Paktbericht 2013 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
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de) ist einer der Wege, über die die breitere Öffentlichkeit<br />
durch kostenfreie Informationen zu Diagnostik, Therapie<br />
und Prävention des Diabetes mellitus von der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Forschung profitiert.<br />
Beispiel: Neurodegenerative Erkrankungen<br />
Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer<br />
oder Parkinson betreffen breite Bevölkerungsschichten. In<br />
der <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> wurde dieses Forschungsthema<br />
ab 2009 durch eine beispiellose Zentrenneugründung<br />
aufgegriffen. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative<br />
Erkrankungen (DZNE) verfolgt innovative Forschungsansätze<br />
von der Grundlagenforschung am Tiermodell bis hin<br />
zur Pflegeforschung. Auch strukturell hat das Zentrum mit<br />
seinen neun Forschungsstandorten Neuland betreten. Das<br />
DZNE hat einen ebenso rasanten wie erfolgreichen Personalaufbau<br />
geleistet. 2012 arbeiteten rund 550 Mitarbeiter<br />
am DZNE. Acht der neuberufenen Professorinnen und Professoren<br />
auf W3-Niveau konnten international rekrutiert<br />
werden.<br />
Translation: Dank der Mittel aus dem Pakt für Forschung<br />
und Innovation haben die <strong>Helmholtz</strong>-Zentren stark in die<br />
translationale Forschung investiert. Mit dem Aufbau<br />
lokaler Translationszentren in Kooperation mit den Universitätskliniken<br />
wurden bzw. werden an allen <strong>Helmholtz</strong>-Gesundheitszentren<br />
derzeit Infrastruktur-Plattformen geschaffen,<br />
die den Transfer von relevanten Erkenntnissen aus der<br />
Grundlagenforschung in die klinische Anwendung markant<br />
beschleunigen. Weiterhin wurde 2012 in Hannover ein<br />
Zentrum zur Durchführung früher klinischer Prüfungen,<br />
das Clinical Research Centre (CRC) als <strong>Gemeinschaft</strong>seinrichtung<br />
des HZI, des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie<br />
und Experimentelle Medizin (ITEM) und der MHH etabliert.<br />
Am Forschungszentrum Jülich wurde zudem zur Strukturierung<br />
des Bereichs der präklinischen und translationalen<br />
Bildgebung und zur Verbesserung der Interaktion zwischen<br />
Grundlagenforschung und klinischer Forschung ein Translationszentrum<br />
für medizinische Bildgebung eingerichtet.<br />
Beispiel: Biomaterialien für die regenerative<br />
Medizin in die Anwendung bringen<br />
Forscherinnen und Forscher aus sechs <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />
und drei Universitäten entwickeln bildgebende Verfahren<br />
weiter, um das Verhalten von polymeren Biomaterialien<br />
(z.B. Implantaten) im Körper zu untersuchen und mögliche<br />
Wechselwirkungen und Abbauprodukte zu identifizieren. In<br />
das Portfoliothema „Technologie und Medizin“ fließen von<br />
2012 bis 2016 insgesamt 13 Mio. Euro. Dabei werden alle<br />
verfügbaren Verfahren wie PET, MRI, Röntgentomografie/-<br />
mikroskopie und Autoradiografie sowie geeignete Magneto-<br />
und Radiotracer einbezogen, die eine orts- und zeitaufgelöste<br />
Beurteilung des Verhaltens der Biomaterialsysteme<br />
in vivo und in vitro ermöglichen. Als Kooperationspartner<br />
sind klinische Translationszentren eingebunden, so dass<br />
die zügige Umsetzung der Forschung in die klinische Anwendung<br />
erleichtert wird.<br />
Grundlagen der Physik<br />
In den vergangenen Jahrzehnten haben die Physiker das<br />
sogenannte Standardmodell entwickelt, das die Bausteine<br />
der Materie und die Kräfte, die zwischen ihnen wirken,<br />
hervorragend beschreibt. Allerdings hat dieses Modell<br />
eine Schwachstelle: Alle Austauschteilchen, die die Kräfte<br />
vermitteln, müssten masselos sein. Doch Experimente<br />
zeigen eindeutig, dass das nicht für alle gilt. Um diesen<br />
Widerspruch aufzulösen, führten Peter Higgs und andere<br />
1964 ein neues Feld ein. Dieses Higgs-Feld durchdringt<br />
das ganze Universum und soll den Teilchen ihre Masse<br />
verleihen. Sollte es dieses Feld geben, müsste es ein bisher<br />
noch nicht entdecktes Teilchen geben, das heute „Higgs-<br />
Teilchen“ genannt wird. Nach ihm wird seither intensiv<br />
gesucht.<br />
Im Juli 2012 haben zwei internationale Forscherteams der<br />
Teilchenphysik-Experimente ATLAS und CMS am Europäischen<br />
Forschungszentrum für Elementarteilchenphysik<br />
CERN in Genf mit neuen Ergebnissen zur Suche nach dem<br />
Higgs-Teilchen für Aufsehen gesorgt. Beide Experimente,<br />
die am LHC, dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt<br />
stehen, beobachten in ihren Nachweisgeräten ein bisher<br />
nicht bekanntes Teilchen, das eine Masse im Bereich von<br />
125 bis 126 Giga-Elektronenvolt hat. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass es sich um das seit langem gesuchte Higgs-Teilchen<br />
handelt, ist sehr groß und hat sich durch nachfolgende<br />
Experimente weiter erhöht.<br />
Mehr als 700 deutsche Wissenschaftler sind an den LHC-<br />
Experimenten ATLAS und CMS beteiligt. Wesentliche Teile<br />
beider Detektoren wurden in Deutschland entwickelt und<br />
gebaut. Die von 2007 bis 2012 mit 25 Mio. Euro finanzierte<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Allianz „Physik an der Teraskala“, die zwei<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Zentren, 18 Universitäten und ein Max-Planck-<br />
Institut vereint, hat für die Arbeit der deutschen Teilchenphysik-Community<br />
an den CERN-Experimenten eine strukturierende<br />
Funktion. Abgedeckt werden die Arbeitsgebiete<br />
Datenanalyse, Detektorentwicklung, Computing und Beschleunigertechnologie.<br />
Sowohl im Bereich Beschleunigerforschung als auch bei<br />
den Detektortechnologien hat die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong><br />
ihre Anstrengungen durch Portfolioprojekte in<br />
jüngster Zeit erneut verstärkt und erarbeitet Grundlagen,<br />
die sich weit über die Teilchenphysik hinaus einsetzen<br />
lassen.<br />
Beispiel: Plattform Detektortechnologie<br />
Die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> hat 2012 den Aufbau<br />
einer Plattform begonnen, um Detektortechnologien und<br />
Detektorsysteme weiter zu entwickeln. Dabei werden die<br />
Kompetenzen aus sieben <strong>Helmholtz</strong>-Zentren, zwei <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Instituten und bisher elf Universitäten und sieben<br />
weiteren Forschungseinrichtungen aus dem In- und Ausland<br />
mit eingebunden. Die Plattform wird von 2012 bis<br />
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