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18 Service Nordbayerischer Kurier - Montag, 3. Juni 2013 bäder Auerbach: Freibad, Am Lohweiher, Öffnungszeiten, 9.30 bis 20 Uhr. Bad Staffelstein: Obermain Therme, Am Kurpark 1, Öffnungszeiten, 8bis 21 Uhr Thermenmeer, 9bis 21 Uhr Saunaland. Hollfeld: Hallenbad Gesamtschule, Oberes Tor 18, Öffnungszeiten, 18 bis 21 Uhr. Immenreuth: Naturerlebnisbad, Gabellohe 21a, Öffnungszeiten, 10 bis 20 Uhr. Kulmbach: Freibad, Am Schwimmbad 26, Öffnungszeiten, 6.30 bis 20 Uhr. Obernsees: Therme, An der Therme 1, Öffnungszeiten, 9bis 22 Uhr, Saunaparadies/Badewelt. Pegnitz: Ganzjahresbad CabrioSol, Badstraße 4, Öffnungszeiten, 9bis 21 Uhr Frei- und Hallenbad, 10 bis 22 Uhr Damensauna. Pottenstein: Juramar, Am Kurzentrum 4, Öffnungszeiten, 13 bis 18 Uhr. Waischenfeld: Freibad, Fischergasse, Öffnungszeiten, 10 bis 19 Uhr, an Regentagen geschlossen, Info-Telefon 09202/880. Wirsberg: Freibad, Schorgasttal 60, Öffnungszeiten, ab 9Uhr geöffnet, Infos unter Telefon 09227/73216. beratung Bad Berneck: Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit, Kur und Erholung, Kirchenring 39, 09273/502315, Diakonisches Werk Bayreuth, Montag bis Freitag. Bischofsgrün: Blaues Kreuz, Ortsverein Bayreuth Stadt und Land, Gesprächskreise für Suchtkranke und Angehörige. Dienstag 19.30 Uhr Bischofsgrün, Evangelisches Gemeindehaus, Kirchbühl 7, Telefon 09276/ 1310. Dienstag 19.30 Uhr Bayreuth, Landeskirchliche Gemeinschaft, Richard-Wagner-Straße 30 1/3, Telefon 09228/5441. Dienstag 20 Uhr, Weidenberg, Pimmlerhaus, Telefon 09278/7376. Creußen, Kontaktstelle, Telefon 0176/22701544. Hollfeld: Mehrgenerationenhaus/Sozialstation, Am Graben 2b,Suchtberatung der Diakonie Bayreuth, Donnerstag 8bis 17 Uhr, Termine unter Telefon 0178/2809863 oder 0921/ 78517730. Warmensteinach: Rathaus, Bahnhofstraße 100, Suchtberatung der Diakonie Bayreuth, Montag 8bis 17 Uhr, Termine unter Telefon 0178/2809863 oder 0921/78517730. senioren Kulmbach: Rathaus, Marktplatz 1, Sprechstunde des Seniorenbeirats Kulmbach, 14 bis 15 Uhr. parteien/initiativen Thurnau: Gasthof Fränkischer Hof, Bahnhofstraße 19, Jahresversammlung des SPD-Ortsvereins, 20 Uhr. wir gratulieren Ahorntal: Margareta Roppelt, Reizendorf 32, zum 71. Geburtstag. Eckersdorf: Karlheinz Huber, Donndorf, Wilhelm-Schmidt-Straße 9, zum 71. Geburtstag. Maximilian Wild, Tulpenstraße 1, zum 70. Geburtstag. Gößweinstein: Maria Wolf, Pfarrer- Dippold-Weg 3, zum 80. Geburtstag. Josef Müller, Kleingesee, Weinstraße 14, zum 75. Geburtstag. Haag: Georg Kasel, Obere Dorfstraße 6, zum 79. Geburtstag. Hollfeld: Elfriede Seidler, Königsfelder Weg 1, zum 79. Geburtstag. Katharina Grasser, Drosendorf 58, zum 77. Geburtstag. Gertrud Lischke, Weiher 57, zum 73. Geburtstag. Mistelgau: Rosmarie Linhardt, Mengersdorf 41, zum 66. Geburtstag. Lieselotte Hacker, Eichenstraße 16, zum 67. Geburstag. Heinrich Roder, Bayreuther Straße 13, zum 82. Geburtstag. „Androgyn“ hat Elisabeth Pötzl ihr Acrylbild genannt, das im Badhaus zu sehen ist. Foto: Unger Künstler unter einem Dach 24 Teilnehmer beteiligen sichanSymposium in der Großen Hofstube KULMBACH Von Rainer Unger Einen unterhaltsamen und vielfältigen Einblick in die Welt der Kunst vermittelt das mittlerweile vierte Künstlersymposium, bei dem 24 Männer und Frauen vom Bund Fränkischer Künstler ihre Werke in der Großen Hofstube der Plassenburg und im Badhaus bis zum 16. Juni präsentieren. Bei der Vernissage am Freitagabend auf der Plassenburg erinnerte Bürgermeister Stefan Schaffranek an das Jahr 2010. Ein lange gehegter Wunsch seitens der Stadt sei damals in Erfüllung gegangen, als das Künstlersymposium ins Leben gerufen worden sei. Mittlerweile sei aus dem Pflänzchen von damals ein stattlicher Baum geworden. 