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Nordbayerischer <strong>Kurier</strong> Montag, 3. Juni 2013 Seite 25<br />

DFB-Team in den<br />

USA: Drei Tore<br />

sind zu wenig<br />

Hamburger Handballer<br />

Gewinner der<br />

Champions League<br />

Anne Haug im<br />

Endspurt auf<br />

Platz zwei<br />

Tor in Nachspielzeit<br />

sichert TSV Bindlach<br />

den Kreisliga-Titel<br />

Seite 26<br />

Seite 27<br />

Seite 28<br />

Seite 29<br />

Einwurf<br />

Die Anpassung<br />

DAS TRIPLE<br />

Esist vollbracht. Der FC Bayern<br />

steht auf dem Gipfel des Erfolgs.<br />

Mit dem Pokalsieg in Berlin ist das<br />

Triple perfekt. Aber es sind nicht nur<br />

die nackten Titel: Besseren, kompletteren<br />

Fußball als in dieser rauschhaften<br />

Saison hat noch nie eine Münchner<br />

Mannschaft gespielt. Und jetzt?<br />

Alle Voraussetzungen sind vorhanden,<br />

eine Bayern-Ära zu starten und auf<br />

Jahre den europäischen Clubfußball<br />

zu dominieren. Mit der zunehmenden<br />

Umsetzung des „Financial Fairplay“<br />

durch die Uefa, das eine solide Einnahmen-<br />

und Ausgabenpolitik einfordert,<br />

muss der FC Bayern auch in seinen<br />

wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

auf dem Kontinent ka<strong>um</strong> noch Konkurrenten<br />

fürchten. Dortmunds<br />

Treibauf Mario Götze veredelt den<br />

Kader bereits weiter, er wird nicht die<br />

letzte kostspielige Verpflichtung für<br />

die nächste Saison gewesen sein.<br />

Bleibt als potenzieller Störfaktor nur<br />

der bevorstehende Trainerwechsel.<br />

Der viel geliebte Jupp Heynckes macht<br />

als Legende Platz für Josep Guardiola,<br />

den 26 Jahre jüngeren Trainer-Star,<br />

der schon früh messerscharf erkannt<br />

hat, dass aus dem FC Bayern die neue<br />

Großmacht, der Nachfolger des FC<br />

Barcelona, werden könnte. Selbst der<br />

Katalane ist aber wohl überrascht,<br />

dass er in seinem ersten Münchner<br />

Jahr gleich drei Titel zu verteidigen<br />

haben wird. Viele sehen es wie Bastian<br />

Schweinsteiger, dass es angesichts<br />

dieser Vorgabe nicht einfach werde<br />

für den Neuen. Aber der Start mit einem<br />

komplett anderen Trainerteam<br />

am 26. Juni birgt bei allen zu erwartenden<br />

Reibungsverlusten auch positive<br />

Aspekte. Die Spieler müssten sich<br />

neu beweisen, das werde alle wachhalten,<br />

prophezeit Philipp Lahm. Der<br />

Kapitän ist zudem davon überzeugt,<br />

dass Pep Guardiola die Mannschaft<br />

nicht auf den Kopf stellen und am<br />

Spielsystem nicht viel ändern werde.<br />

Große Trainer, sagt Lahm, würden ihre<br />

Arbeit der Mannschaft anpassen<br />

und nicht <strong>um</strong>gekehrt. Hans Strauss<br />

Vier Fragen<br />

MATTHIAS<br />

SAMMER<br />

Sportvorstand<br />

des FC Bayern<br />

München<br />

Am Anfang sah alles toll aus –haben<br />

Sie nach dem 3:2 noch mal gezittert?<br />

Matthias Sammer: Ich fand, es war von<br />

Anfang an erkennbar, dass wir den<br />

Rückwärtsgang im Hotel oder irgendwo<br />

liegengelassen hatten. Eine Woche<br />

nach dem Champions-League-Finale<br />

muss man der Mannschaft ein Riesen-<br />

Kompliment machen, dass wir noch mal<br />

so eine Energie, so einen Willen auf<br />

den Platz bringen.<br />

Was macht das Besondere aus für<br />

den Vater des Erfolgs?<br />

Sammer: Ich glaube, dass Jupp Heynckes<br />

die Anerkennung jetzt bekommt,<br />

die er verdient hat. Er ist klar in der Planung,<br />

vermittelt der Mannschaft genau,<br />

was er will, und ist in seinen Entscheidungen<br />

klug, konsequent und in<br />

seinem Auftreten weise.<br />

Wie haben Sie ihn erlebt an seinem<br />

letzten Tag als Bayer-Trainer?<br />

Sammer: Eigentlich wie immer, er hat<br />

ja seine Gefühle fantastisch im Griff,<br />

ist aufgetreten wie die letzten Wochen<br />

auch: akribisch, planerisch.<br />

War es das Abschiedsspiel von Mario<br />

Gomez?<br />

Sammer: Mario hat Vertrag, von unserer<br />

Seite ist zu keinem Zeitpunkt geäußert<br />

worden, dass etwas zur Debatte<br />

steht, genauso ist es jetzt. dpa<br />

Münchner Triple ins Bild gesetzt: Auf dem Rathausbalkon am Marienplatz waren gestern auch die gewonnenen Trophäen zu sehen.<br />

Der FCBayern imGeschichtsbuch<br />

Nach dem unerwartet mühsamen 3:2 im Pokalfinale gegenStuttgart feierndie Münchner das Triple ausgelassen<br />

FUSSBALL<br />

Von Hans Strauss<br />

Mit einem halbvollen Plastikbecher<br />

Bier in der Hand<br />

saugte Uli Hoeneß von der<br />

Ehrentribüne aus die Szenerie<br />

in sich auf, die sich auf der vom<br />

goldenen Lametta der Siegerehrung<br />

bedeckten Tartanbahn bot. Umringt<br />

von engen Vertrauten – Vorstandschef<br />

Karl-Heinz R<strong>um</strong>menigge, Bruder<br />

Dieter, Bayerns Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer, dessen Vorgänger Edmund<br />

