Aufträge am laufenden Band - Dachbaumagazin
Aufträge am laufenden Band - Dachbaumagazin Aufträge am laufenden Band - Dachbaumagazin
ISSN 1618-9612 | 12,80 € 11 | 2013 November INDUSTRIEBAUTEN Aufträge am laufenden Band LICHTBÄNDER Sonne und Strom SCHIEFER Fassade und Dach KUPPELDACH Holz und Salz
- Seite 2 und 3: ISSN 1618-9612 | 12,80 € 11 | 201
- Seite 4 und 5: In diesem Heft Inhalt 11 | 2013 The
- Seite 6 und 7: Dach aktuell SEPA-UMSTELLUNG: VIELE
- Seite 8 und 9: Dach aktuell SKYLUX WINDOW LICHTKUP
- Seite 10 und 11: Dach aktuell WIR MACHEN DEUTSCHLAND
- Seite 12 und 13: Thema des Monats METALLDACH Scharfe
- Seite 14 und 15: Thema des Monats ▴▴Die vorgefer
- Seite 16 und 17: Thema des Monats Industriebauten Da
- Seite 18: Thema des Monats Industriebauten
- Seite 21 und 22: www.dachbaumagazin.de ▴ ▴ Licht
- Seite 23 und 24: www.dachbaumagazin.de ▴▴Sichere
- Seite 25 und 26: Rot-Entwässerung bis ins Detail ve
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- Seite 29 und 30: Fensterflächen zum Einsatz, die f
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- Seite 35 und 36: www.dachbaumagazin.de dreischichtig
- Seite 37 und 38: www.dachbaumagazin.de ▴▴Solarkr
- Seite 39 und 40: www.dachbaumagazin.de Anlässe für
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- Seite 43 und 44: www.dachbaumagazin.de AEG Schnelle
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- Seite 47 und 48: www.dachbaumagazin.de Für moderne
- Seite 49 und 50: www.dachbaumagazin.de DELTA® schü
- Seite 51 und 52: www.dachbaumagazin.de ▴▴Beispie
ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />
11 | 2013<br />
November<br />
INDUSTRIEBAUTEN<br />
<strong>Aufträge</strong> <strong>am</strong> <strong>laufenden</strong> <strong>Band</strong><br />
LICHTBÄNDER<br />
Sonne und Strom<br />
SCHIEFER<br />
Fassade und Dach<br />
KUPPELDACH<br />
Holz und Salz
ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />
11 | 2013<br />
November<br />
INDUSTRIEBAUTEN<br />
<strong>Aufträge</strong> <strong>am</strong> <strong>laufenden</strong> <strong>Band</strong><br />
LICHTBÄNDER<br />
Sonne und Strom<br />
SCHIEFER<br />
Fassade und Dach<br />
KUPPELDACH<br />
Holz und Salz
Editorial<br />
Im Fokus: Energieeffizienz<br />
Die deutsche Wirtschaft legt zunehmend Wert auf wirtschaftliche Gebäude:<br />
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Solarenergie werden nicht nur aus Imagegründen,<br />
sondern auch aus Kostengründen immer wichtiger. Angesichts ständig<br />
steigender Öl- und Strompreise steht also nicht nur die Wirtschaftlichkeit<br />
Collin Klostermeier,<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
dachbaumagazin<br />
»Die deutsche Wirtschaft legt viel<br />
Wert auf wirtschaftliche Gebäude.«<br />
der Produktion, sondern<br />
auch der Produktionshallen<br />
im Fokus der Unternehmen.<br />
Und das ist<br />
ein guter Grund für die Redaktion, im Thema des Monats ab Seite 12 ein paar<br />
»Energiesparhallen« unter die Lupe zu nehmen: So sorgt ein riesiges Sheddach<br />
bei der neuen Produktionshalle des Werkzeugherstellers Hilti in Thüringen<br />
/ Österreich ebenso für kostenloses Tageslicht wie die 82 »Sonnenröhren«<br />
auf dem Dach der Lagerhalle eines Medik<strong>am</strong>entendistributors in Peine. Bei der<br />
Dachsanierung der Produktionsstätte der Erbe GmbH in Tübingen gingen Bauherr,<br />
Architekt und Handwerker sogar noch einen Schritt weiter und<br />
bauten zehn Lichtbänder mit integrierter PV-Anlage ein. So lassen<br />
sich die Hallen nicht nur mit minimalem Energieaufwand belichten,<br />
sondern liefern zusätzlich auch noch Sonnenstrom zum Eigenverbrauch<br />
– eine lohnende Investition für die Zukunft.<br />
Stichwort Zukunft: In wenigen Monaten, nämlich <strong>am</strong> 1. Februar 2014,<br />
wird das ges<strong>am</strong>te europäische Zahlungssystem auf den sogenannten<br />
SEPA-Standard umgestellt. Die vertraute Kombination aus Kontonummer<br />
und Bankleitzahl wird dabei durch die 22-stellige IBAN<br />
ersetzt. Alle Handwerksbetriebe, die sich bislang noch nicht mit<br />
der Vorbereitung auf die SEPA-Umstellung befasst haben, müssen<br />
sich nun sputen: Jürgen Hübschmann, SEPA-Experte der Sparkasse Münsterland<br />
Ost, erklärt im Interview des Monats auf Seite 6, welche Arbeitsschritte<br />
alle »Spätstarter« möglichst bald in die Wege leiten sollten.<br />
▴▴Wirtschaftlich: Die Lichtbänder auf<br />
dem Dach der Erbe GmbH in Tübingen sind<br />
mit einer PV-Anlage ausgestattet<br />
LAMILUX<br />
Ihr<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
3
In diesem Heft<br />
Inhalt 11 | 2013<br />
Thema des Monats:<br />
Industriebauten<br />
12 Metalldach<br />
Produktionshalle<br />
in Thüringen / Österreich<br />
12<br />
16 Entwässerung<br />
Hochregallager in Wakefield / England<br />
20 Belichtung<br />
Lagerhalle in Peine<br />
22 Flachdach<br />
Produktionshalle in Markgröningen<br />
26 Aufstockung<br />
Werkstatt in Oberschwaben<br />
30 Solardach<br />
Abfüll- und Lagerhalle<br />
in Langenlonsheim<br />
32 Fassade<br />
Industriebrache in Dresden<br />
36 Lichtbänder<br />
Produktionshalle in Tübingen<br />
▸▸Aus einem Guss:<br />
Die 18 000 m² große<br />
Produktionshalle<br />
in Thüringen ist mit<br />
blaugrauem<br />
Titanzink bekleidet<br />
◂◂Beim Autozulieferer<br />
Mahle in<br />
Markgröningen<br />
sanierten die Handwerker<br />
ein<br />
6000 m² großes<br />
Flachdach<br />
Management<br />
38 Betriebsführung<br />
Bewältigung von Ärger und Frust<br />
Technik im Detail<br />
46 Steildach<br />
Planung und Ausführung<br />
von Unterdächern<br />
50 Schiefer<br />
Symmetrische Deckung fürs Steildach<br />
Dachwelten<br />
54 Kuppeldach<br />
Auftausalzlager in<br />
Ryburg-Möhlin / Schweiz<br />
▸▸Ein Medienunternehmen<br />
baute<br />
in Dresden ein<br />
altes Industrieareal<br />
komplett um<br />
22<br />
BAUDER<br />
TITELTHEMEN SIND FARBLICH HINTERLEGT<br />
32<br />
ALUCOBOND<br />
4 dachbau magazin 11 | 2013
CREATON<br />
46<br />
▴▴Im Verborgenen: Das Unterdach ist immer nur für kurze Zeit<br />
zu sehen, übernimmt aber wichtige Funktionen<br />
RHEINZINK<br />
IN JEDEM HEFT<br />
3 Editorial<br />
6 Dach aktuell<br />
42 Dachmarkt<br />
42 Inserentenverzeichnis<br />
52 Branche<br />
58 Vorschau/Impressum<br />
54<br />
▴<br />
▴ Das 14 000 m²<br />
große Dach des Saldome 2 in<br />
Ryburg-Möhlin / Schweiz<br />
besteht aus 639 OSB-Platten,<br />
die bis zu 14 m lang sind<br />
Ein Magazin der<br />
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* Zur Feststellung der Umsetzbarkeit dieser Verlegeart wird bei<br />
Bedarf eine objektbezogene Beurteilung kostenfrei erstellt.<br />
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<br />
dachbau magazin 11 | 2013
Dach aktuell<br />
SEPA-UMSTELLUNG: VIELE DEUTSCHE BETRIEBE SIND NOCH NICHT VORBEREITET<br />
»Die IBAN-Nummer ist gar nicht so schrecklich.«<br />
Am 1. Februar 2014 wird der europäische Zahlungsverkehr auf SEPA<br />
umgestellt. Viele deutsche Unternehmen, darunter auch viele Handwerksbetriebe,<br />
haben sich noch nicht mit der Thematik befasst und<br />
müssen sich jetzt sputen. dachbaumagazin hat aus diesem Grund mit<br />
Jürgen Hübschmann, einem SEPA-Experten der Sparkasse Münsterland<br />
Ost, über die »heiße Phase« der Umstellung gesprochen.<br />
dachbaumagazin: Herr Hübschmann,<br />
was bedeutet das Kürzel<br />
SEPA und was wird sich zum<br />
1. Februar 2014 ändern?<br />
Jürgen Hübschmann: SEPA bedeutet<br />
»Single Euro Payments<br />
Area« – ein einheitlicher Euro-<br />
Zahlungsraum für Überweisungen,<br />
Lastschriften und Kartenzahlungen,<br />
an dem 33 Länder<br />
teilnehmen. Die gute Nachricht<br />
für die deutschen Unternehmen<br />
ist, dass wir unsere Überweisungen<br />
und Lastschriften behalten.<br />
Aber sie müssen angepasst werden<br />
– und das erfordert einen gewissen<br />
Aufwand.<br />
gar nicht schrecklich: Sie setzt<br />
sich aus der deutschen Kennung<br />
DE, einer zweistelligen Prüfziffer,<br />
der alten Kontonummer und der<br />
alten Bankleitzahl zus<strong>am</strong>men.<br />
Die Prüfziffer sorgt dafür, dass<br />
Zahlendreher nicht zu falschen<br />
Überweisungen führen.<br />
Laut Bundesbank haben von<br />
vier Millionen Unternehmen in<br />
Deutschland erst 900 000 die sogenannte<br />
Gläubiger-ID beantragt,<br />
die für den SEPA-Lastschriftverkehr<br />
vorgeschrieben ist. Warum<br />
tun sich die Deutschen so schwer<br />
mit der Umstellung?<br />
»IBAN ist die einheitliche Kontonummer<br />
für den europäischen Zahlungsverkehr.«<br />
Bankleitzahl und Kontonummer<br />
werden dabei durch die 22-stellige<br />
IBAN ersetzt, die sich in der<br />
Presse aufgrund ihrer Länge bereits<br />
als »IBAN die Schreckliche«<br />
einen N<strong>am</strong>en gemacht hat. Was<br />
verbirgt sich hinter dieser Zahl?<br />
IBAN ist die einheitliche Kontonummer<br />
für den europäischen<br />
Zahlungsverkehr. Die ist zwar<br />
lang, aber ansonsten eigentlich<br />
Die deutschen Kunden tun sich<br />
schwer, weil sie – im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Ländern – im<br />
Bankverkehr seit Langem ausgefeilte<br />
Abläufe haben, die hundertprozentig<br />
funktionieren. Das gibt<br />
man natürlich nicht so gerne auf.<br />
Aber wir merken seit ein paar<br />
Wochen: Es kommt Bewegung<br />
rein, zumal die Beantragung der<br />
Gläubiger-ID ein unbürokratischer<br />
Akt ist: Die wird einfach im<br />
Internet beantragt und kommt<br />
<strong>am</strong> nächsten Tag per E-Mail.<br />
Was muss ein Handwerksbetrieb,<br />
der sich bis dato noch gar<br />
nicht mit der SEPA-Umstellung<br />
beschäftigt hat, jetzt in die Wege<br />
leiten?<br />
Wenn der Betrieb heute schon<br />
Forderungen per Lastschrift einzieht,<br />
sollte er als Erstes eine<br />
Gläubiger-ID beantragen und<br />
dann mit der Hausbank eine Vereinbarung<br />
über den Einzug von<br />
SEPA-Lastschriften abschließen.<br />
Danach muss die eigene Software<br />
gecheckt werden: Ist sie SEPAfähig?<br />
Ein weiterer wichtiger<br />
Punkt: SEPA-Lastschriften gibt<br />
es nicht mehr als Beleg, sodass<br />
sich die Umstellung auf Online-<br />
Banking empfiehlt. Wegen der<br />
Gehaltszahlungen sollte der Unternehmer<br />
seinen Steuerberater<br />
ansprechen. Zum Schluss muss<br />
auf Geschäftsbriefen die Kombination<br />
Kontonummer/BLZ gegen<br />
die IBAN getauscht werden.<br />
Stichwort Software: Welche Umstellungen<br />
kommen hier auf die<br />
Betriebe zu?<br />
Das wird für die meisten Handwerker<br />
kein Problem sein: Die<br />
Sparkassen und fast alle anderen<br />
großen Banken bieten eine eigene<br />
Software für den Zahlungsverkehr<br />
an, für die es die entsprechenden<br />
SEPA-Updates gibt. Bei<br />
einer individuellen Software sollte<br />
man jedoch möglichst bald den<br />
Anbieter kontaktieren.<br />
▴▴Jürgen Hübschmann<br />
ist einer der SEPA-Experten bei der<br />
Sparkasse Münsterland Ost<br />
und hat im Moment sehr viel zu tun<br />
Welche Konsequenzen drohen einem<br />
Betrieb, der die Umstellung<br />
ignoriert?<br />
Wenn Lastschriften eingezogen<br />
werden, droht ein Liquiditätsengpass,<br />
denn die alten Lastschriften<br />
funktionieren ab dem 1. Februar<br />
2014 nicht mehr. Wenn die Software<br />
nicht SEPA-fähig ist, kann<br />
der Betrieb hingegen seine Rechnungen<br />
nicht mehr bezahlen.<br />
Welchen Nutzen haben die Handwerker<br />
eigentlich von SEPA?<br />
Für alle, die nur mit deutschen<br />
Geschäftspartnern arbeiten, ist<br />
der Nutzen überschaubar. Anders<br />
sieht es jedoch bei Betrieben in<br />
grenznahen Regionen aus: Der<br />
einheitliche Zahlungsverkehr vereinfacht<br />
die Abläufe, sorgt für Sicherheit<br />
und ist günstiger als alte<br />
Auslandsüberweisungen.<br />
Herr Hübschmann, vielen Dank<br />
für das Gespräch.<br />
<br />
BAUARTIKEL . FEUERVERZINKUNG<br />
<br />
<br />
<br />
6 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Es werden immer mehr: Die Zahl der Elektroautos steigt momentan<br />
weltweit kontinuierlich an<br />
ELEKTROAUTOS<br />
Handwerk macht Zukunft<br />
Emissionsarme Mobilität liegt im Trend. Bis 2020 soll laut einer<br />
aktuellen Studie die Anzahl von Hybrid- und Elektrofahrzeugen<br />
weltweit auf rund 88 Millionen steigen. Auch Deutschland macht<br />
sich in den nächsten Jahren e-mobil – nicht zuletzt dank starker Unterstützung<br />
des Handwerks. Von der innerstädtischen Ladestation<br />
über den Hybridantrieb bis zum Solar-Carport: Handwerker lassen<br />
den Traum von emissionsloser Fortbewegung wahr werden – das<br />
Dachdeckerhandwerk ist bei der Montage von Solar-Carports natürlich<br />
auch mit dabei.<br />
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Wo noch vor Erfi ndung des allgemein gebräuchlichen Tiefziehverfahrens<br />
in traditioneller Handarbeit Winkel gelötet wurden,<br />
vereint Grömo kurzerhand Historie und Moderne: Heraus kommt<br />
der plasmageschweißte Rinnenwinkel. Das hochtechnologische<br />
Produkt zeugt nicht nur von Zeitgeist und Innovationskraft, es<br />
erleichtert die Arbeit des Handwerkers erheblich. So lassen sich,<br />
dank Grömo, dem Spezialisten für Dachentwässerung, zukünftig<br />
einfach, sicher und schnell passgenaue Winkel montieren.<br />
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▴▴Sonne tanken 2.0: D<strong>am</strong>it das funktioniert, ist das Dachdeckerhandwerk<br />
beim Bau von Solar-Carports gefragt<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
7
Dach aktuell<br />
SKYLUX WINDOW<br />
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Die neueste Generation von<br />
Lichtkuppeln<br />
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▴▴Die neue Messehalle in Basel: Der dreigeschossige Hallenkomplex ist<br />
220 m lang und verfügt über eine Ausstellungsfläche von 38 000 m²<br />
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*U Wert basiert auf der Lichtkuppelnorm (Skylux ® Window kombiniert mit EP16 Kuppel)<br />
MESSE BASEL<br />
Lebendige L<strong>am</strong>ellenfassade<br />
Der Neubau der Messehalle Basel verbindet Funktionalität und Ästhetik<br />
und wirkt durch seine L<strong>am</strong>ellenfassade aus breiten, gewellten<br />
Alubändern lebendig und attraktiv. „Das ist nicht einfach eine<br />
Fantasie, sondern strategische Absicht“, erläutert Architekt Jacques<br />
Herzog vom Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron. „Eine<br />
glatte Oberfläche wirkt hart und mächtig. Glas macht keinen Sinn,<br />
weil völlige Transparenz in einer Messehalle nicht erwünscht ist,<br />
und Backstein ist zu schwer. Das Gebäude sollte etwas Leichtes,<br />
Veränderliches bekommen, weil es so groß ist – daher die Alubänder.“<br />
Tatsächlich sind die Dimensionen der neuen Halle <strong>am</strong> Basler<br />
Messeplatz enorm: Das Gebäude beinhaltet einen dreigeschossigen<br />
Hallenkomplex und ist 220 m lang, 90 m breit und 35 m hoch. Die<br />
Hallen verfügen über eine Ausstellungsfläche von 38 000 m². Mit<br />
Aluminium in Eloxalqualität haben die Architekten ein Material mit<br />
guten Voraussetzungen für die Ausführung dieser anspruchsvollen<br />
L<strong>am</strong>ellenfassade gewählt. Die Eloxal-Oberflächen in chargenübergreifend<br />
gleichbleibender Qualität ermöglichen dabei eine individuelle<br />
und extravagante Gestaltung.<br />
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▴▴Lebendig und attraktiv: Die L<strong>am</strong>ellenfassade der neuen Messehalle<br />
besteht aus eloxierten Aluminiumbändern<br />
NOVELIS<br />
8 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
ZVDH<br />
Kein Bundeskongress mehr<br />
Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
(ZVDH) und Holzbau Deutschland haben einvernehmlich<br />
entschieden, den Bundeskongress nicht fortzuführen. Die<br />
gemeins<strong>am</strong>e zweijährige Spitzenveranstaltung zog regelmäßig<br />
nicht nur die engagiertesten Unternehmer beider<br />
Berufsverbände, sondern auch bedeutende Branchenpartner<br />
in die Hallen der Kongressstädte. Entstanden war die<br />
Idee des Bundeskongresses mit der Geburt der Leitmesse<br />
Dach + Holz International, die erstmals 2008 in Stuttgart<br />
durchgeführt wurde. Inzwischen hat die stetig wachsende<br />
Leitmesse den Zus<strong>am</strong>menhalt der Dach- und Holzbaubranche<br />
deutlich unter Beweis gestellt. Dies schafft die Basis<br />
für die beiden Bundesverbände, ihre Seminarkonzepte<br />
neu zu strukturieren. Die Gemeins<strong>am</strong>keit und Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
der beiden Gewerke ist in den letzten Jahren<br />
stark gewachsen und wird inzwischen täglich gelebt, daher<br />
können sich die Verbände von der Idee einer zweijährigen<br />
Kongressveranstaltung lösen. Beide Verbände möchten<br />
künftig mit neuen Veranstaltungskonzepten intensiver auf<br />
die Bedürfnisse ihrer Gewerke eingehen.<br />
www.dachdecker.de<br />
PHOTOVOLTAIK<br />
Kleine Zelle knackt Weltrekord<br />
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) erzielte<br />
gemeins<strong>am</strong> mit Soitec, CEA-Leti und dem Helmholtz-<br />
Zentrum Berlin einen neuen Weltrekord für die Umwandlung<br />
von Sonnenlicht<br />
in elektrischen Strom.<br />
Die Rekordsolarzelle<br />
basiert auf einer neuen<br />
Solarzellenstruktur<br />
mit vier Teilsolarzellen.<br />
Nach kaum mehr als<br />
drei Jahren Forschung<br />
konnte ein neuer Rekordwirkungsgrad<br />
von<br />
44,7 Prozent bei einer<br />
297-fachen Konzentration<br />
des Sonnenlichts gemessen werden. Das bedeutet, dass<br />
44,7 Prozent der ges<strong>am</strong>ten Energie im Sonnenspektrum in<br />
elektrische Energie umgewandelt werden – ein bedeutender<br />
Schritt hin zu einer weiteren Kostensenkung für Solarstrom<br />
und auf dem Weg zur 50-Prozent-Solarzelle.<br />
www.ise.fraunhofer.de<br />