24 Künstler haben sich vom 21. bis 31. Mai in der Großen Hofstube zusammengefunden, um gemeinsam zu arbeiten und sich dabei von interessierten Besuchern über die Schultern schauen zu lassen. Dieser Erfahrungsaustausch zwischen den Künstlern kam jedem zugute. Dieses Symposium hat laut Schaffranek drei Motoren: Angelika Kandler- Seegy, Helga Hopfe und Hans-Dieter Jandt. Ohne ihren Einsatz wäre eine solche Veranstaltung nicht durchzuführen. Schaffranek dankte aber auch den anderen teilnehmenden Künstlern Ursula Bock, Mechthild Engel, Lindy Fick-Meyer, Ute Franke, Anita M. Franz, Anne Kristin Fuhrmann, Gerhard Hacker, Peter Hauenstein, Uschi Heubeck, Ursula Hofmann-Wörner, Martina Karsch, Heike Knoll, Marion Kotyba, Marianne Kriegel, Rose Meerwein, Sabine Neunert, Elisabeth Pötzl, Anneliese Raab, Gunther W. Remark, Monika Stock, Helga Wickermann und Luitgard Wießner. Schaffranek sprach von einer außergewöhnlichen und hochwertigen Ausstellung. Kunst und Kultur verleihen der Stadt einen zusätzlichen Glanz und genießen hier einen hohen Stellenwert. Wettstreit derSängerinnen Angelika Kandler-Seegy, Kuratorin des Künstlersymposiums, freute sich, dass sich alle Künstler in zehn arbeitsintensiven und unvergesslichen Tagen enorm engagiert haben. Hier konnten sie zu sich selbst finden, Kraft tanken, Freundschaften entdecken und Neues erlernen. Sie haben ihren gewohnten Lebensraum verlassen, um in neuer Atmosphäre neue Welten zu schaffen. Sich im Austausch dem Wesen Kunst zu widmen, ist dabei ein unbeschreibliches Abenteuer. „Aus Liebe zur Kunst haben wir das Künstlersymposium geschaffen“, hob sie hervor. Die musikalische Ausgestaltung der Vernissage übernahm Judith Hutzel an der Harfe. Info: Arbeiten in Acryl und Tusche, Pastelle, Mischtechniken, Federzeichnungen, Hinterglasmalerei, Collagen und Skulpturen sind in den nächsten Wochen zu sehen. Dabei sind 80 Exponate in der Großen Hofstube und 40 im Badhaus ausgestellt. Liebe und List imSchloss Fantaisie mit Premieredes „Schauspieldirektors“ vonMozart ECKERSDORF Dienerin Serpina versucht mit allen Tricks, ihren Herrn dazu zu überreden, sie zu heiraten. Doch der Eigenbrötler zeigt sich stur. Foto: red Gleich zwei kurzweilige Kammeropern an einem Abend zeigt der Fränkische Theatersommer im Weißen Saal des Schlosses Fantaisie am Freitag, 7. Juni, um 20 Uhr. Voller Liebe und Verliebtheit, voller Lust und List präsentieren sich die vier Sänger und Musiker dieses Abends in „Die Magd als Herrin“ von Giovanni Pergolesi und „Der Schauspieldirektor“ von Wolfgang Amadeus Mozart, der zudem seine Premiere hat. Geboten wird eine spritzige, italienische Opernkomödie von Pergolesi: Im Hause des eigenbrötlerischen Junggesellen Ubertos herrscht dicke Luft: Seine junge Dienerin Serpina vernachlässigt mehr und mehr ihre Pflichten. Sie will sich nicht länger mit ihrem niederen Stand begnügen und ihren Herrn dazu bringen, sie