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34 3 10 Das Paulische Ausschliesungsprinzip 5 10 Das Paulische Ausschliesungsprinzip 35<br />
Bohrschen Atomradius entspricht, durch ein Minimum geht. Der<br />
erste Zustand ist ein Triplett, weil er, entsprechend den drei moglichen<br />
Einstellungen zweier paralleler Spins im Raum, dreifach<br />
entartet ist. Diesen drei Einstellungen kommt der gleiche Energieinhalt<br />
zu. Wenn durch ein Magnetfeld die Gleichheit gestort wird,<br />
so wird die Entartung aufgehoben, und der Zustand spaltet in drei<br />
Terme auf. Der Triplett-Zustand ist, durch das permanente magnetischeMoment<br />
der zwei gleichgerichteten Spins, paramagnetisch.<br />
Die untere Kurve entspricht einem stabilen Singulett-Zustand, der<br />
wegen der Kompensation der Spins kein magnetisches Moment besitzt<br />
und im Magnetfeld nicht aufspaltet. Der Grund fur die Stabilisierung<br />
des Singulett-Zustandes ist hauptsachlich, wie oben auseinandergesetzt<br />
wurde, im quantenmechanischen Phanomen der<br />
Austauschentartung zu erblicken, die eine Erhohung der Elektronendichte<br />
im Bereich zwischen beiden Kernen bewirkt.<br />
•˜ 10 Das Paulische Ausschliesungsprinzip<br />
Betrachten wir die im vorigen Paragraphen beschriebene H,-<br />
Molekulbjldung vom Standpunkt der den Elektronen zukommenden<br />
Quantenzahlen, so fallt es auf, das in1 instabilen Triplett-<br />
Zustand die zwei Elektronen in allen vier Quantenzahlen ubereinstimmen<br />
wurden, wenn der Verband existenzfahig ware. Denn<br />
beide Elektronen befinden sich im 1s-Zustand, d. h. ihre Hauptquantenzahl<br />
n ist 1, folglich sind die Nebenquantenzahl I und die<br />
magnetische Quantenzahl m gleich Null und ihre Spins, durch die<br />
Forderung gleichgerichtet zu sein, besitzen beide den Wert entweder<br />
$X oder -%. Dieser Zustand ist aber, wie wir gesehen<br />
haben, in einem Molekulverband nicht realisierbar. Ein System<br />
mit zwei Elektronen, die in allen vier Quantenzahlen ubereinstimmen,<br />
ist nicht stabil. Im unteren stabilen Singulett-Zustand<br />
dagegen haben die zwei Elektronen drei gleiche Quantenzahlen n,<br />
1 und m, ihr Zustand differiert aber in den Spins, da sie antiparallel<br />
gerichtet sind, und die Quantenzahlen + und - 1/2 haben.<br />
Es hat sich durch die Untersuchungen von PAULI herausgestellt,<br />
das das, was hier am speziellen Beispiel des H,-Molekuls demonstriert<br />
wurde, ganz allgemein gilt. Zustande, bei welchen zwei oder<br />
mehrere Elektronen in allen vier Quantenzahlen ubereinstimmen,<br />
kommen nicht vor und mussen somit instabile, oder wie man auch<br />
sagt, unerlaubte Zustande sein.<br />
Das Pauliverbot ist aus der Beobachtung der Spektren und den<br />
zugehorigen Energietermen hervorgegangen. Es ist ein kausal nicht<br />
zu begrundendes Auf bauprinzip, das den Schlussel zum Verstandnis<br />
einer grosen Reihe bis dahin unerklart gebliebener Tatsachen geliefert<br />
hat. Wenn wir das Pauliprinzip anwenden, konnen wir einsehen,<br />
warum das Edelgas He zur Bildung eines zweiatomigen<br />
Molekuls He, nicht befahigt ist. Nahern sich zwei He-Atonie soweit<br />
an, das ihre Wellenfunktionen interferieren, , so kommt es wie<br />
im Falle der zwei H-Atome zu einer Aufspaltung der Zustande in<br />
! Mo/ecu/ur orb;i'u/s<br />
I<br />
Abb. 10. Demonstration der Instabilitat eines He,-Molekuls<br />
einen bindenden und einen nichtbindenden Zustand (Abb. 10).<br />
Jeder kann nach dem Paulischen Prinzip durch nur zwei Elektronen<br />
mit antiparallelem Spin beset,zt werden, so das die vier Elektronen<br />
der zwei He-Atome so verteilt werden mussen, das zwei im<br />
unteren bindenden Zustand, die anderen zwei im oberen nichtbindenden<br />
Zustand untergebracht werden. Ungleich dem H,-Molekul<br />
waren hier die Anziehungs- gleich den Abstosungsbetragen, so<br />
das sich kein He,-Molekul bilden kann. Ohne das Pauliverbot hatte<br />
man alle vier Elektronen im unteren bindenden Zustand unterbringen<br />
durfen und so ein stabiles He,-Molekul konstruiert, das<br />
aber nicht existiert.<br />
Seinen grosten Triumph feierte das Paulische Prinzip durch die<br />
Erklarungder GesetzmasigkeitenimPeriodischen System. Bekanntlich<br />
enthalten die einzelnen Perioden sukzessive 2,8, 18 und 32 Elemente.<br />
Man druckte diese variierende Lange in der Zahlenmystik der<br />
doppelten Quadrate der Laufzahlen 1,2,3, . . . aus, denn es ergibt<br />
sich, das die Zahl der Elemente der einzelnen Perioden durch die<br />
Serien 2.12= 2<br />
2.2,= 8<br />
2.32= 18<br />
2 . 4' = 32