Empfehlen Sie mehr.<br />
Empfehlen Sie ROCKWOOL.<br />
Mit gutem Gewissen gedämmt.<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
Empfehlen Sie Ihren Kunden mehr als nur Dämmung.<br />
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9
Dach aktuell<br />
WIR MACHEN DEUTSCHLAND HELLER<br />
Endspurt: Letzte Gewinnchance nutzen<br />
MIT<br />
SICHERHEIT<br />
TAGESLICHT<br />
▴▴Diese Herren zeigen, wie es geht: Foto vom Dachfenster-Einbau einsenden und die Gewinnchance auf ein<br />
unvergessliches Handball-Wochenende oder eine Meisterschulen-Party erhöhen<br />
DIE NEUE<br />
VARIO-THERM-SERIE<br />
Energieeffizienz mit System<br />
Die Aktion „Wir machen Deutschland heller“<br />
geht in die letzte Runde: Noch bis zum<br />
30. November 2013 können Dachdecker, die<br />
neue Dachfenster von Velux mit der größeren<br />
Scheibenfläche für mehr Tageslicht einbauen,<br />
mit etwas Glück ein Handball-Wochenende<br />
gewinnen. Doch d<strong>am</strong>it nicht genug: Aufgrund<br />
der tollen Resonanz hat Velux noch<br />
einen draufgesetzt und sucht die hellste Region<br />
Deutschlands. Der Meisterschule aus der<br />
Region mit den meisten Einsendungen – dort<br />
wo die meisten Fenster eingebaut wurden –<br />
spendiert Velux eine große Party.<br />
Da sich die neue Fenstergeneration durch<br />
eine bis zu zehn Prozent größere Scheibenfläche<br />
auszeichnet, bringt nicht nur der<br />
Einbau eines neuen Fensters mehr Licht in<br />
die Räume Ihrer Kunden, sondern auch der<br />
Austausch eines alten Fensters der gleichen<br />
Größe. Zudem profitieren Bauherren beim<br />
Komplettaustausch – inklusive Innenverkleidung<br />
– vom größeren Lichteinfall(-swinkel),<br />
da die Anschlüsse innen nun senkrecht (unten)<br />
bzw. waagerecht (oben) ausgeführt werden.<br />
So können auch Sie Deutschland ein<br />
Stück heller machen.<br />
Also: mitmachen, Kollegen motivieren und<br />
dann gemeins<strong>am</strong> feiern. Einfach ein Foto<br />
von sich und einem neu eingebauten Velux-<br />
Dachfenster im Internet auf www.velux.de/<br />
heller hochladen oder per E-Mail an heller@<br />
velux.com schicken (dabei unbedingt N<strong>am</strong>en<br />
und Adresse für die Gewinnbenachrichtigung<br />
angeben).<br />
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Design bei gewölbten<br />
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FRAGE DES MONATS<br />
Zum 1. Februar 2014 werden die Banken<br />
den europaweiten Zahlungsverkehr auf den<br />
sogenannten SEPA-Standard umstellen. Sind Sie<br />
auf diese Umstellung vorbereitet?<br />
A) Natürlich, ich habe davon gelesen und einen<br />
der angebotenen Informationstermine meiner<br />
Bank genutzt. Die Umstellung kann kommen.<br />
B) Ich habe mich bislang noch nicht über die<br />
Details informiert. So eine Umstellung kann<br />
aber eigentlich nicht so kompliziert sein.<br />
C) SEPA-Umstellung? Davon höre ich zum ersten<br />
Mal.<br />
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />
Dort finden Sie auch alle Ergebnisse der<br />
vorherigen Umfragen.<br />
STEUERHINTERZIEHUNG<br />
Verjährung vertagt<br />
Wenn jemand einer Steuerhinterziehung<br />
überführt wird, muss er nicht nur die hinterzogenen<br />
Steuern mit Zuschlägen nachzahlen,<br />
sondern auch eine strafrechtliche<br />
Verfolgung fürchten. Steuerrechtlich gilt<br />
eine Festsetzungsfrist von zehn Jahren. Der<br />
Bundesrat plant nun, auch die strafrechtliche<br />
Verjährungsfrist von fünf auf zehn<br />
Jahre zu verlängern. Diese Änderung soll<br />
rückwirkend für alle bei Inkrafttreten des<br />
Gesetzes noch nicht verjährten Fälle von<br />
Steuerhinterziehung gelten.<br />
www.deubner-verlag.de<br />
10 dachbau magazin 11 | 2013
LANDESVERBANDSTAG<br />
Volles Haus in Berlin<br />
Die Landesinnung des Dachdeckerhandwerks<br />
Berlin hatte <strong>am</strong> 11. September 2013<br />
zum Landesverbandstag geladen: Im Saal<br />
des Bildungszentrums der Handwerksk<strong>am</strong>mer<br />
Berlin konnte sich Landesinnungsmeister<br />
Jörg-Dieter Mann über ein volles<br />
Haus mit über 130 Besuchern freuen. In<br />
seiner Begrüßung skizzierte er die derzeitige<br />
Lage <strong>am</strong> Berliner Dachmarkt und zeigte<br />
sich mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation<br />
zufrieden – mit der Einschränkung,<br />
dass man die Verluste des langen Winters<br />
nicht ganz werde aufholen können. Zufrieden<br />
war er auch mit den Lehrlingszahlen:<br />
Die Bemühungen der Landesinnung um<br />
den Nachwuchs trügen nun Früchte. Josef<br />
Rühle vom ZVDH berichtete den Berliner<br />
Dachdeckern anschließend über Neuigkeiten<br />
aus der Fachtechnik: Dabei ging<br />
es insbesondere um die Dämmstoffdickenermittlung<br />
fürs Steildach und um Unterspannbahnen.<br />
Bei der Neuwahl des Vorstands<br />
wurden in geheimer Abstimmung<br />
Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann<br />
und der stellvertretende Landesinnungsmeister<br />
Jens Neumann im Amt bestätigt.<br />
www.berliner-dachdecker.de<br />
▴▴Ausgezeichnet: Dachdeckermeister Eberhard Schneider<br />
wurde nach der Beendigung seines Ehren<strong>am</strong>ts in der Gesellenprüfungskomission<br />
mit einem Sonderpreis geehrt<br />
▴▴Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Übergabe der<br />
Meisterbriefe an die Jungmeister des Jahrgangs 2013<br />
Das größte<br />
Dachgullyprogr<strong>am</strong>m<br />
Europas<br />
Kombi-Gully<br />
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DN 200<br />
Attika-Balkonablauf<br />
Attika-Supergully<br />
Attika-Super-2-Gully<br />
Klemmflansch-Gully Universal-Gully<br />
Garagen-/Balkon-Gully<br />
Kragen-Gully<br />
Attika Flachgully<br />
Attika-Jumbogully<br />
Kompakt-Kragen-Gully<br />
Sanierungs-Gully<br />
Balkon-Gully<br />
NACHFRAGETREND<br />
Bauherren wollen Energieeffizienz<br />
Attika-Plus-Gully<br />
Eco-Gully<br />
BauInfoConsult ist in einer neuen Untersuchung unter Bauträgern der Frage nachgegangen,<br />
welche Nachfragetrends seit 2008 das Bauen verändert haben. Ergebnis: Vor allem Energieeinsparung<br />
und Energieeffizienz spielen im Jahr 2013 eine deutlich größere Rolle (81 Prozent).<br />
In der Befragung zum Bauträger-Monitor hat das Marktforschungsunternehmen 180 Bauträger<br />
– also Firmen, die Grundstücke entwickeln und darauf vor allem für private Auftraggeber<br />
Wohnimmobilien errichten –<br />
interviewt. Die wichtigsten<br />
Nachfragetrends, die die Bauträger<br />
im Vergleich zu 2008 erkennen<br />
können, sind Energieeffizienz<br />
und Energieeinsparung.<br />
Nicht zuletzt im Zus<strong>am</strong>menhang<br />
mit dem Wunsch nach einer<br />
effizienteren Nutzung von<br />
Energie ist die ebenfalls deutlich<br />
gestiegene Nachfrage nach<br />
intelligenter Gebäudetechnik<br />
(63 Prozent) zu sehen.<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
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Flachkanalsystem<br />
aus Edelstahl<br />
Rohrsystem aus<br />
Edelstahl<br />
Befestigungs -<br />
durchführung<br />
Brandschutz<br />
Edelstahl-Gully<br />
Druckströmungsentwässerung<br />
Gründach-Sicherheits-Drain<br />
Durchg. Balkon ablauf,<br />
absenkbar<br />
Be- und Entlüftung<br />
Heizungen<br />
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11<br />
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Entwicklung und<br />
Herstellung<br />
in Deutschland
Thema des Monats<br />
METALLDACH<br />
Scharfe Sägezähne<br />
Werkzeughersteller Hilti legte beim Neubau einer Halle<br />
in Thüringen / Österreich viel Wert auf nachhaltige<br />
Materialien. Die Bekleidung von Fassade und Sheddach<br />
wurde deshalb mit Titanzink ausgeführt.<br />
Text: Frank Neumann | Fotos: Rheinzink<br />
Aus einem Guss:<br />
Die 18 000 m² große<br />
Industriehalle<br />
ist komplett mit<br />
blaugrauem<br />
Titanzink bekleidet<br />
12 dachbau magazin 11 | 2013
Thüringen ist nicht gleich Thüringen.<br />
Das Thüringen, von dem hier die Rede<br />
ist, liegt im Westen Österreichs – ein Ort<br />
mit 2100 Einwohnern. Und es ist ein Produktionsstandort<br />
der Hilti AG. Seit einigen<br />
Jahren richtet der Werkzeughersteller seine<br />
Produktionsstruktur neu aus und entschloss<br />
sich dazu, die in Thüringen vorhandene<br />
Produktionsstätte für Komponenten von<br />
Bohr- und Meißelhämmern um ein neues<br />
Gebäude zu erweitern sowie eine langfristige<br />
Entwicklung des Standortes zu entwerfen.<br />
Sowohl die Fassade als auch das Dach<br />
der neuen Halle erhielten eine Bekleidung<br />
aus Titanzink: An der Fassade montierten<br />
die Handwerker Großrauten, während auf<br />
dem Dach normale Schare zum Einsatz k<strong>am</strong>en,<br />
die in traditioneller Doppelstehfalztechnik<br />
miteinander verbunden wurden.<br />
Das Unternehmen entschied sich dafür,<br />
die Ost-West-Ausrichtung der bestehenden<br />
Hallen fortzusetzen und nutzte die trapezförmige<br />
Aufweitung des Grundstücks<br />
für die Anordnung eines Hochregallagers.<br />
Mit dieser Gliederung hatte man die Voraussetzung<br />
geschaffen, dass – bei Bedarf –<br />
die Produktions- und Logistikflächen nach<br />
Westen und das Hochregallager nach Süden<br />
erweitert werden können.<br />
Sheddach liefert Tageslicht<br />
Die neue Halle beherbergt auf einer Fläche<br />
von rund 18 000 m² ein vollautomatisiertes<br />
Paletten- und Behälterlager im Süden, eine<br />
Halle mit einem zweigeschossigen Büroriegel<br />
im Norden sowie den dazwischenliegenden<br />
Produktions- und Logistikbereich. Der<br />
Anschluss an den Bestand erfolgte über eine<br />
20 m breite Fuge, die im Erdgeschoss als<br />
zentrale Logistikzone mit Ladehof fungiert<br />
und im ersten Obergeschoss eine Präsentations-<br />
und Vers<strong>am</strong>mlungszone beherbergt.<br />
Ökologie und Nachhaltigkeit spielten bei<br />
der Erweiterung eine große Rolle. So orientiert<br />
sich das konstruktive Raster der Halle<br />
(25 × 10 m) zwar <strong>am</strong> Bestand, beim Dach<br />
jedoch schlugen die Architekten einen ganz<br />
anderen Weg ein. Sie haben die Dachausrichtung<br />
des Neubaus um 90 Grad gedreht<br />
und belichten die neue Produktions- und<br />
Logistikhalle mit einem nach Nordwesten<br />
orientierten Sheddach. Diese Dachlösung<br />
bietet aus ökologischer Sicht Vorteile: ganzjähriger<br />
Tageslichteinfall ohne direkte Sonneneinstrahlung,<br />
Energieeinsparung durch<br />
Reduzierung des Kunstlichtanteils und des<br />
Wärmeeintrags durch die Sonne sowie die<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
13
Thema des Monats<br />
▴▴Die vorgefertigten Zinkblechelemente wurden mit einem Kran aufs Dach gehoben und auf den gebogenen Sheds mit Haften befestigt<br />
Möglichkeit, die Bestandshallen mit dieser<br />
neuen Dachkonstruktion nachzurüsten.<br />
Das Hallendach besteht aus einem Holztragwerk<br />
mit hinterlüfteten Elementen, die<br />
mit 8,33 m Spannweite die gewölbten Sheddächer<br />
bilden. Entstanden ist eine offene<br />
Halle, die durch das Nordlicht angenehm<br />
und nahezu blendfrei belichtet wird.<br />
Günstige Ökobilanz<br />
Die Dimensionierung der Dämmschicht<br />
wurde über den Vergleich der Investitionskosten<br />
mit den durch die Heiz- und Kühllastwerte<br />
zu erwartenden Betriebskosten<br />
festgelegt. Die Energieeffizienz resultiert<br />
aus dem Zus<strong>am</strong>menspiel von Regelungstechnik,<br />
hydraulischen Schaltungen und<br />
kreativen Systemen zur Nutzung von Erdwärme,<br />
Grundwasser und Abwärme aus<br />
der Produktion. Dachtragwerk und Dachflächen<br />
sind – im Sinne des nachhaltigen<br />
Bauens – mit Holz aus regionalen Wäldern<br />
ausgeführt worden. Neben diesem regenerativen<br />
Baustoff k<strong>am</strong>en in Thüringen ausschließlich<br />
Materialien mit günstigen Ökobilanzen<br />
(geringer Primärenergieinhalt,<br />
geringes Treibhauspotenzial, Betrachtung<br />
der Dauerhaftigkeit) zum Einsatz.<br />
Als Material für Fassade und Dach wählten<br />
Bauherr und Architekten Titanzink.<br />
Diese Entscheidung fiel aufgrund der günstigen<br />
ökologischen Materialcharakteristika:<br />
Titanzink besitzt von allen Baumetallen in<br />
den Bereichen, die unsere Umwelt gefährden<br />
könnten, das niedrigste Wirkpotenzial<br />
(Treibhaus-, Ozonabbau-, Versauerungs-,<br />
Überdüngungs- und Sommersmogpotenzial).<br />
Diese Eigenschaften ermittelte eine<br />
Untersuchung, die im Auftrag des Umweltbundes<strong>am</strong>tes<br />
durchgeführt wurde. Sie finden<br />
sich in der Umwelt-Produktdeklaration<br />
des Instituts Bauen und Umwelt (IBU e.V.)<br />
gemäß EN 15804 wieder.<br />
▴▴Auf der 3200 m² großen Fassade wurden rund 25 Tonnen Titanzink im Großrautensystem verlegt<br />
Vorbewittert im Beizverfahren<br />
Titanzink zeichnet sich bei der Herstellung<br />
durch einen geringen Primärenergieinhalt<br />
und einen geringen CO 2<br />
-Einsatz aus und ist<br />
14 dachbau magazin 11 | 2013
zudem komplett recyclingfähig. Außerdem<br />
zeigte eine Ökobilanz, die nach den Vorgaben<br />
der DIN ISO 14040 durchgeführt wurde,<br />
dass dieses Baumetall auch bei der Lebenszyklusanalyse<br />
gut abschneidet. Dächer<br />
und Fassaden aus diesem Material weisen<br />
demzufolge eine Lebensdauer von mehr als<br />
75 Jahren auf.<br />
Wartung, Pflege oder Reinigung des Materials<br />
während der Nutzungsphase sind dabei<br />
nicht erforderlich, denn Titanzink hat<br />
die Eigenschaft, durch Bewitterung eine Patina<br />
zu bilden, die die Oberfläche wirks<strong>am</strong><br />
schützt. Die Bildung dieser Schutzschicht ist<br />
ein natürlicher Prozess, der unter anderem<br />
von Flächenneigung, Regenhäufigkeit und<br />
Himmelsrichtung abhängt und daher ungleichmäßig<br />
abläuft. Weil Lichtreflexionen<br />
der Oberfläche in dieser Zeit ein unruhiges<br />
Aussehen verleihen können, hat Rheinzink<br />
mit einem weltweit einmaligen Beizverfahren<br />
zwei vorbewitterte Oberflächenqualitäten<br />
entwickelt: prePatina blaugrau und<br />
prePatina schiefergrau. Die Besonderheit<br />
des Verfahrens besteht darin, dass die materialspezifische<br />
Entwicklung der Schutzschicht<br />
erhalten bleibt. Für die Fassadenund<br />
Dachbekleidung der Produktions- und<br />
Logistikhalle in Thüringen k<strong>am</strong> die neue<br />
Oberflächenqualität in der Farbe Blaugrau<br />
zum Einsatz.<br />
Vorgefertigtes Dach<br />
Die Fassade ist zweischalig hinterlüftet<br />
aufgebaut. Auf einer konventionellen, vor<br />
Ort gedämmten C-Kassette sind auf der<br />
3200 m² großen Fassade rund 25 t Titanzink<br />
im Großrautensystem verlegt worden.<br />
Die Rauten wurden vom Hersteller maßgefertigt<br />
auf die Baustelle geliefert und mit<br />
Haften befestigt. Auf dem 9400 m² großen<br />
Sheddach verlegten die Handwerker rund<br />
52 t Zinkblech in Doppelstehfalztechnik.<br />
Die Anlieferung des Materials erfolgte in<br />
sogenannten Coils, die von den Mitarbeitern<br />
der Kohler GmbH vor Beginn der<br />
Montagearbeiten in der Werkstatt zugeschnitten,<br />
gefalzt und vorgerundet wurden.<br />
Anschließend haben die Handwerker die<br />
Scharen verpackt, verladen und nach Thüringen<br />
transportiert.<br />
Dort wurden sie mit einem Kran aufs<br />
Dach gehoben und auf den gebogenen<br />
Sheds über einer Trennlage mit Haften befestigt.<br />
Für eine technisch einwandfreie Attika<br />
haben die Klempner die Fassadenrauten<br />
höherstehen lassen und – sowohl über<br />
den Fensterbändern als auch an den gerundeten<br />
Sheds – mit einer Kappe abgedeckt.<br />
Auf diese Weise entstand ein handwerklich<br />
sauberer und optisch eleganter Dachabschluss,<br />
der die sägezahnähnliche Linienführung<br />
betont.<br />
Preisgekrönte Halle<br />
Das Produktions- und Logistikgebäude der<br />
Hilti AG wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
So hat es als erster Industriebau in<br />
Österreich von der Österreichischen Gesellschaft<br />
für nachhaltige Immobilienwirtschaft<br />
(OGNI) das DGNB-Zertifikat in Silber bekommen.<br />
■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Produktionshalle der Hilti AG<br />
A-6712 Thüringen<br />
Architekten:<br />
ATP Architekten und Ingenieure<br />
A-6010 Innsbruck<br />
Klempnerarbeiten:<br />
Kohler GmbH & Co. KG<br />
D-88250 Weingarten<br />
www.kohler-gmbh.com<br />
Produkte:<br />
maßgefertigte Großrauten (Fassade)<br />
und Schare (Sheddach) in der Oberflächenqualität<br />
prePatina blaugrau<br />
Hersteller:<br />
Rheinzink GmbH & Co. KG<br />
D-45711 Datteln | www.rheinzink.de<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
15
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
Das neue Hochregallager<br />
auf dem<br />
Gelände der<br />
Coca-Cola Enterprises<br />
im englischen<br />
Wakefield überragt<br />
die anderen<br />
Gebäude deutlich<br />
ENTWÄSSERUNG<br />
Durstiges Dach<br />
Mit 38 m Höhe ist das Lager von Coca-Cola das Highlight<br />
der Fabrik in Wakefield / England. Die Montage der<br />
Druckströmungsentwässerung war daher eine Aufgabe,<br />
die von Industriekletterern erledigt wurde.<br />
Text: Cengiz Karadeniz | Fotos: Sita<br />
16 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Das 33 Fußballfelder große<br />
Gelände der Coca-Cola Enterprises Ltd. in<br />
Wakefield ist eine Fabrik der Superlative –<br />
die größte und umweltfreundlichste vollautomatische<br />
Abfüllanlage Europas. Rund<br />
6000 Dosen Softdrinks und 3200 PET-Flaschen<br />
können hier pro Minute produziert<br />
werden. Kürzlich wurde das Werk, als erstes<br />
weltweit, nach dem Energie-Management-<br />
Standard ISO 50001 zertifiziert. Schon seit<br />
2009 arbeitet es nach dem „Zero-Waste-<br />
Prinzip“, indem es Abfälle entweder einem<br />
Recycling oder einer Müllverbrennung zuführt.<br />
Um Lagerkapazität und Logistik zu<br />
