Paktbericht 2013 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
Paktbericht 2013 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
Paktbericht 2013 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5.7 Maßnahmen gegen Fachkräftemangel<br />
Die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> verfolgt sieben Maßnahmenlinien,<br />
um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken:<br />
Nachhaltiges Personalmanagement, die Förderung<br />
von Frauen, die Unterstützung von Eltern, die Internationalisierung<br />
der Mitarbeiterschaft, die Nachwuchsförderung<br />
und die Weiterbeschäftigung von Expertiseträgern jenseits<br />
des Rentenalters.<br />
Nachhaltiges Personalmanagement ist ein Schwerpunkt<br />
im Rahmen einer umfassenden <strong>Helmholtz</strong>-Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
die aktuell erarbeitet wird. Die Überlegungen<br />
betreffen das Themenfeld systematische Personalplanung<br />
ebenso wie Mitarbeiterentwicklung, die Erarbeitung eines<br />
gemeinsamen Führungsverständnisses und das einrichtungsübergreifende<br />
Talentmanagement.<br />
Eine Zielgruppe, die dabei besondere Berücksichtigung<br />
verdient, sind weibliche Potenzial- und Know-How-Träger.<br />
Die oben bereits beschriebenen Maßnahmen zur Förderung<br />
von Frauen an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren zielen darauf<br />
ab zu verhindern, dass Frauen ihr berufliches Potenzial<br />
nicht ausschöpfen.<br />
Um jungen Eltern die Berufstätigkeit zu erleichtern, tragen<br />
etablierte Maßnahmen der <strong>Helmholtz</strong>-Zentren wie flexible<br />
Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuungsangebote sowie<br />
Wiedereinstiegsstellen bei. Die große Mehrheit der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Zentren verfügt inzwischen über eine entsprechende<br />
Zertifizierung, etwa durch das Audit „berufundfamilie“ der<br />
Hertie-Stiftung oder das Audit „Total E-Quality“. Alle <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />
bieten eine umfassende Kinderbetreuung an,<br />
entweder in eigenen Kindertagesstätten oder über Belegplätze<br />
in benachbarten Kindergärten. Zudem bieten einige<br />
Zentren eine Kindernotbetreuung oder ‚Kinderhotels‘ an,<br />
in denen die Kinder übernachten können, wenn ihre Eltern<br />
auf Dienstreise sind. Schließlich gibt es in vielen Zentren<br />
so genannte Eltern-Kind-Büros, wo die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ihre Kinder unterbringen und gleichzeitig<br />
arbeiten können.<br />
Zentrum unterstützt. Die Angebote reichen von Informationen<br />
zu aufenthaltsrechtlichen Fragen, Finanzierungsmöglichkeiten,<br />
Sprachkursen, Wohnungssuche über arbeitsrechtliche<br />
Themen bis hin zur Anleitung zur Eröffnung<br />
eines deutschen Kontos.<br />
Selbstverständlich ist auch die Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses eine Maßnahme, die dem<br />
Fachkräftemangel entgegen wirkt. Hier ist es entscheidend,<br />
Nachwuchskräfte mit Eignung und Neigung bereits<br />
früh für die Arbeit mit Naturwissenschaft und Technik zu<br />
begeistern und an allen entscheidenden Wegmarken für<br />
Karriereentscheidungen in ihrer Begeisterung zu bestärken.<br />
Die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> tut dies mit der Vielzahl<br />
der oben beschriebenen Programme, angefangen vom Haus<br />
der Kleinen Forscher bis hin zur <strong>Helmholtz</strong>-Akademie.<br />
Schließlich kann auch der Verbleib von Senior-Forschenden<br />
in der Wissenschaft als effektive Maßnahme gegen<br />
den Fachkräftemangel betrachtet werden. Die <strong>Helmholtz</strong>-<br />
<strong>Gemeinschaft</strong> hat dafür das Instrument der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Professuren geschaffen. Mit diesem Förderinstrument ermöglicht<br />
es die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> wissenschaftlich<br />
besonders verdienten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />
auch nach Eintritt in den Ruhestand ihre Forschung<br />
fortzusetzen. Die Laufzeit der <strong>Helmholtz</strong>-Professur<br />
beträgt im Regelfall bis zu drei Jahren. <strong>Helmholtz</strong>-Professuren<br />
sind eigenständige, befristete Arbeitsgruppen. Die<br />
Entscheidung für die Einrichtung einer <strong>Helmholtz</strong>-Professur<br />
liegt bei den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren. Seit Einführung der<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Professur sind acht Wissenschaftler und zwei<br />
Wissenschaftlerinnen ausgezeichnet worden. Neueste<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Professorin ist die international renommierte<br />
Zellbiologin und Leibniz-Preisträgerin Ingrid Grummt, die<br />
dank der <strong>Helmholtz</strong>-Professur ihre Forschungsarbeiten am<br />
DKFZ fortsetzen wird.<br />
Durch die Internationalisierung erschließen sich den<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Zentren nicht nur neue Schichten gut ausgebildeter<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie erhalten auch<br />
neue Impulse aus dem internationalen Umfeld und legen<br />
nicht selten den Grundstein für lange währende, fruchtbare<br />
Forschungskontakte ins Ausland. Die <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />
verfolgen dieses Ziel durch eine aktive Rekrutierung im<br />
Ausland, die Einrichtung von internationalen Graduiertenschulen<br />
und –Kollegs und durch Maßnahmen, die internationalen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Start<br />
in Deutschland erleichtern sollen. Ein Großteil der Zentren<br />
hat bereits ein „Welcome Center“ oder „International Office“<br />
eingerichtet, das Informationen auf Englisch zur Verfügung<br />
stellt und die ausländischen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter vor, während und nach ihrem Aufenthalt am<br />
39