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Technik im Detail STEILDACH Unter der Oberfläche ▴ ▴ Unterdachbahnen bilden als zusätzlicher Witterungsschutz eine zweite wasserführende Ebene Der größte Teil eines modernen Dachaufbaus ist beim fertigen Haus gar nicht zu sehen. Trotzdem übernimmt das Unterdach wichtige Funktionen, die zum Beispiel flache Dachneigungen ermöglichen. Text: Rainer Balkenhol | Fotos: Creaton 46 dachbau magazin 11 | 2013
www.dachbaumagazin.de Für moderne Dachziegel sind flache Dachneigungen bis zu 10 Grad kein Problem Bei Steildächern ist es wie bei Eisbergen: Sichtbar ist immer nur der oberste Teil, die Dachpfannen. Die anderen Teile des Dachschichtenpakets sind nach der Fertigstellung des Dachs unsichtbar. Deshalb stehen auch meist nur Farbe, Form, Oberfläche und Typ der Dachpfannen im Fokus der Betrachtung. Wir haben deshalb einmal unter das Dach geschaut und präsentieren in diesem Beitrag die Stellschrauben, mit denen Dachdecker das Gesamtsystem Dach „justieren“ können. Ein sicheres Unterdach Ein gutes Dach fängt beim Unterdach an. So gehört nach den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks unter die Dachdeckung ein auf die jeweiligen Anforderungen und Rahmenbedingungen abgestimmtes Dachschichtenpaket. Dazu zählen folgende Schichten: Lattung und Konterlattung, Unterdachbahnen, Schalung, Dämmung und Dampfsperre. Hier sollen nun vor allem die Bahnen unter dem Dach genauer unter die Lupe genommen werden. Man unterscheidet dabei: Unterspannbahnen sind ein flächiges Bauteil, das bei Steildächern unterhalb der wasserableitenden Deckung angeordnet wird. Sie sollen Flugschnee oder Treibregen, der vom Wind unter die Deckung geblasen werden kann, nach unten ableiten. Heute werden klassische Unterspannbahnen meist nur noch bei nicht ausgebauten Dachgeschossen oder untergeordneten Gebäuden eingesetzt. Unterspannbahnen werden frei zwischen den Sparren gespannt oder mit leichtem Durchhang verlegt. Die Bahnen sollten jeweils die darunterliegende Bahn um etwa 10 cm überlappen. Unterdeckbahnen werden als zusätzliche Maßnahme unterhalb von Dachdeckungen angeordnet. Unterdeckbahnen liegen meist auf einer stabilen Unterlage auf, zum Beispiel auf der Schalung oder der Dämmschicht – daraus ergibt sich die Anwendung bei zu Wohnzwecken ausgebauten und wärmegedämmten Dachräumen. Hier sind nach dem Produktdatenblatt für Unterdeckbahnen (UDB) des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) Behelfsdeckungen vorgesehen. Eine Unterdeckung gilt als Behelfsdeckung, wenn alle Anschlüsse und Durchdringungen regensicher ausgeführt sind. Unterdeckungen werden entweder im Naht- und Stoßbereich verklebt und damit wasserdicht geschlossen oder lose überlappt. Unterdachbahnen bilden als zusätzlicher Witterungsschutz eine zweite wasserführende Ebene unterhalb der Bedachung und werden auf einer druckstabilen Unterlage verlegt. Sie sind komplett wasserdicht, sowohl in der Fläche als auch im Naht- und Stoßbereich. Man unterscheidet zwischen ◂ ◂ Nageldichtband: Bei Unterdachbahnen ist die sogenannte Perforationssicherung eine Pflichtaufgabe dachbau magazin 11 | 2013 47
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