optimieren sowie den Transportaufwand zu<br />
minimieren, wurde der Industriekomplex<br />
2013 durch ein Hochregallager ergänzt.<br />
Keinen Platz verschenken<br />
Um die neue Lagerkapazität optimal auszuschöpfen,<br />
entschied sich der Bauherr<br />
bei der Entwässerung des 5724 m² großen<br />
Flachdachs für eine Druckströmungsanlage<br />
von Sita, bei der die Entwässerungsstränge<br />
ohne Gefälle verlaufen, also platzsparend<br />
horizontal zur Hallendecke. Dadurch kann<br />
das Unternehmen die maximale Lagerhöhe<br />
nutzen. Frank Birwe, Berechnungsspezialist<br />
der Sita Bauelemente GmbH, ergänzt:<br />
„Bei Hochregallagern wird kein Platz verschenkt.<br />
Von Vorteil war hier auch, dass die<br />
DSS-Anlage nur wenige Fallleitungen und<br />
d<strong>am</strong>it weniger R<strong>am</strong>mschutz benötigt. Das<br />
erhöht die nutzbare Hallenfläche und reduziert<br />
den Aufwand bei den Grundleitungen,<br />
die stets teure Erdarbeiten erfordern.“<br />
Frei schwebendes Arbeiten<br />
Moderne Hochregallager weisen eine bauliche<br />
Besonderheit auf: Die Gebäudehülle<br />
wird hier um die bereits errichtete Regalkonstruktion<br />
gebaut. Für die Installation<br />
der Flachdachentwässerungsanlage brachte<br />
dies besondere Herausforderungen mit sich.<br />
Hängegerüste, fixiert an der Führungsschiene<br />
des Regalbediengerätes, konnten nur in<br />
den Regalgängen eingesetzt werden. Die<br />
übrigen Arbeiten wurden in lichter Höhe<br />
durch erfahrene Industriekletterer der Firma<br />
V-Tech Lochmann & Semmelmann ausgeführt.<br />
Projektleiter Thomas Glunz, der die<br />
Installationsarbeiten vor Ort begleitete, er-<br />
▴▴Highlight: Das neue Hochregallager macht seinem N<strong>am</strong>en mit einer Höhe von 38 m alle Ehre<br />
innert sich: „Das Hochregallager der Coca-Cola<br />
Enterprises war eine echte Höhenbaustelle.<br />
Die Monteure mussten sich mit<br />
Personenschutzgeschirr an mit<strong>laufenden</strong><br />
Sicherungsseilen bewegen. Da war es hilfreich,<br />
dass mit PE-Rohren gebaut wurde,<br />
die auch bei 5 m Länge noch vergleichsweise<br />
leicht zu montieren sind. Auch der hohe<br />
Vorfertigungsgrad des Befestigungssystems<br />
wurde<br />
vom Te<strong>am</strong> dankbar angenommen.“<br />
Das DSS-Befestigungssystem<br />
von Sita ist<br />
darauf ausgelegt, mit wenig<br />
Werkzeugeinsatz die komplette Befestigung<br />
zu montieren. In einem Hochregallager<br />
sind die Monteure darauf angewiesen, mit<br />
möglichst wenig Werkzeug auszukommen.<br />
Die Arbeitsplattform befand sich bei Coca-<br />
Cola nämlich in rund 35 m Höhe, und Möglichkeiten<br />
zur Werkzeugablage standen dort<br />
nur sehr bedingt zur Verfügung.<br />
Gut auf die Schiene gebracht<br />
Die DSS-Schnellmontagetechnik für PE-<br />
Rohre erwies sich auf der Baustelle in Wakefield<br />
als verlässliche Unterstützung des Montagete<strong>am</strong>s.<br />
Dank der Rail-Montageschienen<br />
mit den vormontierten Cl<strong>am</strong>p-Rohrschellen<br />
waren 300 m für die Hauptentwässerung<br />
und 340 m für die Notentwässerung<br />
»Die Notentwässerung schluckt pro<br />
Sekunde 183 Liter Regenwasser.«<br />
vergleichsweise schnell verlegt. 640 m PE-<br />
Rohr und 32 DSS-Profi-Gullys verbinden<br />
sich heute zu einem leistungsstarken Entwässerungssystem,<br />
das selbst dem berüchtigten<br />
englischen Regen trotzt. Mit ihrem<br />
relativ geringen Gewicht tragen die PE-<br />
Rohre zur Begrenzung der Dachlast auf<br />
dem Flachdach bei, das zum großen Teil<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
17
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
▴▴Platzsparend: Die Leitungsführung des Druckströmungssystems verläuft horizontal zur Hallendecke<br />
des neuen Hochregallagers<br />
▴▴Solide Baukörperbefestigungen geben dem<br />
Entwässerungssystem sicheren Halt<br />
▴ ▴ Gelbe Anstauelemente kennzeichnen die<br />
16 Gullys der Notentwässerung<br />
mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet<br />
wurde. Da DSS-Anlagen besonders effektiv<br />
mit vollgefüllten Rohren arbeiten, reichte<br />
der Einsatz von Rohren und Formstücken<br />
mit vergleichsweise geringen Rohrdurchmessern<br />
– eine Tatsache, die nicht nur der<br />
Statik, sondern auch der wirtschaftlichen<br />
Objektkalkulation dient.<br />
Bei DSS-Systemen schießt das Wasser<br />
unter Druck in die Rohre. Der Befestigung<br />
kommt d<strong>am</strong>it eine nicht zu unterschätzende<br />
Bedeutung zu. Das verwendete DSS-<br />
Befestigungssystem, das sich durch eine<br />
mitlaufende Schienenführung und Festpunktausbildungen<br />
an Rohr und Baukörper<br />
auszeichnet, hält die innen liegenden Rohre<br />
der Unterdruckentwässerung sicher in<br />
einem definierten Abstand von der Dachkonstruktion.<br />
Festpunktausbildungen, die<br />
die Rohrleitung im Abstand von 5 m und<br />
alle Abzweige zu den Gullys fixieren, sorgen<br />
für sicheren Halt, wobei thermisch bedingte<br />
Längenausdehnungen und ein Durchbiegen<br />
der Rohre verhindert werden.<br />
Regenreiche Region<br />
Im Vorfeld des Projektes wurde die Auslegung<br />
der Haupt- und Notentwässerung<br />
per CAD-System geplant. Mit einem Berechnungsregen<br />
r(5,5) von 320 l/s × ha<br />
und einem Jahrhundertregen r(5/100) von<br />
640 l/s × ha gilt Wakefield als regenreiches,<br />
aber nicht regenintensives Gebiet. Für die<br />
Hauptentwässerung wurden hier 16 DSS<br />
Profi DN 75 mit einem Aufstockelement zur<br />
Überbrückung der Wärmedämmung eingesetzt.<br />
Pro Sekunde speisen sie 183 l Wasser<br />
in die Grundleitungen ein.<br />
Da das Gebäude auf drei Seiten umbaut<br />
ist, konnte bei der Notentwässerung nicht<br />
mit Attikaspeiern gearbeitet werden. Die<br />
Notentwässerung übernehmen 16 weitere<br />
Gullys des gleichen Typs, die allerdings für<br />
ihre besondere Aufgabe mit zusätzlichen<br />
Anstauelementen ausgerüstet sind. Sobald<br />
der Wasserspiegel auf dem Dach die definierte<br />
Anstauhöhe übersteigt, entsorgen sie<br />
die Differenz zwischen Haupt- und Notentwässerung<br />
über ein gesondertes Leitungssystem<br />
auf die Außenflächen. Pro Sekunde<br />
schluckt auch die Notentwässerungsanlage<br />
183 l, wodurch die Statik des Dachs wirkungsvoll<br />
entlastet wird. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Hochregallager der<br />
Coca-Cola Enterprises Ltd.<br />
UK-Wakefield WF2 0XR<br />
Montagearbeiten:<br />
H<strong>am</strong>mersen Elementbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
D-49078 Osnabrück und<br />
V-Tech Lochmann & Semmelmann GbR<br />
D-44149 Dortmund<br />
Produkte:<br />
DSS-System mit 32 SitaDSS Profi,<br />
Aufstockelementen, Anstauelementen,<br />
PEHD-Rohren und -Formteilen sowie<br />
dem passenden Befestigungssystem<br />
Hersteller:<br />
Sita Bauelemente GmbH<br />
D-33378 Rheda-Wiedenbrück<br />
www.sita-bauelemente.de<br />
18 dachbau magazin 11 | 2013
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
BELICHTUNG<br />
In die Röhre schauen<br />
Um für eine Lagerhalle in Peine die ideale Ausleuchtung<br />
zu erhalten, wurden auf einer 3500 m² großen Flachdachfläche<br />
82 Tageslichtsysteme mit unterschiedlichen<br />
Durchmessern eingebaut.<br />
Text: Kay Rosansky | Fotos: Interferenz<br />
Der Vertrieb von Medik<strong>am</strong>enten<br />
stellt eine besondere Herausforderung<br />
dar. Zum einen müssen die Mittel vor zu<br />
hohen Temperaturen und UV-Licht geschützt<br />
werden, zum anderen bringen einige<br />
in den Präparaten enthaltene Stoffe aber<br />
auch eine gewisse Brandlast mit sich oder<br />
dürfen nicht ins Grundwasser gelangen.<br />
Und die bestellten Mittel sollen möglichst<br />
rasch den Patienten erreichen. Aus diesem<br />
Grund benötigen die Distributoren von<br />
pharmazeutischen Erzeugnissen ein bundesweit<br />
gespanntes Netz von Niederlassungen,<br />
das die schnelle Belieferung der Apotheken<br />
sicherstellt.<br />
70 Prozent weniger Energie<br />
Die Felmede Mandel Architekten + Ingenieure<br />
GmbH aus Essen wurde von einem<br />
Unternehmen aus dieser Branche beauftragt,<br />
einen übertragbaren Systembau für<br />
die zahlreichen Niederlassungen zu entwickeln.<br />
Entstanden ist ein Baukörper, dessen<br />
3500 m² große Lagerhalle durch eine<br />
1600 m² große, als Stahlkonstruktion erstellte<br />
Bühne erweitert wird. Am Standort<br />
Peine wurde diese Hallenkonstruktion mit<br />
„Sonnenröhren“ ausgestattet, wodurch sich<br />
im Vergleich zur elektrischen Beleuchtung<br />
bis zu 70 Prozent Energie einsparen lassen.<br />
Konstruktiv handelt es sich bei der Halle<br />
um eine Skelettkonstruktion mit Stahlbetonstützen<br />
und Spannbeton- bzw. Stahlbetonbindern.<br />
Durch die großen möglichen<br />
Spannweiten dieser Bauart stehen auf einer<br />
Fläche von 3500 m² lediglich sieben Stüt-<br />
▴ ▴ »Sonnenröhre« im Detail: Nach einer Schulung ist der Einbau der Belichtungselemente für jeden<br />
Dachdecker eine einfach auszuführende Bauaufgabe<br />
20 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴ ▴ Licht von oben: Auf dem Flachdach der Lager- und Distributionshalle in<br />
Peine installierten die Dachdecker 82 Tageslichtsysteme<br />
▴▴Gute Arbeitsbedingungen: Das Hochregallager wird durch insges<strong>am</strong>t<br />
49 große »Sonnenröhren« mit Tageslicht versorgt<br />
zen. Das Dach besteht aus 200 mm hohen<br />
Trapezblechen mit aufliegender PUR- bzw.<br />
Mineralwolledämmung. Auf der Folienabdichtung<br />
kann optional eine aufgeständerte<br />
Photovoltaikanlage installiert werden.<br />
Tageslicht durch die Röhre<br />
Seit Jahren gehören bei den Neubauten des<br />
Unternehmens die Solatube-Tageslichtsysteme<br />
von Interferenz zum Standard.<br />
Die „Sonnenröhren“ leiten das Tageslicht<br />
bis zu 25 m tief ins Gebäude hinein, und<br />
zwar ohne wahrnehmbare Helligkeitsverluste.<br />
Insges<strong>am</strong>t wurden in der neuen Halle<br />
82 „Sonnenröhren“ verbaut: acht in einem<br />
Verwaltungsflur, 25 im Wareneingang und<br />
49 im Hochregallager.<br />
Die im Flur eingesetzten kleineren Solatube<br />
290-DS beleuchten jeweils eine Fläche<br />
von 10 m². Diese recht großzügig bemessene<br />
Dimensionierung (ein System könnte auch<br />
16 m² ausleuchten) wurde gewählt, weil so<br />
in den zum Flur hin verglasten Büros eine<br />
deutliche Verbesserung der Tageslichtversorgung<br />
erreicht werden konnte.<br />
Da im Wareneingang auch die lediglich<br />
geprägten Daten auf den Medik<strong>am</strong>entenverpackungen<br />
gelesen und manuell in die<br />
EDV eingegeben werden müssen, bestehen<br />
an dieser Stelle sehr hohe, mit einem Büroarbeitsplatz<br />
vergleichbare Beleuchtungsanforderungen.<br />
Deshalb k<strong>am</strong>en hier 25 große<br />
Solatube 750-DS zum Einsatz, die jeweils<br />
eine Fläche von 23 m² mit Tageslicht versorgen.<br />
Die Prismenstruktur der Kuppel<br />
stellt dabei sicher, dass in der Mittagszeit<br />
zu hohe Leuchtdichten, die das Arbeiten an<br />
den TFT-Bildschirmen erschweren könnten,<br />
vermieden werden.<br />
Im Hochregallager wurden oberhalb der<br />
Verkehrsflächen im Abstand von ungefähr<br />
4 m insges<strong>am</strong>t 49 Solatube 750-DS montiert.<br />
D<strong>am</strong>it werden auch an durchschnittlichen<br />
Frühlingstagen die erforderlichen<br />
Beleuchtungsstärken, wie sie für Kunstlicht<br />
in Hochregallagern mit Personenverkehr<br />
vorgeschrieben sind, problemlos erreicht.<br />
Keine Herausforderung<br />
Meinhard Brüggemann ist bei der ausführenden<br />
Firma Brüggemann-Bedachungen<br />
für den technischen Part verantwortlich<br />
und nach zahlreichen verbauten Systemen<br />
ein echter Solatube-Spezialist. Natürlich war<br />
auch für ihn die erste eingebaute „Sonnenröhre“<br />
etwas Besonderes, aber nach einer<br />
Schulung beim Hersteller und der ersten<br />
erfolgreichen Installation stellt der Einbau<br />
für den Dachdecker inzwischen keine Herausforderung<br />
mehr dar. „Die Leistung der<br />
Lichtröhren erstaunt mich immer wieder.<br />
Ein Laie, der das System nicht kennt, dächte<br />
wohl, dass wir da ein str<strong>am</strong>mes Kabel eingezogen<br />
und ordentlich Halogen-Leuchtmittel<br />
eingesetzt haben“, lacht Meinhard<br />
Brüggemann.<br />
Wirtschaftliche Lösung<br />
Die natürliche Belichtung der Büro- und<br />
Lagerarbeitsplätze sorgt auch bei den Mitarbeitern<br />
in Peine für eine nachweislich höhere<br />
Konzentration und d<strong>am</strong>it für eine Verringerung<br />
von Fehlern und eine Minimierung<br />
des Unfallrisikos. Die nahezu schlagschattenfreie<br />
Ausleuchtung der Halle erleichtert<br />
das räumliche Sehen und beugt vorzeitiger<br />
Ermüdung durch Blendung vor. Gleichzeitig<br />
wird durch die Tageslichtsysteme weder<br />
infrarotes noch ultraviolettes Licht in das<br />
Gebäude eingetragen. Dadurch können sowohl<br />
der Energieaufwand als auch die Kosten<br />
für die Klimatisierung („kühl und trocken<br />
lagern“) reduziert werden. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Lager- und Distributionshalle<br />
D-31224 Peine<br />
Architekt:<br />
Felmede Mandel<br />
Architekten + Ingenieure GmbH<br />
D-45127 Essen<br />
Dachdeckerarbeiten:<br />
Brüggemann-Bedachungen GmbH<br />
D-26203 Wardenburg<br />
www.brueggemann-bedachungen.de<br />
Produkte:<br />
8 Solatube 290-DS<br />
74 Solatube 750-DS O<br />
Hersteller:<br />
Interferenz Daylight GmbH<br />
D-47918 Tönisvorst<br />
www.interferenz.de<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
21
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
▴▴Stück für Stück: Das Flachdach wurde in Tagwerken von 200 bis 400 m² saniert und erhielt abschließend eine hellgraue FPO-Kunststoffabdichtung<br />
FLACHDACH<br />
Streng nach Vorschrift<br />
Bei der Sanierung eines 6000 m² großen Flachdachs des<br />
Autozulieferers Mahle in Markgröningen durften die<br />
Dachdecker ausschließlich Komponenten verbauen, die<br />
der Sachversicherer FM Global zertifiziert hat.<br />
Text: Holger Krüger | Fotos: Bauder<br />
22 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Sichere Verbindung: Verlegung der kaltselbstklebenden D<strong>am</strong>pfsperre<br />
▴▴Leichtgewichte: Die Hochleistungsdämmplatten wiegen lediglich 10 kg<br />
Die Mahle-Group ist als Zulieferer<br />
für die Automobilindustrie auf vier<br />
Kontinenten tätig. Um Risiken zu minimieren<br />
und Schäden zu vermeiden, werden<br />
Bauvorhaben des Industrieunternehmens<br />
weltweit gemäß dem Sachversicherungskonzept<br />
von FM Global ausgeführt. So auch die<br />
Sanierung eines undichten Dachs im Werk<br />
Markgröningen. Der Leiter der Instandhaltung<br />
und der Systemberater des Herstellers<br />
Bauder wählten daher für die Trapezblechkonstruktion<br />
einen hochwertigen Dachaufbau<br />
aus FM-Global-zertifizierten Produkten:<br />
eine brandlastreduzierte D<strong>am</strong>pfsperre,<br />
die Hochleistungsdämmplatte PIR FA 120<br />
sowie eine FPO-Kunststoffbahn.<br />
Meist ist Frank Josephy in den Produktionsstätten<br />
der Mahle Industriemotoren-<br />
Komponenten GmbH in Markgröningen<br />
unterwegs – fast immer gibt es für den Leiter<br />
der Instandhaltung der Niederlassung<br />
mit ihren über 800 Mitarbeitern etwas zu<br />
kontrollieren oder zu reparieren. Bei der<br />
Überprüfung der Dächer im Frühjahr 2012<br />
sah das 6000 m² große Dach von Bau 780/2<br />
im Werk 7 äußerlich gar nicht schlecht aus,<br />
doch bei der Öffnung des Dachaufbaus von<br />
1984 zeigte sich deutlich, dass die Abdichtung<br />
aus PVC-Bahnen undicht und die Mineralfaserdämmung<br />
darunter durchfeuchtet<br />
war. Der alte Dachaufbau musste deshalb<br />
komplett entfernt und erneuert werden.<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit mit FM Global<br />
Dass ein Industriedach mit einer Fläche von<br />
mehr als 2500 m² den Industriebaurichtlinien<br />
entsprechen muss, ist das eine. Doch die<br />
Mahle-Group ist zudem beim Industrieversicherer<br />
FM Global versichert. Das bedeutet,<br />
dass außerdem zur Schadensverhütung<br />
und Sachwerterhaltung die Vorschriften<br />
nach FM-Global-Standard eingehalten<br />
werden müssen; jedes einzelne eingesetzte<br />
Produkt muss in seiner Rezeptur zertifiziert<br />
sein, für die Produktauswahl gelten<br />
die Richtlinien von FM Global. Hierfür hat<br />
bei Mahle eine Mitarbeiterin des <strong>am</strong>erikanischen<br />
Versicherers alle Arbeitsschritte<br />
und jede Lage des Dachaufbaus abgenommen<br />
und dokumentiert.<br />
Auf die Planung kommt es an<br />
Bereits in der frühen Planung bat Frank<br />
Josephy den Bauder-Systemberater Herbert<br />
Traub um Unterstützung. Auf Basis<br />
der Dachdaten entwarfen sie den neuen<br />
Dachaufbau, woraufhin Herbert Traub anschließend<br />
das Leistungsverzeichnis für<br />
die komplette Dachsanierung mit allen<br />
Positionen der Ges<strong>am</strong>tleistung erstellte.<br />
Diese Grundlage für Ausschreibung und<br />
Auftragsvergabe enthielt die Beschreibung<br />
aller zu erbringenden Leistungen mit allen<br />
Details, mit den entsprechenden Material-,<br />
Mengen- und Verarbeitungsangaben sowie<br />
den gültigen Normen und Vorschriften –<br />
einschließlich der Besonderheiten nach<br />
FM-Global-Standard.<br />
So entstand ein typischer Aufbau für<br />
Industrieleichtdächer aus einer dünnen,<br />
kaltselbstklebenden Bitumend<strong>am</strong>pfsperre,<br />
einem harten Dämmstoff aus Polyurethan<br />
und einer mechanisch befestigten Kunststoffdachbahn.<br />
Allein die zertifizierten Rezepturen<br />
der verwendeten Materialien machen<br />
den entscheidenden Unterschied.<br />
Stück für Stück ans Ziel<br />
Produkte sind allerdings immer nur so gut<br />
wie ihre Verarbeitung. Deshalb beauftragte<br />
