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12 5 5 Die duale Natur des Elektrons. Die de Broglieschen Materiewellen 5 6 Die wellenmasige Darstellung mechanischer Vorgange 13<br />

totaler Energie E sich in einem Kraftfeld bewegt, es den Weg der<br />

kleinsten Wirkung befolgt, d. h. es wahlt die Strecke aus, bei der<br />

das Produkt aus kinetischer Energie Ek und Zeit t den minimalsten<br />

Wert annimmt, d. h.<br />

B<br />

J Ek d t = ininin~al<br />

A<br />

(10)<br />

Ein ahnliches Verhalten zeigt ein Lichtstrahl, wenn er sich durch<br />

ein Medium veranderlichen Brechungsindexes, d. h. mit veranderlicher<br />

Geschwindigkeit fortpflanzt. Von allen ihm offen stehenden<br />

Wegen sucht er den Weg der kurzesten Zeit aus. Dieses Prinzip,<br />

in der geometrischen Optik als das Fermatsche Prinzip (1720) der<br />

kurzesten Zeit bekannt, kann wie folgt formuliert werden :<br />

/ $ = minimal<br />

worin W die Phasengeschwindigkeit bedeutet. DE BROGLIE~ stellte<br />

nun eine Entsprechung zwischen Materie und einem Wellenvorgang<br />

dadurch her, das er die Zuordnung machte : wo es eine Energie<br />

W gibt, da existiert auch eine Frequenz V, und wo es einen Impuls<br />

mv gibt, ist auch eine Wellenzahl K vorhanden. K bedeutet<br />

die Zahl von Wellen pro Cm. Daraus leitete er die Verhaltnisse ab :<br />

Energie Impuls<br />

Frequenz ~elG&hl<br />

= konstant . (12)<br />

Indem er diese Konstante gleich dem universellen Wirkungsquantum<br />

h setzte, konnte er fur bewegte Teilchen, deren Geschwindigkeit<br />

V identisch wird mit der Gruppengeschwindigkeit des Wellen-<br />

Vorganges, schreiben :<br />

rn-V<br />

h<br />

- = h und daraus A -<br />

k 2n.v'<br />

Dies ist die beruhmt gewordene de Brogliesche Gleichung, die<br />

einen Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit V eines materiellen<br />

Teilchens und der Wellenlange iZ eines dieser Bewegung zugeordneten<br />

Schwingungsvorganges postuliert. Diese Wellen wurden<br />

Materiewellen oder Phasenwellen genannt.<br />

.<br />

L. DE BROOLIE, Einfuhrung in die Wellenmechanik. Akad. Verlagsgesellschaft.<br />

Leipzig 1929.<br />

Etwa 3 Jahre nachdem DE BROGLIE seine Gleichung aufstellte,<br />

konnten DAVISSON u. GERMER^ die Wellennatur des Elektrons<br />

experimentell beweisen. Sie liesen einen Strahl langsamer Elektronen<br />

auf einen Nickeleinkristall fallen und stellten fest, das die<br />

Intensitat des reflektierten Strahls bei bestimmten Winkeln, die<br />

jedoch von der Geschwindigkeit<br />

der einfallenden Elektronen abhangig<br />

waren, am grosten war.<br />

Letztere Tatsache ist unverstandlich<br />

auf Grund des makroskopischenReflexionsgesetzesfurmaterielle<br />

Korper. Spater konnten<br />

THOMSON in England und RUPP<br />

in Deutschland Interferenzbilder<br />

mit Elektronenstrahlen erhalten,<br />

die auf dunne Metallfolien fielen<br />

in Anordnungen, welche der von<br />

Laueschen Anordnung fur Rontgeninterferenzen<br />

gleich waren.<br />

Abb. 3 stellt eine Aufnahme von<br />

Dicke kleiner als 10-5 ist, dar<br />

(KIKUCHI). Auch mit Protonen- und Heliumatomstrahlen konnten<br />

an LiF-Oberflachengittern Interferenzen erhalten werden. Heute<br />

sind Elektroneninterferenzen ein unentbehrliches und vielfach angewandtes<br />

Mittel zur Erforschung der Struktur der Oberflachen<br />

fester Korper geworden, da sie ungleich den Rontgenstrahlen, die<br />

in die Tiefe des Kristalles eindringen, nur die obersten Schichten<br />

eines festen Gitters erfassen.<br />

g 6 Die wellenmasige Darstellung meehanischcr Vorgange.<br />

Die Sehrodinger-Gleichung. Die Quantenzahlen.<br />

SCNR~DINGERS Anliegen war2, zunachst eine Quantelung der<br />

Atomzustande zu finden, die nicht durch Einfuhrung v8n Postulaten<br />

dem Atom von ausen aufgezwungen wird, sondern eine<br />

DAVISSON C. J., and H. C. GERMER: Phys. Rev. 30, 705 (1927).<br />

SCHR~DINGER, E.: Ann. der Phys. 79, 361 (1926).

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