Stoiber und Rupert Stadler, dem<br />

Chef von Sponsor Audi –beobachtete<br />

Hoeneß konzentriert und ausdauernd,<br />

wie sich die Profis und die Fans<br />

des FC Bayern in der Kurve des Olympiastadions<br />

gegenseitig in immer neuen<br />

Aktionen feierten.<br />

Für den Gewinn des DFB-Pokals mit<br />

dem unerwartet mühsamen, aber verdienten<br />

3:2 (1:0)-Sieg im Finale gegen<br />

den VfB Stuttgart. Aber natürlich<br />

vor allem für den Gewinn des Triples.<br />

Die Bayern sind die erste deutsche<br />

Männer-Fußballmannschaft, die die<br />

Trilogie aus Champions League, Meisterschaft<br />

und Pokal vollendet. Und damit<br />

z<strong>um</strong>indest vorläufig auch das Lebenswerk<br />

von Hoeneß, als das dieser<br />

Club zu betrachten ist. Seine Steueraffäre<br />

hat dem Bayern-Präsidenten<br />

Probleme beschert und ihn Sympathien<br />

gekostet, aber den Anhängern<br />

war das an diesem Abend herzlich egal.<br />

Sie skandierten „Uli Hoeneß, du bist<br />

der beste Mann“ fast so oft wie das<br />

„Jupp-Jupp-Jupp“ für den scheidenden<br />

Trainer.<br />

Heynckes bekam nach dem ersten<br />

und letzten Pokalsieg seiner Trainer-<br />

Karriere und dem 16. für den FC Bayern<br />

noch einmal das volle Programm<br />

ab, also mehrere Weißbierduschen.<br />

„Dieses Triple bedeutet uns wahnsinnig<br />

viel. Was die Mannschaft, was wir<br />

alle geleistet haben, ist historisch“,<br />

sagte der 68-Jährige. Einen Anzug z<strong>um</strong><br />

Wechseln hatte er d<strong>um</strong>merweise aus<br />

Stationen einer Tra<strong>um</strong>saison<br />

>2.9.2012: Gleich das erste Bundesliga-Heimspiel<br />

gibt einen Vorgeschmack<br />

auf die Rekord-Saison. Mit<br />

6:1 fertigt der FC Bayern den VfB Stuttgart<br />

ab.<br />

>7.11.2012: Das nächste 6:1 -diesmal<br />

in der Königsklasse. Gegen Lille<br />

gibt es daheim ein Schützenfest.<br />

Schon nach 33 Minuten führen die<br />

Münchner 5:0.<br />

>30.3.2013: Das nächste Bundesliga-Torfestival:<br />

Mit dem 9:2 gegen den<br />

Hamburger SV feiert der FC Bayern den<br />

höchsten Vereinserfolg seit 25 Jahren.<br />

>6.4.2013: Nach dem 1:0 bei Eintracht<br />

Frankfurt ist der FC Bayern offiziell<br />

Meister. Einen so frühen Titelgewinn<br />

gab es noch nie in der Bundesliga-Historie.<br />

>16.4.2013: Schon wieder ein 6:1 -<br />

diesmal im nationalen Pokal-Wettbewerb.<br />

Im Halbfinale des DFB-Pokals<br />

wird der VfL Wolfsburg abgefertigt.<br />

>23.4.2013: Eine magische Nacht:<br />

Mit 4:0 wird im Halbfinale der Champions<br />

League der FC Barcelona besiegt.<br />

Das Rückspiel gewinnt der FC Bayern<br />

mit 3:0.<br />

>25.5.2013: Mit dem 2:1 im deutschen<br />

Finale gegen Borussia Dortmund<br />

sichern sich die Münchner die Krone in<br />

der Champions League.<br />

>1.6.2013: Aller guten Dinge sind<br />

drei. Das Team des scheidenden Trainers<br />