Mahle die erfahrene K.-H. Lange GmbH &<br />
Co. KG aus Oberndorf <strong>am</strong> Neckar, die dem<br />
Unternehmen bereits bekannt war. „Die<br />
Entfernung zwischen Dachdecker und<br />
Baustelle war etwas aufwendig, doch für<br />
diese Arbeit sind aufgrund der Sanierung<br />
bei laufendem Betrieb große Kompetenz<br />
und Erfahrung in der Baustellenlogistik<br />
gefragt“, so der Mahle-Verantwortliche zur<br />
Wahl des Dachdeckerbetriebs. Das F<strong>am</strong>ilienunternehmen<br />
ist Mitglied der 100 Top-<br />
Dachdecker, hat 85 gewerbliche Mitarbeiter<br />
und verarbeitet bereits seit 56 Jahren<br />
Produkte von Bauder. Einige Mitarbeiter<br />
haben zudem an den vom TÜV-Süd zertifizierten<br />
Schulungen des Herstellers teilgenommen<br />
und sind daher mit der Verlegung<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
23
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
▴▴Sicherer Halt: Jede der 2,40 x 1,20 m großen Dämmplatten wurde mit fünf Befestigern in der Unterkonstruktion des Flachdachs verankert<br />
▾▾Zur Windsogsicherung wurde die FPO-Bahn mechanisch befestigt<br />
▾▾Im Überlappungsbereich wurden die Nähte der Abdichtung verschweißt<br />
24 dachbau magazin 11 | 2013
Rot-Entwässerung<br />
bis ins Detail vertraut. Die 60 × 100 m große<br />
Dachfläche über der <strong>laufenden</strong> Industriemotorenfertigung<br />
wurde schachbrettartig<br />
Feld für Feld saniert, je nach Wetterlage<br />
und Anzahl der Durchdringungen in Tagwerken<br />
von 200 bis 400 m². Was morgens<br />
aufgerissen wurde, musste abends wieder<br />
sicher verschlossen sein.<br />
D<strong>am</strong>pfsperre auf Trapezblech<br />
Tag für Tag verlegten die Dachdecker zunächst<br />
die kaltselbstklebende D<strong>am</strong>pfsperre<br />
TEC DFM auf der Stahltrapezblechkonstruktion,<br />
um Diffusion von innen in<br />
die Wärmedämmung zu vermeiden. Die<br />
brandlastreduzierte Spezialbitumenbahn<br />
gemäß DIN 18234 erfüllt natürlich auch<br />
die besonderen Anforderungen der FM-<br />
Global-Vorschriften. „Die Verarbeitung der<br />
dünnen, aber robusten Bahn ohne Brenner<br />
ging sehr schnell“, erinnert sich Lange-Bauleiter<br />
Stefan Vurusic. „Mit einer Breite von<br />
1,25 m und 60 m Länge lässt sich die Bahn<br />
zügig verlegen – das bedeutet für uns weniger<br />
Kopfstöße und weniger Nahtverschweißungen.“<br />
Nach dem Ausrichten haben die<br />
Dachdecker die unterseitige Folie abgezogen,<br />
um die Bahn auf den Obergurten zu<br />
verkleben. Die starke Klebekraft der Kaltselbstklebemasse<br />
sorgt sofort für eine sichere<br />
Verbindung. Die Längsnähte und Kopfstoßbereiche<br />
wurden rund 10 cm breit dicht<br />
verklebt. Bei allen An- und Abschlüssen sowie<br />
allen Dachdurchdringungen wurde die<br />
Bahn luftdicht angeschlossen, nachdem die<br />
Tiefsicken des Trapezblechs mit mindestens<br />
12 cm langen, nicht brennbaren Formstücken<br />
(Sickenfüller) geschlossen waren. Dies<br />
soll einen Brandeintritt in die Tiefsicken<br />
verhindern und ist Voraussetzung für die<br />
Erfüllung der DIN 18234.<br />
Dämmung bringt Leistung<br />
Die PIR FA-Dämmplatten sind speziell für<br />
die großflächige Wärmedämmung unter einer<br />
Abdichtung konzipiert: Sie lassen sich<br />
mit einer Größe von 2,40 × 1,20 m bei einem<br />
Gewicht von rund 10 kg leicht und wirtschaftlich<br />
verlegen. Der umlaufende Stufenfalz<br />
stellt die wärmebrückenfreie Verbindung<br />
der Elemente sicher. Das Mahle-Dach<br />
erhielt auf der D<strong>am</strong>pfsperre eine 120 mm<br />
dicke, wirkungsvolle Dämmschicht. Um<br />
ihre Lagestabilität zu sichern, waren je Platte<br />
fünf Befestiger erforderlich.<br />
Mit dem Einbau von SitaFiresafe konnte<br />
die PIR-Wärmedämmung bis an Durchdringungen<br />
wie Gullys oder Entlüfter herangeführt<br />
werden. Ein Dämmstoffwechsel<br />
auf nicht brennbare Materialien war nicht<br />
notwendig. Dafür gibt es einen Prüfnachweis<br />
entsprechend DIN 18234. Auch an die<br />
Lichtkuppeln, die ebenfalls der DIN 18234<br />
entsprechen müssen, konnte die Dämmschicht<br />
direkt herangeführt werden.<br />
Langfristige Sicherheit<br />
Die 2 mm dicke Kunststoffdachbahn aus<br />
FPO-PP ist mit einem Synthesegewebe<br />
armiert und dadurch besonders dimensionsstabil,<br />
reißfest und belastbar. Der sichere<br />
und schnelle Nahtverschluss durch das<br />
große Schweißfenster von 380 bis 480 °C<br />
und das umfangreiche Systemzubehör vereinfachten<br />
die Verarbeitung und die Ausbildung<br />
der Details.<br />
Zur Windsogsicherung nach der DIN EN<br />
1991-1-4 befestigten die Dachdecker die<br />
lose verlegten FPO-Bahnen durch die Wärmedämmung<br />
hindurch mechanisch mit<br />
von FM Global zugelassenen Befestigern<br />
im überdeckten Saumbereich der Abdichtungslage<br />
in den Obergurten der Unterkonstruktion<br />
und verschweißten die Nähte<br />
der Abdichtungsbahn im Überlappungsbereich.<br />
Gelungene Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
„Das Dach ist erstklassig verarbeitet, sodass<br />
FM Global alles zertifiziert hat“, freut sich<br />
Frank Josephy von der Mahle-Group. Das<br />
macht Lust auf mehr, weshalb der Auftraggeber<br />
bereits weitere Dachsanierungen mit<br />
dem Lange-Te<strong>am</strong> angekündigt hat. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Produktionshalle 780/2<br />
der Mahle-Group<br />
D-71706 Markgröningen<br />
Flachdacharbeiten:<br />
K.-H. Lange GmbH & Co. KG<br />
D-78727 Oberndorf <strong>am</strong> Neckar<br />
www.langedach.de<br />
Produkte:<br />
BauderTEC DFM,<br />
BauderPIR FA 120 (FM-Global-geprüft)<br />
und BauderThermoplan T 20<br />
Hersteller:<br />
Paul Bauder GmbH & Co. KG<br />
D-70499 Stuttgart<br />
www.bauder.de<br />
NEU!<br />
Keine Angst vor dem<br />
Jahrhundertregen. Mit der<br />
roten Notentwässerung<br />
von Dallmer.<br />
Eine gute Flachdachentwässerung muss immer<br />
funktionieren, auch beim Jahrhundertregen.<br />
Hierfür gibt es die Dallmer-Notabläufe. Deren<br />
besonderes Kennzeichen ist die Signalfarbe Rot.<br />
So erkennt man sie auf den ersten Blick als separates<br />
System. Und anders als herkömmliche<br />
Attika-Abläufe entwässern sie das Flachdach<br />
dort, wo der Niederschlag anfällt, und nicht nur<br />
an den Rändern. Notentwässerung mit Dallmer<br />
- eine sichere Sache!<br />
Power-Notablauf<br />
86D DallBit<br />
Mehr über Dachabläufe von Dallmer erfahren<br />
Sie unter 0800-DALLMER (3255637) oder auf<br />
www.dallmer.de<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
D<strong>am</strong>it’s gut abläuft!
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
AUFSTOCKUNG<br />
Nachschlag<br />
Ein Malermeister aus Oberschwaben brauchte eine<br />
größere Wohnung und stockte kurzerhand seine<br />
Werkstatt auf. So entstanden großzügige neue Räume,<br />
die durch 13 Dachfenster belichtet werden.<br />
Text: Kristina Heckmann | Fotos: Velux<br />
26 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
LINIE ZWEII<br />
◂◂Die Tragkonstruktion<br />
der<br />
Aufstockung<br />
besteht aus Stahlträgern<br />
▸▸Auf der Holzschalung<br />
verlegten<br />
die Handwerker<br />
eine Trennlage für<br />
das Metalldach<br />
◂◂Aufgestockt:<br />
Die Architektin teilte<br />
das Satteldach in<br />
kleine Trapezformen<br />
auf<br />
LINIE ZWEII<br />
Aus der Not, das in die<br />
Jahre gekommene flache Satteldach des Betriebsgebäudes<br />
einer umfangreichen Komplettsanierung<br />
unterziehen zu müssen,<br />
machte ein Malermeister kurzerhand eine<br />
Tugend, stockte den Firmensitz kreativ auf<br />
und schuf so ein komplett neues Dachgeschoss<br />
mit Arbeits- und Wohnraum für die<br />
ganze F<strong>am</strong>ilie.<br />
Unter einem Dach<br />
Wohnen und Arbeiten unter einem Dach –<br />
das war schon immer der Traum des Malermeisters<br />
aus Oberschwaben. Doch erst<br />
vor etwa vier Jahren war der richtige Zeitpunkt<br />
gekommen, diesen Plan auch in die<br />
Tat umzusetzen. Der Grund: Bei seiner F<strong>am</strong>ilie<br />
kündigte sich weiterer Nachwuchs an,<br />
der den Bauherrn im d<strong>am</strong>aligen Mietobjekt<br />
vor Platzprobleme stellte.<br />
Da das flache Satteldach des 1962 erbauten<br />
Firmengebäudes ohnehin einer dringend<br />
notwendigen Sanierung bedurfte, war<br />
die Idee einer Aufstockung schnell geboren.<br />
Im Zuge der Dacharbeiten sollte der Betrieb<br />
mithilfe des Stuttgarter Architekturbüros<br />
Linie Zwei um ein neues Stockwerk ergänzt<br />
und dadurch genügend Raum für die junge<br />
F<strong>am</strong>ilie des Inhabers gewonnen werden.<br />
Grundsätzlich bot der 30 m lange und 12 m<br />
breite Baukörper dafür genügend Grundfläche.<br />
Laut dem vorliegenden Bebauungsplan<br />
war eine Erhöhung der Bestandswände<br />
allerdings verboten. Nach intensiven<br />
Gesprächen mit der Baubehörde, dem Gemeinderat<br />
und den Eigentümern entstand<br />
schließlich das Konzept eines lichtdurchfluteten<br />
Wohndachs, mit dem der Bauherr<br />
zusätzliche 360 m² Arbeits- und Wohnfläche<br />
gewann, die er zu zwei Dritteln für seine<br />
neue Wohnung und zu einem Drittel als<br />
Büro- und Aufenthaltsfläche seines Hand-<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
27
Thema des Monats<br />
▴▴Effektive Tageslichtnutzung: 13 Dachfenster verwandeln das einstige Problemdach zu einer lichtdurchfluteten Wohnung<br />
werksbetriebs nutzt. Das Konzept der Doppelnutzung<br />
wurde durch eine Zinkdeckung<br />
des Metalldachs und eine bereits von außen<br />
deutlich erkennbare Flucht im neuen Dachgeschoss<br />
unterstrichen: Eine vollflächig verglaste<br />
Dachterrasse, die vom offenen Wohnraum<br />
mit Esszimmer und Küche begehbar<br />
ist, bildet die optische Trennung zwischen<br />
Wohnen und Arbeiten. Hierhin kann sich<br />
der Bauherr nach einem arbeitsreichen Tag<br />
zurückziehen und den Feierabend in vollen<br />
Zügen genießen.<br />
Natürliche Belichtung<br />
Das von behördlicher Seite vorgeschriebene<br />
Satteldach stellte die Architekten in seiner<br />
Grundform zunächst vor kaum lösbare<br />
Belichtungsprobleme. Hier war Kreativität<br />
gefragt, um die Belichtung in den Griff zu<br />
bekommen und gleichzeitig einen spannenden<br />
Innenraum zu konzipieren. Die lang gestreckte<br />
Fläche des Baukörpers wurde dazu<br />
in fünf einzelne Elemente aufgeteilt und<br />
d<strong>am</strong>it trapezförmige Dachflächen geschaffen,<br />
deren Seitenstrecken entweder erhöht<br />
oder verkürzt sind. In den dadurch entstehenden<br />
Verschneidungen k<strong>am</strong>en vertikale<br />
<br />
<br />
NORDIC KUPFER<br />
Setzen Sie auf anspruchsvolle Gestaltungsmöglichkeiten für Dach und Wand:<br />
Farb-Akzente, Flächen gliedern, kontrastieren - ein umfangreiches Sortiment<br />
an Dicken und Formaten steht Ihnen dabei zur Auswahl!<br />
Mehr erfahren Sie unter: <br />
nichtrostender Edelstahl. Ideal für Dacheindeckungen!
Fensterflächen zum Einsatz, die für intensive<br />
Kontraste aus Licht und Schatten sorgen.<br />
Für besonders viel Tageslicht setzte der<br />
Bauherr auf insges<strong>am</strong>t 13 Dachfenster von<br />
Velux, die das Licht- und Schattenspiel im<br />
ges<strong>am</strong>ten Innenraum je nach Sonnenstand<br />
immer wieder variieren. Ihre Lichtausbeute<br />
ist etwa doppelt so hoch wie bei gleich großen<br />
Fassadenfenstern und sogar dreimal so<br />
hoch wie bei herkömmlichen Gauben.<br />
schließlich die abschließende Doppelstehfalzdeckung<br />
aus Titanzink. Bei der Montage<br />
der Dachfenster galt es, die Laibungen vor<br />
Ort individuell anzufertigen. Da das Dach<br />
in der Deckenfläche mit rund 11 Grad Neigung<br />
sehr flach ist, mussten die Dachfenster<br />
dort auf Aufständerungen, die aus dem<br />
Dach herauszuwachsen scheinen, montiert<br />
werden. Nur so ließ sich eine regensichere<br />
Ausführung dieser Fenster sicherstellen.<br />
Wir verführen NICHT,<br />
wir entwickeln, produzieren und vertreiben.<br />
The sky is the limit<br />
»Einige Dachfenster mussten die Handwerker<br />
auf Aufständerungen montieren.«<br />
Lüften auf Knopfdruck<br />
Die Fenster dienen im neuen Dachgeschoss<br />
aber nicht nur als Lichtspender, sondern<br />
sorgen – elektrisch bedienbar – auch für<br />
eine komfortable Belüftung des neuen<br />
Stockwerks. Per Funkfernbedienung lassen<br />
sich alle Dachfenster ganz einfach auf<br />
Knopfdruck öffnen und wieder schließen.<br />
Aber auch das regelmäßige Lüften übernehmen<br />
auf Wunsch die funkgesteuerten Dachfenster.<br />
Automatische Lüftungszeiten lassen<br />
sich dafür ganz einfach einstellen. Plötzlich<br />
einsetzenden Niederschlag braucht der Malermeister<br />
dabei nicht zu fürchten: Durch<br />
einen eingebauten Regensensor schließen<br />
die Dachfenster im Fall der Fälle von selbst.<br />
Für einen effektiven Hitzeschutz im Sommer<br />
und eine zusätzliche Wärmedämmung<br />
im Winter sind die Dachfenster zudem mit<br />
elektrisch betriebenen Rollläden ausgestattet,<br />
die sich ebenfalls per Funkfernbedienung<br />
öffnen und schließen lassen.<br />
Lebendige Lichtspuren<br />
Als Inhaber eines Malerbetriebs war dem<br />
Bauherrn die Farbgestaltung und Farbwirkung<br />
des Hauses natürlich besonders wichtig.<br />
In enger Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem Architekturbüro<br />
hat er deshalb aktiv an der<br />
Entwicklung des Material- und Farbkonzepts<br />
für den Innenraum mitgewirkt. Auf<br />
die Betonung der einzeln eingestellten Körper<br />
sowie von Wand und Decke als homogene<br />
Einheit legte der<br />
Bauherr besonderen<br />
Wert. Individuelle<br />
Akzente sollten dabei<br />
durch die Belichtung<br />
entstehen. So können<br />
etwa die verschiedenen Farben durch<br />
die Veränderung des Tageslichts und dessen<br />
Lichtverlauf eine kühle Dominanz oder<br />
eine zurückhaltende Eleganz ausstrahlen.<br />
Der ges<strong>am</strong>te Innenbereich lebt somit durch<br />
die zahlreichen Einschnitte in den Dachflächen<br />
und deren Lichtspuren. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Individuelle Laibungen<br />
Statische Maßnahmen machten eine freitragende,<br />
vorgespannte Bodenplatte erforderlich,<br />
auf der zu Beginn der Bauarbeiten die<br />
vormontierten Stahlträger aufgeschraubt<br />
wurden. Der Neigungswinkel des neuen<br />
Dachs beträgt d<strong>am</strong>it 45 Grad zum Nachbargrundstück<br />
und 65 Grad zum Vorplatz.<br />
Steigende und fallende Dachflächen bilden<br />
dabei spannende Raumperspektiven.<br />
Auf die Stahlträger montierten die Handwerker<br />
der Zettler GmbH zunächst eine<br />
Lage Trapezbleche und eine D<strong>am</strong>pfbremse.<br />
Die folgende Sparrenlage erhielt eine<br />
180 mm dicke Zwischensparrendämmung<br />
aus Mineralwolle und wurde anschließend<br />
mit einer Holzschalung abgedeckt. Auf einer<br />
Trennlage montierten die Handwerker<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
Objekt:<br />
Betriebsgebäude eines<br />
Malerunternehmens<br />
Architekt:<br />
LINIE ZWEII<br />
D-70469 Stuttgart | www.linie-2.de<br />
Dachdeckerarbeiten:<br />
Zettler GmbH<br />
D-87700 Memmingen<br />
www.zettler-bau.de<br />
Produkte:<br />
10 Dachfenster GGU 5 Star und<br />
3 Dachfenster GGU Thermo Star<br />
Hersteller:<br />
Velux Deutschland GmbH<br />
D-22527 H<strong>am</strong>burg<br />
www.velux.de<br />
Lichtbänder | Lichtkuppeln<br />
INDU LIGHT<br />
Produktion & Vertrieb GmbH<br />
Lauterbachstraße 38<br />
D-78586 Deilingen<br />
www.indu-light.de
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
SOLARDACH<br />
Sanft verschweißt<br />
Die WIV Wein International AG hat in Langenlonsheim ein<br />
10 000 m² großes Flachdach mit einer Photovoltaik-<br />
Anlage ausgerüstet. Um die Abdichtung dabei nicht zu<br />
beschädigen, wurden die Elemente aufgeschweißt.<br />
Text: Daniela Lagrasta | Fotos: Sunova<br />
▴ ▴ Leistungsfähiges Sonnenkraftwerk: Die WIV-Gruppe installierte auf einer<br />
10 000 m² großen Dachfläche 2082 polykristalline Solarmodule<br />
Strompreissteigerungen von<br />
durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr setzen<br />
Gewerbe und Industrie in Deutschland<br />
zunehmend unter Druck. Die benötigte<br />
Energie selbst zu erzeugen, könnte<br />
Preisstabilität und Unabhängigkeit von<br />
den Entwicklungen auf dem Energiemarkt<br />
schaffen – zumal sich die Dächer über Produktions-<br />
oder Lagerhallen ideal für PV-<br />
Anlagen eignen. Die Stromkosten liegen<br />
dabei mit weniger als 10 Cent/kWh deutlich<br />
unter den aktuellen Tagesstrompreisen von<br />
13 bis 18 Cent/kWh.<br />
Die weltweit führende Weindirektvertriebsgruppe<br />
WIV Wein International AG<br />
ließ ihre Solaranlage von einem Experten<br />
für Flachdächer und Photovoltaik realisieren:<br />
Die Sunova AG prüfte dazu nicht nur<br />
Statik und Abdichtung, sondern koordinierte<br />
als Generalunternehmer auch den<br />
Aufbau und lieferte ein durchdringungsfreies<br />
Befestigungssystem.<br />
Hoher Stromverbrauch<br />
Das Sortiment der WIV ist breit gefächert,<br />
von Weinen aus dem F<strong>am</strong>ilienweingut<br />
Ferdinand Pieroth in Burg Layen über<br />
Burgunder und Barolo bis hin zu Weinen<br />
aus allen bekannten Weinbaugebieten der<br />
Welt – 2012 betrug der Umsatz des Unternehmens<br />
540 Millionen Euro. Der große<br />
Hallenkomplex wird vornehmlich für die<br />
▴▴Sicher verankert: Windleitbleche auf der Rückseite der Modulrahmen<br />
sorgen für Unterdruck, der die PV-Anlage auf dem Dach hält<br />
Abfüllung und als Lager genutzt, weshalb<br />
hier Kühlsysteme durchgehend im Einsatz<br />
sind. Da zudem aus Gründen der Klimatisierung<br />
zur Beleuchtung kein Tageslicht<br />
genutzt werden kann, fällt der Stromverbrauch<br />
entsprechend hoch aus.<br />
Verschweißte Profilhalter<br />