zu heiraten. Aber dieser verweigert sich. Daraufhin ersinnt Serpina einen listigen Plan. Im zweiten Teil zeigt das Quartett Mozarts Oper „Der Schauspieldirektor“ in einer Bearbeitung von Jan Burdinski: Mademoiselle Silberklang und Madam Herz treffen sich beim Vorsingen für das neue Stück des Schauspieldirektors Frank. Beim Kampf um die begehrte Rolle müssen die Sängerinnen dabei nicht nur den Schauspieldirektor von ihren Fähigkeiten überzeugen, sondern auch die Gunst des Publikums gewinnen. red Infos: Karten und weitere Informationen gibt es bei der Gemeinde Eckersdorf, Telefon 09 21/73 53 41, und im Internet unter www.theatersommer.de. NOTFALLNUMMERN Polizei/Notruf: Telefon 110 Feuerwehr und Rettungsdienst: Telefon 112 (auch Notruf NOTRUF per Fax) Notfallpraxis der Hausärzte, Dokhaus, Spinnereistraße 5: 19 bis 21 Uhr, Telefon 0921/1500019. BRK Patientenfahrdienst: Telefon 0180/1922201. HNO-Bereitschaftsdienst: Telefon 116117. Augenärztlicher Bereitschaftsdienst: Telefon 116117. Telefonseelsorge: Telefon 0800/ 1110111. Frauenhaus: Telefon 0921/21116. Caritas-Sozialstation: Telefon 0171/ 5020304. Pflegerische Notrufbereitschaft (Diakonie): Telefon 0171/3002731. Avalon, Notruf- und Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt: Telefon 0921/512525. Hospizverein: Tel. 0921/1505292. Deutscher Kinderschutzbund: Kinder- und Jugendtelefon 0800/ 1110333, Elterntelefon 0800/ 1110550. Weißer Ring: Hilfe für Kriminalitätsopfer, Landesbüro Bayreuth, Telefon 0921/81401. APOTHEKEN: REGION: Brunnen-Apotheke Creußen, Stadt-Apotheke Velden, Markt- Apotheke Thurnau, Felsen-Apotheke Bad Berneck, Franken-Apotheke Weidenberg. Mütterkreis fährt nach Weißenstadt ECKERSDORF. Der Mütterkreis unternimmt am Samstag, 22. Juni, einen Ausflug. Abfahrt ist um 8.30 Uhr an der Bruck. Um 9.15 Uhr nehmen die Teilnehmer in Weißenstadt in der Stadtkirche an einer Andacht teil. Anschließend ist ein kleiner Spaziergang am See bis zur Friedhofskirche geplant. Auf dem Programm steht auch eine Greifvogelvorstellung. Anmeldung im Pfarramt unter Telefon 09 21/3 16 67. red sport/freizeit Bad Berneck: AOK, Bahnhofstraße, Gymnastik der Versehrtensportgruppe Bad Berneck, 17.30 Uhr. Eckersdorf: Schlossterrasse, Bayreuther Straße, Lauftreff der Walkinggruppe, Kneippverein, 19 Uhr. Gößweinstein: Minigolfanlage, Behringersmühler Straße 3, Öffnungszeiten, 13 Uhr, Telefon 0160/6718077. sonstiges Bindlach: Kompostierungsanlage, Goldkronacher Straße 34, Öffnungszeiten, 7 bis 17 Uhr. Mistelbach: Kompostierungsanlage, am Buchstein, Öffnungszeiten, 7bis 17 Uhr. Weidenberg: Rathaus, Obere Marktstraße, Sitzung des Marktgemeinderates, 19.30 Uhr. kino Kulmbach: Cineplex (www.kulmbach.cineplex.de) „Epic – Verlorenes Königreich (3D)“ (16.30 Uhr, FSK 6). „Hanni &Nanni 3“ (16.30 Uhr, FSK 0, Kinder-Club). Bundesstart: „Hangover 3“ (16.45, 20 Uhr, FSK 12). „Fast &Furious 6“ (16.45, 19.30 Uhr, FSK 12). Bundesstart: „The Big Wedding“ (19.30 Uhr, FSK 6). „Neu: Evil Dead“ (20 Uhr, FSK 18). Hollfeld: Kintopp „Die Männer der Emden“ (20 Uhr, FSK 12). Amateurfußball hautnah! Für alle Vereine, Teams und Fans in Oberfranken. Kostenlos! Jetzt anmelden! /Oberfranken