Jupp Heynckes gewinnt durch ein<br />

3:2 gegen den VfB Stuttgart auch den<br />

DFB-Pokal. Das erste Triple im deutschen<br />

Fußball ist perfekt.<br />

dpa<br />

„Was er uns beschert hat,<br />

kann man nicht mit Gold<br />

aufwiegen.“<br />

R<strong>um</strong>menigge über Heynckes<br />

Aberglauben daheim<br />

gelassen.<br />

Vor einem Jahr<br />

beim 2:5 gegen<br />

Dortmund hatte<br />

er zwei dabei<br />

gehabt ...<br />

Besonders<br />

gönnt Heynckes das Triple seinen beiden<br />

Kapitänen Philipp Lahm und Bastian<br />

Schweinsteiger, die sich als Endzwanziger<br />

nun endlich einer „Goldenen<br />

Generation“ zugehörig fühlen<br />

dürfen. Speziell dem in den vergangenen<br />

Jahren immer wieder <strong>um</strong>strittenen<br />

Schweinsteiger war die große<br />

Genugtuung anz<strong>um</strong>erken. „Wir sind<br />

einfach nur stolz, dass wir das geschafft<br />

haben“ ,sagte er, bevor er mit<br />

dem Pokal im Arm in den Bus kletterte.<br />

„Es ist unglaublich, was die<br />

Mannschaft geleistet hat“, meinte<br />

Lahm, der auch in Berlin seine offensive<br />

Leidenschaft auslebte. R<strong>um</strong>menigge<br />

feierte Heynckes beim Bankett<br />

in der Repräsentanz des Hauptsponsors<br />

Telekom noch einmal innig. „Was<br />

er uns beschert hat, kann man nicht<br />

mit Gold aufwiegen. Er geht als großer<br />

Freund.“ Heynckes will nun doch<br />

erst morgen bei einer eigenen Abschieds-Pressekonferenz<br />

in München<br />

verraten, wie seine Zukunft aussieht.<br />

Die Interpretationen gehen auseinander,<br />

ob die erneute Frist eher dafür<br />

spricht, dass er in Rente geht oder dafür,<br />

dass er noch einmal im Ausland,<br />

etwa bei Real<br />

Madrid, anheuert.<br />

Gerne nutzte Heynckes<br />

die Gelegenheit,<br />

<strong>vier</strong> seiner<br />

Schützlinge für<br />

die anstehenden<br />

Wahlen zu den<br />

Fußballer des Jahres in Europa und<br />

der Welt gegen die üblichen Verdächtigen<br />

aus Südeuropa in Stellung<br />

zu bringen: „Ich gehe davon aus, dass<br />

es sich unter Schweinsteiger, Lahm,<br />

Ribéry und Müller entscheiden wird.“<br />

Wie eng die Bindung zwischen den<br />

Spielern und dem Trainer geworden<br />

ist, zeigte sich daran, dass Heynckes<br />

dabei war, als die Mannschaft gegen<br />

halb zwei Uhr morgens vom Bankett<br />

aufbrach zu einer eigenen Fete in einer<br />

Diskothek im Europacenter. Als<br />

Beleg für das stets als exzellent gepriesene<br />

Binnenklima im Kader darf<br />

gelten, dass die Trikots der fehlenden<br />

Dante, Luiz Gustavo (zwangsweise bei<br />

Brasiliens Nationalteam) und Holger<br />

Badstuber (zweiter Kreuzbandriss) bei<br />

der Ehrenrunde durchs Olympiastadion<br />

mitgenommen wurden.<br />

Überraschend hatte Heynckes für<br />

den Angriff Mario Gomez anstelle von<br />

Mario Mandzukic nominiert, an den<br />

der Stürmer nach einer langwierigen<br />