Oberste Priorität war es, die Folienabdichtung<br />
der erst zwei Jahre zuvor aufwendig sanierten<br />
Dächer nicht zu beschädigen. Die<br />
Unternehmensgruppe entschied sich daher<br />
für eine dachdurchdringungsfreie Befestigungslösung,<br />
die auf der Heißluftverschweißung<br />
einer speziellen Unterkonstruktion<br />
mit der Dachhaut beruht.<br />
30 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Ohne Durchdringungen: Die Profilhalter bestehen aus demselben Material<br />
wie die Abdichtung und werden einfach mit ihr verschweißt<br />
▴▴Robuste Befestigung: Die Profilhalter sind aus armiertem, reißfestem und<br />
alterungsbeständigem Kunststoff gefertigt<br />
Das System basiert auf Profilhaltern aus<br />
armiertem, reißfestem und alterungsbeständigem<br />
Kunststoff, die mittels Heißluftschweißung<br />
untrennbar mit der Kunststoffdachbahn<br />
verbunden werden. Der dafür<br />
verwendete Werkstoff wird jeweils nach<br />
dem Material der Abdichtung ausgewählt<br />
und ist in jedem Fall darauf ausgelegt, Temperaturen<br />
bis 80 °C standzuhalten. D<strong>am</strong>it<br />
es bei Windhub oder -schub nicht zu Überlastungen<br />
des Solarsystems oder der Dachbahnen<br />
kommt, wird das Ges<strong>am</strong>tsystem<br />
den Standortbedingungen entsprechend<br />
dimensioniert. Grundlage dafür sind die<br />
im Windkanal ermittelten Windbeiwerte<br />
sowie die in vereidigten Materialprüfanstalten<br />
gemessenen Zugfestigkeitswerte für<br />
die Halterungen. Die daraus abgeleiteten zu<br />
»83 Prozent unseres selbst erzeugten<br />
Stroms verbrauchen wir im Betrieb.«<br />
erwartenden Windlasten werden teils durch<br />
aerodyn<strong>am</strong>ische Konstruktionsformen in<br />
Unterdruck umgewandelt und teils durch<br />
die entsprechende Anzahl und Verteilung<br />
der Profilhalter kompensiert. In die Halter<br />
sind Aluminium-Grundprofile eingeschoben,<br />
die dank breiter Lastabtragsflächen<br />
das Gewicht der Module verteilen und so<br />
die Dämmung entlasten. Darauf werden<br />
je nach individuellem Anforderungsprofil<br />
dachparallele oder aufgeständerte Solarsysteme<br />
montiert.<br />
Sicher verankert<br />
Neben der Unversehrtheit der Abdichtung<br />
galt es, vor dem Aufbau der PV-Anlage<br />
auch die Statik zu beachten. Da das Dach<br />
ursprünglich bekiest war und auf diese hohe<br />
Last ausgelegt ist, gab es hier kaum Nachbesserungsbedarf:<br />
Das Befestigungssystem<br />
s<strong>am</strong>t Solarmodul wiegt nur 10 kg/m², während<br />
die maximal zulässige Auflast für die<br />
Hallenkonstruktion bei 60 kg/m² liegt.<br />
Auf dem Dach der WIV wurden die Module<br />
mit 20 Grad Neigung aufgeständert.<br />
Ein Windableitblech an der Rückseite der<br />
Konstruktion sorgt dabei für Unterdruck,<br />
der zus<strong>am</strong>men mit den<br />
auf die Dachbahnen geschweißten<br />
Profilhaltern<br />
die Lagesicherung<br />
der Solaranlage gewährleistet.<br />
Innerhalb von<br />
vier Wochen installierten die Handwerker<br />
auf einer Fläche von 10 000 m² insges<strong>am</strong>t<br />
2082 polykristalline Solarpaneele mit einer<br />
Leistung von je 240 Watt.<br />
20 Jahre Garantie<br />
Seit Mitte 2012 arbeitet die PV-Anlage<br />
mit einer Nennleistung von 500 kWp auf<br />
dem Gebäude der WIV-Gruppe. „Rund<br />
83 Prozent des d<strong>am</strong>it erzeugten Stroms<br />
verbrauchen wir selbst“, berichtet der Umweltbeauftragte<br />
des Unternehmens, Tobias<br />
Mannhold. „Nach dem ersten Betriebsjahr<br />
können wir nun eine Zwischenbilanz ziehen:<br />
Danach decken wir derzeit rund ein<br />
Viertel unseres Strombedarfs mit der neuen<br />
Photovoltaikanlage.“ Die Amortisation der<br />
neuen Anlage wird nach dieser Rechnung<br />
bereits in acht bis neun Jahren erwartet.<br />
Halten sollte sie jedoch wesentlich länger:<br />
Der Hersteller garantiert die Standfestigkeit<br />
sowie die Dachbahnenkompatibilität seiner<br />
Systeme über einen Zeitraum von immerhin<br />
20 Jahren. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Lagerhallen der WIV<br />
Wein International AG<br />
D-55450 Langenlonsheim<br />
Produkte:<br />
2082 polykristalline PV-Module,<br />
durchdringungsfreies<br />
Montagesystem mit Windleitblechen<br />
Hersteller:<br />
Sunova AG<br />
D-85630 Grasbrunn<br />
www.sunova.eu<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
31
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
32 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
FASSADE<br />
Klare Kante<br />
In Dresden hat ein Druck- und Verlagshaus seine<br />
neue Zentrale gebaut: Die Vorstandsetage<br />
wurde auf ein Industriegebäude aufgestockt und<br />
erhielt eine spektakuläre Fluchttreppe.<br />
Text: Kay Rosansky | Fotos: Alucobond<br />
Die Sächsisches Druck- und<br />
Verlagshaus AG (SDV) ist ein kerngesundes<br />
Unternehmen, das seit Jahren stetig wächst.<br />
So viel Erfolg braucht Raum: den zusätzliche<br />
Platzbedarf decken seit Kurzem eine<br />
Aufstockung und diverse Anbauten. Sie erhalten<br />
die schützenswerte Altbausubstanz<br />
<strong>am</strong> Firmensitz in Dresden und ergänzen<br />
diese gleichzeitig um moderne Elemente.<br />
Abreißen, restaurieren, ergänzen<br />
2008 erwarb die SDV AG das Nachbargrundstück<br />
– eine heruntergekommene,<br />
nahezu vollflächig bebaute Industriebrache<br />
mit bewegter Vergangenheit. Die hier im<br />
19. Jahrhundert ansässige Metallgießerei<br />
wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer<br />
Motorenfabrik, bis in den 1950er-Jahren<br />
eine Verpackungs- und Schokoladenfabrik<br />
das Gebäude nutzte. Schließlich residierte<br />
eine Berufsfachschule auf dem Gelände, das<br />
nach deren Auszug zusehends verfiel.<br />
Bauherr und Architekten beschlossen,<br />
die maroden eingeschossigen Werkstätten<br />
und Baracken abzuräumen, ein Wohnhaus<br />
zu sanieren und um einen Schulungsraum<br />
zu ergänzen sowie das einsturzgefährdete<br />
Fabrikgebäude auf dem hinteren Teil des<br />
Grundstücks zu restaurieren und aufzustocken<br />
– in dem neuen Geschoss „residieren“<br />
mittlerweile die Vorstandsbüros.<br />
Die Anbauten und Erweiterungen heben<br />
sich gänzlich von der alten Bausubstanz ab.<br />
Insbesondere die aufgestockte Vorstandsetage<br />
mit der spektakulären Fluchttreppe<br />
erhält ein großes Gewicht, denn hier wurden<br />
zwei Baustile „übereinandergestapelt“.<br />
Die neuen Elemente sind flächig, scharfkantig<br />
und haben eine seidenmatte Oberfläche.<br />
Die formale Strenge dieser Fassaden wird<br />
lediglich durch unterschiedliche Abstände<br />
zwischen den Horizontalfugen aufgelockert.<br />
Das Ganze erinnert an gefaltetes Papier und<br />
stellt d<strong>am</strong>it den Bezug zur Grundlage des<br />
Medienunternehmens her.<br />
Sichtbar genietet<br />
Um die vorgehängte hinterlüftete Fassade<br />
(VHF) derart konturiert und flächeneben<br />
ausführen zu können, entschieden sich<br />
die Architekten für die Verwendung des<br />
▴ ▴ Aufstiegschancen: Blick ins Treppenhaus des<br />
umgenutzten Industriegebäudes<br />
33
Thema des Monats<br />
▴▴Büros mit Aussicht: Die auf das restaurierte Industriegebäude gestapelte Vorstandsetage verfügt über einen ansehnlichen Dachgarten<br />
▾▾Willkommen: Der moderne Eingang der neuen Firmenzentrale<br />
▾▾Variabel: Rund um die Fenster reduziert sich die Dämmstoffdicke
www.dachbaumagazin.de<br />
dreischichtigen Compositematerials Alucobond<br />
auf einer Unterkonstruktion aus<br />
Aluminium-Strangpressprofilen. Die Platten<br />
verfügen über eine enorme Biegesteifigkeit,<br />
lassen sich aber gleichzeitig präzise<br />
abkanten und unkompliziert bearbeiten.<br />
Ihre Beschichtung – hier in der Farbe Grey<br />
»Die Fassadentafeln können nahezu<br />
jeder Gebäudegeometrie folgen.«<br />
metallic 502 – ist langlebig und resistent<br />
gegen Umwelteinflüsse. Die Paneele wurden<br />
aus gestalterischen Gründen sichtbar<br />
genietet. Weil das Fassadenmaterial nahezu<br />
jeder Gebäudegeometrie folgen kann, sind<br />
außerdem alle gestalterischen Optionen für<br />
künftige Erweiterungen offen.<br />
Gedämmte Kassetten<br />
Mit Ausnahme der teilweise stark überhöhten<br />
und schräg ausgebildeten Unterkonstruktion<br />
entspricht der Aufbau der<br />
Fassade einer herkömmlichen VHF gemäß<br />
DIN 18516-1. Ihr statisch wirks<strong>am</strong>es System<br />
beruht auf einem Stahlrahmen aus IPE-Trägern.<br />
Darauf montierte der Fassadenbauer<br />
eine umlaufende Hülle aus Langfeldkassetten,<br />
die größtenteils mit einer 140 mm<br />
dicken, einseitig kaschierten Mineralwolledämmung<br />
ausgefüllt wurden. Bei sämtlichen<br />
Schrägen, meist im Anschlussbereich<br />
der Fenster, reduzierte sich die Dicke der<br />
Dämmschicht und somit auch die Tiefe der<br />
Langfeldkassetten konstruktionsbedingt auf<br />
80 mm. Eine herkömmliche D<strong>am</strong>pfbremse<br />
konnte entfallen, denn diese Aufgabe übernehmen<br />
die Langfeldkassetten. Allerdings<br />
mussten die innenseitigen<br />
Stöße zu diesem Zweck mit<br />
entsprechenden Bändern<br />
sorgfältig abgeklebt werden.<br />
Die Haltekonstruktion für<br />
die Aluminiumverbundplatten<br />
besteht aus horizontalen und vertikalen<br />
Aluminiumprofilen, die mit den Stegen der<br />
Langfeldkassetten vernietet sind und ein<br />
steifes, formgebendes Traggerüst für die<br />
Bekleidung bilden. Bei der Bekleidung der<br />
Fluchttreppe konnte auf die Langfeldkassetten<br />
und die Dämmung verzichtet werden.<br />
Hier wurde die Stahlkonstruktion direkt<br />
mit den Aluminiumplatten bekleidet.<br />
Kommunikation erwünscht<br />
Die eigenwillige Architektur setzt sich im<br />
Inneren des umgenutzten Gebäudes fort.<br />
Vom Layout des Grundrisses bis hin zu<br />
den eigens angefertigten Einbaumöbeln<br />
und dem Beleuchtungskonzept st<strong>am</strong>men<br />
alle Entwürfe aus der Feder des Dresdner<br />
Architekturbüros G.N.b.h. Architekten. So<br />
wurde eine gestalterische und funktionale<br />
Einheit hergestellt, die für Gewerbebauten<br />
nicht selbstverständlich ist. Das Raumkonzept<br />
sieht Einzel- und Gruppenbüros vor,<br />
die um Kernzonen gruppiert wurden. Die<br />
interne Kommunikation, ein häufig unterschätztes<br />
Potenzial, wird so gefördert;<br />
außerdem erfahren die Mitarbeiter durch<br />
die hochwertige Innenarchitektur spürbare<br />
Wertschätzung. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Firmenzentrale SDV – Die Medien AG<br />
D-01159 Dresden<br />
Architekten:<br />
G.N.b.h. Architekten –<br />
Grill und Neumann Partnerschaft<br />
D-01099 Dresden<br />
Fassadenarbeiten:<br />
SHB Montage<br />
D-99880 Waltershausen<br />
Produkt:<br />
Alucobond Grey metallic 502<br />
auf einer Unterkonstruktion aus<br />
stranggepresstem Aluminium<br />
Hersteller:<br />
3A Composites GmbH<br />
D-78224 Singen / Hohentwiel<br />
www.alucobond.com<br />
PERFEKT GESCHÜTZT<br />
Wir lassen Sie nicht im Regen stehen.<br />
Sita Flachdachentwässerung – verlässlich, einfach & sicher. Und<br />
immer da, wenn sie gebraucht wird! Das stellt Sita millionenfach<br />
unter Beweis. Mit hoher Leistung, ausgeklügelter Funk tion, bester<br />
Material- und Ferti gungs qualität – sowie allen Garantien.<br />
www.sita-bauelemente.de
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
BELICHTUNG<br />
Rentable Multitalente<br />
Bei der Sanierung der Produktionsstätte der Erbe GmbH<br />
in Tübingen bauten die Handwerker zehn neue<br />
Sheddächer ein. Die bis zu 40 m langen Dachelemente<br />
verfügen über integrierte PV-Module.<br />
Text: Michael Ertel | Fotos: L<strong>am</strong>ilux<br />
▴▴Diese Produktionsstätte in Tübingen wird von Sheddachbändern belichtet. Auf der Nordseite der 40 m langen Elemente befinden sich die Verglasungen<br />
Die Erbe GmbH, Hersteller<br />
hochwertiger elektronischer Medizintechnik,<br />
hat vor Kurzem 30 Millionen<br />
Euro in die energetische Flachdachsanierung<br />
seiner Produktionsgebäude <strong>am</strong> Tübinger<br />
St<strong>am</strong>msitz investiert. Dafür wurde<br />
im Vorfeld ein auf nachhaltiges und<br />
energieeffizientes Bauen ausgerichtetes<br />
Gebäudekonzept entworfen. Das Ziel:<br />
Energie sparen, steuern und gewinnen.<br />
Die Firma L<strong>am</strong>ilux lieferte dafür das passende<br />
Ges<strong>am</strong>tpaket: Tageslichtsysteme in<br />
Passivhaus-Qualität, intelligente Gebäudesteuerungen<br />
für die natürliche Be- und<br />
Entlüftung und den Rauch- und Wärmeabzug<br />
sowie in die Sheddach-Konstruktionen<br />
integrierte PV-Anlagen.<br />
40 m lange Tageslichtsysteme<br />
Die Dachlandschaft der sanierten Produktionshallen<br />
in Tübingen ist geprägt von zehn<br />
groß dimensionierten Sheddachkonstruktionen.<br />
Auf den Nordseiten der teils über<br />
40 m langen und 2,5 m breiten Tageslichtsysteme<br />
befinden sich die Verglasungen. In<br />
die Südseiten sind hingegen die in einen<br />
Sandwichverbund integrierten Photovoltaikmodule<br />
eingebettet. Steuerbare Klappensysteme<br />
sorgen für die natürliche Be- und<br />
Entlüftung der Gebäude sowie den nötigen<br />
Rauch- und Wärmeabzug im Brandfall.<br />
Energie sparen<br />
Die thermisch getrennten Sheddächer haben<br />
eine Flächenneigung von 30 Grad auf<br />
der Südseite und 90 Grad auf der Nordseite<br />
36 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Solarkraftwerk auf dem Dach: Die Südseiten der zehn Sheddächer sind<br />
mit insges<strong>am</strong>t 712 Photovoltaikmodulen bestückt<br />
▴ ▴ Gut für den Geldbeutel: Durch die großflächige Verglasung fällt viel<br />
energiesparendes Tageslicht in die Produktionshallen<br />
»Die Südseiten der zehn Sheddächer<br />
sind mit 712 PV-Modulen bestückt.«<br />
und verfügen über einen wärmegedämmten<br />
Fußpunkt mit umlaufender Sekundärentwässerung.<br />
Die Aluminiumprofile der Pfosten<br />
weisen einen Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
(U t,m<br />
) von 0,95 W/(m²K) auf.<br />
In der um 90 Grad geneigten Nordseite<br />
der Sheds sind insges<strong>am</strong>t 358 Glasfelder integriert.<br />
Sie bestehen aus einer VSG-Wärmeschutzverglasung<br />
mit drei Glasschichten,<br />
haben eine Lichtdurchlässigkeit von 69 Prozent<br />
und einen Ges<strong>am</strong>tenergiedurchlass von<br />
48 Prozent. Der nach DIN EN 673 ermittelte<br />
Wärmedurchgangskoeffizient (U g<br />
) liegt<br />
bei 0,6 W/(m²K). Zudem wird der Randverbund<br />
der Scheiben durch die „warme<br />
Kante“ thermisch optimiert.<br />
Ebenfalls auf der Nordseite der Sheddächer<br />
befinden sich die 77 Klappensysteme<br />
für die natürliche Be- und Entlüftung und<br />
den Rauch- und Wärmeabzug. Die nach<br />
EN 12101-2 geprüften RWA-Flügel sind<br />
ebenso wie die Alu-Tragkonstruktionen<br />
thermisch getrennt und mit der gleichen<br />
Verglasung wie die übrigen Flächen ausgestattet.<br />
Geöffnet und geschlossen werden sie<br />
von je einem 24-Volt-Kettenschubantrieb.<br />
Energie gewinnen<br />
Die Südseiten der zehn Sheddächer sind<br />
mit insges<strong>am</strong>t 712 Photovoltaikmodulen<br />
bestückt. Immer in einem Zweier-Paar<br />
übereinander angeordnet, sind sie direkt<br />
in die eingespannten Sandwichplatten integriert.<br />
Die Nennleistung dieses Solarkraftwerks<br />
auf den Hallendächern beläuft sich<br />
auf 89 000 W p<br />
(Watt Peak).<br />
Der Hersteller plante und dimensionierte<br />
die PV-Anlagen, übernahm die komplette<br />
Montage sowie die Installation der Leitungen,<br />
Wechselrichter<br />
und Einrichtungen für<br />
die Leistungsüberwachung<br />
s<strong>am</strong>t Großdisplay.<br />
Der Service umfasste<br />
zudem auch die Anmeldung<br />
der Ges<strong>am</strong>tanlage beim Netzbetreiber<br />
und eine umfassende technische Einweisung<br />
des Kunden.<br />
Energie steuern<br />
Das ges<strong>am</strong>te Gebäude verfügt nun über<br />
eine herausragende Energiebilanz. Durch<br />
die intelligent gesteuerte natürliche Beund<br />
Entlüftung sowie durch den integrierten<br />
Sonnenschutz konnte zudem auch der<br />
Raumkomfort in den Produktionshallen<br />
deutlich verbessert werden. Um den solaren<br />
Wärmeeintrag energetisch ausbalanciert<br />
zu dosieren, befinden sich vor den<br />
Glasfeldern der Sheddachkonstruktionen<br />
jeweils durchlaufende Raffstores. Dieser<br />
Sonnenschutz ist so gesteuert, dass er im<br />
RWA-Fall automatisch hochfährt, d<strong>am</strong>it<br />
sich die RWA-Flügel problemlos öffnen<br />
können und der Brandrauch ohne Hindernisse<br />
schnell abziehen kann. Hierfür<br />
werden die teils miteinander gekoppelten<br />
Behänge unterbrechungsfrei mit Strom<br />
versorgt. So ist auch bei einem Netzausfall<br />
gewährleistet, dass die Verschattungsanlage<br />
im Brandfall sofort auf „Auffahren“ angesteuert<br />
wird. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Produktionshallen der<br />
Erbe Elektromedizin GmbH<br />
D-72072 Tübingen<br />
Produkt:<br />
Sheddachkonstruktionen in<br />
Passivhausqualität mit integrierten<br />
PV-Modulen<br />
Hersteller:<br />
L<strong>am</strong>ilux Heinrich Strunz GmbH<br />
D-95111 Rehau<br />
www.l<strong>am</strong>ilux.de<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
37
Management<br />
BETRIEBSFÜHRUNG<br />
Wer wird denn<br />
gleich in die Luft gehen?<br />
Mit Ärger konstruktiv umzugehen, ist eine hohe Kunst –<br />
gerade dann, wenn man glaubt, dass Kunden oder<br />
Mitarbeiter einen provozieren. Hier ist es gut, ein paar<br />
einfache Lösungen zur Hand zu haben.<br />
Text: Rolf Leicher<br />
ALASHI, ISTOCKPHOTO.COM<br />
38 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Anlässe für Ärger kann es<br />
in einem Handwerksbetrieb jeden Tag geben:<br />
Ein wichtiger Mitarbeiter, der für eine<br />
schwierige Arbeit auf einer Baustelle eingeplant<br />
