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FORSCHUNGSBEREICH STRUKTUR DER MATERIE<br />
Mit der ultraschnellen 3D-Röntgen-Computertomographie lassen sich die hochdynamischen<br />
Prozesse in Mehrphasenströmungen visualisieren. Die Momentaufnahmen<br />
zeigen, wie eine mit Gasblasen durchsetzte Flüssigkeit eine Engstelle<br />
passiert. Einige Gasblasen werden dabei beschleunigt und deformiert, während<br />
andere hinter dem Hindernis hängen bleiben. Grafik: HZDR/M. Bieberle<br />
dreidimensionale strömunGsbilder<br />
aus der Forschung des <strong>Helmholtz</strong>-Zentrums Dresden-Rossendorf In vielen technischen Anlagen der chemischen<br />
und energieerzeugenden Industrie strömen Gemische aus Flüssigkeiten und Gasen durch Rohrleitungen.<br />
Das Strömungsverhalten solcher Phasengemische ist besonders komplex, wodurch die Vorhersage von<br />
Stoff- und Wärmetransport sowie von mechanischen Belastungen der Behälterwände erschwert wird.<br />
Dr. Martina Bieberle und ihre Kollegen am HZDR haben ein Verfahren entwickelt, um diese Vorgänge nun mit<br />
hoher zeitlicher Auflösung dreidimensional zu beobachten: Die ultraschnelle dreidimensionale Röntgen-Tomographie<br />
basiert auf der schnellen Ablenkung eines Elektronenstrahls, der eine in drei Dimensionen bewegliche<br />
Röntgenquelle generiert. Mit bis zu 500 Volumenbildern pro Sekunde lassen sich komplexe Blasenstrukturen<br />
und deren Dynamik im Innern eines Metallrohrs erfassen.<br />
Die Aufnahmen bieten einen bislang einmaligen Einblick in das Verhalten komplexer Strömungen und tragen<br />
dazu bei, Modellierungen und Simulationen zu verbessern. „Dies könnte die Effizienz bei einigen Verfahren<br />
erhöhen, da präziser vorhersagbar wird, wie sich Mehrphasenströmungen verhalten“, erklärt Martina Bieberle.<br />
Den vollständigen Artikel lesen Sie unter g www.helmholtz.de/gb11-3d-stroemungsbilder<br />
ausblick<br />
Der Forschungsbereich bereitet gegenwärtig eine Neustrukturierung<br />
in drei Programme vor, die in der dritten Periode<br />
der Programmorientierten Förderung implementiert werden<br />
soll. Unter dem künftigen Programm "Materie und Universum"<br />
werden alle grundlagen-orientierten Disziplinen – Teilchen-<br />
und Astroteilchenphysik, Physik der Hadronen und<br />
Kerne sowie Atom- und Plasmaphysik – zusammengeführt.<br />
Die in diesem Programm tätigen Forscherinnen und Forscher<br />
bilden das Rückgrat der deutschen Beteiligung an den<br />
internationalen Großgeräten zur Erforschung des Ursprungs<br />
und der Entwicklung unseres Universums und der Materie.<br />
Im zweiten Programm „Von Materie zu Materialien und Leben“<br />
arbeiten die Betreiber von modernen Strahlungsquellen<br />
eng mit einer interdisziplinären Nutzerschaft aus Naturund<br />
Ingenieurwissenschaften sowie der Medizin zusammen.<br />
Ziel ist unter anderem die Entwicklung neuer Materialien<br />
und Wirkstoffe sowie die Entschlüsselung neuer Phänomene<br />
in kondensierter Materie, elektromagnetischen Plasmen<br />
und in biologischen Systemen. Das dritte Programm „Materie<br />
und Technologien“ wird sich mit neuen technologischen<br />
Konzepten u. a. auf den Gebieten Teilchenbeschleunigung,<br />
Detektorsysteme und der Weiterentwicklung von High Performance<br />
Computing- und Datenspeicherung beschäftigen.<br />
Durch die Neuordnung der Programme sollen zum einen<br />
wissenschaftlich und technologisch verwandte Forschungsthemen<br />
noch stärker miteinander verknüpft werden, um<br />
zusätzliche Synergien zu heben. Zum Anderen gilt es, basierend<br />
auf den neu gewonnenen Forschungsergebnissen, das<br />
Potenzial für die Entwicklung von Befähigungstechnologien<br />
für die Welt von morgen und übermorgen zu stärken.<br />
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