Anerkennung anderweitig erworbener Qualifikationen - Heilberufe
Anerkennung anderweitig erworbener Qualifikationen - Heilberufe
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<strong>Anerkennung</strong> <strong>anderweitig</strong><br />
<strong>erworbener</strong> <strong>Qualifikationen</strong><br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
<strong>Anerkennung</strong> non-formal und informell <strong>erworbener</strong><br />
Kompetenzen zur Anrechnung auf die Ausbildung in<br />
der Gesundheits- und Krankenpflege/ -<br />
Kinderkrankenpflege<br />
31.01.2012<br />
Seite 1
Was können Sie erwarten?<br />
Lassen sich non-formal oder informell erworbene<br />
Kompetenzen anerkennen und auf die Ausbildung in der<br />
Gesundheits- und Krankenpflege/ - Kinderkrankenpflege<br />
anrechnen?<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
Oder:<br />
Kann ein 38jähriger Koch, der nach seiner Ausbildung 2<br />
Jahre in einer Klinikküche gearbeitet hat, nach 10 Jahren<br />
Elternzeit bei 3 Kindern, die Ausbildung zum Gesundheitsund<br />
Kinderkrankenpfleger verkürzt absolvieren?<br />
31.01.2012<br />
Seite 2
Vorgehensweise<br />
• Begriffsdefinitionen<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
• Gesetzliche Grundlage GKP/ GKiKP<br />
• Bedeutung der <strong>Anerkennung</strong> von Kompetenzen<br />
• Aktueller Stand der <strong>Anerkennung</strong> in Deutschland<br />
• <strong>Anerkennung</strong>s- und Bewertungsverfahren – eine Auswahl<br />
• Was wird aus dem Koch?<br />
31.01.2012<br />
Seite 3
<strong>Anerkennung</strong><br />
• Duden, 2. Auflage, Nr.8<br />
• Wertschätzung<br />
• Achtung<br />
• Belohnung<br />
• Bevollmächtigung<br />
• Erlaubnis<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
31.01.2012<br />
Seite 4
Qualifikation<br />
• Qualifikation beschränkt sich auf die Erfüllung<br />
konkreter Nachfragen und Anforderungen<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
• Unmittelbar tätigkeitsbezogene Kenntnisse,<br />
Arbeitstechniken, Fertigkeiten<br />
• Als Indikatoren für die Qualifikation dienen in<br />
der Praxis Bildungs- und Ausbildungsabschlüsse<br />
Arnold/ Nolda/ Nuissl 2010<br />
Wörterbuch Erwachsenenbildung<br />
31.01.2012<br />
Seite 5
Definition Kompetenz<br />
„Kompetenz bezeichnet das<br />
Handlungsvermögen der Person.<br />
Der Begriff ist subjektorientiert, und umfasst<br />
nicht nur inhaltliches bzw. fachliches Wissen<br />
und Können, sondern auch außerfachliche<br />
Fähigkeiten, die häufig mit Begriffen wie<br />
Methodenkompetenz, Sozialkompetenz,<br />
Personalkompetenz oder auch<br />
Schlüsselqualifikationen umschrieben werden“.<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
Arnold/ Nolda/ Nuissl 2010<br />
Wörterbuch Erwachsenenbildung<br />
31.01.2012<br />
Seite 6
Lebenslanges Lernen<br />
„…dass der Vorgang des Lernens während der<br />
gesamten Lebenspanne stattfindet, und in<br />
dieser Zeit stets Gegenstand wissenschaftlicher<br />
pädagogischer Reflexion sein kann.“<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
Arnold/ Nolda/ Nuissl 2010<br />
Wörterbuch Erwachsenenbildung<br />
31.01.2012<br />
Seite 7
Formales Lernen<br />
„Formales Lernen findet üblicherweise an<br />
Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen<br />
Bildung statt und weist strukturierte Lernziele,<br />
Lernzeiten und Lernförderung auf.<br />