ist, fehlt ausgerechnet heute. Wenig<br />
später rekl<strong>am</strong>iert ein Kunde die Rechnung.<br />
Ein anderer Kunde zahlt seine Rechnung<br />
trotz dritter Mahnung nicht. Und schließlich<br />
erhalten Sie eine Absage auf Ihr Angebot,<br />
weil der Wettbewerb mal wieder den<br />
Preis unterboten hat. Manchmal kommen<br />
eben alle Probleme auf einmal – aber es gibt<br />
ein paar einfache Regeln, den Ärger, der dadurch<br />
entsteht, positiv zu verarbeiten.<br />
Ärger ist Gift<br />
Wenn Sie über den Ärger und die Auslöser<br />
zu lange nachdenken, werden Sie sich weiter<br />
in das negative Gefühl hineinsteigern. Das<br />
erhöht Puls und Blutdruck und schränkt<br />
außerdem die Fähigkeit ein, logisch zu denken.<br />
Die Folge: Ihr Denken und Handeln<br />
wird nun von Ärger und Wut bestimmt. Sie<br />
sind gereizt und nicht so leistungsfähig wie<br />
an einem normalen Arbeitstag.<br />
Die Gewohnheit, negative Gefühle „zu<br />
schlucken“, kann hingegen bei vielen Menschen<br />
zu psychosomatischen Beschwerden<br />
führen und ist daher auch keine dauerhafte<br />
Lösung. Zwischen dem freien Ausleben des<br />
Ärgers und dem Herunterschlucken und<br />
Verdrängen haben Sie aber eine weitere Alternative:<br />
Sie nehmen den Ärger bewusst<br />
wahr und regulieren ihn.<br />
Dabei gilt für entsprechende Situationen<br />
stets die innere Aufforderung: „Sei dein eigener<br />
Herr, mach dir deine innere Aufregung<br />
bewusst und entscheide dich selbst, ob du<br />
dich ärgern willst.“ Dadurch bleibt man aktiv<br />
und lässt nicht zu, dass ein anderer über<br />
die eigenen Gefühle bestimmt. Man kann<br />
sich dann nämlich genauso gut entscheiden,<br />
sich nicht zu ärgern. Verwenden Sie die<br />
Energie, die im Ärger steckt, konstruktiv:<br />
Ist es nicht besser,<br />
mit dieser<br />
Energie an die<br />
Arbeit zu gehen?<br />
Wer Ärger<br />
schnell erkennt<br />
und weiß, worauf er zurückzuführen ist, hat<br />
seine Gefühle im Griff und bleibt außerdem<br />
handlungs- und entscheidungsfähig.<br />
Früherkennung hilft<br />
Die Früherkennung von Ärger und Frust<br />
ist entscheidend für den weiteren Verlauf<br />
eines Arbeitstages. Denn Sie können<br />
nur in einem frühen Stadium des Gefühls<br />
entscheiden, wie Sie d<strong>am</strong>it umgehen. Die<br />
Kompetenz, auf die eigenen Gefühle Einfluss<br />
zu nehmen, muss man sich immer wieder<br />
bewusst machen. Ärger als Frustauslöser<br />
ist außerdem nicht grundsätzlich etwas<br />
Schlechtes, sondern ein Hinweis, dass etwas<br />
für Sie nicht in Ordnung ist. Das kann man<br />
auch positiv aufnehmen und überlegen, wie<br />
man zukünftig den Ärger vermeidet, anstatt<br />
sich der Dyn<strong>am</strong>ik des Ärgers auszuliefern.<br />
Das Denken verläuft bei einem verärgerten<br />
Menschen langs<strong>am</strong>er als die Dyn<strong>am</strong>ik der<br />
Gefühle; daher muss man in dieser Situation<br />
für eine „Entschleunigung“ sorgen.<br />
Wenn Ihre Diagnose zeigt, dass gerade<br />
Wut entsteht, aktivieren Sie Ihren Verstand<br />
mit dem Auftrag, die Situation kurz zu checken.<br />
D<strong>am</strong>it laufen Sie dem Ärger nicht in<br />
die Falle. Denken Sie zum Beispiel: „Aha,<br />
»Wer den Ärger schnell erkennt, hat seine<br />
Gefühle im Griff und bleibt handlungsfähig.«<br />
das ist eine ärgerliche Situation, gleich<br />
kommt auch noch Frust dazu, was mache<br />
ich jetzt?“ Die gedankliche Verarbeitung des<br />
Reizes, der die Emotionen ausgelöst hat, ist<br />
entscheidend für die weitere Entwicklung<br />
des Gefühls. Ärger kann man nämlich auch<br />
relativieren („Ist doch eigentlich gar nicht<br />
so schlimm.“) und differenzieren („An der<br />
Situation bin ich nicht ganz unschuldig.“)<br />
oder, nach erfolgreicher, weil konstruktiver<br />
Lösung des Problems, Entwarnung geben<br />
(„Hat sich erledigt.“).<br />
Manchmal ahnt man aber auch schon,<br />
dass es bald eine ärgerliche Situation geben<br />
wird, weil beispielsweise eine Lieferung<br />
nicht pünktlich kommt, was sich zuvor<br />
im Kontakt mit dem Lieferanten schon<br />
angekündigt hatte. Hier hilft die mentale<br />
<br />
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dachbau magazin 11 | 2013<br />
39
Management<br />
Vorbereitung: „Der zu erwartende Lieferverzug<br />
ist eingetreten, ich aktiviere jetzt<br />
meinen Plan B.“ Der bewusste Verzicht auf<br />
sinnlosen Ärger ist dabei oberstes Ziel. Für<br />
diesen konkreten Lieferverzug ist die Situation<br />
nämlich unabänderlich, und für die<br />
Zukunft sollten Sie einen Plan entwickeln,<br />
dass das Problem nicht noch einmal passiert.<br />
Zur schnellen Bewältigung von Ärger<br />
und Frust im Betrieb gibt es aber auch noch<br />
weitere Möglichkeiten:<br />
Aussprache: Reden Sie mit jemandem<br />
über das, was Sie belastet, warten Sie d<strong>am</strong>it<br />
nicht bis zum Feierabend – das dauert zu<br />
lange. Wenn Sie Frust spüren, teilen Sie das<br />
einer Vertrauensperson mit. Erwarten Sie<br />
dabei keine Patentrezepte. Wenn Sie sich<br />
aussprechen, dürfen Sie den Tatbestand<br />
gerne etwas übertreiben – Hauptsache, Sie<br />
reden sich alles von der Seele. Begrenzen Sie<br />
aber die Unterhaltung auf wenige Minuten,<br />
sonst steigern Sie sich in die Sache hinein.<br />
Abreagieren: Körperliche Anspannung<br />
lenkt vom Ärger, der sich im Kopf befindet,<br />
ab. Machen Sie eine Faust, natürlich in der<br />
Tasche. Zerknüllen Sie ein paar Seiten Papier<br />
– ganz klein, mit viel Kraft und Druck.<br />
Während des Vorgangs sind Sie dann auf<br />
das Zerknüllen des Papiers konzentriert<br />
und vergessen für einen Moment das Problem.<br />
Ebenfalls hilfreich: Zählen Sie leise bis<br />
zwanzig und wiederholen Sie das drei Mal.<br />
Ausblick: Denken Sie in der ärgerlichen<br />
Situation einfach einmal an die nächste Woche.<br />
Welche Bedeutung hat dann der Ärger<br />
von heute wohl noch? Häufig nämlich gar<br />
keine. Und warum sollen Sie sich jetzt über<br />
etwas ärgern, von dem Sie wissen, dass es<br />
morgen irrelevant ist? Bei sehr großem Ärger<br />
mit Langzeitwirkung taugt diese Methode<br />
natürlich nichts, bei kleineren Pannen<br />
ist der Ausblick aber eine gute Hilfe. Hinter<br />
dem Frust, den Sie haben, steht nicht immer<br />
ein Täter, der Sie provozieren will. Sondern<br />
Tatsachen, die oft schon in ein paar Stunden<br />
nicht mehr so wichtig sind und die Sie deshalb<br />
schnell wieder vergessen können.<br />
Ausgleich: Wenn es der Arbeitsablauf zulässt,<br />
machen Sie nach einer Enttäuschung<br />
etwas Angenehmes, anstatt zwei unangenehme<br />
oder schwierige Arbeiten direkt<br />
hintereinander anzugehen. Denn das Risiko,<br />
die zweite Arbeit dann nicht schultern<br />
zu können, ist groß. Konzentrieren Sie sich<br />
auf den Erfolg von gestern, auf eine gelungene<br />
Arbeit – positive Gedanken führen<br />
hier zum Erfolg. Das gelingt aber meist erst<br />
nach einiger Übung. Dabei kommt es auf<br />
den Blickwinkel an, aus dem Sie ein Problem<br />
betrachten: Das Glas ist halbvoll oder<br />
halbleer – <strong>am</strong> Zustand ändert sich nichts.<br />
Denken Sie an erfreuliche Aufgaben länger<br />
als an schwierige, dann sind Sie mental gut<br />
gerüstet für den Alltag. Wenn Ihnen das<br />
gelingt, sind Sie leistungsfähig, haben eine<br />
bessere Ausstrahlung und wirken sympathischer<br />
auf Kunden und Kollegen.<br />
KUNDENBEHAUPTUNGEN DIPLOMATISCH KORRIGIEREN<br />
Sobald ein Kunde im Gespräch Behauptungen aufstellt, die eindeutig falsch sind, müssen<br />
Sie mit Fingerspitzengefühl korrigieren können. Achten Sie dabei stets auf Ihre innere<br />
Einstellung: Wenn Sie sich durch die Behauptung des Kunden provoziert fühlen, reagieren<br />
Sie meist falsch. Nutzen Sie die »Ja-aber-Methode«: Im ersten Teil ihrer Antwort bekommt<br />
der Kunde recht, im zweiten Teil korrigieren Sie dann. Dadurch wahrt der Kunde<br />
sein Gesicht und es gibt keinen Verlierer im Gespräch.<br />
Vermeiden Sie den sofortigen Widerspruch zur Kundenmeinung. Wenn Sie so korrigieren,<br />
wirkt das wie Kritik auf den Kunden – er wird Sie dann schnell als rechthaberisch beurteilen.<br />
Korrigieren Sie außerdem nur, wenn es für Beratung und Verkauf wesentlich ist.<br />
Tatsache oder persönliche Meinung?<br />
Kunden kann man mit Fachkompetenz beeindrucken: Sprechen Sie deshalb nicht in der<br />
»Ich-Form«, sondern in der »Wir-Form«. Denn mit dem »Ich« drücken Sie Ihre Einzelmeinung<br />
aus, die weniger glaubwürdig ist als die Meinung von vielen Personen. In der<br />
»Wir-Form« äußert man die Ansicht und Kompetenz des ges<strong>am</strong>ten Te<strong>am</strong>s.<br />
Den Kunden nicht verlieren lassen<br />
Sie müssen Ihre Behauptungen sehr ausführlich begründen und <strong>am</strong> Beispiel beweisen,<br />
dass das, was Sie sagen, auch tatsächlich zutrifft. Besonders kritisch ist es, wenn Kunden<br />
zu zweit auftreten und sich gegenseitig unterstützen. Auf keinen Fall dürfen die beiden<br />
sich auf der Verliererseite sehen. Wenn Sie den »Wortführer« einer Gruppe erreicht haben,<br />
ist es leicht, die anderen zu überzeugen.<br />
Checkliste: Behauptungen diplomatisch korrigieren<br />
Auf Provokationen reagieren<br />
Bei persönlichen Vorwürfen eines Kunden<br />
ist man oft überrascht, weil d<strong>am</strong>it nicht zu<br />
rechnen war. Ein Beispiel: Der Kunde ärgert<br />
sich über die Mahngebühren und sagt <strong>am</strong><br />
Telefon, dass Sie kleinlich seien. Sie fühlen<br />
sich angegriffen und nehmen eine Abwehrhaltung<br />
ein. Dabei sind Sie in einer Zwickmühle:<br />
Eigentlich möchten Sie gern „zurückschießen“,<br />
andererseits wissen Sie, dass<br />
es nicht geht. Hier geben Sie dem „Täter“<br />
Feedback, indem Sie ihm sagen, wie Sie sein<br />
Verhalten wahrnehmen: „Ich finde das persönlich,<br />
wenn Sie mich kleinlich nennen.“<br />
Das führt oft dazu, dass der Kunde seine<br />
Worte zurücknimmt oder genauer erklärt.<br />
Eine andere Methode besteht darin, eine<br />
Frage zu stellen, die zur Klärung anregt:<br />
„Was finden Sie daran kleinlich?“<br />
Vermeiden Sie es jedoch, den Kunden zur<br />
Sachlichkeit aufzufordern. Formulierungen<br />
wie „Regen Sie sich doch nicht so auf “ werden<br />
Ihr Gegenüber erst recht in Fahrt bringen<br />
und das Gespräch womöglich eskalieren<br />
lassen. Falls es dazu kommen sollte: Nur<br />
im äußersten Fall, etwa bei Beleidigungen,<br />
dürfen Sie ein Gespräch abbrechen. ■<br />
Beantworten Sie folgende Fragen mit »Ja« oder »Nein«:<br />
1. Wird eine Korrektur nur vorgenommen, wenn sie für das Gespräch relevant ist?<br />
2. Verhalte ich mich gelassen, wenn mir die Gegenmeinung nicht passt?<br />
3. Trenne ich persönliche Meinungen von Fakten?<br />
4. Nutze ich die »Ja-aber-Methode« bei der Korrektur?<br />
5. Vermeide ich den direkten Widerspruch (»Stimmt nicht«)?<br />
6. Stelle ich Fragen, woher der Kunde seine Meinung bezieht?<br />
7. Kann ich d<strong>am</strong>it leben, dass der Kunde meine Informationen falsch verstanden hat?<br />
8. Bevorzuge ich die »Wir-Form« anstelle der »Ich-Form«?<br />
9. Setze ich alles daran, das Selbstwertgefühl des Kunden nicht zu verletzen?<br />
10. Ist es sicher, dass meine Korrektur auch zutreffend ist?<br />
Auswertung: Je mehr Fragen Sie mit »Ja« beantwortet haben, desto besser.<br />
Die Fragen 3, 4, 5 und 6 sind besonders wichtig.<br />
40 dachbau magazin 11 | 2013
DACHPROFIS<br />
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11 | 2013<br />
November<br />
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steht das Wesentliche im Mittelpunkt<br />
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ABS, Kevelaer 53<br />
AG Plastics, B-Stasegen 8<br />
C<br />
Consoir, Mönchengladbach 44<br />
D<br />
Dallmer, Arnsberg 25<br />
Deutsche Rockwool, Gladbeck 9<br />
Dörken, Herdecke 49<br />
F<br />
Frick, Türkheim 43<br />
G<br />
Grömo, Marktoberdorf 7<br />
Grumbach, Wetzlar 11<br />
H<br />
Häuselmann, Forst 28<br />
Heco, Schr<strong>am</strong>berg 52<br />
I<br />
Indu Light, Halle/Saale 29<br />
J<br />
Jet, Hüllhorst 10<br />
K<br />
Knoll, Hüttisheim 44<br />
Kemper System, Vellmar 52<br />
Knauf, Garching 5<br />
Kraiburg, Tittmoning 48<br />
L<br />
Lehmann, Neutraublin 6<br />
Leister, CH-Kägiswil 53<br />
N<br />
Nordbleche, Holdorf 42<br />
O<br />
Opel, Rüsselsheim<br />
U2<br />
P<br />
Pavatex, Leutkirch 44<br />
Perkeo, Schwieberdingen 44<br />
S<br />
Schulte & Todt, Arnsberg 42<br />
Sita, Köln 35<br />
SM-Systeme, Ludwigsburg 39<br />
Spier, Starkenburg 44<br />
T<br />
Tepe, Dülmen 44<br />
V<br />
Velset, Mannheim 43<br />
X<br />
Xella, Duisburg 19<br />
▴▴App macht’s möglich: Fotografieren, Anweisung<br />
schreiben und an die Mitarbeiter senden<br />
ETERNIT<br />
Der Trick mit dem Click<br />
Mit dem neuen Fassadenpaneel Cedral<br />
Click bietet Eternit eine horizontale<br />
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mit geschlossener Oberfläche. Die<br />
nichtbrennbaren Faserzementpaneele lassen<br />
sich mit der Cedral-Click-Kl<strong>am</strong>mer laut Hersteller<br />
schnell und sicher verlegen: Mit nur wenigen<br />
Handgriffen werden die Alu-Kl<strong>am</strong>mern<br />
auf der Holz-Unterkonstruktion verschraubt<br />
und die 3600 x 188 mm langen Faserzementpaneele<br />
mit einem Klick eingehängt. Ohne sichtbare<br />
Schrauben entstehen so dauerhaft schöne<br />
Fassaden für Giebel, Gauben oder die ges<strong>am</strong>te<br />
Gebäudehülle. Die Paneele sind in sieben Standardfarben<br />
– und weiteren Farben auf Anfrage<br />
– sowie den beiden Oberflächenvarianten<br />
glatt und Holzstruktur erhältlich.<br />
Eternit AG | D-69126 Heidelberg<br />
Telefon 0 62 24/7 01-0 | www.eternit.de<br />
RÖSLER<br />
Arbeitsanweisung 2.0<br />
Auf die Baustelle kommen, die Bereiche zur<br />
Nachbesserung finden, mit Smartphone oder<br />
Tablet fotografieren, auf dem Foto mit der Hand<br />
eine Anmerkung schreiben und das Ganze dann an<br />
die Mitarbeiter senden – direkt von der Baustelle.<br />
Mit der neuen App von Rösler Software-Technik<br />
ist genau das möglich. Mit der Obserwando PMS-<br />
Software können Sie auf Ihrem Smartphone oder<br />
Tablet laut Herstellerangabe per Hand skizzieren<br />
und dadurch beispielsweise Fotos mit präzisen<br />
Hinweisen versehen und versenden.<br />
Rösler Software-Technik GmbH<br />
D-28816 Stuhr<br />
Telefon 04 21/80 22 70-0 | www.minidat.de<br />
▴▴Schnell verbaut: Die neuen Übergangsstücke von<br />
Sita erleichtern den sicheren Anschluss<br />
SITA<br />
Anschluss finden<br />
Mit einer Progr<strong>am</strong>merweiterung der Übergangsstücke<br />
kann nun eine größere Anzahl<br />
von Regenfallleitungen an den SitaTurbo-<br />
Attikagully angeschlossen werden. Die Bauteile<br />
sollen den Übergang auf runde oder quadratische<br />
Fallleitungen, zum Beispiel auf die häufig<br />
eingesetzten Kunststoffrohre, sichern. Mit<br />
ihrer hohen Ablaufleistung empfiehlt sich die<br />
verrohrte Systemlösung für die Haupt- und<br />
Notentwässerung von genutzten und ungenutzten<br />
Flachdächern, die alle Forderungen<br />
der DIN EN 12056-3 und der DIN 1986-100<br />
erfüllt. Die Übergangsstücke kommen mit dem<br />
Prüfzeugnis der LGA und einzeln im Karton<br />
verpackt auf die Baustelle. Geliefert werden sie<br />
in einer repräsentativen, matten Optik.<br />
Sita Bauelemente GmbH<br />
D-33378 Rheda-Wiedenbrück<br />
Telefon 0 25 22/83 40-0<br />
www.sita-bauelemente.de<br />
42 dachbau magazin 11 | 2013
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Für Heizbänder bei Dachrinnen- und Rohrbegleitheizungen<br />
hat AEG Haustechnik eine neue Verbindungsbox<br />
im Sortiment. Der Multi Connector ist eine praktische<br />
Verbindungslösung, die<br />
für mehr Sicherheit und<br />
Zeitersparnis auf der<br />
Baustelle sorgt. Auf Bunsenbrenner<br />
und Presswerkzeuge,<br />
wie sie bei<br />
Schrumpf- oder Crimpverbindungen<br />
benötigt<br />
werden, kann man laut<br />
Hersteller verzichten.<br />
Bis zu fünf gängige Verbindungsmöglichkeiten<br />
sind machbar – maximal ein Anschluss eines Versorgungsleiters<br />
mit drei Heizleiterabgängen. Das Installationssystem hat<br />
zudem keine „verlierbaren“ Teile: Messerbrett und Schrauben<br />
sind werkseitig gesichert. Der 190 x 70 x 50 mm große „Multi<br />
Connector“ besteht aus UV-beständigem Kunststoff.<br />
AEG Haustechnik | D-90449 Nürnberg<br />
Telefon 09 11/96 56-250 | www.aeg-haustechnik.de<br />
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Alarmanlage fürs Dach<br />
Eine zu große Stauwasserlast kann ein Flachdach zum Einsturz<br />
bringen. Davor schützt der Stauwasser- und Schnee-<br />
Alarmsensor SAS-307, den die Vertriebsmarken der Saint-<br />
Gobain Building Distribution Deutschland (SGBDD) exklusiv<br />
anbieten. Das Alarmsystem<br />
überwacht mit drei<br />
Messstationen kontinuierlich<br />
die Dachlasten<br />
und warnt laut Herstellerangabe<br />
automatisch<br />
vor drohender Überlast:<br />
Überschreitet die aktuelle<br />
Belastung an einer<br />
der drei Messstationen<br />
60 Prozent der maximal<br />
zulässigen Last, erfolgt<br />
eine Vorwarnung.<br />
▴▴Der Stauwasser- und Schnee-Alarmsensor<br />
SAS-307 schützt Flach-, Tonnen- und<br />
Bei 90 Prozent folgt der<br />
leicht geneigte Satteldächer vor Überlastung<br />
Hauptalarm. Sinkt die<br />
Last wieder unter die<br />
Voralarmmarke, gibt das System Entwarnung. Dachdecker<br />
können das Alarmsystem dank Schraub-Steck-Verbindungen<br />
im Handumdrehen montieren – auch nachträglich.<br />
Saint-Gobain Building Distribution Deutschland<br />
D-60314 Frankfurt/Main<br />
Telefon 0 69/4 05 05-0 | www.saint-gobain.de<br />
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und eignet sich auch für den Einsatz in Bädern oder Räumen<br />
