Aufträge am laufenden Band - Dachbaumagazin

Thema des Monats
Industriebauten
SOLARDACH
Sanft verschweißt
Die WIV Wein International AG hat in Langenlonsheim ein
10 000 m² großes Flachdach mit einer Photovoltaik-
Anlage ausgerüstet. Um die Abdichtung dabei nicht zu
beschädigen, wurden die Elemente aufgeschweißt.
Text: Daniela Lagrasta | Fotos: Sunova
▴ ▴ Leistungsfähiges Sonnenkraftwerk: Die WIV-Gruppe installierte auf einer
10 000 m² großen Dachfläche 2082 polykristalline Solarmodule
Strompreissteigerungen von
durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr setzen
Gewerbe und Industrie in Deutschland
zunehmend unter Druck. Die benötigte
Energie selbst zu erzeugen, könnte
Preisstabilität und Unabhängigkeit von
den Entwicklungen auf dem Energiemarkt
schaffen – zumal sich die Dächer über Produktions-
oder Lagerhallen ideal für PV-
Anlagen eignen. Die Stromkosten liegen
dabei mit weniger als 10 Cent/kWh deutlich
unter den aktuellen Tagesstrompreisen von
13 bis 18 Cent/kWh.
Die weltweit führende Weindirektvertriebsgruppe
WIV Wein International AG
ließ ihre Solaranlage von einem Experten
für Flachdächer und Photovoltaik realisieren:
Die Sunova AG prüfte dazu nicht nur
Statik und Abdichtung, sondern koordinierte
als Generalunternehmer auch den
Aufbau und lieferte ein durchdringungsfreies
Befestigungssystem.
Hoher Stromverbrauch
Das Sortiment der WIV ist breit gefächert,
von Weinen aus dem Familienweingut
Ferdinand Pieroth in Burg Layen über
Burgunder und Barolo bis hin zu Weinen
aus allen bekannten Weinbaugebieten der
Welt – 2012 betrug der Umsatz des Unternehmens
540 Millionen Euro. Der große
Hallenkomplex wird vornehmlich für die
▴▴Sicher verankert: Windleitbleche auf der Rückseite der Modulrahmen
sorgen für Unterdruck, der die PV-Anlage auf dem Dach hält
Abfüllung und als Lager genutzt, weshalb
hier Kühlsysteme durchgehend im Einsatz
sind. Da zudem aus Gründen der Klimatisierung
zur Beleuchtung kein Tageslicht
genutzt werden kann, fällt der Stromverbrauch
entsprechend hoch aus.
Verschweißte Profilhalter
Oberste Priorität war es, die Folienabdichtung
der erst zwei Jahre zuvor aufwendig sanierten
Dächer nicht zu beschädigen. Die
Unternehmensgruppe entschied sich daher
für eine dachdurchdringungsfreie Befestigungslösung,
die auf der Heißluftverschweißung
einer speziellen Unterkonstruktion
mit der Dachhaut beruht.
30 dachbau magazin 11 | 2013