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182 9 22 Magnetische Kernresonanz und chemische Konstitution 8 22 Magnetische Kernresonanz und chemische Konstitution 183<br />
worin ,U das magnetische Moment, Ho die magnetische Feldstarke<br />
und die Spinquantenzahl des Kernes bedeuten. Das Verhaltnis des<br />
P<br />
magnetischen Momentes zum Kernspin y = - wird gyromagne-<br />
J<br />
tisches Verhaltnis genannt. Die Bewegung des Kernkreisels sann in<br />
einer geschlossenen Spule einen Induktionsstrom erzeugen, weil<br />
sich die Zahl der magnetischen Kraftlinien, welche diese Spule<br />
durchschneiden, wegen der genannten Prazessionsbewegung zeitlich<br />
andert. Dieser Strom ist unter normalen Bedingungen jedoch nicht<br />
nachzuweisen, weil die Vielzahl der kreisenden Atomkerne zwar die<br />
gleiche Frequenz besitzt, jedoch mit verschiedenen Phasen um die<br />
Feldrichtung prazessieren, so das sie sich in der Gesamtwirkung<br />
gegenseitig aufheben. Wenn aber, nach dem Vorschlag von BLOCH,<br />
senkrecht zu dem auseren konstanten, magnetischen Feld<br />
welches die Prazession der Atomkerne erzeugt, ein magnetisches<br />
Wechselfeld der Starke H, und von gleicher Frequenz wie die<br />
Larmor-Frequenz uberlagert<br />
wird, so zwingt man die Kernkreise1<br />
zu Phasengleichheit.<br />
Die Induktionsstose der einzelnen<br />
Kerne addieren sich<br />
und rucken damit in den Bereich<br />
der Nachweisbarkeit.<br />
Die experimentelle Ermittlung<br />
dieser Larmor-Frequenz,<br />
Brucke<br />
welche fur die einzelnen<br />
Atomkerne, entsprechend<br />
den verschiedenen ,U- und<br />
J-Werten, an verschiedenen<br />
I<br />
NF-<br />
Ve/sfk.<br />
Abb. 37. Schematische Darstellung einer<br />
Apparatur zur Beobachtung der kernmagnetischen<br />
Resonanz<br />
Spektrallagen erscheinen, ge-<br />
Stellen des Spektrums aufheben,<br />
geschieht entweder<br />
Os~i/og~h durch Variation der auseren<br />
magnetischen Feldstarke Ho,<br />
unter Konstanthaltung der<br />
Wechselfrequenz, welche die<br />
Synchronisierung hervorruft, oder durch Veranderung der Wechselfrequenz<br />
bei konstant gehaltenem magnetischen Feld. In beiden<br />
Fallen wird in einer Spule, die senkrecht zur Spule des Wechsel-<br />
feldes steht, wenn die Larmor-Frequenz mit der Wechselfrequenz<br />
zusammenfallt, d. h. im Resonanzfall, ein Strom induziert, der<br />
nach geeigneter Verstarkung registriert wird. Auf diese Weise entsteht<br />
fur eine Reihe von Larmor-Frequenzen das sog. Kernresonanzspektrum.<br />
Das skizzierte Prinzip der Entstehung der Kernresonanzspektren<br />
wird durch Abb. 38 veranschaulicht. Das magnetische<br />
Kernmoment ,U prazediert um die Richtung des Magnetfeldes Ho<br />
in solchen wink&, das eine Projektion<br />
des Drehimpulses auf die<br />
Richtung des H,, immer ganze Vielh<br />
fache von- annimmt. Es stellen<br />
2 n<br />
sich somit nicht alle moglichen<br />
Prazessionskegel ein, sondern nur<br />
bestimmte, diskret von einander<br />
sich unterscheidende, die durch die<br />
magnetische Quantenzahl mr bestimmt<br />
werden. Sie kann ganzoder<br />
halbzahlige Werte annehmen.<br />
Die dadurch sich einstellenden<br />
diskreten Energiezustande, welche<br />
Abb.38. Prazessioneines kernrnagnetischen<br />
Momentes um die Richtung<br />
des auseren magnetischen Feldes<br />
sich von einander um den Betrag ,U Ho unterscheiden, sind im thermodynamischen<br />
Gleichgewicht mit Besetzungszahlen belegt, die<br />
nach der Bolzmannschen Verteilung vom magnetischen Kernmoment<br />
F, von der Starke des magnetischen Feldes Ho und von der<br />
Temperatur abhangen. Durch Strahlungsabsorption aus dem hochfrequenten<br />
Wechselfeld H, im Resonanzfall findet ein Ubergang<br />
von einem Energieniveau in das andere statt, wobei die absorbierte<br />
Energie der Energiedifferenz zweier Zustande gleich ist. Da die<br />
Energie eines jeden magnetischen Zustandes gegeben ist durch<br />
ist die Differenz zweier um die magnetische Quantenzahl verschiedener<br />
Energiezustande gleich :<br />
P<br />
AE=-H,,Arn= I hv. (86)<br />
Nach den Auswahlregeln darf die Anderung AmI entweder +1<br />
oder -1 sein. Man erkennt, das die Frequenz der absorbierten