mit hoher Luftfeuchtigkeit. Das Flachdachfenster ist in 17 Standardgrößen<br />
und sechs Verglasungsvarianten lieferbar. Das umfangreiche<br />
Sanierungszubehör ermöglicht laut Hersteller zudem<br />
die problemlose Umrüstung einer bestehenden Lichtkuppel.<br />
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Im Industriebau ist der Einsatz von Lichtbändern oder<br />
Lichtkuppeln gängige Praxis. Multifunktionssysteme bieten<br />
dabei neben natürlicher Belichtung auch die Möglichkeit<br />
zur Lüftung. Zudem leisten sie – ausgelegt als natürliche<br />
Rauch- und Wärmeabzugsgeräte<br />
(NRWG) – einen<br />
Beitrag zum vorbeugenden<br />
Brandschutz. Gleiches gilt<br />
für die neue Produktreihe<br />
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Verwaltungs-, Kommunalund<br />
Wohngebäuden zugeschnitten<br />
ist. Sie soll dank<br />
natürlicher Belichtung und<br />
Lüftung für eine behaglichere<br />
Arbeits- oder Wohnatmosphäre sorgen. Weitere Komfortfunktionen<br />
wie Verschattung, Wind- und Regen-Steuerung<br />
sowie unterschiedliche Designs bieten zusätzliche Möglichkeiten.<br />
So kann auch die Rauchableitung für Treppenhäuser<br />
ein neues Gesicht bekommen.<br />
Jet-Gruppe | D-32609 Hüllhorst<br />
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44 dachbau magazin 11 | 2013
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gehören per se zus<strong>am</strong>men. Der Klebstoff<br />
des Klebebands wurde exakt für die<br />
Verklebung des Folienmaterials entwickelt:<br />
Dank der hohen Elastizität und Viskosität<br />
der Mehrkomponenten-Klebe-Dichtmasse<br />
dringt der Klebstoff ideal in die neuartige<br />
Vliesstruktur der Klim<strong>am</strong>embran ein. Das<br />
bedeutet größtmögliche Sicherheit – ein<br />
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vorzubeugen, bietet Isover<br />
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und bei Bedarf auch wieder ablösen.<br />
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auf die Klim<strong>am</strong>embran abgestimmt<br />
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werden, bleibt die luftdichte Ebene der<br />
variablen Folie komplett unbeschädigt.<br />
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Werte, sondern auch für einfach zu verarbeitende<br />
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dachbau magazin 11 | 2013<br />
45
Technik im Detail<br />
STEILDACH<br />
Unter der Oberfläche<br />
▴ ▴ Unterdachbahnen<br />
bilden als zusätzlicher<br />
Witterungsschutz<br />
eine zweite wasserführende<br />
Ebene<br />
Der größte Teil eines modernen Dachaufbaus ist beim<br />
fertigen Haus gar nicht zu sehen. Trotzdem übernimmt<br />
das Unterdach wichtige Funktionen, die zum<br />
Beispiel flache Dachneigungen ermöglichen.<br />
Text: Rainer Balkenhol | Fotos: Creaton<br />
46 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Für moderne<br />
Dachziegel sind flache<br />
Dachneigungen<br />
bis zu 10 Grad kein<br />
Problem<br />
Bei Steildächern ist es wie bei<br />
Eisbergen: Sichtbar ist immer nur der oberste<br />
Teil, die Dachpfannen. Die anderen Teile<br />
des Dachschichtenpakets sind nach der Fertigstellung<br />
des Dachs unsichtbar. Deshalb<br />
stehen auch meist nur Farbe, Form, Oberfläche<br />
und Typ der Dachpfannen im Fokus<br />
der Betrachtung. Wir haben deshalb einmal<br />
unter das Dach geschaut und präsentieren<br />
in diesem Beitrag die Stellschrauben, mit<br />
denen Dachdecker das Ges<strong>am</strong>tsystem Dach<br />
„justieren“ können.<br />
Ein sicheres Unterdach<br />
Ein gutes Dach fängt beim Unterdach an.<br />
So gehört nach den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks<br />
unter die Dachdeckung<br />
ein auf die jeweiligen Anforderungen und<br />
Rahmenbedingungen abgestimmtes Dachschichtenpaket.<br />
Dazu zählen folgende<br />
Schichten: Lattung und Konterlattung, Unterdachbahnen,<br />
Schalung, Dämmung und<br />
D<strong>am</strong>pfsperre. Hier sollen nun vor allem die<br />
Bahnen unter dem Dach genauer unter die<br />
Lupe genommen werden. Man unterscheidet<br />
dabei:<br />
Unterspannbahnen sind ein flächiges<br />
Bauteil, das bei Steildächern unterhalb der<br />
wasserableitenden Deckung angeordnet<br />
wird. Sie sollen Flugschnee oder Treibregen,<br />
der vom Wind unter die Deckung geblasen<br />
werden kann, nach unten ableiten. Heute<br />
werden klassische Unterspannbahnen meist<br />
nur noch bei nicht ausgebauten Dachgeschossen<br />
oder untergeordneten Gebäuden<br />
eingesetzt. Unterspannbahnen werden frei<br />
zwischen den Sparren gespannt oder mit<br />
leichtem Durchhang verlegt. Die Bahnen<br />
sollten jeweils die darunterliegende Bahn<br />
um etwa 10 cm überlappen.<br />
Unterdeckbahnen werden als zusätzliche<br />
Maßnahme unterhalb von Dachdeckungen<br />
angeordnet. Unterdeckbahnen<br />
liegen meist auf einer stabilen Unterlage<br />
auf, zum Beispiel auf der Schalung oder der<br />
Dämmschicht – daraus ergibt sich die Anwendung<br />
bei zu Wohnzwecken ausgebauten<br />
und wärmegedämmten Dachräumen. Hier<br />
sind nach dem Produktdatenblatt für Unterdeckbahnen<br />
(UDB) des Zentralverbandes<br />
des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
(ZVDH) Behelfsdeckungen vorgesehen.<br />
Eine Unterdeckung gilt als Behelfsdeckung,<br />
wenn alle Anschlüsse und Durchdringungen<br />
regensicher ausgeführt sind. Unterdeckungen<br />
werden entweder im Naht- und<br />
Stoßbereich verklebt und d<strong>am</strong>it wasserdicht<br />
geschlossen oder lose überlappt.<br />
Unterdachbahnen bilden als zusätzlicher<br />
Witterungsschutz eine zweite wasserführende<br />
Ebene unterhalb der Bedachung und<br />
werden auf einer druckstabilen Unterlage<br />
verlegt. Sie sind komplett wasserdicht, sowohl<br />
in der Fläche als auch im Naht- und<br />
Stoßbereich. Man unterscheidet zwischen<br />
◂ ◂ Nageldichtband:<br />
Bei Unterdachbahnen<br />
ist die sogenannte<br />
Perforationssicherung<br />
eine Pflichtaufgabe<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
47
Technik im Detail<br />
wasserdichten und regensicheren Unterdächern.<br />
Bei wasserdichten Unterdächern ist<br />
die Unterdachbahn noch hochwertiger und<br />
stabiler als bei einem regensicheren Unterdach.<br />
Bei beiden Unterdächern ist eine Perforationssicherung<br />
vorgeschrieben.<br />
Flache Dachneigung<br />
Je flacher das Dach, desto höher sind die<br />
Anforderungen an das Deckungsmaterial.<br />
Für moderne Dachziegel sind selbst flache<br />
»Die Unterdachbahnen sind die Stellschrauben<br />
im Ges<strong>am</strong>tsystem Steildach.«<br />
Dachneigungen bis zu 10 Grad kein Problem<br />
– vorausgesetzt, das Design, die technische<br />
Ausstattung sowie die Oberfläche<br />
unterstützen die erforderliche Regen- und<br />
Windeintragssicherheit. Weiterhin müssen<br />
natürlich – abhängig von den geografischen,<br />
klimatischen und architektonischen Anforderungen<br />
– die zusätzlichen Maßnahmen<br />
im Unterdach gemäß dem Regelwerk des<br />
Deutschen Dachdeckerhandwerks eingehalten<br />
werden.<br />
Regeldachneigung<br />
Grundsätzlich hat jedes Bedachungsmaterial<br />
eine bestimmte Regeldachneigung.<br />
Dieser Begriff aus dem Regelwerk ist definiert<br />
als „die untere Dachneigungsgrenze,<br />
bei der sich in der Praxis eine Dachdeckung<br />
als ausreichend regensicher erwiesen hat.“<br />
Die Regeldachneigung<br />
ist meist den<br />
Angaben und Richtlinien<br />
der Hersteller<br />
zu entnehmen. So<br />
ist bei einem Biberschwanzziegel<br />
die Regeldachneigung von<br />
30 Grad notwendig, da er über keine Verfalzung<br />
verfügt und nur als Doppel- oder<br />
Kronendeckung eine Regeneintragssicherheit<br />
garantieren kann. Für Doppelmuldenfalz-<br />
und Reformziegel gilt eine Regeldachneigung<br />
von 25 Grad, für Flachdachziegel<br />
liegt sie dagegen bei 22 Grad.<br />
Zusätzliche Maßnahmen<br />
Je nach Wahl des Dachziegels können die<br />
erforderlichen Zusatzmaßnahmen mehr<br />
oder weniger aufwendig ausfallen. Laut Regelwerk<br />
des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
ergeben sich je nach erhöhter Anforderung,<br />
Dachneigung und Ziegelmodell<br />
die jeweiligen Zusatzmaßnahmen. Erhöhte<br />
Anforderungen können sein, dass<br />
■■<br />
die tatsächliche Dachneigung die Regeldachneigung<br />
unterschreitet,<br />
■■<br />
das Dach konstruktive Besonderheiten<br />
(zum Beispiel Fledermausgauben oder<br />
Tonnendächer) aufweist,<br />
■■<br />
das Dachgeschoss als Wohnraum genutzt<br />
wird oder<br />
■■<br />
klimatische Verhältnisse dies notwendig<br />
machen (zum Beispiel die exponierte<br />
Lage eines Gebäudes an der Küste oder<br />
in einer schneereichen Region).<br />
Und dann kommen die Unterdachbahnen<br />
ins Spiel. Wenn einer oder mehrere<br />
dieser Punkte zum Tragen kommen, muss<br />
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▴▴Zuverlässig dicht: Heißluftverschweißung einer Unterdachbahn in<br />
einem modernen Dachaufbau<br />
der Dachdecker je nach Anzahl der erhöhten Anforderungen eine<br />
Unterspannung, eine überlappte oder verfalzte Unterdeckung, eine<br />
verschweißte oder verklebte Unterdeckung, ein regensicheres oder<br />
ein wasserdichtes Unterdach ausführen. Die Regeneintragssicherheit<br />
muss dann im Endergebnis der ges<strong>am</strong>te Dachaufbau und nicht<br />
mehr die Dachdeckung allein gewährleisten. Dieser Dachaufbau<br />
muss durchaus nicht immer strikt nach dem Regelwerk – also den<br />
anerkannten Regeln der Technik – erfolgen, sondern kann auch<br />
nach einer verbindlichen Herstellerangabe ausgeführt werden. Eine<br />
übersichtliche Tabelle von Creaton (kostenlose Anforderung im Internet<br />
unter www.creaton.de) gibt auf einen Blick Aufschluss über<br />
die Maßnahmen, mit denen der Dachdecker fachlich auf der sicheren<br />
Seite ist.<br />
Herstellerangaben<br />
Das leistungsfähige System aus Unterdachbahnen und Dachpfannen<br />
ist heute umso mehr gefragt, weil der Trend bei nicht ausgebauten<br />
Dächern auch aus Kostengründen zunehmend zu flacheren Dachneigungen<br />
tendiert. Dabei besteht aber dennoch oft der Wunsch,<br />
diese flach geneigten Dächer ker<strong>am</strong>isch auszuführen. Dass wir hier<br />
überhaupt über sehr flach geneigte Dächer mit Dachziegeln reden<br />
können, liegt daran, dass vor allem in den 1990er-Jahren die klassischen<br />
Flachdachziegel einen großen Entwicklungssprung vollzogen<br />
haben. So präsentierte beispielsweise der Hersteller Creaton<br />
1994 mit der Entwicklung des Dachziegels „Futura“ erstmals einen<br />
Flachdachziegel, der mit einer Unterspannung bis zu einer Dachneigung<br />
von 14 Grad und mit einem regensicheren Unterdach sogar<br />
bis zu einer Dachneigung von 10 Grad eingesetzt werden kann. Die<br />
ausgeklügelte Technik dieses Vorreiterziegels wurde dann auch auf<br />
den Flachdachziegel „Premion“ und den Hohlfalzziegel „Sinfonie“<br />
übertragen. Alle drei Modelle bieten auch bei niedriger Dachneigung<br />
eine sehr hohe Regeneintragssicherheit und mindern d<strong>am</strong>it<br />
die Notwendigkeit von aufwendigen und d<strong>am</strong>it auch teuren Zusatzmaßnahmen.<br />
Das bringt finanzielle Vorteile, denn die Kosten<br />
für ein wasserdichtes Unterdach sind meist um rund 150 Prozent<br />
höher als für eine Unterspannung. ■<br />
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mit robuster, rutschhemmender Oberfläche sowie durch<br />
die integrierten Selbstkleberänder für die zuverlässige<br />
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Bochum<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
49
Technik im Detail<br />
▴▴Beispiel 1: Ein absolut glattes Dach, gedeckt mit der symmetrischen<br />
Deckung in Polargrün und einem wasserdichten Unterdach<br />
▴▴Im Detail: Das wasserdichte Unterdach des Hauses in Luxemburg mit den<br />
eingeschweißten Haltern für die Tragprofile<br />
SCHIEFER<br />
Fassade fürs Dach<br />
Schieferfassaden mit der symmetrischen Deckung<br />
sind glatt wie ein Strich. Wer diese Oberfläche<br />
mit den offenen Kreuzfugen auf dem Dach haben will,<br />
muss für ein wasserdichtes Unterdach sorgen.<br />
Text: Gerard Hal<strong>am</strong>a | Fotos: Rathscheck<br />
Wenn eine Dachdeckung<br />
absolut eben sein soll, sind klassische<br />
Deckungsmaterialien mit den üblichen<br />
Überlappungen ungeeignet. Mit der<br />
symmetrischen Deckung, einer modernen<br />
Fassadenlösung von Rathscheck, sind solche<br />
Dächer möglich, die wegen der offenen<br />
Fugen aber ein wasserdichtes Unterdach benötigen.<br />
Hier gibt es verschiedene Lösungen,<br />
die den Dachdecker zum Ziel führen:<br />
Beispiel 1: Getrennte Funktionen<br />
Eines der ersten Dächer dieser Art entstand<br />
in Luxemburg. Die symmetrische Deckung<br />
besteht hier aus 60 × 30 cm großen Schiefersteinen.<br />
Der Architekt ging auf Nummer<br />
sicher: Die Dachkonstruktion aus Gipsplatten<br />
innen, Untersparrendämmung (4 cm<br />
Holzfaserplatten) und Zwischensparrendämmung<br />
(20 cm Mineralwolle) ist oben<br />
mit einer d<strong>am</strong>pfoffenen Unterspannbahn<br />
(s d<br />
-Wert: 0,02 m) abgedeckt. Darüber befindet<br />
sich auf einer hinterlüfteten Konterlattung<br />
und einer 2,4 cm dicken Vollschalung<br />
das wasserdichte Unterdach aus einer<br />
Kunststoffbahn. In dieses wasserdichte Unterdach<br />
sind, wie bei einem Flachdach, die<br />
Durchbrüche für die Winkelhalterungen<br />
eingeschweißt. Die hutförmigen Tragprofile<br />
wurden an diesen Winkeln in 4 cm Höhe<br />
über der wasserdichten Ebene fixiert. Diese<br />
Dachkonstruktion trennt die Funktionsebenen<br />
voneinander, sodass jede Ebene ihre eigene<br />
Hinterlüftung hat.<br />
Beispiel 2: D<strong>am</strong>pfdicht von innen<br />
Bei der Sanierung eines Siedlungshauses<br />
in Grevenbroich wurde das Pfettendach<br />
komplett erneuert: Es erhielt 20 × 10 cm<br />
große Sparren, eine 20 cm dicke Vollsparrendämmung<br />
aus Mineralwolle 035 und<br />
von innen eine maximal dichte und sorgfältig<br />
abgeklebte D<strong>am</strong>pfbremse. Auf den<br />
Sparren wurde eine Vollschalung montiert.<br />
Darauf liegen, exakt eingemessen, 6 × 4 cm<br />
große Konterlatten. Über diesen Konterlatten<br />
wurde schließlich das wasserdichte<br />
Unterdach aufgebracht. Es besteht aus einer<br />
1,5 mm dicken PVC-Abdichtungsbahn.<br />
Die Halterungen für die Aluminium-Unterkonstruktion<br />
der symmetrischen Deckung<br />
sind auf den Konterlatten montiert und<br />
50 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Beispiel 2: Markantes Siedlungshaus in Grevenbroich mit blaugrauer<br />
symmetrischer Deckung an Fassade und Dach<br />
▴▴Im Detail: Die Halter sind auf einem Nageldichtband montiert, die<br />
Verschraubungen mit Neoprendichtungen gesichert<br />
JANSSEN<br />
d<strong>am</strong>it aus der Wasserführung genommen.<br />
Die Halter selbst sind auf einem Nageldichtband<br />
montiert und die Verschraubungen<br />
mit Neoprendichtungen gesichert.<br />
Beispiel 3: Moderne Bauphysik<br />
Bei einem Wohnhaus in Cochem an der<br />
Mosel verfolgte die Architektin das Ziel,<br />
die symmetrische Deckung auf dem Dach<br />
preiswerter zu machen. Die Konstruktion<br />
aus 4 cm dicker Untersparrendämmung,<br />
feuchtevariabler D<strong>am</strong>pfbremse (s d<br />
-Wert<br />
zwischen 0,3 und 5 m), 20 cm dicker Vollsparrendämmung,<br />
Vollschalung (2,4 cm)<br />
und einer Kunststoffbahn als wasserdichtes<br />
Unterdach (s d<br />
-Wert: 7 m) stellt scheinbar<br />
die Bauphysik auf den Kopf. Doch in der<br />
Weinregion mit vielen warmen Tagen und<br />
milden Wintern gehen die Bauphysiker davon<br />
aus, dass die Trocknung nicht nur von<br />
innen nach außen, sondern auch umgekehrt<br />
verläuft. Feuchtevariable D<strong>am</strong>pfbremsen<br />
eröffnen hier neue Wege: Die Membrantechnik<br />
reagiert auf die Feuchtigkeit in der<br />
Konstruktion und verändert daraufhin den<br />
s d<br />
-Wert. Ist die Dachkonstruktion trocken,<br />
ist der s d<br />
-Wert höher. Ist sie feucht, sinkt<br />
der s d<br />
-Wert auf 0,3 m und die D<strong>am</strong>pfbremse<br />
„öffnet“ sich. Folge: Eine feuchte Konstruktion<br />
trocknet (5/0,3 = 16,7) rein theoretisch<br />
und rechnerisch 16,7-mal besser, als<br />
eine trockene Konstruktion feucht werden<br />
kann. Beide Faktoren zus<strong>am</strong>men – mehr<br />
warme Tage als kalte und eine rechnerisch<br />
16,7-mal bessere Trocknung als Feuchteaufnahme<br />
– führen zu dem Schluss, dass diese<br />
Dachkonstruktion vorwiegend von außen<br />
nach innen trocknet. ■<br />
SYMMETRISCHE DECKUNG<br />
Bei Fassaden mit symmetrischer Deckung<br />
werden die Werksteine nicht<br />
wie bisher üblich überdeckend verlegt,<br />
sondern mit offenen Fugen auf einer<br />
Alu-Unterkonstruktion mit Edelstahlhalterungen<br />
montiert. Mit einem Flächengewicht<br />
von 27 kg/m² ist diese<br />
Fassade relativ leicht.<br />
Legt man diese Konstruktion auf ein<br />
geneigtes Dach, ändern sich die Belastungen:<br />
Je flacher das Dach, umso<br />
größer werden die statischen Biegebeanspruchungen<br />
aus dem Eigengewicht<br />
der Schiefersteine. Das Tragwerk<br />
ist zwar nicht auf einen solchen Lastfall<br />
ausgelegt, hat aber dennoch genug<br />
Leistungsreserven, sodass der Profillieferant<br />
grünes Licht für die symmetrische<br />
Deckung auf dem Dach gibt.<br />
▴▴Beispiel 3: Exakt im Raster fließt das Wasser bei diesem Haus in Cochem<br />
an der Mosel auf das wasserdichte Unterdach<br />
▴▴Im Detail: Dank einer feuchtevariablen D<strong>am</strong>pfbremse kann dieses<br />
Unterdach nach innen und nach außen abtrocknen<br />
FASSBENDER<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
51
Branche<br />
