August 2013 - Falkenseer Stadtjournal
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Stadtgeschehen<br />
Ein Wandbild für<br />
den Falkenhorst<br />
Eine phantasievolle gemalte Erinnerung an das alte Dorf Seegefeld wird<br />
schon bald das Wohngebiet Falkenhorst schmücken. Im September wird die<br />
Giebelwand des Hauses Coburger Straße 35 - mit Blickrichtung zur<br />
Falkenstraße – eingerüstet. Sodann werden die Fassadenmaler der<br />
französischen Firma CitéCréation auf der kompletten Giebelwand ein<br />
farbenprächtiges Bild entstehen lassen, das zu einem Blickfang in dem am<br />
dichtesten besiedelten <strong>Falkenseer</strong> Wohngebiet werden soll.<br />
„Unser Wohngebiet soll noch schöner<br />
werden“, sagt Ralf Zimmermann, geschäftsführender<br />
Vorstand der Wohnungsgenossenschaft<br />
Falkenhorst, zu<br />
deren Bestand das Haus gehört. „Zugleich<br />
soll das Wandbild den genossenschaftlichen<br />
Gedanken widerspiegeln.“<br />
Ausgewählt wurde deshalb für den Vordergrund<br />
des Wandbildes das bekannte<br />
Fontane-Motiv vom alten Herrn von<br />
Ribbeck, dem Birnbaum und der<br />
„Deern“. „Für uns ist es die Idee vom<br />
sicheren und sozialen Wohnen, die wir<br />
immer an die nächste Generation weiterreichen“,<br />
so Zimmermann.<br />
Die Idee, die von Ribbecks in das Bild<br />
zu verpflanzen, ist jedenfalls nicht weit<br />
hergeholt – immerhin war ein Zweig<br />
dieser havelländischen Adelsfamilie<br />
jahrhundertelang Besitzer des Rittergutes<br />
Seegefeld und aus dem Gutsdorf<br />
Seegefeld ist nach dem Zusammenschluss<br />
mit dem Nachbardorf Falkenhagen<br />
die heutige Stadt Falkensee hervorgegangen.<br />
Ein ausdrücklicher Wunsch der WGF-<br />
Mieter war es, den alten Seegefelder<br />
Dorfkern mit ins Bild zu nehmen. So<br />
wird die Silhouette der Seegefelder Kirche<br />
den Hintergrund des Bildes bestimmen<br />
und auch das Gutshaus, das Ende<br />
der 1950er Jahre abgerissen wurde,<br />
wird auf der Falkenhorster Fassade eine<br />
künstlerische Wiederauferstehung<br />
feiern. Die Mieterversammlung rückte<br />
auch noch einen Teich ins Bild, denn<br />
„Falkensee“, so die Begründung, „war<br />
und ist für seine Tümpel bekannt“.<br />
Fassadenmaler mögen bekanntlich die<br />
Augentäuschung. Deshalb wird es auch<br />
auf der Giebelwand an der Coburger<br />
Straße einige täuschend echte Fenster<br />
mit freundlich dreinschauenden, aber<br />
fiktiven Nachbarn geben und vor dem<br />
Durchblick in das alte Dorf Seegefeld<br />
wird ein Junge mit einem Drachen vor<br />
dem Bild entlanglaufen. Sämtliche Details<br />
können voraussichtlich Anfang Oktober,<br />
sobald die Gerüste vor dem<br />
Wandbild fallen werden, in Augenschein<br />
genommen werden. „Das wird<br />
ein Giebel, auf den man schaut“, ist<br />
sich Ralf Zimmermann schon jetzt sicher.<br />
Künstlerisch federführend für das<br />
Wandbild ist Halem Bensaid, Mitbegründer<br />
der Künstlergruppe CitéCréati-<br />
on (Kreative Stadt), die erstmals in den<br />
1970er Jahren im französischen Lyon<br />
mit ihren monumentalen Wandbildern<br />
Aufsehen erregte. Inzwischen umfasst<br />
die Gruppe rund 80 Künstler, sie stattete<br />
bereits mehr als 600 Gebäudefassaden<br />
mit großflächigen Malereien aus<br />
und gilt als Weltmarktführer der Wandmalerei.<br />
Das jüngste Werk in Berlin ist<br />
ein 22.0000 Quadratmeter großes<br />
Wandbild an einem Wohnblock in Berlin-Lichtenberg.<br />
Diese Bilder sind nach dem Selbstverständnis<br />
der Künstler „von starker kultureller<br />
Identität, sie folgen ihrer Berufung<br />
zu verschönern und zu verzaubern,<br />
Gebäude in ein anderes Licht zu<br />
setzen, um der breiten Öffentlichkeit<br />
Träume zu geben, Vergnügen zu bereiten<br />
und Stolz zu verleihen.“<br />
Falkensee schaut schon jetzt gespannt<br />
auf eine noch kahle, aber viel versprechende<br />
Giebelwand mitten im Wohngebiet<br />
Falkenhorst. Siehe auch WebCam<br />
unter www.wg-falkenhorst.de.<br />
UG<br />
Links: Diese Ansicht des alten<br />
Dorfes Seegefeld wird im September<br />
an der Giebelwand eines<br />
Wohnhauses an der Coburger<br />
Straße als Wandbild<br />
entstehen. Rechts: Die jetzige<br />
Fassade. Fotos: WGF/bvs<br />
FALKENSEER STADT - JOURNAL 8/<strong>2013</strong><br />
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