2010 - Haus der Volksarbeit eV

Verlust des Bisherigen gegenüber. Diese widersprüchlichen Gefühle führen bei vielen
Menschen zu Krisen und Konflikten in Übergangssituationen von einer Lebensphase zur
nächsten – in der Kindheit und als Erwachsene.
Wenn Menschen – einzeln oder als Paar – in unsere Einrichtung kommen, benennen sie
unterschiedliche Beratungsanlässe: sie haben sich nicht mehr viel zu sagen, streiten sich
oft, die emotionale Zuneigung scheint verloren, sie fühlen sich vom Anderen nicht mehr
verstanden, die Sexualität ist unbefriedigend geworden, eine Außenbeziehung hat das
Vertrauen zerstört, Unterschiede in der kulturellen Herkunft machen die Verständigung
schwierig oder soziale, gesundheitliche bzw. wirtschaftliche Sorgen belasten die Beziehung.
Sie sind an eigene Grenzen gekommen und suchen nach neuen Wegen für ihre
Beziehungsgestaltung.
Unsere Haltung als Berater/innen ist bestimmt von Achtung und Wertschätzung gegenüber
der Lebensleistung dieser Menschen. Bei Paaren ist die Allparteilichkeit eine unabdingbare
Voraussetzung für einen konstruktiven Entwicklungsprozess in der Beratung.
Mithilfe von Interesse und Empathie bieten wir Zeit und Raum für die gemeinsame
Beziehungsgestaltung und tragen die Verantwortung für die Transparenz des Prozesses
und die angewandten Methoden. Verlauf und Ziele sollen den Fähigkeiten und dem Veränderungswillen
der Ratsuchenden entsprechen und werden gemeinsam gestaltet. Dabei
wird die Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung der Klienten/innen unterstützt.
Ziel der Beratung ist, Kräfte und Möglichkeiten der Menschen zu aktivieren, die die
Beziehungsfähigkeit fördern, zum Gelingen der Paarbeziehung beitragen und ein Leben
in bewusster Gestaltung ermöglichen. Kognitive und emotionale Einsichten in die Psychodynamik
der Paarbeziehung führen meist zu größerer innerer und äußerer Freiheit und
damit zu neuen Erlebens- und Handlungsmöglichkeiten. Neben den positiven Entwicklungen
gilt es aber auch, Ratsuchenden dabei zu helfen, unveränderbare Lebenssituationen
und -ereignisse anzunehmen und einen Weg für den Umgang mit den Grenzen des
eigenen Lebens, der Paarsituation und auch den begrenzten Möglichkeiten von Paarberatung
zu finden. Diese Grenzen anzunehmen, ist auch immer wieder eine Herausforderung
für uns Beraterinnen und Berater. Die Rahmenbedingungen (Zeit, Dauer, Frequenz,
Setting) sind dabei eine hilfreiche Grenze für unser professionelles Verhalten.
Dorothee Glückler
Ehe- und Sexualberatung
Erziehungsberatung
Telefonseelsorge & Krisen- u. Lebensberatung
Ambulante Hilfen zur Erziehung
Tagesgruppen
Initiative Allenstein
Krabbelstuben
Zentrum Familie
Anzahl der Personen 1.021
davon Männer 473 (46%)
davon Frauen 548 (54%)
davon aus bikulturellen Beziehungen 230 (23%)
Anzahl der Fälle 592
davon Einzelberatung 163 (28%)
davon Paarberatung 429 (72%)
Gesamtzahl der Beratungskontakte 4.019
davon Einzelberatung 1.273 (32%)
davon Paarberatung 2.746 (68%)
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