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Die Reichsabtei Werden an der Ruhr

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3. HISTORISCHE üBERSICHT<br />

§ 6 Lage, Name und Patrozinium<br />

Liudger erhielt am 18. J<strong>an</strong>. 799 eine Schenkung in loco nuncup<strong>an</strong>te<br />

UUerethinum . . . id est inter duos riuulos, qui surgunt in monte et in flumen<br />

Rura uadunt - unum uocatur Diap<strong>an</strong>beci, alter uero in orientali<br />

parte est absque nominis appellatione (Lacomblet UB 1 Nr. 11; Blok<br />

Nr. 13). Der Actum-Vermerk dieser Traditio nennt als Ort <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dlung<br />

Diap<strong>an</strong>beci siue UUerithina. Es ist die erste Erwähnung von <strong>Werden</strong>, das<br />

in seinem Namen die Lage des Klosters in einem Tal auf einem s<strong>an</strong>ft <strong>an</strong>steigenden<br />

hochwasserfreien Hügel zwischen dem vom Borner Berg<br />

kommenden Tiefenbach (Diap<strong>an</strong>beki) und dem heutigen Mühlenbach,<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nordseite <strong>der</strong> Abteikirche vorbeifließt, festhält. Beide Bäche<br />

münden in die <strong>Ruhr</strong>, so daß <strong>der</strong> Name <strong>Werden</strong> = Werth, ein vom Wasser<br />

umflossenes L<strong>an</strong>d (H. Dittmaier, Rheinische Flurnamen, 1963, S. 340 mit<br />

Deutung von Flußinsel, Halbinsel, Uferl<strong>an</strong>d) daher seine Berechtigung<br />

hat. Der Ort lag noch auf dem Boden fränkischen Rechtes, aber nicht<br />

allzuweit von Liudgers sächsischem Amtssprengel Münster entfernt, abseits<br />

des Durchg<strong>an</strong>gsverkehrs, aber doch in <strong>der</strong> Nähe des bequem zu erreichenden<br />

Hellweges, <strong>der</strong> großen West-Ost-Verbindung des Hochmittelalters.<br />

Für das Kloster lautet die Bezeichnung schon um 827 UUerthina<br />

monasterium (Lacomblet UB 1 Nr. 31; Blok Nr.45), ähnlich 833 UUerithina<br />

monasterium (Lacomblet ebd. Nr.45; Blok Nr.46) und am<br />

22. Mai 877 monasterium noncupatum UUiridine (MG DD Reg. Germ.<br />

ex Stirpe Karo!. I Nr. 6). <strong>Die</strong> lateinische Umschreibung ist 855 belegt als<br />

coenobium UUerdinense (Kötzschke 1, S.10) und in <strong>der</strong> Folgezeit ist<br />

monasterium Werdinense o<strong>der</strong> ecclesia Werdinensis die gebräuchliche Bezeichnung,<br />

was in den deutschen Urkunden mit Gestichte v<strong>an</strong> <strong>Werden</strong> (so<br />

1366, Kötzschke 1, S. 423) o<strong>der</strong> ähnlich wie<strong>der</strong>gegeben wird.<br />

Häufig wird zu <strong>der</strong> Ortsbezeichnung <strong>Werden</strong> noch ergänzend <strong>der</strong><br />

Kirchenheilige <strong>an</strong>geführt. In <strong>der</strong> 1. Hälfte des 9. Jhs. ist es <strong>der</strong> Salvatortitel,<br />

so in Urk. vom 5. Mai 841 Advocatus s<strong>an</strong>cti saluatoris de Werthina<br />

monasterio (Lacomblet UB 1 Nr. 55; Blok Nr.58), zu dem d<strong>an</strong>n aber<br />

schon etwa seit Mitte des 9. Jhs. das Liudgeruspatrozinium hinzutritt, wie<br />

schon <strong>der</strong> Prolog Altfrids zu seiner Liudgerusvita zeigt: cenobium s<strong>an</strong>cti<br />

saluatoris et s<strong>an</strong>cti patris Liudgeri (<strong>Die</strong>kamp, <strong>Die</strong> Vitae, S.3, entspre-

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