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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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88 3. Historische übersicht<br />

chend auch die Kirche gen<strong>an</strong>nt in Urk. vom 18. Aug. 847: Lacomblet<br />

UB 1 Nr. 63; Blok Nr.65). Aber in <strong>der</strong>selben Zeit wird <strong>Werden</strong> auch<br />

schon ohne den ursprünglichen Salvatortitel nur als s<strong>an</strong>cti Liudgeri monasterium<br />

bezeichnet (Kötzschke 1, S. 17), was d<strong>an</strong>n in <strong>der</strong> Folgezeit die<br />

Regel wird. <strong>Die</strong> frühestens aus <strong>der</strong> 2. Hälfte des 11. Jhs. stammende Fälschung<br />

<strong>der</strong> alten Kirchweihnotiz von 875 erwähnt als Patrone <strong>der</strong> Kirche<br />

Salvator, Maria, Petrus und Paulus, Steph<strong>an</strong>us, Laurentius und Martinus.<br />

<strong>Die</strong> Nebenpatrone sind aber ohne Einfluß auf die Benennung von Kirche<br />

und Kloster gewesen. Daß sie zum alten Patrozinienbest<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Abteikirche<br />

gehört haben, dürfte indessen sicher sein, zum al sie (ohne Maria<br />

und Martinus, dafür Gregorius) auch im Mönchengladbacher Missale aus<br />

<strong>Werden</strong> in <strong>der</strong> Oratio de patronis monasterii vorkommen (vgl. § 3<br />

Nr. 8, 7).<br />

§ 7 Gründung und älteste Geschichte<br />

Den Pl<strong>an</strong> Liudgers, auf seinem väterlichen Erbgut ein Kloster zu<br />

gründen, erwähnt die Vita Altfrids (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S. 25) <strong>an</strong>läßlich<br />

des Besuches Liudgers in Monte Cassino 784. <strong>Die</strong> Vita secunda (ebd. S. 60)<br />

bringt den Pl<strong>an</strong> im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Rombesuch, wo Liudger dem<br />

Papst seine Gründungsabsichten offenbart und für diesen Zweck Reliquien<br />

Salvators, Marias sowie des Petrus und Paulus erhalten haben soll.<br />

Nur diese Vita berichtet auch von den Schwierigkeiten Liudgers bei <strong>der</strong><br />

Auswahl des Klosterplatzes. Während Altfrid (Ebd. S. 32) ausschließlich<br />

und kurz von dem Bau einer Kirche durch Liudger auf dessen väterlichem<br />

Erbe Wierum spricht, erzählt die Vita secunda (ebd. S. 64) von <strong>der</strong> Absicht<br />

Liudgers, hier in Wierum seinen Klosterpl<strong>an</strong> durchzuführen, läßt<br />

ihn d<strong>an</strong>n aber <strong>an</strong> <strong>der</strong> Norm<strong>an</strong>nenfurcht Liudgers scheitern. Nach <strong>der</strong>selben<br />

Quelle schieden noch zwei weitere Orte aus: Wichmond in <strong>der</strong><br />

Nähe von Zutphen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Yssel gelegen und zuerst am 9. Okt. 794 in<br />

Verbindung mit Liudger gen<strong>an</strong>nt (Lacomblet UB 1 Nr.4; Blok Nr.4),<br />

ebenso <strong>der</strong> in Liudgers Urkunden zuerst am 16. März 795 vorkommende,<br />

heute in seiner Lage nicht mehr feststellbare Ort ad crucem <strong>an</strong> <strong>der</strong> ErB:<br />

(Lacomblet UB 1 Nr. 5; Blok Nr.5), wo Liudger sich nach dem Bericht<br />

<strong>der</strong> Vita secunda einen g<strong>an</strong>zen Winter wegen seiner Klosterpläne auf:..<br />

hielt.<br />

Vermutlich haben die endgültig zur Ruhe gekommenen Verhältnisse<br />

in Sachsen Liudger bestimmt, seinen Klosterpl<strong>an</strong> in größerer Nähe seines<br />

Missionssprengels zu verwirklichen. Das geschah in <strong>Werden</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Ruhr</strong><br />

im Wenaswalde in einer Gegend, die noch auf ripuarischen Boden aber<br />

nicht weit von sächsischem Gebiet entfernt lag. <strong>Die</strong> hier zwischen Fisch-

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