Nordbayerischer Kurier - Montag, 3. Juni 2013 Aus der Region 19 LANDWIRTSCHAFT: Bauernhöfe wie im Bilderbuch verschwinden zusehends. Nicht nur, weil es gilt, den Anforderungen des Marktes Stand zu halten. Auch Auflagen der EU beschleunigen den Strukturwandel in der Landwirtschaft. ALTENREUTH/BAYREUTH Von Ulrike Sommerer EU sperrt den Stall zu Richtlinien: Schweinezüchter müssen investieren, wenn sie ihre Tiere künftig nochverkaufen wollen Wilfried Löwinger hat bis zuletzt gehofft, dass es vielleicht doch noch eine Sonderregelung gibt. Jetzt konnte er nicht mehr anders: Für 40 000 Euro baute er seinen Schweinestall um –weil es die EU fordert. Die sagt: Schweine sollen Platz zum laufen haben und nicht mehr länger in den bisher üblichen Kastenständen gehalten werden. Wer diese Forderung nicht erfüllt, hat zum einen mit Sanktionenzurechnen.Zumanderenwird er seinen Stall wohl bald zusperren können. Denn an diese Auflage sind Qualitätssiegel geknüpft und ohne Siegel sei es fast unmöglich, die Ferkel noch verkaufen zu können, erklärt Löwinger. Der Altenreuther Landwirt ist nicht der einzige, der Geld in die Hand nehmen muss, ohne dadurch „auch nur einen Euro mehr zu verdienen“, bestätigt Dr. Ernst Heidrich, Leiter des Amts für Landwirtschaft und Ernährung in Bayreuth. Allein im Landkreis Bayreuth sind 30 Betriebe betroffen, etwa 90 Prozent davon mussten umbauen. Löwinger hält sich an die Vorschriften. „Ob diese Vorschriften aber sinnvoll sind, ist ein anderes Thema“. Er schimpft auf Bürokraten, die sich am Schreibtisch Gedanken über angeblichen Tierschutz machen und von Praxis keine Ahnung haben. Die sehe bei ihm so aus, dass er, seit seine Sauen in den WGs leben, mehr verletzte Tiere habe. Rangkämpfe fordern ihren Tribut. „Für mich ist das ein Rückschritt, das hat mit Tierschutz nichts zu tun.“ Dazu komme, dass die Kontrolle über die Tiere schwieriger werde. In den Einzelboxen habe er einen Überblick gehabt, welche Sau wie viel gefressen habe. Rennen alle Schweine durcheinander, lasse sich dies zum Beispiel nicht Zentimeterweise Geld Förderung ist vom Kuhkomfort abhängig mehr überprüfen. Doch Löwinger hatte keine Wahl: Zwar gab es eine Übergangsfrist von zwölf Jahren, doch jetzt musste er handeln. 40 000 Euro habe er ohne Not investiert, denn die alte Aufstallung hätte noch zehn, 15 Jahre Dienst getan. Vorschriften dieser Art beschleunigen den Strukturwandel in der Landwirtschaft, sagt Heidrich. Kleine Höfe verschwinden schneller. Denn wer ohnehin plant, in einigen Jahren den Hof zu schließen, zum Beispiel weil es keinen Nachfolger gibt, investiert nicht mehr in einen Umbau, sondern gibt gleich auf. Derzeit sind vor allem die Schweinehalter von den Auswirkungen der EU- Richtlinien betroffen. Doch auch im Bereich der Rinderzucht wird über neue Vorschriften diskutiert, beispielsweise über ein Verbot der Anbindehaltung. Einen Vorgeschmack darauf gibt es Ende des Jahres für die Ökobauern. Dort soll die Anbindehaltung als erstes verschwinden. Sicher haben solche Regelungen positive Seiten, sagt Heidinger, doch auf viele Landwirte kommen Investitionen zu, die oft schwierig zu schultern wären. Und irgendwann wird das Verbot der Anbindehaltung auf alle Rinderställe ausgeweitet. Sicher nicht von heute auf morgen, und jeder neue Stall, der gebaut wird, sei ohnehin kein Anbindestall mehr. Doch „alle diese Auflagen beschleunigen auch den Wandel in Richtung größere Einheiten“. In unserer Region gebe es nach wie vor viele Platz istteuer