Aus Sicht des Lernenden ist es zielgerichtet<br />
und führt zur Zertifizierung.“<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2000), Memorandum über Lebenslanges Lernen, SEK (2000)<br />
1832, Brüssel, S.9f<br />
.<br />
31.01.2012<br />
Seite 8
Nicht-Formales Lernen<br />
„Nicht-formales Lernen findet nicht an einer Einrichtung<br />
der allgemeinen oder beruflichen Bildung statt und führt<br />
nicht unbedingt zum Erwerb eines formalen Abschlusses.<br />
Es ist jedoch intentional aus Sicht des Lernenden und<br />
weist strukturierte Lernziele, Lernzeiten und<br />
Lernförderungen auf.“<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
Beispiele:<br />
• Kunst-, Musik- oder Sportkurse<br />
• Fortbildungen ohne staatliche <strong>Anerkennung</strong><br />
• Erste-Hilfe- Kurse<br />
Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2000), Memorandum über Lebenslanges Lernen, SEK (2000) 1832, Brüssel,<br />
S.9f<br />
31.01.2012<br />
Seite 9
Informelles Lernen<br />
„Informelles Lernen findet im Alltag, am<br />
Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der<br />
Freizeit statt. Es ist nicht strukturiert und führt<br />
normalerweise nicht zur Zertifizierung.“<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
Beispiel:<br />
• „Learning-by-doing“<br />
• Schwimmen lernen<br />
Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2000), Memorandum über Lebenslanges Lernen, SEK (2000) 1832, Brüssel,<br />
S.9f<br />
31.01.2012<br />
Seite 10
Gesetzliche Grundlage GKP/ GKiKP<br />
§ 6 KrPflG<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
Die zuständige Behörde kann auf Antrag eine<br />
andere Ausbildung im Rahmen ihrer<br />
Gleichwertigkeit bis zu zwei Dritteln der<br />
Gesamtstunden der Ausbildung nach Maßgabe<br />
der nach § 8 erlassenen Ausbildungs- und<br />
Prüfungsverordnung für die Berufe in der<br />
Krankenpflege auf die Dauer einer Ausbildung<br />
nach § 4 Abs. 1 anerkennen.<br />
31.01.2012<br />
Seite 11
Bedeutung der <strong>Anerkennung</strong> von Kompetenzen<br />
• Lebenslanges Lernen<br />
• Ermöglichung eigenverantwortlicher Lebensgestaltung<br />
• Bewältigung individueller und gesellschaftlicher<br />
Herausforderungen<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
• Erhöhung individueller Bildungschancen<br />
• Eingliederung formal Geringqualifizierter<br />
• Erhöhung von Studienberechtigtenquoten<br />
• Fachkräftemangel begegnen<br />
• Gewinnung von motivierten Auszubildenden<br />
• Erhöhte Mobilität<br />
• Verringerung der Ausbildungsdauer<br />
31.01.2012<br />
Seite 12
Aktueller Stand der <strong>Anerkennung</strong> in Deutschland<br />
Zur Zeit geringe Bedeutung der formalen <strong>Anerkennung</strong> informell<br />
<strong>erworbener</strong> Kompetenzen in Deutschland<br />
Ursachen:<br />
• Berufsbildungssystem in Deutschland<br />
• Sehr formalisiertes Berufsbildungskonzept<br />
• Sieht schrittweise berufliche Weiterentwicklung vor<br />
• Qualifikationsorientiert<br />
• Laufbahnbezogen<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
Ein zentrales System der <strong>Anerkennung</strong> non-formal und informell<br />
<strong>erworbener</strong> Kompetenzen, das auf einer einheitlichen<br />
gesetzlichen Regelung basiert und zudem durchgängig auf<br />
ordnungspolitischer Ebene angesiedelt ist, existiert in<br />
Deutschland nicht.<br />
