der l<strong>an</strong>dschaftlichen Herkunft nach, überwiegen in den ersten Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

des Klosters Friesen und Sachsen, ex quibus congregatio illa<br />

maxima ex parte constat esse collecta, berichtet das sogen<strong>an</strong>nte <strong>Werden</strong>sche<br />

Privileg, das wohl noch in das Ende des 9. Jhs. zurückgeht, über<br />

die Fundatio des Klosters (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 289). <strong>Die</strong> Traditionsnotizen<br />

des 9.-12. Jhs. (bei Kötzschke 1, S. 152-167) beweisen den<br />

friesischen, nie<strong>der</strong>rheinischen und sächsischen Einfluß bei <strong>der</strong> Aufnahme<br />

ins Kloster. <strong>Die</strong> Konventualen des Hochmittelalters gehören Geschlechterkreisen<br />

<strong>an</strong>, die im wesentlichen im westfälischen, nie<strong>der</strong>sächsischen und<br />

rheinischen Raum beheimatet sind. Für den bürgerlichen Konvent nach<br />

1474 bildete <strong>der</strong> westfälische und nie<strong>der</strong>rheinische Raum das Hauptrekrutierungsgebiet.

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