Betriebe mit weniger als 20 Kühen. Sobald ein Verbot der Anbindehaltung kommt, werden diese verschwinden, prophezeit Heidinger. Die vielen Richtlinien zu beachten sorge auf den Höfen für schlaflose Nächte, hat Heidinger erfahren. Denn Sanktionen werden nicht nur dann verhängt, wenn tatsächliche Fehler passieren, sondern auch, wenn etwas lediglich nicht richtig aufgezeichnet wurde. Im Kopf der Bauern sei immer nur der Gedanke: Mache ich auch alles richtig? Auflagen der EU treiben beim Stallbau die Kosten in die Höhe „Rausgeschmissenes Geld“ nennt Wilfried Löwinger die Summe, die er für den Umbau seines Schweinestalls aufbringen musste. 40 000 Euro gab er aus, damit sein Stall den EU-Richtlinien entspricht. Andernfalls hätten ihn Sanktionen erwartet. Schlechtestenfalls hätte er seine Ferkel nicht mehr verkaufen können. Foto: Sommerer UNTERSCHWARZACH Fünf Zentimeter zu wenig –und schon gab’s weniger Geld. Vergangenes Jahr baute der 34-jährige Landwirt Thomas Meyer aus Unterschwarzach (Creußen) an den bestehenden Stall an. Wären in diesem alten Stall (Baujahr 1983) die Boxen 1,20 Meter breit und nicht nur 1,15 Meter, hätte es für den Anbau einen höheren Prozentsatz Förderung gegeben –30statt 25 Prozent. Doch diese Kröte schluckte Meyer. Der Aufwand eines Umbaus zusätzlich zum Anbau hätte in keinem Verhältnis gestanden. Ansonsten hatte er keine Probleme mit den Vorschriften, die die EU ihm beim Stallbau machte. Denn „es macht gar keinen Sinn, anders zu bauen“, sagt Thomas Meyer. Deshalb war es für ihn auch klar, sich an die Anforderungen zu halten. „Wir wollen ja selbst, dass es den Kühen gutgeht.“ Und: „Es baut eigentlich auch keiner mehr kleiner.“ Gebaut wurde nach den Vorgaben der EU –nicht wegen dieser Vorgaben. Gebaut wurde, um den eigenen Betrieb zukunftsfähig zu halten und um sich selbst die Arbeit zu erleichtern. Vor dem Anbau waren Kühe, die kurz vorm Kalben stehen und daher nicht gemolken werden, in einem Anbindestall neben dem Wohnhaus der Familie untergebracht. Kühe, die gemolken wurden, waren im Laufstall über der Straße, sie mussten also hin und her gekarrt werden, über die Straße und mit großem Zeit- und Arbeitsaufwand. Jetzt sind alle Tiere in einem Stall untergebracht, was Zeit spart und auch Arbeitskraft. Und es gibt jetzt auf dem Hof der Familie Meyer keine Anbindehaltung mehr –einem möglichen Verbot durch die EU auch in Deutschland sieht Thomas Meyer also gelassen entgegen. us „Es macht überhaupt keinen Sinn, anders zu bauen, als die EU vorschreibt“, sagt Thomas Meyer aus Unterschwarzach. Er und seine Frau Daniela haben an den bestehenden Stall angebaut. Weil im Altbau Boxen fünf Zentimeter enger waren, als von der EU gedacht, gingen ihnen für den Anbau Fördergelder durch die Lappen. Foto: Sommerer LANKENDORF Die Kuh soll’s schön haben: Kuhkomfort heitß das Zauberwort, wenn es um den Neubau von Rinderställen geht. In erster Linie bedeutet dies, dass die EU dem Tier viel Platz zubilligt. Auflagen dieser Art verteuern den Stallbau jedoch. Hans Engelbrecht aus Lankendorf rechnet, dass ihm beim Stallbau durch EU- Richtlinien rund 100 000 Euro Mehrkosten entstanden sind. Foto: Archiv/Ritter Wenig Spielraum „Es gibt beim Stallbau wenig Spielraum, überhaupt anders zu denken“, sagt Jürgen Ganzleben.Der 40-jährige Landwirt aus Neudorf (Bad Berneck) hat im