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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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92 3. Historische übersicht<br />

leitete, wissen wir nicht, welche Gründe die Eintragung Karls 111. bewirkt<br />

haben. Ein unmittelbares Zeugnis über irgendeine Beziehung dieses<br />

Herrschers zu <strong>Werden</strong> fehlt, es sei denn, m<strong>an</strong> bezieht die große Schenkung<br />

von F riemersheim, die nach einer Notiz im ältesten Urbar von <strong>der</strong> Wende<br />

des 9./10. Jhs. auf einen imperator Karlus zurückgeht, nicht auf Karl d.<br />

Gr., son<strong>der</strong>n auf Karl 111., wie Wibel es tut (<strong>Die</strong> älteren Kaiserurkunden,<br />

S. 16 f. ohne Kenntnis <strong>der</strong> Nekrolognotiz). Für die Eintragung Ottos 111.<br />

aus dem Hause <strong>der</strong> Ottonen (t 1002 J<strong>an</strong>.23/24), den das Nekrologfragment<br />

zum 23. J<strong>an</strong>. vermerkt, dürfte seine Privilegienbestätigung <strong>der</strong><br />

Anlaß gewesen sein (MGH. DO 111. Nr. 17; Bendei, <strong>Die</strong> älteren Urk.<br />

Nr.9).<br />

Zu <strong>der</strong> Gunst <strong>der</strong> Könige kam das Wohlwollen <strong>der</strong> benachbarten<br />

geistlichen und weltlichen Großen. <strong>Die</strong> Unterstützung des sächsischen<br />

Herzogshauses hatte <strong>Werden</strong> schon in den Wirren des 9. Jhs. erfahren,<br />

als Herzog Otto mit Bischof Hildigrim 11. zum Königshof reiste, um die<br />

verwirrten Verhältnisse in <strong>Werden</strong> zu ordnen (MGH. Epp.6 S. 194 f.<br />

Nr.30). Schon wegen seines Helmstedter Besitzes war das Kloster auf<br />

gute Beziehungen zum Herzog <strong>an</strong>gewiesen. Sie wirkten sich auch in wirtschaftlicher<br />

Beziehung aus. Otto tauschte mit dem Kloster seinen Hof<br />

Herzfeld a. d. Lippe, wie die Vita <strong>der</strong> hl. Ida berichtet, und erhielt dafür<br />

den <strong>Werden</strong>er Hof Beek b. Duisburg, den er d<strong>an</strong>n <strong>an</strong> das Damenstift<br />

Essen schenkte. Wie für dieses Stift ist Otto auch für <strong>Werden</strong> bei seinem<br />

Schwiegersohn König Zwentibold von Lothringen eingetreten. Er gehörte<br />

zu den Vermittlern <strong>der</strong> wichtigen Urk. dieses Königs über Immunität, Besitzbestätigung<br />

und vor allem über die Ausdehnung <strong>der</strong> Zollfreiheit auf<br />

alle Märkte (MGH. DZ. Nr.19). Denn <strong>der</strong> in dieser Urkunde von 898<br />

Mai 11 mit Zwentibolds K<strong>an</strong>zler, Erzbischof Ratbod von Trier, auftretende<br />

Intervenient, <strong>der</strong> Jidelis Oddo, ist gewiß <strong>der</strong> sächsische Herzog,<br />

was schon Bendei (<strong>Die</strong> älteren Urk., S. 16) bemerkt,hat.<br />

Ein weiterer Großer, zu dem <strong>Werden</strong> freundschaftliche Beziehungen<br />

unterhielt, war Graf Bal<strong>der</strong>ich von Uplade, <strong>der</strong> Gemahl <strong>der</strong> berüchtigten<br />

Gräfin Adela. Auch er bewies dem Kloster sein großes Wohlwollen durch<br />

eine Schenkung von acht M<strong>an</strong>sen zum D<strong>an</strong>k für seine Gesundung, die er<br />

den Liudgerreliquien zuschrieb (Crecelius Trad. 1 Nr. 84). Abt Werinbert<br />

(983-1001) nahm ihn dafür in die Fraternität des Klosters auf quatinus<br />

plena Jraternitatis gracia sicut unus Jratrum nostrorum nobiscum pociatur.<br />

Das bedeutete auch das Gedächtnis des Ehepaares nach dem Tode<br />

und Eintragung <strong>der</strong> Namen in das Totenbuch. An<strong>der</strong>e Beispiele sind die<br />

Aufnahmen in die Bru<strong>der</strong>schaft <strong>der</strong> Edelherren Liudger unter Abt<br />

Heth<strong>an</strong>rich (Datierung <strong>der</strong> Urk. nach Regierungszeit dieses Abtes von<br />

1015-1030; Crecelius Trad.1 S.49 Nr.86), Fr<strong>an</strong>ko unter Abt Gero

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