VELUX<br />
Praxistest bestanden<br />
▴▴Premiere: Österreichs erstes CO 2<br />
-neutrales Einf<strong>am</strong>ilienhaus<br />
HECO-TOPIX ® -CombiConnect<br />
und HECO-TOPIX ® -Therm:<br />
Das perfekte Befestigungssystem<br />
für Dämmungen über dem Sparren<br />
Einsetzbar in jedem Dämmmaterial<br />
Druckkräfte werden nicht in den niederfesten<br />
Dämmstoff eingeleitet<br />
Auftretende Schubkräfte werden mittels<br />
eines Schubholzes in Verbindung mit der<br />
HECO-TOPIX ® -CC aufgenommen<br />
Für die Verarbeitung in der gedämmten Dachfläche<br />
ist nur noch eine Schraubenlänge notwendig<br />
Bemessungsnachweise über<br />
HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />
Deutlich geringere Menge an Schrauben<br />
notwendig als bei herkömmlichen Systemen<br />
Europäisch technische Zulassung,<br />
ETA-12/0132<br />
Das österreichische Velux Sunlighthouse in Pressbaum bietet<br />
viel Wohnqualität bei minimalen Auswirkungen auf die Umwelt<br />
und produziert dabei mehr Energie, als es verbraucht. Dies zeigen<br />
die Ergebnisse des wissenschaftlich begleiteten Wohnexperiments<br />
mit einer vierköpfigen Testf<strong>am</strong>ilie. D<strong>am</strong>it bestätigt die<br />
interdisziplinäre Untersuchung die theoretischen Planungen<br />
und Berechnungen des von Velux im Rahmen des europaweiten<br />
Experiments „Velux Model Home 2020“ als Plusenergiehaus<br />
konzipierten Gebäudes. Von März 2012 bis März 2013 standen<br />
Energieverbrauch, Energieproduktion und Gebäudeautomation<br />
von Österreichs erstem CO 2<br />
-neutralen Einf<strong>am</strong>ilienhaus im<br />
Fokus der Wissenschaftler. Gleichzeitig nahmen sie auch die<br />
architektonische Funktionalität, Raumluft- und Tageslichtqualität<br />
des Gebäudes genau unter die Lupe.<br />
Velux Deutschland GmbH<br />
D-22502 H<strong>am</strong>burg | www.velux.de<br />
CREATON<br />
Zufriedene Kunden im Blick<br />
Im Rahmen seiner Service-Offensive<br />
arbeitet Dachziegelhersteller Creaton<br />
an der Verbesserung kundenbezogener<br />
Abläufe. Jetzt geht das Unternehmen<br />
noch einen Schritt weiter und will<br />
durch eine stärkere Einbeziehung der<br />
Kundenanforderungen die Zufriedenheit<br />
weiter steigern. Dafür hat der Hersteller<br />
die neue Stelle „Organisationsund<br />
Prozessengineering“ ins Leben<br />
gerufen, die seit dem 1. Oktober 2013<br />
von Daniel Schweren geleitet wird.<br />
HECO-Schrauben GmbH & Co.KG<br />
Dr.-Kurt-Steim-Straße 28, D-78713 Schr<strong>am</strong>berg<br />
Tel. +49 (0)74 22 / 9 89-0, Fax: +49 (0)74 22 / 9 89-200<br />
E-Mail: info@heco-schrauben.de, Internet: www.heco-schrauben.de<br />
▴▴Den Kunden im Blick:<br />
Der neue Creaton-Mitarbeiter<br />
Daniel Schweren<br />
Creaton AG<br />
D-86637 Wertingen<br />
www.creaton.de<br />
52 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de<br />
Absturzsicherung mit System<br />
5-8 OKTOBER<br />
HALLE 6/A43<br />
ABS-Lock® X-RIVET<br />
▴▴Durch den Ausbau der Kapazitäten sollen bei Schnoor ab 2014<br />
pro Jahr 6500 Dachkonstruktionen produziert werden<br />
SCHNOOR<br />
Dächer auf Wachstumskurs<br />
Der Dachbauspezialist Ing.-Holzbau Schnoor ist auf Wachstumskurs<br />
und baut deshalb seine Fertigungskapazitäten um<br />
30 Prozent aus. Ab 2014 sollen <strong>am</strong> Produktionsstandort in<br />
Burg bei Magdeburg 6500 Dachkonstruktionen pro Jahr mit<br />
noch kürzerer Lieferzeit auf den Weg gebracht werden. „Wir<br />
haben diese Entscheidung<br />
getroffen, weil wir unsere<br />
Kunden noch effizienter<br />
bedienen wollen“, sagt<br />
Kay-Ebe Schnoor, der das<br />
F<strong>am</strong>ilienunternehmen in<br />
zweiter Generation leitet.<br />
Aber der Unternehmer<br />
sieht <strong>am</strong> Markt auch einen<br />
wachsenden Bedarf<br />
an industriell vorgefertigten<br />
Lösungen. Dachkonstruktionen<br />
auf der Basis<br />
von Nagelplattenbindern<br />
sind hier eine effiziente<br />
Alternative, weil sie einfach,<br />
schnell und fehlerlos<br />
montiert werden können.<br />
Ab Herbst wird <strong>am</strong> Standort in Burg deshalb kräftig aufgestockt:<br />
Die Bauanträge für die neue Produktionshalle sind<br />
gestellt, dazu wird der Maschinenpark erweitert. Auch Statik<br />
und Arbeitsvorbereitung sollen wachsen. Das gewerbliche<br />
Te<strong>am</strong> wird zudem um rund 30 Prozent verstärkt. Mit Beginn<br />
der Saison 2014 will das Unternehmen dann mit den neuen<br />
Kapazitäten <strong>am</strong> Start sein.<br />
Ing.-Holzbau Schnoor GmbH & Co. KG<br />
D-39288 Burg<br />
www.schnoor.de<br />
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Tel: +49 (0)2832 97281-0<br />
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dachbau magazin 11 | 2013<br />
53
Dachwelten<br />
KUPPELDACH<br />
Tausalz-Kathedrale<br />
In der Schweiz steht der größte Holzkuppelbau<br />
Europas. Er beherbergt zus<strong>am</strong>men<br />
mit seinem »kleinen Bruder« das Tausalz des<br />
Landes und wurde flüssig abgedichtet.<br />
Text: Jola Horschig | Fotos: Schweizer Rheinsalinen AG
Dachwelten<br />
▴▴Beeindruckend: Das 14 000 m² große Dach des Kuppelbaus besteht aus 639 Plattensegmenten, die 2,50 m breit und bis zu 14 m lang sind. Die OSB-Platten<br />
waren zuvor in der Werkstatt mit einem Flüssigkunststoff beschichtet und anschließend abgesandet worden<br />
▾▾Nachhaltig: Die 900 m³ Holz, die für den Bau von Saldome 2 verwendet<br />
wurden, wachsen in der Schweiz in nur drei Stunden nach<br />
▾ ▾ Raumwunder: Im Saldome 2 können bis zu 100 000 Tonnen Auftausalz<br />
lagern, das die Holzkonstruktion dabei natürlich konserviert
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Bausatz: Das Kuppeldach besteht aus 894 Holzelementen<br />
▴▴Abdichtungsarbeiten: Montage der beschichteten OSB-Platten<br />
Saldome 1 heißt der erste Kuppelbau,<br />
den die Schweizer Rheinsalinen AG<br />
2005 für die Lagerung von Auftausalz<br />
errichtete. Er hat einen Durchmesser<br />
von 93 m, ist 31 m hoch und bietet ein Lagervolumen<br />
von rund 80 000 t. Doch weil<br />
diese Menge, wie sich Anfang 2010 zeigte,<br />
in einem strengen Winter nicht ausreicht,<br />
hat das Unternehmen Saldome 2 errichten<br />
lassen. Ebenfalls ein Kuppelbau, der seinen<br />
„älteren Bruder“ jedoch um einiges übertrifft:<br />
Sein Durchmesser beträgt 120 m, die<br />
Höhe 32 m und das Lagervolumen 100 000 t.<br />
Optisch wirken die beiden Schalenbauten<br />
jedoch etwa gleich hoch, weil Saldome 2 etwas<br />
tiefer im Gelände steht.<br />
Bei der Abdichtung des 14 000 m² großen<br />
Kuppeldachs wählten die Dachdecker<br />
jedoch eine andere Lösung als beim Saldome<br />
1: Erhielt die erste Kuppel noch eine<br />
herkömmliche Bitumenabdichtung, so ist<br />
Saldome 2 mit OSB-Platten gedeckt, die zuvor<br />
in der Werkstatt eine Beschichtung aus<br />
Flüssigkunststoff erhalten hatten.<br />
500 Bäume ergeben eine Kuppel<br />
Der jüngere Kuppelbau besteht ebenfalls<br />
komplett aus Holz, denn andere Baustoffe<br />
würden der enormen Belastung durch das<br />
Tausalz langfristig nicht widerstehen können.<br />
Das Holz hingegen erhält durch die<br />
salzhaltige Luft quasi eine natürliche Konservierung.<br />
Die Entscheidung für die ungewöhnliche<br />
Formgebung der beiden „Tausalz-Kathedralen“<br />
basiert auf unterschiedlichen Überlegungen.<br />
Zum einen wünschte sich der<br />
Bauherr einen nachhaltigen Baustoff, zum<br />
anderen bietet die Kugelform eine wesentlich<br />
größere Lagerfläche als eine normale<br />
Lagerhalle und benötigt für die Konstruktion<br />
zudem nur halb so viel an Baumaterial.<br />
500 Nadelbäume wurden für Saldome 2 im<br />
Rheinfelder Forst geschlagen und zu 900 m³<br />
Brettschichtholz verarbeitet. Ein Volumen,<br />
das in den Schweizer Wäldern in nur drei<br />
Stunden wieder nachwächst.<br />
Spezielle Verbinder<br />
Saldome 2 besitzt eine Grundfläche mit<br />
einem Umfang von 377 m. Sein Tragwerk<br />
besteht aus einem Primärtragwerk mit<br />
534 Trägern und einem Sekundärtragwerk<br />
mit 360 Trägern. Diese 894 Elemente stehen<br />
auf 48 Fund<strong>am</strong>enten und sind über<br />
326 Knoten miteinander verbunden. Die<br />
dafür notwendigen Verbinder hat das planende<br />
und ausführende Unternehmen, die<br />
Schweizer Häring-Gruppe, selbst entwickelt.<br />
Dabei werden stirnseitig Stahl- und<br />
Stahlgussteile auf die Träger gespannt, die<br />
bei der Montage vor Ort mit einem Zentralrohr<br />
hochfest verschraubt werden.<br />
Vorgefertigtes Dach<br />
Saldome 1 erhielt als Dachabdichtung auf<br />
der Außenseite elastomere Bitumen-Dichtungsbahnen.<br />
Bei Saldome 2 hingegen hat<br />
die Häring-Gruppe einen neuen Weg eingeschlagen<br />
und einen Zwei-Komponenten-<br />
Flüssigkunststoff eingesetzt. Er wurde im<br />
Werk auf großformatige OSB-Platten aufgetragen<br />
und danach abgesandet. Anschließend<br />
sind die 2,50 m breiten und zwischen<br />
12 und 14 m langen Platten per Lkw zur<br />
Baustelle transportiert und dort Stoß an<br />
Stoß verlegt worden – insges<strong>am</strong>t k<strong>am</strong>en<br />
hier 639 Plattensegmente in 42 verschiedenen<br />
Elementformen zum Einsatz. Die<br />
Abdichtung der Fugen erfolgte mit einem<br />
Vlies und wiederum mit Flüssigkunststoff.<br />
Auf diese Weise entstand eine Dachfläche<br />
von rund 14 000 m², die die Schweizer Tausalzvorräte<br />
zuverlässig vor Wind und Wetter<br />
schützt.<br />
Entwässerung ins Biotop<br />
Bei Regen fällt auf der riesigen Dachoberfläche<br />
enorm viel Wasser an. Dieses wird über<br />
insges<strong>am</strong>t 2,5 km lange Regenleitungen in<br />
die 27 000 m² großen Entwässerungsflächen<br />
geleitet. Sie sind als Biotope gestaltet, wo<br />
verschiedene einheimische Amphibienarten,<br />
Vögel und Pflanzen eine neue Heimat<br />
fanden. ■<br />
STECKBRIEF<br />
Objekt/Standort:<br />
Saldome 2<br />
CH-4313 Möhlin<br />
Bauherr:<br />
Schweizer Rheinsalinen AG<br />
CH-4133 Pratteln<br />
www.saldome.ch<br />
Planung und Holzbauarbeiten:<br />
Häring & Co AG<br />
CH-4133 Pratteln<br />
www.haring.ch<br />
Betonbauarbeiten:<br />
Implenia Bau AG<br />
CH-8305 Dietlikon<br />
www.implenia.com<br />
dachbau magazin 11 | 2013<br />
57
Im nächsten Heft<br />
TECHNIK IM DETAIL<br />
Aus Alt mach Neu<br />
Ein Flachdach-Fenster bietet gegenüber<br />
einer alten Lichtkuppel unter anderem<br />
einen besseren Wärmeschutz und eine<br />
bessere Geräuschdämmung, weshalb<br />
diese Alternative beim 1:1-Austausch<br />
oder bei der Komplettsanierung vor<br />
allem im Büro- und Wohnungsbau immer<br />
häufiger zum Einsatz kommt. Die<br />
Öffnungsgrößen – und mit dem Adapterkranz<br />
auch die Einbauhöhen – lassen<br />
sich dabei fachgerecht anpassen.<br />
VM ZINC<br />
CREATON<br />
VELUX<br />
THEMA DES MONATS<br />
Internationaler<br />
Dachbau<br />
In der Dezember-Ausgabe geht es wieder<br />
in die große weite Welt, genauer<br />
gesagt: auf internationale Dachbaustellen.<br />
Hier stellen wir Ihnen diesmal unter<br />
anderem den spektakulären Neubau<br />
eines Hotels in Lhasa (Bild links), die<br />
neue Abdichtung der Guildhall in London<br />
sowie die Sanierung des altehrwürdigen<br />
Justizpalastes in Brüssel vor.<br />
DACHWELTEN<br />
Märchen aus Moskau<br />
Wenn Kinder ein Märchenschloss malen<br />
sollen, dann kommt so etwas Ähnliches<br />
heraus wie der neue Kindergarten der<br />
Sowchose imeni Lenina in Moskau: ein<br />
Haus mit vielen Türmen und bunten<br />
Farben – an der Fassade ebenso wie<br />
auf dem Dach. Auf den Türmen sorgen<br />
Dachziegel aus Deutschland mit ihren<br />
glänzenden Oberflächen und ihrer Farbvielfalt<br />
für den krönenden Abschluss.<br />
UND AUSSERDEM<br />
Im Praxistest: Der neue Ford Transit<br />
Impressum<br />
dachbaumagazin –<br />
Unternehmermagazin für Dachdeckerbetriebe<br />
Verlag<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de | www.dachbaumagazin.de<br />
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen<br />
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland<br />
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />
Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />
Chefredakteur<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia J<strong>am</strong>nitzky<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
Collin Klostermeier<br />
Telefon +49 251.9 24 55 46<br />
collin.klostermeier@weka.de<br />
Volontärin<br />
Jessica Jahn M.A.<br />
jessica.jahn@weka.de<br />
Anzeigen<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />
Fax +49 82 33.23 71 11<br />
Ihre.Werbung@weka.de<br />
Anzeigendisposition<br />
Daniela Bolleininger<br />
Telefon +49 82 33.23 71 35<br />
daniela.bolleininger@weka.de<br />
Verlagsrepräsentantin<br />
Henriette Stoll-Loof<br />
Telefon +49 81 43.93 15 10<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste 2013<br />
Aboverwaltung<br />
Telefon +49 82 33.23 40 40 | Fax +49 82 33.23 72 30<br />
service.handwerk@weka.de<br />
Abonnementpreis<br />
9 Ausgaben (Inland): 98,00 Euro<br />
Einzelheft:<br />
12,80 Euro<br />
Produktion<br />
Helmut Göhl (verantw.) | Silke Schwer<br />
Layout-Konzept, Grafik und Satz<br />
Popp Media Service<br />
Herrenbachstraße 17 | 86161 Augsburg<br />
Boschmedia Kommunikationsdesign<br />
www.boschmedia.de<br />
Lithografie<br />
high end dtp-service | Lothar Hellmuth<br />
Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg<br />
Druck<br />
Firmengruppe APPL | sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 | 85354 Freising<br />
ISSN<br />
1618-9612<br />
Erscheinungsweise<br />
9 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach<br />
neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die<br />
inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird<br />
ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung<br />
durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck<br />
angenommene Beiträge und Abbildungen gehen<br />
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Jeglicher Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />
mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags und mit Quellenangabe gestattet. Mit<br />
Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint <strong>am</strong> 2. Dezember 2013<br />
58 dachbau magazin 11 | 2013
Im nächsten Heft<br />
TECHNIK IM DETAIL<br />
Aus Alt mach Neu<br />
Ein Flachdach-Fenster bietet gegenüber<br />
einer alten Lichtkuppel unter anderem<br />
einen besseren Wärmeschutz und eine<br />
bessere Geräuschdämmung, weshalb<br />
diese Alternative beim 1:1-Austausch<br />
oder bei der Komplettsanierung vor<br />
allem im Büro- und Wohnungsbau immer<br />
häufiger zum Einsatz kommt. Die<br />
Öffnungsgrößen – und mit dem Adapterkranz<br />
auch die Einbauhöhen – lassen<br />
sich dabei fachgerecht anpassen.<br />
VM ZINC<br />
CREATON<br />
VELUX<br />
THEMA DES MONATS<br />
Internationaler<br />
Dachbau<br />
In der Dezember-Ausgabe geht es wieder<br />
in die große weite Welt, genauer<br />
gesagt: auf internationale Dachbaustellen.<br />
Hier stellen wir Ihnen diesmal unter<br />
anderem den spektakulären Neubau<br />
eines Hotels in Lhasa (Bild links), die<br />
neue Abdichtung der Guildhall in London<br />
sowie die Sanierung des altehrwürdigen<br />
Justizpalastes in Brüssel vor.<br />
DACHWELTEN<br />
Märchen aus Moskau<br />
Wenn Kinder ein Märchenschloss malen<br />
sollen, dann kommt so etwas Ähnliches<br />
heraus wie der neue Kindergarten der<br />
Sowchose imeni Lenina in Moskau: ein<br />
Haus mit vielen Türmen und bunten<br />
Farben – an der Fassade ebenso wie<br />
auf dem Dach. Auf den Türmen sorgen<br />
Dachziegel aus Deutschland mit ihren<br />
glänzenden Oberflächen und ihrer Farbvielfalt<br />
für den krönenden Abschluss.<br />
UND AUSSERDEM<br />
Im Praxistest: Der neue Ford Transit<br />
Impressum<br />
dachbaumagazin –<br />
Unternehmermagazin für Dachdeckerbetriebe<br />
Verlag<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 | 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
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Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen<br />
und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Stephan Behrens | Michael Bruns | Werner Pehland<br />
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />
Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />
Chefredakteur<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia J<strong>am</strong>nitzky<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
Collin Klostermeier<br />
Telefon +49 251.9 24 55 46<br />
collin.klostermeier@weka.de<br />
Volontärin<br />
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jessica.jahn@weka.de<br />
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9 Ausgaben (Inland): 98,00 Euro<br />
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Produktion<br />
Helmut Göhl (verantw.) | Silke Schwer<br />
Layout-Konzept, Grafik und Satz<br />
Popp Media Service<br />
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high end dtp-service | Lothar Hellmuth<br />
Herrenbachstraße 19 | 86161 Augsburg<br />
Druck<br />
Firmengruppe APPL | sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 | 85354 Freising<br />
ISSN<br />
1618-9612<br />
Erscheinungsweise<br />
9 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach<br />
neuesten Erkenntnissen zu erstellen. Die<br />
inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird<br />
ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung<br />
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mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
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Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint <strong>am</strong> 2. Dezember 2013<br />
58 dachbau magazin 11 | 2013
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