Paktbericht 2013 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
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Die drei Auslandsbüros der <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> an<br />
den Standorten Brüssel, Moskau und Peking wurden im<br />
Jahr 2012 durch Gutachtergruppen aus <strong>Helmholtz</strong>-Wissenschaftlern<br />
und Vorständen evaluiert und für sehr gut<br />
befunden. Die Mitgliederversammlung der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
<strong>Gemeinschaft</strong> bestätigte ihr Fortbestehen für weitere fünf<br />
Jahre.<br />
3.2 Gestaltung der europäischen Zusammenarbeit<br />
Die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> leistet auf zwei Ebenen Beiträge<br />
zur europäischen Zusammenarbeit. Dazu gehört<br />
zum einen die aktive Involvierung in die Diskussionen<br />
um die europäische Forschungspolitik. Mit tatkräftiger<br />
Unterstützung des <strong>Helmholtz</strong>-Büros Brüssel formuliert<br />
die <strong>Gemeinschaft</strong> ihre Position zu den großen Linien der<br />
europäischen Forschungsrahmenprogramme wie Horizont<br />
2020 und macht Vorschläge zur Weiterentwicklung<br />
des gemeinsamen europäischen Forschungsraums. Sie<br />
äußert sich aber auch zu spezielleren Themen, bei denen<br />
die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> dank ihrer Forschungsstärke<br />
eine besondere Expertise besitzt. In 2012 war dies z.B. das<br />
Thema Key Enabling Technologies.<br />
Die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> ist außerdem Gründungsmitglied<br />
der neuen Wissenschaftsorganisation Science Europe.<br />
Als Nachfolgeorganisation von EUROHORCs sowie der<br />
European Science Foundation (ESF) mit Sitz in Brüssel soll<br />
Science Europe die Interessen der europäischen Förderund<br />
Forschungsorganisationen wahrnehmen und wissenschaftsgetriebene<br />
Politikberatung auf der europäischen<br />
Ebene anbieten. Die <strong>Gemeinschaft</strong> ist an verschiedenen<br />
Foren von Science Europe (z. B. zu Open Access, Horizont<br />
2020, Forschungsinfrastrukturen) aktiv beteiligt.<br />
Die zweite Ebene des Engagements ist die der europäischen<br />
Zusammenarbeit in der Forschung selbst. Angesichts der<br />
Ausrichtung der <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> ist hier insbesondere<br />
die Koordination von großen Netzwerken wichtig,<br />
deren Themen einen Bezug zur <strong>Helmholtz</strong>-Mission haben.<br />
Beispiel: ECRA<br />
Im Oktober 2011 wurde von einer Gruppe von führenden<br />
Klimaforschungsorganisationen aus acht europäischen<br />
Staaten die Europäische Klimaforschungsallianz<br />
„European Climate Research Alliance“ (ECRA) gegründet.<br />
Das Netzwerk hat sich 2012 weiter vergrößert. Mittlerweile<br />
gehören der Allianz 13 Institute aus zehn europäischen<br />
Mitgliedstaaten an. ECRA ist seit 2012 offizieller<br />
Observer im Governing Board der Joint Programming Initiative<br />
Climate – Connecting Climate Knowledge for Europe.<br />
Beispiel: EERA<br />
Mit dem Ziel, die Energieforschung europaweit besser<br />
zu strukturieren und zu beschleunigen, haben sich ca.<br />
150 führende Energieforschungsorganisationen aus Europa<br />
zu einer Allianz, der „European Energy Research Alliance“<br />
(EERA), zusammengeschlossen. Seit 2008 arbeitet<br />
EERA daran, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
von Forschungseinrichtungen gemäß den Prioritäten des<br />
europäischen Strategieplans für Energietechnologie (SET-<br />
Plan22) auszurichten, um einen Rahmen für gemeinsame<br />
Programmplanung im Bereich der Energieforschung und –<br />
Technologieentwicklung auf europäischer Ebene zu schaffen.<br />
Insgesamt sind 13 thematische Joint Programmes mit<br />
ca. 2000 vollbeschäftigten Wissenschaftlern Ergebnis dieser<br />
Bemühungen. In diese Aktivitäten sind die Zentren der<br />
<strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> stark eingebunden. Im Sommer<br />
2012 begannen die Verhandlungen für eine mögliche Kofinanzierung<br />
durch das neue Forschungsrahmenprogramm<br />
Horizont 2020.<br />
Beispiel: EU-GemeinsameTechnologie-Initiative<br />
‚CleanSky‘<br />
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat<br />
mit 13 führenden Vertretern der europäischen Luftfahrtindustrie<br />
und -forschung die weitere intensive Zusammenarbeit<br />
vereinbart. Durch die Fortführung der EU-Technologie-Initiative<br />
CleanSky wollen die Partner den Wandel<br />
des Luftverkehrs zu einem ökoeffizienten Transportsystem<br />
stärken. Dafür sollen von 2014 bis 2020 gemeinsam mit<br />
der EU insgesamt 3,6 Mrd. Euro investiert werden. Das<br />
Programm CleanSky 2 wird weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
für eine umweltfreundliche und effiziente<br />
Luftfahrt in Europa leisten. Das DLR trägt erneut in führender<br />
Rolle dazu bei.<br />
Beispiel: BIOBOOST<br />
Restbiomasse in Energieträger zur Herstellung von<br />
hochwertigen und motorenverträglichen Kraftstoffen und<br />
Chemikalien sowie zur Strom- und Wärmeerzeugung umzuwandeln,<br />
ist Ziel von „BioBoost”. Das am Karlsruher Institut<br />
für Technologie (KIT) koordinierte Projekt, an dem<br />
sechs Forschungseinrichtungen (darunter auch das DLR)<br />
und sieben Industriepartner aus ganz Europa beteiligt<br />
sind, startet Anfang 2012. Die Forschung in BioBoost ergänzt<br />
das bioliq®-Konzept des KIT, das darauf abzielt, aus<br />
biogenen Reststoffen wie beispielsweise Stroh Designerkraftstoffe<br />
für Diesel- und Ottomotoren herzustellen.<br />
Beispiel: FAST TRACK<br />
Bei Fast Track geht es um die Entwicklung und den<br />
Bau von Prototypen von Dünnschichtsolarmodulen mit Hilfe<br />
von Nanotechnologie. Koordinator des Projekts, das mit<br />
9,3 Mio. Euro gefördert wird und 18 Partner aus der Forschung<br />
und Industrie vereint, ist das FZJ.<br />
Auch an den Projekten der ESFRI-Roadmap sind <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong><br />
und <strong>Helmholtz</strong>-Zentren an zentraler<br />
Stelle beteiligt. Beispiele sind das Projekt EuroBioImaging<br />
zu bildgebenden Verfahren in der Biomedizin (FZJ, MDC,<br />
DKFZ) und EU-Openscreen, die europäische Screeningplattform<br />
für die chemische Biologie (HZI, MDC).<br />
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