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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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§ 8 Entwicklung und Biüte bis zum Ende des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts 93<br />

1052 (Lacomblet VB 1 Nr.288), Thuring unter Abt Otto 1. 1093 (ebd.<br />

Nr.247).<br />

Wie diese weltlichen Großen, so st<strong>an</strong>den auch verschiedene Bischöfe<br />

häufig in freundlicher Verbindung mit dem Kloster. Dafür bieten die<br />

Nekrologfragmente einige Hinweise. So ist Bischof <strong>Die</strong>trich von Münster<br />

(1011-1022) zum 23. J<strong>an</strong>. eingetragen, wohl infolge <strong>der</strong> zwischen Münster<br />

und <strong>Werden</strong> bestehenden Fraternität (vgl. § 30). Sicher aus dem gleichen<br />

Grunde haben einige Bischöfe von Halberstadt Beachtung gefunden.<br />

Bischof Bernhard (920-968) ist zum 3. Febr. (ein Tag, <strong>der</strong> mit dem von<br />

Thietmar im Chronicon, S. 58 f., <strong>an</strong>gegebenen Todestag übereinstimmt),<br />

Bischof Thiatgrim (829-840) zum 8. Febr. verzeichnet, den auch <strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er<br />

Memorienkalen<strong>der</strong> festhält (Klötzschke 1, S. 335). Am 3. Febr. f<strong>an</strong>d<br />

<strong>der</strong> große nordische Missionar Erzbischof Ansgar von Hamburg-Bremen<br />

(831-865) sein Gedächtnis, während Erzbischof Heribert von Köln<br />

(999-1021), <strong>der</strong> För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Gorzer Reform nicht mit seinem Todestag,<br />

dem 16. März, son<strong>der</strong>n mit dem 10. Febr. vertreten ist (richtig aber<br />

im Memorienkalen<strong>der</strong> bei Kötzschke 1, S.335). Auch <strong>der</strong> zum folgenden<br />

Tage eingetragene episcopus Amulricus, mit dem wohl nur Bischof Amalrich<br />

von Speyer gemeint sein k<strong>an</strong>n, ist damit nicht zu seinem von den<br />

Annales necrologici Fuldenses (MG SS 13, S.196) <strong>an</strong>gegebenen Todestag,<br />

dem 7. Mai 941, verzeichnet. <strong>Die</strong>ser Bischof muß, wie die Bezeichnung,<br />

frater noster, erweist, gleichfalls in irgendeiner näheren Beziehung<br />

zu <strong>Werden</strong> gest<strong>an</strong>den haben.<br />

Gute Beziehungen zu den Großen. lagen im Interesse des <strong>Werden</strong>er<br />

Abtes und seines Klosters. Der Abt zählte ja selbst zu diesem Kreis. Auf<br />

seinem Besitz in Herzfeld a. d. Lippe tagten nach dem Tode Kaiser Heinrichs<br />

II. unter Führung des Billunger Herzogs Bernhard II. am 12. und<br />

13. Sept. 1024 die sächsischen Großen (Vita Meinwerci. MGH. SS. in<br />

usum scholarum, S. 113 cap. 197, S. 117 cap. 202), während <strong>der</strong> <strong>Werden</strong>er<br />

Abt, vermutlich als ihr Abges<strong>an</strong>dter, in Mainz weilte. Dort in <strong>der</strong> Nähe<br />

<strong>der</strong> Stadt hatte die Wahl Konrads II. am 6. und 7. Sept. stattgefunden<br />

und <strong>der</strong> neue Kaiser dem Abt am 10. Sept. die Bestätigung <strong>der</strong> Klosterprivilegien<br />

verliehen (MGH. DK II. Nr. 2).<br />

Das materielle Aufblühen des Klosters geht nicht zuletzt auf diese<br />

<strong>Werden</strong>er Beziehungen zu den Großen des Reiches zurück. Sie hatten aus<br />

<strong>der</strong> noch am Ende des 9. Jhs. als arm bezeichneten Liudgerusstiftung schon<br />

in <strong>der</strong> Mitte des 10. Jhs. ein <strong>an</strong>sehnliches Kloster gemacht. Wenn auch in<br />

<strong>der</strong> Folgezeit Rückschläge nicht ausgeblieben zu sein scheinen und Schenkungen<br />

aus religiösen Beweggründen seit dem 11. Jh. seltener wurden, so<br />

erbrachte eine geschickte Verwaltung, wie wir sie unter den Äbten Gero<br />

und Gerold, etwa in <strong>der</strong> Zeit von 1031-1061 beobachten können, doch

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