vergangenem Jahr zusammen mit seinem Kollegen Karl Ordnung einen neuen Stall für 100 Rinder gebaut. Auf die Fördergelder könne bei einem solchen Bau nicht verzichtet werden, also baue man nach den Richtlinien der EU, erklärt Ganzleben. Probleme hätten ihm diese Auflagen aber nicht bereitet. Die Arbeit im alten Anbindestall sei wesentlich schwerer gewesen als jetzt im neuen, EU-konformen Stall. Denn auch das müsse man bei einem Neubau im Auge behalten: Die Arbeit auf dem Hof müsse bewältigt werden können. us 100 000 Euro. Mindestens. Hans Engelbrecht aus Lankendorf nennt die Summe schulterzuckend. 100 000 Euro Mehrkosten für seinen neuen Stall –nur wegen der Auflagen der EU. Die sehen vor allem eines vor: Kuhkomfort. In erster Linie heißt das, dass die Kuh genug Platz braucht. Ein Beispiel: Jede Kuh muss im Stall fünf Quadratmeter nutzen können. Oder: Laufgänge zwischen den Liegeboxenreihen müssen mindestens 2,40 Meter breit sein, am Futtertisch mindestens 3,50 Meter. Der Kuh müsse ein Liegeplatz mit trockenem Stroh oder einer sogenannten Komfortmatte (eine bequeme Gummimatte) zur Verfügung stehen. Doch Platz kostet Geld. Jeder Zentimeter, den ein Stall breiter und länger wird,verschlingtSummen.Engelbrecht lag selbst viel am sogenannten Kuhkomfort –eine Kuh, die sich wohl fühlt, bringe mehr Leistung. Stress dagegen könne bei Kühen zu Unfruchtbarkeit führen, er wirke sich auf die MilchmengeunddieInhaltsstoffederMilchaus. Also ist’s dem Bauern nicht egal, wie es der Kuh geht. Und so hat Engelbrecht ohnehin viel Raum pro Kuh vorgesehen, mehr noch als die EU. Er hat den Stall sehr hoch gebaut (für bessere Luft), das Dach isoliert, eine Massagebürste für die Kühe eingebaut und natürlich die Anbindehaltung aufgegeben. Engelbrecht hat mehr getan, als nötig gewesenwäre. Vorschriften einzuhalten kostet Geld. Doch wer die Vorschriften nicht einhält, erhält keine Förderung. So einfach ist das. Also wird Geld ausgegeben, um Zuschüsse zu erhalten. 20 000 Euro beispielsweise habe es gekostet einen offiziellen Betreuer für den Stallbau zu engagieren.UndeinsolcherBetreuerist eben auch eine Voraussetzung um Fördergelderzuerhalten. Gegängelt fühlt sich Engelbrecht durch EU-Auflagen beim Stallbau aber nicht. Da gebe es ganz andere Baustellen, sagt er und holt eine 118 Seiten starke Broschüre heraus. Voll mit Auflagen die Bauern erfüllen müssen, wollen sie Fördergelder über Cross Compliance bekommen, grob gesagt für die Einhaltung von Umweltstandards, eigentlich gedacht als Ausgleich für ungleiche Erzeugungsbedingungen auf demWeltmarkt. Die Familie Engelbrecht hat den Stall –inerster Linie –nicht wegen der Anforderungen aus Brüssel gebaut. Sondern um in der Landwirtschaft eine Zukunft zu haben, will Sohn Christian den Hofdochweiterführen. Noch ist die Anbindehaltung in Deutschland nicht verboten, das Verbot wird aber kommen. Wer dann seinen Stall nicht entsprechend aufgerüstet hat, „für den heißt es dann irgendwann: zusperren“. us
Seite 1 und 2: Umweltminister Marcel Huber ist die
Seite 3 und 4: Nordbayerischer Kurier - Montag, 3.
Seite 7 und 8: ab Montag, 3. Juni Platz 1 Ausgabe
Seite 9 und 10: Nordbayerischer Kurier Montag, 3. J
Seite 17: Nordbayerischer Kurier Montag, 3. J
Seite 25 und 26: Nordbayerischer Kurier Montag, 3. J

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