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forschunGsbereich<br />
erde und umWelt<br />
Prof. dr. reinhard f. J. hüttl<br />
Vizepräsident der <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong>,<br />
Koordinator für den Forschungsbereich Erde und Umwelt,<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ<br />
Die globale Herausforderung für die Erdsystem- und Umweltforschung<br />
ist die Bereitstellung des notwendigen Grund- und<br />
Anwendungswissens, um die menschlichen Lebensgrundlagen<br />
langfristig und nachhaltig zu sichern. Menschen beeinflussen<br />
ihre Umwelt zunehmend und in ganz besonderem<br />
Ausmaß: Klimawandel, Artenschwund und andere problematische<br />
Entwicklungen sind bereits seit Jahrzehnten zu<br />
beobachten und drohen natürliche Lebensgrundlagen des<br />
Menschen wie Trinkwasser oder fruchtbare Böden zu beeinträchtigen.<br />
Die zentrale Herausforderung für die Zukunft besteht<br />
daher in der Entwicklung von Strategien zur Vorsorge<br />
und des Umgangs mit Naturgefahren sowie dem Klimawandel,<br />
um eine nachhaltige und effiziente Nutzung mit einem<br />
langfristigen Schutz der Geo- und Ökosysteme zu vereinbaren.<br />
Zur Entwicklung von politischen Handlungsoptionen<br />
bedarf es schließlich einer Analyse der sozio-ökonomischen<br />
Folgen der genannten Aspekte.<br />
Die Erd- und Umweltforschung untersucht die grundlegenden<br />
Funktionen des Systems Erde und die Wechselwirkungen<br />
zwischen Gesellschaft und Natur. Es geht darum, die<br />
komplexen Veränderungen von Erde und Umwelt im Detail<br />
zu verstehen und Prognosen zu erarbeiten. Die Vielfältigkeit<br />
der Fragestellungen erfordert eine effektive Nutzung<br />
der wissenschaftlichen Infrastruktur und neue Formen<br />
strategischer Forschungsverbünde innerhalb und über die<br />
<strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> hinaus. Eine solche Kräftebündelung<br />
erfolgt national und international durch Kooperationen<br />
mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
wie beispielsweise über Virtuelle Institute sowie<br />
über die Fortentwicklung der Kooperation auf europäischer<br />
Ebene.<br />
Ein wichtiger Forschungsverbund ist die Klimainitiative<br />
„Regionale Klimaänderungen“ (REKLIM). Sie bündelt die<br />
Kompetenzen verschiedener <strong>Helmholtz</strong>-Zentren in enger<br />
Kooperation mit Universitäten und außeruniversitären Arbeitsgruppen,<br />
um die regionalen Auswirkungen des globalen<br />
Klimawandels zu erforschen. Die Klimainitiative arbeitet<br />
außerdem eng zusammen mit den regionalen <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Klimabüros (Süd-, Mittel- und Norddeutschland, Polargedie<br />
aufGabe<br />
biete und Meeresspiegelanstieg) und dem Climate Service<br />
Center als Kommunikationsplattformen für klimarelevante<br />
Fragen. Eine weitere Initiative mit starker Einbindung auch<br />
von universitären Partnern stellt die zukunftsweisende „Water<br />
Science Alliance“ dar, die die Kompetenzen in der deutschen<br />
Wasserforschung strategisch bündelt.<br />
Von wachsender Bedeutung in der <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong><br />
sind Forschungsvorhaben, die auf internationaler Ebene<br />
zentren- und institutionsübergreifend sind. Die <strong>Helmholtz</strong>-<br />
<strong>Gemeinschaft</strong> <strong>Deutscher</strong> Forschungszentren und die University<br />
of Alberta, Kanada, haben daher eine enge Zusammenarbeit<br />
vereinbart. Die für die nächsten Jahre geplante<br />
Zusammenarbeit beinhaltet Forschungsthemen wie die<br />
umweltverträgliche Nutzung von Ölsanden, die Abtrennung<br />
und geologische Speicherung von CO 2<br />
(CCS), die Geothermie,<br />
die Gewässer- und Bodensanierung sowie die Rekultivierung<br />
und Landschaftsgestaltung. In die Initiative bringen<br />
neben dem <strong>Helmholtz</strong>-Zentrum Potsdam Deutsches Geo-<br />
ForschungsZentrum GFZ – forschungsbereichsübergreifend<br />
– zunächst drei weitere <strong>Helmholtz</strong>-Zentren ihre Expertise<br />
ein: das Karlsruher Institut für Technologie, das <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Zentrum für Umweltforschung - UFZ und das Forschungszentrum<br />
Jülich.<br />
Eine weitere Aufgabe des Forschungsbereiches besteht<br />
in der Nachwuchsförderung. Kontinuierlich und meist in<br />
Kooperation mit externen Partnern werden die bestehenden<br />
Maßnahmen und Strukturen ausgebaut: im Bereich<br />
der Aus- und Weiterbildung die Graduiertenschulen und<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Kollegs, im Bereich der eigenverantwortlichen<br />
Forschung die Nachwuchsgruppen. Im Forschungsbereich<br />
Erde und Umwelt werden derzeit zwei Graduiertenschulen<br />
(„<strong>Helmholtz</strong> Interdisciplinary Graduate School for Environmental<br />
Research“ am UFZ mit sechs universitären Partnern<br />
und „<strong>Helmholtz</strong>-Graduate School for Polar and Marine<br />
Research“ am AWI mit drei universitären Partnern) sowie<br />
die „<strong>Helmholtz</strong> Research School on Earth System Science“<br />
(AWI mit zwei universitären Partnern) und das <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Kolleg "GeoSim" (GFZ mit zwei universitären Partnern) gefördert.<br />
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