Verletzung zu Saisonbeginn seinen<br />

Stammplatz verloren hatte. Gomez<br />

dankte die Geste nach anfänglichen<br />

Schwächen mit seinem Doppelpack<br />

z<strong>um</strong> 2:0 (48.) und 3:0 (60.), als er jeweils<br />

glänzende Kombinationen seiner<br />

Mitspieler gegen seinen früheren<br />

Club verwertete. Vielleicht war es die<br />

Abschiedsvorstellung für den Torjäger,<br />

dessen Typ unter dem neuen Trainer<br />

Josep Guardiola nicht mehr gefragt<br />

sein soll. Dass die Münchner nach<br />

ihrer klaren Führung anfingen zu zaubern,<br />

und die leidenschaftlichen Stuttgarter<br />

durch zwei Treffer des galligen<br />

Martin Harnik –ein Kopfball und ein<br />

Nachschuss (71., 80.) –noch auf 2:3<br />

herankamen, machte das Spiel unerwartet<br />

dramatisch. „Die letzten zehn<br />

Minuten waren Angst“, sagte Franck<br />

Ribéry in seinem putzigen Deutsch.<br />

„Du weißt nicht, was passiert – ein<br />

Kopf oder ein Fuß.“ Aber es reichte,<br />

und selbst Sportvorstand Matthias<br />

Sammer, der ein Tra<strong>um</strong>-Premieren-<br />

Jahr in München erlebte, war gnädig<br />

gestimmt: „Wir haben in einigen Phasen<br />

nicht unser gewohntes Niveau erreicht.<br />

Eine Woche nach dem Champions-League-Finale<br />

ist das menschlich.“<br />

Mit Analysen z<strong>um</strong> eigentümlichen<br />

Finalverlauf wollte sich Thomas Müller,<br />

der kaltblütige Vollstrecker des Elfmeters<br />

zur Führung (37.), überhaupt<br />

nicht mehr aufhalten. In der ARD hatte<br />

er vorher noch mit einer Parodie<br />

von Co-Trainer Hermann Gerland brilliert.<br />

„Vielleicht war es besser, mit einem<br />

solchen Spiel aufzuhören als mit<br />

einem hohen Ergebnis“, sinnierte Müller<br />

in Richtung nächste Saison. Er fühle<br />

sich gerade mehr als Pokalsieger.<br />

„Das Triple, das große Ganze, werde<br />

ich vielleicht später fassen können.“<br />

Als beim Bankett alle <strong>vier</strong> Trophäen<br />

der Saison – inklusive des eher unwichtigen<br />

DFB-Supercups – auf der<br />

Bühne standen, war es wohl so weit.<br />

Statistik<br />

Foto: dpa<br />

Bayern München –VfB Stuttgart 3:2<br />

(1:0): FC Bayern: Neuer -Lahm, van<br />

Buyten, Boateng, Alaba -Javi Martínez,<br />

Schweinsteiger -Robben (83. Timoschtschuk),<br />

Müller, Ribéry (90.+1<br />

Shaqiri) -Gomez (62. Mandzukic);<br />

Stuttgart: Ulreich -Rüdiger, Tasci, Niedermeier,<br />

Molinaro (67. Sakai) -Gentner,<br />

Boka -Harnik, Maxim (61. Okazaki),<br />

Traoré (75. Cacau) –Ibisevic.<br />

Schiedsrichter: Gräfe (Berlin);<br />

Zuschauer: 75 420 (ausverkauft);<br />

Tore: 1:0 Müller (37./Foulelfmeter),<br />

2:0 und 3:0 Gomez (48., 60.), 3:1 und<br />

3:2 Harnik (71., 80.);<br />

Gelbe Karten: Mandzukic, Schweinsteiger<br />

/Boka, Ibisevic, Traoré;<br />

Beste: Neuer, Gomez, Robben /Harnik,<br />

Boka.

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