31.01.2012<br />
Seite 13
<strong>Anerkennung</strong>s- und Bewertungsverfahren –<br />
eine Auswahl<br />
• Externenprüfung (BBiG § 45)<br />
• Assessmentverfahren<br />
• Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf<br />
Hochschulstudiengänge (ANKOM)<br />
• Kompetenzentwicklung Uni Bremen (KOMET)<br />
• Schwerpunktprogramm der DFG (Kompetenzmodelle<br />
zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur<br />
Bilanzierung von Bildungsprozessen)<br />
• Länderübergreifende Vergleichbarkeit von<br />
Fremdsprachenkompetenzen (DIPF-Projekt)<br />
• Zertifikate, Beurteilungen, Selbsteinschätzungen<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
31.01.2012<br />
Seite 14
Verordnung Berufsausbildung Koch<br />
• Staatlich anerkannte Ausbildung (BBiG)<br />
• 3 Jahre<br />
• Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
• Berichtsheft<br />
• Zwischenprüfung<br />
• Schriftliche (3 Anteile) und praktische Abschlussprüfung<br />
• Rahmenlehrplan<br />
• Handlungsorientierter Unterricht<br />
• Lernfelder<br />
• Handlungskompetenz<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
31.01.2012<br />
Seite 15
Was wird aus dem Koch?<br />
„… gemäß § 6 KrPflG kann auf die Ausbildung in der<br />
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege eine andere Ausbildung<br />
im Umfang ihrer Gleichwertigkeit angerechnet werden. Dies gilt<br />
auch für nicht erfolgreich abgeschlossene oder vorzeitig<br />
abgebrochene Ausbildungen.<br />
Tatsächliche Tätigkeiten in der Kinderkrankenpflege können nicht<br />
angerechnet werden, da es im Prinzip um die Anrechnung<br />
formaler Ausbildungen geht.<br />
Grundsätzlich ist es aber immer eine Einzelfallentscheidung, die<br />
in Absprache mit der aufnehmenden Schule zu treffen ist,<br />
nachdem ein Kenntnisgespräch stattgefunden hat. Voraussetzung<br />
für eine verkürzte Ausbildung ist jedoch der Nachweis einer<br />
erfolgreichen Teilnahme an den anzurechnenden Abschnitten<br />
anderer Ausbildungen.“<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
31.01.2012<br />
Seite 16
Quellen:<br />
Pflegebildung offensiv www.bildungsrat-pflege.de<br />
Kompetenzentwicklung - Modellprojekte der Kompetenzdiagnostik<br />
www.ibb.uni.bremen.de<br />
Neue Bildungswege in die Hochschule www.wbv.de<br />
Stand der <strong>Anerkennung</strong> non-formalen und informellen Lernens in<br />
Deutschland www.bmbf.de<br />
Definition Kompetenzen www.widawiki.wiso.uni-dortmund.de<br />
Anrechnung beruflich <strong>erworbener</strong> Kompetenzen www.bfup.de<br />
Die Entwicklung von Anrechnungsmodellen www.his.de<br />
Kompetenzmodelle www.kompetenzmodelle.dipf.de<br />
Kompetenzmodellierung www.pedocs.de<br />
Kompetenzen – Erwerb, Erfassung, Instrumente<br />
Dieter Gnahs Studientexte zur Erwachsenenbildung 2010<br />
Hrsg: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)<br />
W. Bertelsmann Verlag GmbH www.wbv.de<br />
www.profilpass-online.de<br />
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
31.01.2012<br />
Seite 17
Berufliche Qualifikation<br />
und Neuordnung der<br />
Gesundheitsberufe<br />
Michaela Picker<br />
Vielen Dank<br />
für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
Diplom Medizinpädagogin<br />
Leitung der Schule für<br />
Gesundheits- und<br />
Pflegeberufe am Städt.<br />
Klinikum Braunschweig<br />
gGmbH<br />
31.01.2012<br />
Seite 18